Sie weint und weint die ganze Nacht,
die Tränen laufen ihr übers Gesicht.
Unter all ihren Liebhabern ist niemand,
der sie in ihrem Schmerz tröstet.
Alle Freunde haben sie betrogen
und sind zu ihren Feinden geworden!
Juda musste viel Elend und Zwangsarbeit erdulden,
bis sie gefangen fortgeschleppt wurde.
Jetzt wohnt sie unter fremden Völkern
und findet auch dort keine Ruhe;
ihre Verfolger haben sie überfallen,
als sie sich nicht wehren konnte.
Die Wege, die nach Zion führen, sind verödet,
weil niemand mehr zu den Festen hinaufzieht.
Alle Tore Jerusalems sind menschenleer.
Die Priester hört man nur noch seufzen,
die jungen Mädchen weinen und trauern.
Die ganze Stadt leidet bitteren Schmerz.

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