Bible in 90 Days
Psalm 135
1 Hallelujah!
Lobt den Namen des Herrn!
Lobt ihn, ihr Knechte des Herrn,
2 die ihr steht im Haus des Herrn,
in den Vorhöfen des Hauses unseres Gottes!
3 Lobt den Herrn,[a]
denn gütig ist der Herr;
lobsingt seinem Namen,
denn er ist lieblich!
4 Denn der Herr hat sich Jakob erwählt,
Israel zu seinem besonderen Eigentum.
5 Denn ich weiß, dass der Herr groß ist;
ja, unser Herr ist größer als alle Götter[b].
6 Alles, was dem Herrn wohlgefällt,
das tut er,
im Himmel und auf Erden,
in den Meeren und in allen Tiefen:
7 Er lässt Dünste aufsteigen vom Ende
der Erde her,
er macht Blitze beim Regen
und holt den Wind aus seinen Speichern hervor.
8 Er schlug die Erstgeborenen Ägyptens,
vom Menschen bis zum Vieh;
9 er sandte Zeichen und Wunder in deine Mitte, Ägypten,
gegen den Pharao und alle seine Knechte;
10 er schlug große Nationen
und tötete mächtige Könige;
11 Sihon, den König der Amoriter,
und Og, den König von Baschan,
und alle Könige Kanaans,
12 und er gab ihr Land als Erbe,
als Erbe seinem Volk Israel.
13 O Herr, dein Name währt ewig;
Herr, dein Gedenken[c] bleibt
von Geschlecht zu Geschlecht!
14 Denn der Herr wird seinem Volk
Recht schaffen
und Mitleid haben mit seinen Knechten.
15 Die Götzen der Heiden sind Silber
und Gold,
von Menschenhand gemacht.[d]
16 Sie haben einen Mund und reden nicht,
Augen haben sie und sehen nicht;
17 Ohren haben sie und hören nicht,
auch ist kein Odem[e] in ihrem Mund.
18 Ihnen gleich sind die, welche sie machen,
ein jeder, der auf sie vertraut!
19 Haus Israel, lobe den Herrn!
Haus Aaron, lobe den Herrn!
20 Haus Levi, lobe den Herrn!
Die ihr den Herrn fürchtet,
lobt den Herrn!
21 Gelobt sei der Herr von Zion aus,
er, der in Jerusalem wohnt!
Hallelujah!
Psalm 136
1 Dankt dem Herrn, denn er ist
gütig;
denn seine Gnade währt ewiglich!
2 Dankt dem Gott der Götter;[f]
denn seine Gnade währt ewiglich!
3 Dankt dem Herrn der Herren;
denn seine Gnade währt ewiglich!
4 Ihm, der allein große Wunder tut;
denn seine Gnade währt ewiglich!
5 der die Himmel in Weisheit erschuf;
denn seine Gnade währt ewiglich!
6 der die Erde über den Wassern ausbreitete;
denn seine Gnade währt ewiglich!
7 der große Lichter machte;
denn seine Gnade währt ewiglich!
8 die Sonne zur Beherrschung des Tages;
denn seine Gnade währt ewiglich!
9 den Mond und die Sterne zur Beherrschung der Nacht;
denn seine Gnade währt ewiglich!
10 der Ägypten schlug an seinen Erstgeborenen;
denn seine Gnade währt ewiglich!
11 und Israel aus ihrer Mitte führte;
denn seine Gnade währt ewiglich!
12 mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm;
denn seine Gnade währt ewiglich!
13 der das Schilfmeer in zwei Teile schnitt;
denn seine Gnade währt ewiglich!
14 und Israel mitten hindurchführte;
denn seine Gnade währt ewiglich!
15 und den Pharao samt seinem Heer ins Schilfmeer stürzte;
denn seine Gnade währt ewiglich!
16 der sein Volk durch die Wüste führte;
denn seine Gnade währt ewiglich!
17 der große Könige schlug;
denn seine Gnade währt ewiglich!
18 und mächtige Könige tötete;
denn seine Gnade währt ewiglich!
19 Sihon, den König der Amoriter;
denn seine Gnade währt ewiglich!
20 Og, den König von Baschan;
denn seine Gnade währt ewiglich!
21 und ihr Land als Erbe gab;
denn seine Gnade währt ewiglich!
22 als Erbe seinem Knecht Israel;
denn seine Gnade währt ewiglich!
23 der an uns gedachte in unserer Niedrigkeit;
denn seine Gnade währt ewiglich!
24 und uns von unseren Feinden erlöste;
denn seine Gnade währt ewiglich!
25 der allem Fleisch Speise gibt;
denn seine Gnade währt ewiglich!
26 Dankt dem Gott des Himmels;
denn seine Gnade währt ewiglich!
Psalm 137
1 An den Strömen Babels saßen wir
und weinten,
wenn wir an Zion gedachten.
2 An den Weiden, die dort sind,
hängten wir unsere Lauten auf.
3 Denn die uns dort gefangen hielten, forderten von uns, dass wir Lieder sängen,
und unsere Peiniger, dass wir
fröhlich seien:
»Singt uns eines von den Zionsliedern!«
4 Wie sollten wir ein Lied des Herrn singen
auf fremdem Boden?
5 Vergesse ich dich, Jerusalem,
so erlahme meine Rechte![g]
6 Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben,
wenn ich nicht an dich gedenke,
wenn ich Jerusalem nicht über meine höchste Freude setze![h]
7 Gedenke, Herr, den Söhnen Edoms den Tag Jerusalems,
wie sie sprachen: »Zerstört, zerstört sie bis auf den Grund!«
8 Tochter Babel, du sollst verwüstet werden![i]
Wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan hast!
9 Wohl dem, der deine Kindlein nimmt
und sie zerschmettert am Felsgestein!
Psalm 138
1 Von David.
Dir will ich danken von ganzem Herzen,
vor den Göttern[j] will ich dir lobsingen!
2 Ich will anbeten, zu deinem heiligen Tempel gewandt,
und deinem Namen danken um deiner Gnade und Treue willen;
denn du hast dein Wort groß gemacht über all deinen Ruhm[k] hinaus.
3 An dem Tag, da ich rief, hast du mir geantwortet;
du hast mir Mut verliehen,
in meine Seele kam Kraft.
4 Alle Könige der Erde werden dir,
Herr, danken,
wenn sie die Worte deines Mundes hören;
5 und sie werden singen von den
Wegen des Herrn,
denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn!
6 Denn der Herr ist erhaben und sieht auf den Niedrigen,
und den Hochmütigen erkennt er
von ferne.
7 Wenn ich mitten durch die Bedrängnis gehe,
so wirst du mich am Leben erhalten;
gegen den Zorn meiner Feinde wirst du deine Hand ausstrecken,
und deine Rechte wird mich retten.
8 Der Herr wird es für mich vollbringen!
Herr, deine Gnade währt ewiglich;
das Werk deiner Hände wirst du nicht im Stich lassen!
Psalm 139
1 Dem Vorsänger. Von David. Ein Psalm.
Herr, du erforschst mich und kennst mich!
2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne.
3 Du beobachtest mich[l], ob ich gehe oder liege,
und bist vertraut mit allen meinen Wegen;
4 ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, Herr, nicht völlig wüsstest.[m]
5 Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.[n]
6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar,
zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!
7 Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist,
und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
8 Stiege ich hinauf zum Himmel,
so bist du da;
machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!
9 Nähme ich Flügel der Morgenröte
und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
10 so würde auch dort deine Hand
mich führen
und deine Rechte mich halten!
11 Spräche ich: »Finsternis soll mich bedecken
und das Licht zur Nacht werden um
mich her!«,
12 so wäre auch die Finsternis nicht finster für dich,
und die Nacht leuchtete wie der Tag,
die Finsternis [wäre für dich] wie
das Licht.
13 Denn du hast meine Nieren gebildet[o];
du hast mich gewoben im Schoß
meiner Mutter.
14 Ich danke dir dafür, dass ich erstaunlich und wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind deine Werke,
und meine Seele erkennt das wohl!
15 Mein Gebein[p] war nicht verhüllt vor dir,
als ich im Verborgenen gemacht wurde,
kunstvoll gewirkt tief unten auf Erden[q].
16 Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim,[r]
und in dein Buch waren geschrieben
alle Tage, die noch werden sollten[s],
als noch keiner von ihnen war.
17 Und wie kostbar sind mir deine Gedanken, o Gott!
Wie ist ihre Summe so gewaltig!
18 Wollte ich sie zählen — sie sind zahlreicher als der Sand.
Wenn ich erwache, so bin ich immer noch bei dir!
19 Ach, wollest du, o Gott, doch den Gottlosen töten!
Und ihr Blutgierigen, weicht von mir!
20 Denn sie reden arglistig gegen dich;
deine Feinde erheben [ihre Hand] zur Lüge.
21 Sollte ich nicht hassen, die dich, Herr, hassen,
und keine Abscheu empfinden vor deinen Widersachern?
22 Ich hasse sie mit vollkommenem Hass,
sie sind mir zu Feinden geworden.
23 Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz;
prüfe mich und erkenne, wie ich es meine;[t]
24 und sieh, ob ich auf bösem Weg[u] bin,
und leite mich auf dem ewigen Weg!
Psalm 140
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
2 Errette mich, Herr, von dem bösen Menschen;
vor dem Gewalttätigen bewahre mich!
3 Denn sie haben Böses im Herzen
und schüren täglich Streit.
4 Sie spitzen ihre Zunge wie eine Schlange,
Otterngift ist unter ihren Lippen. (Sela.)
5 Bewahre mich, Herr, vor den Händen des Gottlosen[v];
behüte mich vor dem Gewalttätigen,
der mich zu Fall bringen will!
6 Die Hochmütigen legen mir heimlich Fallstricke und Schlingen;
sie haben ein Netz ausgespannt neben dem Weg,
sie haben mir Fallen gestellt. (Sela.)
7 Ich aber sage zum Herrn: Du bist
mein Gott;
Herr, höre auf die Stimme meines Flehens!
8 O Herr, [mein] Herr,[w] du bist meine mächtige Rettung;[x]
du schützt mein Haupt am Tag der Schlacht!
9 Herr, gewähre dem Gottlosen nicht, was er begehrt;
lass seinen Anschlag nicht gelingen!
Sie würden sich sonst überheben. (Sela.)
10 Die Häupter derer, die mich umringen —
das Unheil, von dem ihre Lippen reden, komme über sie selbst!
11 Feuersglut falle auf sie!
Ins Feuer stürze er sie,
in tiefe Abgründe, dass sie nicht mehr aufstehen!
12 Der Verleumder wird nicht bestehen im Land;
den Gewalttätigen wird das Unglück verfolgen bis zu seinem Untergang!
13 Ich weiß, dass der Herr die Sache des Elenden führen wird
und den Armen Recht schaffen wird.
14 Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen,
und die Aufrichtigen werden wohnen
vor deinem Angesicht!
Psalm 141
1 Ein Psalm Davids.
Herr, ich rufe zu dir, eile zu mir!
Schenke meiner Stimme Gehör, wenn
ich dich anrufe!
2 Lass mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor dir,
das Aufheben meiner Hände wie das Abendopfer[y].
3 Herr, stelle eine Wache an meinen Mund,
bewahre die Tür meiner Lippen!
4 Lass mein Herz sich nicht zu einer bösen Sache neigen,
dass ich gottlose Taten vollbringe
mit Männern, die Übeltäter sind;
und von ihren Leckerbissen lass mich nicht genießen!
5 Der Gerechte schlage mich, das ist Gnade;
und er züchtige mich, das ist Öl für mein Haupt,
und mein Haupt soll sich nicht dagegen sträuben,
wenn es auch wiederholt geschieht;
ich bete nur gegen ihre Bosheiten.
6 Wenn ihre Richter den Felsen hinabgestürzt worden sind,
so werden sie auf meine Worte hören, dass sie lieblich sind.
7 Wie wenn einer die Erde pflügt und aufreißt,
so sind unsere Gebeine hingestreut am Rand des Totenreichs[z].
8 Darum sind meine Augen auf dich gerichtet, o Herr, [mein] Herr;[aa]
bei dir suche ich Zuflucht;
schütte meine Seele nicht aus!
9 Bewahre mich vor der Schlinge, die sie mir gelegt haben,
vor den Fallen der Übeltäter!
10 Die Gottlosen sollen alle miteinander in ihre eigenen Netze fallen,
während ich daran vorübergehe!
Psalm 142
1 Ein Maskil von David, als er in der Höhle war. Ein Gebet.
2 Ich schreie mit meiner Stimme
zum Herrn,
ich flehe mit meiner Stimme zum Herrn.
3 Ich schütte meine Klage vor ihm aus
und verkünde meine Not vor ihm.
4 Wenn mein Geist in mir verzagt ist,
so kennst du doch meinen Pfad;
auf dem Weg, den ich wandeln soll,
haben sie mir heimlich eine Schlinge gelegt.
5 Ich schaue zur Rechten, siehe,
da ist keiner, der mich kennt;
jede Zuflucht ist mir abgeschnitten,
niemand fragt nach meiner Seele!
6 Ich schreie, o Herr, zu dir;
ich sage: Du bist meine Zuflucht,
mein Teil im Land der Lebendigen!
7 Höre auf mein Wehklagen,
denn ich bin sehr schwach;
errette mich von meinen Verfolgern,
denn sie sind mir zu mächtig!
8 Führe meine Seele aus dem Kerker,
dass ich deinen Namen preise!
Die Gerechten werden sich zu mir sammeln,
wenn du mir wohlgetan hast.
Psalm 143
1 Ein Psalm Davids.
Herr, höre mein Gebet,
achte auf mein Flehen!
Antworte mir in deiner Treue,
in deiner Gerechtigkeit!
2 Und geh nicht ins Gericht mit
deinem Knecht;
denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht!
3 Denn der Feind verfolgt meine Seele;
er hat mein Leben zu Boden getreten
und zwingt mich, im Dunkeln zu sitzen
wie die längst Verstorbenen.
4 Und mein Geist ist verzagt in mir,
mein Herz ist erstarrt in meinem Innern.
5 Ich gedenke an die längst vergangenen Tage,
rufe mir alle deine Taten in Erinnerung
und sinne nach über die Werke deiner Hände.
6 Ich strecke meine Hände aus nach dir;
meine Seele verlangt nach dir
wie lechzendes Erdreich. (Sela.)
7 Erhöre mich eilends, o Herr; mein Geist vergeht!
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir,
dass ich nicht denen gleich werde, die in die Grube hinabfahren!
8 Lass mich früh[ab] deine Gnade hören,
denn auf dich vertraue ich!
Lass mich den Weg erkennen, auf dem ich gehen soll,
denn zu dir erhebe ich meine Seele.
9 Errette mich, Herr, von meinen Feinden,
denn bei dir suche ich Schutz!
10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen,
denn du bist mein Gott;
dein guter Geist führe mich in ebenem[ac] Land!
11 Um deines Namens willen, Herr, erhalte mich am Leben;[ad]
durch deine Gerechtigkeit führe meine Seele aus der Not!
12 Und in deiner Gnade vertilge meine Feinde,
und lass zugrunde gehen alle Widersacher meiner Seele;
denn ich bin dein Knecht!
Psalm 144
1 Von David.
Gelobt sei der Herr, mein Fels,
der meine Hände geschickt macht
zum Kampf,
meine Finger zum Krieg;
2 meine gnädige Hilfe und meine Burg,
meine Zuflucht und mein Erretter,
mein Schild, auf den ich vertraue[ae],
der mir auch mein Volk unterwirft!
3 Herr, was ist der Mensch[af], dass du an ihn gedenkst,[ag]
der Sohn des Menschen[ah], dass du auf
ihn achtest?
4 Der Mensch gleicht einem Hauch,
seine Tage sind wie ein flüchtiger Schatten!
5 Herr, neige deinen Himmel und fahre herab!
Rühre die Berge an, dass sie rauchen!
6 Lass es blitzen und zerstreue sie,
schieße deine Pfeile ab und schrecke sie!
7 Strecke deine Hand aus von der Höhe;
reiße mich heraus und rette mich aus großen Wassern,
aus der Hand der Söhne der Fremde,
8 deren Mund Lügen redet
und deren Rechte[ai] eine trügerische Rechte ist.
9 O Gott, ein neues Lied will ich dir singen,
mit der zehnsaitigen Harfe will ich dir spielen,
10 der du den Königen Sieg gibst
und deinen Knecht David errettest vor dem verderblichen Schwert!
11 Reiße mich heraus und errette mich
aus der Hand der Söhne der Fremde,
deren Mund Lügen redet
und deren Rechte eine trügerische Rechte ist,
12 damit unsere Söhne in ihrer Jugend
wie Sprösslinge emporwachsen,
unsere Töchter den Säulen gleichen,
gemeißelt nach der Art eines Tempelbaus;
13 dass unsere Speicher gefüllt sind
und Vorräte geben von jeglicher Art;
dass unsere Schafe sich tausendfach mehren,
zehntausendfach auf unseren Weiden;
14 dass unsere Rinder trächtig sind
ohne Unfall noch Verlust,
und dass kein Klagegeschrei zu hören ist
auf unseren Straßen!
15 Wohl dem Volk, dem es so ergeht;
wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist!
Psalm 145
1 Ein Loblied, von David.[aj]
Ich will dich erheben, mein Gott, du König,
und deinen Namen loben immer und ewiglich!
2 Täglich will ich dich preisen
und deinen Namen rühmen immer und ewiglich!
3 Groß ist der Herr und hoch zu loben,
ja, seine Größe ist unerforschlich.
4 Ein Geschlecht rühme dem andern
deine Werke
und verkündige deine mächtigen Taten!
5 Von dem herrlichen Glanz deiner Majestät will ich sprechen
und von deinen Wundertaten.
6 Von der Macht deines furchterregenden Waltens soll man reden,
und deine Größe will ich verkünden.
7 Das Lob deiner großen Güte soll man reichlich fließen lassen,
und deine Gerechtigkeit soll man jubelnd rühmen!
8 Gnädig und barmherzig ist der Herr,
geduldig und von großer Güte.
9 Der Herr ist gütig gegen alle,
und seine Barmherzigkeit waltet über allen seinen Werken.
10 Alle deine Werke werden dich loben, o Herr,
und deine Getreuen[ak] dich
preisen.
11 Von der Herrlichkeit deines Reiches[al] werden sie reden
und von deiner Macht sprechen,
12 dass sie den Menschenkindern seine mächtigen Taten verkünden
und die prachtvolle Herrlichkeit seines Reiches.
13 Dein Reich ist ein Reich für alle Ewigkeiten,
und deine Herrschaft währt durch alle Geschlechter.
14 Der Herr stützt alle Strauchelnden,
und richtet alle auf, die gebeugt sind.
15 Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
16 Du tust deine Hand auf
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.
17 Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen
und gnädig in allen seinen Werken.
18 Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen,
allen, die ihn in Wahrheit anrufen;
19 er erfüllt das Begehren derer, die ihn fürchten;
er hört ihr Schreien und rettet sie.
20 Der Herr behütet alle, die ihn lieben,
und er wird alle Gottlosen vertilgen.
21 Mein Mund soll den Ruhm des Herrn verkünden,
und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen
immer und ewiglich!
Psalm 146
1 Hallelujah!
Lobe den Herrn, meine Seele!
2 Ich will den Herrn loben,
solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen,
solange ich bin.
3 Verlasst euch nicht auf Fürsten,
auf ein Menschenkind, bei dem keine Rettung ist!
4 Fährt sein Geist aus, wird er wieder
zu Erde;
an dem Tag ist’s aus mit allen seinen Plänen.
5 Wohl dem, dessen Hilfe
der Gott Jakobs ist,
dessen Hoffnung ruht auf dem Herrn, seinem Gott!
6 Er hat Himmel und Erde gemacht,
das Meer und alles, was darin ist;
er bewahrt Treue auf ewig.
7 Er verschafft den Unterdrückten Recht
und gibt den Hungrigen Brot.
Der Herr löst die Gebundenen.
8 Der Herr macht die Blinden sehend;
der Herr richtet die Elenden auf;
der Herr liebt die Gerechten.
9 Der Herr behütet den Fremdling;
er erhält[am] Waisen und Witwen;
aber die Gottlosen lässt er verkehrte Wege gehen.
10 Der Herr wird herrschen in Ewigkeit,
dein Gott, o Zion, von Geschlecht
zu Geschlecht!
Hallelujah!
Psalm 147
1 Lobt den Herrn![an]
Denn es ist gut, unsrem Gott zu lobsingen:
es ist lieblich, es gebührt [ihm] Lobgesang.
2 Der Herr baut Jerusalem;
die Zerstreuten Israels wird er sammeln.
3 Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,
und verbindet ihre Wunden.
4 Er zählt die Zahl der Sterne
und nennt sie alle mit Namen.
5 Groß ist unser Herr und reich an Macht;
sein Verstand ist unermesslich.
6 Der Herr richtet die Elenden wieder auf;
er erniedrigt die Gottlosen bis zur Erde.
7 Stimmt dem Herrn ein Danklied an,
lobsingt unserem Gott mit der Harfe,
8 der den Himmel mit Wolken bedeckt,
der Regen bereitet für die Erde
und auf den Bergen Gras wachsen lässt;
9 der dem Vieh sein Futter gibt,
den jungen Raben, die [zu ihm] schreien!
10 Er hat keine Freude an der Stärke
des Rosses,
noch Gefallen an der Kraft[ao] des Mannes;
11 der Herr hat Gefallen an denen,
die ihn fürchten,
die auf seine Gnade hoffen.
12 Rühme den Herrn, Jerusalem;
Zion, lobe deinen Gott!
13 Denn er hat die Riegel deiner Tore befestigt,
deine Kinder gesegnet in deiner Mitte;
14 er gibt deinen Grenzen Frieden
und sättigt dich mit dem besten Weizen.
15 Er sendet seinen Befehl auf die Erde;
sein Wort läuft sehr schnell.
16 Er gibt Schnee wie Wolle,
er streut Reif wie Asche,
17 er wirft sein Eis wie Brocken;
wer kann bestehen vor seinem Frost?
18 Er sendet sein Wort, so zerschmelzen sie;
er lässt seinen Wind wehen, so tauen sie auf.
19 Er verkündet Jakob sein Wort,
Israel seine Satzungen und Rechtsbestimmungen.
20 So hat er an keinem Heidenvolk gehandelt,
und die Rechtsbestimmungen kennen sie nicht.
Hallelujah!
Psalm 148
1 Hallelujah!
Lobt den Herrn von den Himmeln her,
lobt ihn in der Höhe!
2 Lobt ihn, alle seine Engel;
lobt ihn, alle seine Heerscharen!
3 Lobt ihn, Sonne und Mond;
lobt ihn, alle leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel,
und ihr Wasser oben am Himmel!
5 Sie sollen loben den Namen des Herrn;
denn er gebot, und sie wurden erschaffen,
6 und er verlieh ihnen Bestand auf immer und ewig;
er gab ein Gesetz, das nicht überschritten wird.
7 Lobt den Herrn von der Erde her,
ihr Meerestiere und alle Meeresfluten!
8 Feuer und Hagel, Schnee und Dunst,
der Sturmwind, der sein Wort ausführt;
9 Ihr Berge und alle Hügel,
Obstbäume und alle Zedern;
10 wilde Tiere und alles Vieh,
alles, was kriecht und fliegt;
11 ihr Könige der Erde und alle Völker,
ihr Fürsten und alle Richter auf Erden;
12 ihr jungen Männer und auch Jungfrauen,
Alte mitsamt den Jungen;
13 sie sollen loben den Namen
des Herrn!
Denn sein Name allein ist erhaben,
sein Glanz[ap] überstrahlt Erde und Himmel.
14 Und er hat das Horn seines Volkes erhöht,[aq]
allen seinen Getreuen zum Ruhm,
den Kindern Israels,
dem Volk, das ihm nahe ist.
Hallelujah!
Psalm 149
1 Hallelujah!
Singt dem Herrn ein neues Lied,
sein Lob in der Gemeinde der Getreuen!
2 Israel freue sich an seinem Schöpfer,
die Kinder[ar] Zions sollen jubeln über
ihren König!
3 Sie sollen seinen Namen loben im Reigen,
mit Tamburin und Laute ihm lobsingen!
4 Denn der Herr hat Wohlgefallen an seinem Volk;
er schmückt die Elenden[as] mit Heil.
5 Die Getreuen sollen frohlocken in Herrlichkeit,
sie sollen jauchzen auf ihren Lagern.
6 Das Lob Gottes sei in ihrem Mund
und ein zweischneidiges Schwert in
ihrer Hand,
7 um Rache zu üben an den Heidenvölkern,
Strafe an den Nationen,
8 um ihre Könige mit Ketten zu binden
und ihre Edlen mit Fußeisen,
9 um das geschriebene Urteil an ihnen zu vollstrecken.
Das ist eine Ehre für alle seine Getreuen.
Hallelujah!
Psalm 150
1 Hallelujah!
Lobt Gott in seinem Heiligtum,
lobt ihn in der Ausdehnung[at] seiner Macht!
2 Lobt ihn wegen seiner mächtigen Taten,
lobt ihn wegen seiner großen Herrlichkeit!
3 Lobt ihn mit Hörnerschall[au],
lobt ihn mit Harfe und Laute!
4 Lobt ihn mit Tamburin und Reigen,
lobt ihn mit Saitenspiel und Flöte!
5 Lobt ihn mit hellen Zimbeln,
lobt ihn mit wohlklingenden Zimbeln!
6 Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Hallelujah!
Die Mahnung der Weisheit zu Gottesfurcht und Besonnenheit
Sinn und Zweck der Sprüche
1 [Dies sind die] Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel,
2 die dazu dienen, dass man Weisheit und Unterweisung[av] erkenne
und verständige Reden verstehe,
3 dass man Unterweisung empfange, die einsichtig macht,
Gerechtigkeit, Recht und Aufrichtigkeit[aw];
4 damit den Unverständigen[ax] Klugheit verliehen werde,
den jungen Männern Erkenntnis und Besonnenheit.
5 Wer weise ist, der hört darauf und vermehrt seine Kenntnisse,
und wer verständig ist, eignet sich weise Lebensführung an,
6 damit er den Spruch und die bildliche Rede[ay] verstehe,
die Worte der Weisen und ihre Rätsel.
7 Die Furcht des Herrn[az] ist der Anfang der Erkenntnis;
nur Toren[ba] verachten Weisheit und Zucht!
8 Höre, mein Sohn, auf die Unterweisung deines Vaters,
und verwirf[bb] nicht die Lehre deiner Mutter!
9 Denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt
und ein Schmuck um deinen Hals.
Warnung vor Verführung zur Sünde
10 Mein Sohn, wenn dich Sünder überreden wollen,[bc]
so willige nicht ein,
11 wenn sie sagen: »Komm mit uns, wir wollen auf Blut lauern,
wir wollen dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen!
12 Wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen,
als sänken sie unversehrt[bd] ins Grab.
13 Wir wollen allerlei kostbares Gut gewinnen
und unsere Häuser mit Raub füllen.
14 Schließ dich uns auf gut Glück an,[be]
Lass uns gemeinsame Kasse führen!«
15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen auf dem Weg,
halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad!
16 Denn ihre Füße laufen zum Bösen
und eilen, um Blut zu vergießen.
17 Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt
vor den Augen aller Vögel;
18 sie aber lauern auf ihr eigenes Blut
und stellen ihrem eigenen Leben nach.
19 So geht es allen, die nach [ungerechtem] Gewinn trachten:
er kostet seinen Besitzern das Leben!
Die Weisheit ruft zur Umkehr auf
20 Die Weisheit ruft draußen laut,
öffentlich lässt sie ihre Stimme hören;
21 auf den Plätzen[bf], im ärgsten Straßenlärm schreit sie,
an den Pforten der Stadttore hält sie ihre Reden:
22 Wie lange wollt ihr Unverständigen den Unverstand[bg] lieben
und ihr Spötter Lust am Spotten haben
und ihr Toren Erkenntnis hassen?
23 Kehrt um zu meiner Zurechtweisung!
Siehe, ich will euch meinen Geist hervorströmen lassen,
ich will euch meine Worte verkünden!
24 Darum, weil ich rufe und ihr mich abweist,
weil ich meine Hand ausstrecke und niemand darauf achtet,
25 weil ihr vielmehr allen meinen Rat verwerft
und meine Zurechtweisung nicht begehrt,
26 so werde auch ich über euer Unglück lachen
und über euch spotten, wenn das kommt, was ihr fürchtet,
27 wenn das, was ihr fürchtet, als Verwüstung über euch kommt
und euer Unheil euch überraschen wird wie ein Sturm,
wenn euch Angst und Not überfällt!
28 Dann werden sie mich anrufen, aber ich werde nicht antworten;
sie werden mich eifrig suchen und nicht finden,
29 weil sie die Erkenntnis gehasst
und die Furcht des Herrn nicht erwählt haben,
30 weil sie meinen Rat nicht begehrt
und alle meine Zurechtweisung verschmäht haben.
31 Darum sollen sie von der Frucht ihres eigenen Weges essen
und von ihren eigenen Ratschlägen genug bekommen!
32 Denn die Abtrünnigkeit der Unverständigen bringt sie um,
und die Sorglosigkeit der Toren stürzt sie ins Verderben.
33 Wer aber auf mich hört, der wird sicher wohnen;
er kann ohne Sorge sein und muss kein Unheil fürchten.
Die Weisheit bewahrt vor bösen Wegen
2 Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst
und meine Gebote bei dir bewahrst,
2 sodass du der Weisheit dein Ohr
leihst
und dein Herz der Einsicht zuwendest;
3 wenn du um Verständnis betest
und um Einsicht flehst,
4 wenn du sie suchst wie Silber
und nach ihr forschst wie nach
Schätzen,
5 dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen
und die Erkenntnis Gottes erlangen.
6 Denn der Herr gibt Weisheit,
aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht.
7 Er hält für die Aufrichtigen Gelingen bereit[bh]
und beschirmt, die in Lauterkeit wandeln;
8 er bewahrt die Pfade des Rechts,
und er behütet den Weg seiner Getreuen[bi].
9 Dann wirst du Gerechtigkeit und Recht verstehen,
Aufrichtigkeit und jeden guten Weg.
10 Wenn die Weisheit in dein Herz kommen wird
und die Erkenntnis deiner Seele gefällt,
11 dann wird Besonnenheit dich beschirmen,
Einsicht wird dich behüten,
12 um dich zu erretten von dem Weg des Bösen,
von dem Menschen, der Verkehrtes spricht;
13 von denen, welche die geraden Pfade verlassen,
um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln;
14 die sich freuen, Böses zu tun,
und frohlocken über boshafte Verkehrtheit;
15 deren Pfade krumm sind,
und die auf Abwege geraten;
16 — damit du auch errettet wirst von der Verführerin[bj],
von der fremden Frau[bk], die glatte Worte gibt;
17 die den Vertrauten ihrer Jugend verlässt
und den Bund[bl] ihres Gottes vergisst;
18 denn ihr Haus führt hinab zum Tod
und ihre Bahn zu den Erschlafften[bm];
19 alle, die zu ihr eingehen,[bn] kehren nicht wieder zurück,
sie erreichen die Pfade des Lebens nicht mehr.
20 Darum wandle du auf dem Weg der Guten
und bewahre die Pfade der Gerechten!
21 Denn die Redlichen werden das Land bewohnen
und die Unsträflichen darin übrig bleiben;
22 aber die Gottlosen[bo] werden aus dem Land ausgerottet
und die Treulosen daraus vertrieben werden.
Die Weisheit wird belohnt
3 Mein Sohn, vergiss meine Lehre[bp] nicht,
und dein Herz bewahre meine Gebote!
2 Denn sie werden dir Verlängerung der Tage und Jahre des Lebens
und viel Frieden bringen.
3 Gnade und Wahrheit werden dich nicht verlassen!
Binde sie um deinen Hals,
schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
4 so wirst du Gunst und Wohlgefallen erlangen
in den Augen Gottes und der Menschen.
5 Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen
und verlass dich nicht auf deinen Verstand;
6 erkenne Ihn[bq] auf allen deinen Wegen,
so wird Er deine Pfade ebnen[br].
7 Halte dich nicht selbst für weise;
fürchte den Herrn und weiche vom Bösen!
8 Das wird deinem Leib[bs] Heilung bringen
und deine Gebeine erquicken!
9 Ehre den Herrn mit deinem Besitz
und mit den Erstlingen all deines Einkommens,
10 so werden sich deine Scheunen mit Überfluss füllen
und deine Keltern von Most überlaufen.
11 Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn
und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung[bt];
12 denn wen der Herr liebt, den züchtigt er,
wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat.
13 Wohl dem Menschen, der Weisheit findet,
dem Menschen, der Einsicht erlangt!
14 Denn ihr Erwerb ist besser als Gelderwerb,
und ihr Gewinn ist mehr wert als feines Gold.
15 Sie ist kostbarer als Perlen[bu],
und alle deine Schätze sind ihr nicht zu vergleichen.
16 In ihrer Rechten ist langes Leben,
in ihrer Linken Reichtum und Ehre.
17 Ihre Wege sind liebliche Wege
und alle ihre Pfade Frieden.
18 Sie ist ein Baum des Lebens denen, die sie ergreifen,
und wer sie festhält, ist glücklich zu preisen.
19 Der Herr hat die Erde durch Weisheit gegründet
und die Himmel durch Einsicht befestigt.
20 Durch seine Erkenntnis brachen die Fluten hervor
und träufelten die Wolken Tau herab.
21 Mein Sohn, lass dies niemals aus den Augen;
bewahre Überlegung und Besonnenheit!
22 Sie werden deiner Seele zum Leben dienen
und zum Schmuck deinem Hals.
23 Dann wirst du sicher auf deinem Weg gehen,
und dein Fuß stößt nicht an.
24 Ohne Furcht wirst du dich niederlegen,
und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein.
25 Du brauchst keinen plötzlichen Schrecken zu fürchten,
auch nicht den Untergang der Gottlosen, wenn er kommt.
26 Denn der Herr wird deine Zuversicht sein
und deinen Fuß bewahren vor dem Fallstrick.
27 Verweigere keine Wohltat dem, welchem sie zukommt,
wenn es in der Macht deiner Hände liegt, sie zu erweisen!
28 Sprich nicht zu deinem Nächsten: »Geh hin und komm wieder;
morgen will ich dir geben!«,
während du es doch hast.
29 Ersinne nichts Böses gegen deinen Nächsten,
der arglos bei dir wohnt.
30 Fange mit keinem Menschen ohne Ursache Streit an,
wenn er dir nichts Böses zugefügt hat.
31 Sei nicht neidisch auf den Gewalttätigen
und erwähle dir keinen seiner Wege!
32 Denn der Verkehrte ist dem Herrn ein Gräuel,
aber mit den Aufrichtigen hat er vertrauten Umgang.[bv]
33 Der Fluch des Herrn ist im Haus des Gottlosen,
aber die Wohnung der Gerechten segnet er.
34 Wenn er auch spottet über die Spötter,
so gibt er doch den Demütigen Gnade.
35 Die Weisen werden Ehre[bw] erben,
die Toren aber macht die Schande berühmt.
Die Weisheit muss erworben werden
4 Ihr Söhne, gehorcht der Unterweisung des Vaters,
und gebt acht, damit ihr zu unterscheiden wisst!
2 Denn ich habe euch eine gute Lehre gegeben;
verlasst meine Weisung nicht!
3 Denn da ich noch als Sohn bei meinem Vater war,
als zartes und einziges Kind unter den Augen meiner Mutter,
4 da lehrte er mich und sprach zu mir:
Dein Herz halte meine Worte fest;
bewahre meine Gebote, so wirst du leben!
5 Erwirb Weisheit, erwirb Verständnis;
vergiss sie nicht und weiche nicht ab von den Reden meines Mundes!
6 Verlass du sie nicht, so wird sie dich bewahren;
liebe du sie, so wird sie dich behüten!
7 Der Anfang der Weisheit ist: Erwirb Weisheit,
und um allen deinen Erwerb erwirb Verstand!
8 Halte sie hoch, so wird sie dich erhöhen;
sie wird dich ehren, wenn du sie umfängst.
9 Sie wird deinem Haupt einen lieblichen Kranz verleihen;
eine prächtige Krone wird sie dir reichen.
10 Höre, mein Sohn, nimm meine Worte an,
sie werden dir die Lebensjahre verlängern!
11 Ich will dich den Weg der Weisheit lehren,
dich leiten auf gerader Bahn.
12 Wenn du gehst, so wird dein Schritt nicht gehemmt,
und wenn du läufst, so wirst du nicht straucheln.
13 Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los;
bewahre sie, denn sie ist dein Leben!
14 Begib dich nicht auf den Pfad der Gottlosen
und tue keinen Schritt auf dem Weg der Bösen;
15 meide ihn, überschreite ihn nicht einmal,
weiche davon und gehe vorüber!
16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nicht Böses getan haben;
der Schlummer flieht sie, wenn sie niemand zu Fall gebracht haben.
17 Denn sie essen gesetzlos erworbenes Brot
und trinken gewaltsam erpressten Wein.[bx]
18 Aber der Pfad des Gerechten ist wie der Glanz des Morgenlichts,
das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag.
19 Der Weg der Gottlosen ist dichte Finsternis;
sie wissen nicht, worüber sie straucheln.
20 Mein Sohn, achte auf meine Worte,
neige dein Ohr zu meinen Reden!
21 Lass sie nie von deinen Augen weichen,
bewahre sie im Innersten deines Herzens!
22 Denn sie sind das Leben denen, die sie finden,
und heilsam ihrem ganzen Leib.
23 Mehr als alles andere behüte dein Herz;
denn von ihm geht das Leben aus.
24 Tue hinweg von dir die Falschheit des Mundes,
und verdrehte Reden seien fern von dir!
25 Lass deine Augen geradeaus schauen
und deine Blicke auf das gerichtet sein, was vor dir liegt!
26 Mache die Bahn für deinen Fuß gerade,
und alle deine Wege seien bestimmt;
27 weiche weder zur Rechten ab noch zur Linken,
halte deinen Fuß vom Bösen fern!
Warnung vor Unzucht
5 Mein Sohn, achte auf meine Weisheit
und neige dein Ohr meiner Belehrung zu,
2 damit du Besonnenheit übst
und deine Lippen Erkenntnis bewahren!
3 Denn von Honig triefen die Lippen der Verführerin[by],
und glatter als Öl ist ihr Gaumen,
4 aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut,
scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
5 Ihre Füße steigen hinab zum Tod,
ihre Schritte streben dem Totenreich zu.
6 Den Pfad des Lebens erwägt sie nicht einmal;
sie geht eine unsichere Bahn, die sie selbst nicht kennt.
7 Und nun hört auf mich, ihr Söhne,
und weicht nicht von den Worten meines Mundes!
8 Bleibe fern von dem Weg, der zu ihr führt,
und nähere dich nicht der Tür ihres Hauses,
9 damit du nicht anderen deine Ehre opferst
und deine Jahre dem Grausamen,
10 damit sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen
und du dich nicht abmühen musst für das Haus eines anderen,[bz]
11 damit du nicht seufzen musst bei deinem Ende,
wenn dir dein Leib und Leben hinschwinden,
12 und sagen musst: »Warum habe ich doch die Zucht gehasst,
warum hat mein Herz die Zurechtweisung verachtet?
13 Ich habe nicht gehört auf die Stimme meiner Lehrer
und meinen Lehrmeistern kein Gehör geschenkt!
14 Fast wäre ich gänzlich ins Unglück geraten
inmitten der Versammlung und der Gemeinde!«
15 Trinke Wasser aus deiner eigenen Zisterne
und Ströme aus deinem eigenen Brunnen!
16 Sollen sich deine Quellen auf die Straße ergießen,
deine Wasserbäche auf die Plätze?
17 Sie sollen dir allein gehören
und keinem Fremden neben dir!
18 Deine Quelle sei gesegnet,
und freue dich an der Frau deiner Jugend!
19 Die liebliche Hindin,
die anmutige Gemse,
ihr Busen soll dich allezeit sättigen,
von ihrer Liebe sollst du stets entzückt sein!
20 Warum aber, mein Sohn, solltest du von einer Verführerin entzückt sein
und den Busen einer Fremden umarmen?
21 Denn die Wege eines jeden liegen klar vor den Augen des Herrn,
und Er achtet auf alle seine Pfade!
22 Den Gottlosen nehmen seine eigenen Missetaten gefangen,
und von den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten.
23 Er stirbt an Zuchtlosigkeit,
und infolge seiner großen Torheit taumelt er dahin.
Warnung vor einer Bürgschaft
6 Mein Sohn, hast du dich für deinen Nächsten verbürgt,
für einen Fremden dich durch Handschlag verpflichtet,
2 bist du durch ein mündliches Versprechen gebunden,
gefangen durch die Worte deines Mundes,
3 so tu doch das, mein Sohn: Rette dich,
denn du bist in die Hand deines Nächsten geraten!
Darum geh hin, wirf dich vor ihm nieder
und bestürme deinen Nächsten.
4 Gönne deinen Augen keinen Schlaf
und deinen Lidern keinen Schlummer!
5 Rette dich aus seiner Hand wie eine Gazelle
und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!
Warnung vor Faulheit
6 Geh hin zur Ameise, du Fauler,
sieh ihre Wege an und werde weise:
7 Obwohl sie keinen Anführer hat,
weder Vorsteher noch Herrscher,
8 bereitet sie dennoch im Sommer ihr Brot
und sammelt in der Erntezeit ihre Speise.
9 Wie lange willst du liegen bleiben, du Fauler?
Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 »Ein wenig schlafen, ein wenig schlummern,
ein wenig die Hände in den Schoß legen, um zu ruhen«:
11 so holt dich die Armut ein wie ein Läufer,
und der Mangel wie ein bewaffneter Mann!
Warnung vor Falschheit
12 Ein Taugenichts[ca], ein nichtswürdiger Mensch ist,
wer umhergeht mit trügerischen Reden
13 und dabei mit seinen Augen blinzelt, mit seinen Füßen Zeichen gibt
und mit seinen Fingern deutet.
14 Verkehrtheit ist in seinem Herzen, er schmiedet Böses;
allezeit streut er Zwietracht aus.
15 Darum wird sein Verderben plötzlich über ihn kommen;
augenblicklich wird er zerschmettert werden, unrettbar.
16 Diese sechs hasst der Herr,
und sieben sind seiner Seele ein Gräuel:
17 stolze Augen, eine falsche Zunge,
Hände, die unschuldiges Blut vergießen,
18 ein Herz, das böse Pläne schmiedet,
Füße, die schnell zum Bösen laufen,
19 ein falscher Zeuge, der Lügen ausspricht,
und einer, der Zwietracht sät zwischen Brüdern.
Warnung vor Ehebruch
20 Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters,
und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter!
21 Binde sie beständig auf dein Herz,
schlinge sie um deinen Hals;
22 wenn du gehst, sollen sie dich geleiten,
wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten,
und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden!
23 Denn das Gebot ist eine Leuchte
und das Gesetz[cb] ist ein Licht;
Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens,
24 um dich zu bewahren vor der bösen Frau[cc],
vor der glatten Zunge der Fremden.
25 Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit,
und lass dich nicht fangen von ihren Blicken!
26 Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man an den Bettelstab,
und die Frau eines anderen gefährdet die kostbare Seele!
27 Kann jemand Feuer in seinem Gewand tragen,
ohne dass seine Kleider in Brand geraten?
28 Oder kann einer auf glühenden Kohlen schreiten,
ohne sich die Füße zu verbrennen?
29 So ergeht es dem, der zu der Ehefrau seines Nächsten eingeht.
Keiner wird ungestraft bleiben, der sie anrührt!
30 Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt,
um sein Leben zu fristen, weil er Hunger hat;
31 wird er ertappt, so muss er siebenfach bezahlen
und alles hergeben, was er im Haus hat;
32 wer aber mit einer Frau Ehebruch begeht, ist ein herzloser Mensch;
er richtet seine eigene Seele zugrunde, wenn er so etwas tut.
33 Schläge und Schmach werden ihn treffen,
und seine Schande ist nicht auszutilgen;
34 denn die Eifersucht versetzt einen Mann in glühenden Zorn,
und am Tag der Rache wird er nicht schonen;
35 er wird nicht bereit sein, ein Lösegeld anzunehmen,
und lässt sich auch durch das größte Geschenk nicht besänftigen.
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