Bible in 90 Days
Die Bergpredigt (Kapitel 5 bis 7)
5 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg[a]. Er setzte sich, seine Jünger versammelten sich um ihn, 2 und er begann sie zu lehren.
Wer ist glücklich zu preisen?
3 Er sagte:
»Glücklich zu preisen sind die, die arm sind vor Gott[b];
denn ihnen gehört das Himmelreich.
4 Glücklich zu preisen sind die, die trauern;
denn sie werden getröstet werden.
5 Glücklich zu preisen sind die Sanftmütigen;
denn sie werden die Erde[c] als Besitz[d] erhalten.
6 Glücklich zu preisen sind die, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten;
denn sie werden satt werden.
7 Glücklich zu preisen sind die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
8 Glücklich zu preisen sind die, die ein reines Herz haben;
denn sie werden Gott sehen.
9 Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften;
denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
10 Glücklich zu preisen sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
11 Glücklich zu preisen seid ihr, wenn man euch um meinetwillen beschimpft und verfolgt und euch zu Unrecht[e] die schlimmsten Dinge nachsagt. 12 Freut euch und jubelt! Denn im Himmel wartet eine große Belohnung auf euch. Genauso hat man ja vor euch schon die Propheten verfolgt.«
Salz der Erde und Licht der Welt
13 »Ihr seid das Salz der Erde. Wenn jedoch das Salz seine Kraft verliert, womit soll man sie ihm wiedergeben[f]? Es taugt zu nichts anderem mehr, als weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.
14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Auch zündet niemand eine Lampe an und stellt sie dann unter ein Gefäß. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. 16 So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.«
Die Erfüllung des Gesetzes
17 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen[g]. 18 Denn ich sage euch[h]: Solange Himmel und Erde nicht vergehen, wird auch kein einziger Buchstabe[i] und nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen; alles muss sich erfüllen. 19 Wer darum eines dieser Gebote – und wäre es das geringste – für ungültig erklärt[j] und die Menschen in diesem Sinn lehrt, der gilt im Himmelreich als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der gilt viel im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn euer Leben der Gerechtigkeit Gottes nicht besser entspricht als das[k] der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr mit Sicherheit nicht ins Himmelreich kommen.«
Erfüllung des Gebotes, nicht zu töten
21 »Ihr wisst[l], dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Du sollst keinen Mord begehen![m] Wer einen Mord begeht, soll vor Gericht gestellt werden.‹ 22 Ich aber sage euch: Jeder, der auf seinen Bruder[n] zornig ist, gehört vor Gericht. Wer zu seinem Bruder sagt: ›Du Dummkopf‹, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: ›Du Idiot[o]‹, der gehört ins Feuer der Hölle.
23 Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring ´Gott` deine Gabe dar.
25 Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast, dann einige dich mit ihm[p], solange du noch mit ihm auf dem Weg ´zum Gericht` bist. Tu es schnell, sonst übergibt er dich dem Richter, und dieser übergibt dich dem Gerichtsdiener, und du wirst ins Gefängnis geworfen. 26 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast.«
Erfüllung des Gebotes, nicht die Ehe zu brechen
27 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst nicht die Ehe brechen!‹[q] 28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau mit begehrlichem Blick ansieht, hat damit in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
29 Wenn du durch dein rechtes Auge zu Fall kommst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle geworfen wirst. 30 Und wenn du durch deine rechte Hand zu Fall kommst, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, du verlierst eines deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst.«
Auch Ehescheidung ist Ehebruch
31 »Es heißt: ›Wer sich von seiner Frau scheiden will, muss ihr eine Scheidungsurkunde aushändigen.‹[r] 32 Ich aber sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau scheidet – es sei denn, dass sie ihm untreu geworden ist[s] –, treibt sie in den Ehebruch[t]; und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht ebenfalls Ehebruch.«
Erfüllung des Gebotes, den Eid zu halten
33 »Ihr wisst auch, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: ›Einen Eid darfst du nicht brechen[u]; du sollst alles halten, was du dem Herrn geschworen hast.‹[v] 34 Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, 35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. 36 Nicht einmal mit deinem eigenen Kopf sollst du dich verbürgen, wenn du schwörst[w]; denn du bist nicht in der Lage, auch nur ein einziges deiner Haare weiß oder schwarz werden zu lassen. 37 Euer Ja sei ein Ja und euer Nein ein Nein; jedes weitere Wort ist vom Bösen.«
Erfüllung des Gesetzes, das die Vergeltung regelt
38 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn.‹[x] 39 Ich aber sage euch: Setzt euch nicht zur Wehr gegen den, der euch etwas Böses antut[y]. Im Gegenteil: Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halt ihm auch die linke hin. 40 Wenn einer mit dir vor Gericht gehen will, um zu erreichen, dass er dein Hemd bekommt, dann lass ihm auch den Mantel. 41 Und wenn jemand von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. 42 Gib dem, der dich bittet, und weise den nicht ab, der etwas von dir ausleihen möchte.«
Erfüllung des Gebotes der Nächstenliebe
43 »Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst deine Mitmenschen lieben[z], und du sollst deine Feinde hassen.‹ 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen.[aa] 45 Damit erweist ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel.[ab] Denn er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr ´nur` die liebt, die euch Liebe erweisen, was für einen Lohn habt ihr dafür zu erwarten? Tun das nicht sogar ´Leute wie` die Zolleinnehmer? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid[ac], was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht sogar die Heiden, ´die Gott nicht kennen`? 48 Ihr aber sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.«
Wahre und falsche Frömmigkeit …
6 »Hütet euch, eure Frömmigkeit[ad] vor den Menschen zur Schau zu stellen! Sonst habt ihr von eurem Vater im Himmel keinen Lohn mehr zu erwarten.«
… beim Geben
2 »Wenn du zum Beispiel den Armen etwas gibst, lass es nicht vor dir her mit Posaunen ankündigen[ae], wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten geehrt zu werden. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 3 Wenn du den Armen etwas gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. 4 Was du gibst, soll verborgen bleiben. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen[af].«
… beim Beten
5 »Und wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler, die sich zum Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, um von den Leuten gesehen zu werden. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 6 Wenn du beten willst, geh in dein Zimmer, schließ die Tür, und dann bete zu deinem Vater, der ´auch` im Verborgenen ´gegenwärtig` ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen.
7 Beim Beten sollt ihr nicht leere Worte aneinander reihen wie die Heiden, ´die Gott nicht kennen`. Sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Macht es nicht wie sie, denn euer Vater weiß, was ihr braucht, und zwar schon bevor ihr ihn darum bittet.
9 Ihr sollt so beten:
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt,
10 dein Reich komme,
dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.
11 Gib uns heute unser tägliches Brot[ag].
12 Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir denen vergeben haben[ah], die an uns schuldig wurden.
13 Und lass uns nicht in Versuchung geraten,
sondern errette[ai] uns vor dem Bösen[aj].
14 Wenn[ak] ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer Vater im Himmel euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater ´im Himmel` euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben.«
… beim Fasten
16 »Wenn ihr fastet, setzt keine Leidensmiene auf wie die Heuchler. Sie vernachlässigen ihr Aussehen[al], damit die Leute ihnen ansehen, dass sie fasten. Ich sage euch: Sie haben ihren Lohn damit schon erhalten. 17 Wenn du fastest, pflege dein Haar[am] und wasche dir das Gesicht ´wie sonst auch`, 18 damit die Leute dir nicht ansehen, dass du fastest; nur dein Vater, der ´auch` im Verborgenen ´gegenwärtig` ist, ´soll es wissen`. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen.«
Zweierlei Reichtum
19 »Sammelt euch keine Reichtümer hier auf der Erde, wo Motten und Rost[an] sie zerfressen und wo Diebe einbrechen und sie stehlen. 20 Sammelt euch stattdessen Reichtümer im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie zerfressen und wo auch keine Diebe einbrechen und sie stehlen. 21 Denn wo dein Reichtum ist, da wird auch dein Herz sein.«
Licht und Finsternis. Das Gleichnis vom Auge
22 »Das Auge gibt dem Körper Licht. Ist dein Auge gut[ao], dann ist dein ganzer Körper[ap] im Licht. 23 Ist dein Auge jedoch schlecht, dann ist dein ganzer Körper im Finstern. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, was für eine Finsternis wird das sein!«
Gott oder der Mammon
24 »Ein Mensch kann nicht zwei Herren dienen. Er wird dem einen ergeben sein und den anderen abweisen.[aq] Für den einen wird er sich ganz einsetzen, und den anderen wird er verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon[ar].«
Gottes Reich und irdische Sorgen
25 »Deshalb sage ich euch: Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und Trinken zum Leben und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das Leben nicht wichtiger als die Nahrung, und ist der Körper nicht wichtiger als die Kleidung? 26 Seht euch die Vögel[as] an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte[at], und euer Vater im Himmel ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? 27 Wer von euch kann dadurch, dass er sich Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde verlängern[au]? 28 Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. 29 Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden[av], so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern, ihr Kleingläubigen? 31 Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? 32 Denn um diese Dinge geht es den Heiden, ´die Gott nicht kennen`. Euer Vater im Himmel aber weiß, dass ihr das alles braucht. 33 Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben. 34 Macht euch keine Sorgen um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich bringt.[aw]«
Warnung vor selbstgerechtem Urteilen …
7 »Verurteilt niemand, damit auch ihr nicht verurteilt werdet. 2 Denn so, wie ihr über andere urteilt, werdet ihr selbst beurteilt werden, und mit dem Maß, das ihr bei anderen anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.
3 Wie kommt es, dass du den Splitter im Auge deines Bruders siehst, aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht bemerkst? 4 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: ›Halt still! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen‹ – und dabei sitzt ein Balken in deinem eigenen Auge? 5 Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge; dann wirst du klar sehen und kannst den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen[ax].«
… aber kein Verzicht auf notwendige Beurteilung
6 »Gebt das Heilige nicht den Hunden, werft eure Perlen nicht vor die Schweine! Sie könnten sonst eure Perlen zertrampeln und sich dann gegen euch selbst wenden und euch zerreißen.«
Bitten und Empfangen
7 »Bittet, und es wird euch gegeben; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet. 8 Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet. 9 Oder würde jemand unter euch seinem Kind[ay] einen Stein geben, wenn es ihn um Brot bittet? 10 Würde er ihm eine Schlange geben, wenn es ihn um einen Fisch bittet? 11 Wenn also ihr, die ihr doch böse seid, das nötige Verständnis habt, um euren Kindern gute Dinge zu geben, wie viel mehr wird dann euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.«
Eine goldene Regel für den Umgang mit Menschen
12 »Behandelt eure Mitmenschen in allem so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt. Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.[az]«
Der breite und der schmale Weg
13 »Geht[ba] durch das enge Tor! Denn das weite Tor und der breite Weg führen ins Verderben, und viele sind auf diesem Weg[bb]. 14 Doch das enge Tor und der schmale Weg führen ins Leben, und nur wenige finden diesen Weg[bc].«
Warnung vor falschen Propheten
15 »Hütet euch vor den falschen Propheten! Sie kommen im Schafskleid zu euch, in Wirklichkeit aber[bd] sind sie reißende Wölfe. 16 An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa Trauben von Dornbüschen oder Feigen von Disteln? 17 So trägt jeder gute[be] Baum gute Früchte; ein schlechter[bf] Baum hingegen trägt schlechte[bg] Früchte. 18 Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen; ebenso wenig kann ein schlechter Baum gute Früchte tragen. 19 Jeder Baum, der keine guten Früchte trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. 20 Deshalb ´sage ich`: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.«
Warnung vor Selbsttäuschung
21 »Nicht jeder, der zu mir sagt: ›Herr, Herr!‹, wird ins Himmelreich kommen, sondern nur der, der den Willen meines Vaters im Himmel tut. 22 Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ›Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen prophetisch geredet, in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wunder getan?‹ 23 Dann werde ich zu ihnen sagen: ›Ich habe euch nie gekannt. Geht weg von mir, ihr mit eurem gesetzlosen Treiben!‹«
Auf Fels oder auf Sand gebaut
24 »Darum gleicht[bh] jeder, der meine[bi] Worte hört und danach handelt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. 25 Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten[bj] und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es nicht ein; es ist auf felsigen Grund gebaut. 26 Jeder aber, der meine Worte hört und nicht danach handelt, gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf sandigen Boden baut. 27 Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es ein und wird völlig zerstört[bk].«
Die Wirkung der Rede Jesu
28 Als Jesus seine Rede beendet hatte, war die Menge von seiner Lehre tief beeindruckt, 29 denn er lehrte sie nicht wie ihre Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht.
Heilung eines Aussätzigen
8 Als Jesus vom Berg herabstieg[bl], folgte ihm eine große Menschenmenge. 2 Da kam ein Aussätziger zu ihm und warf sich vor ihm nieder. »Herr«, sagte er, »wenn du willst, kannst du mich rein machen.« 3 Jesus streckte die Hand aus und berührte ihn. »Ich will es«, sagte er, »sei rein!« Im selben Augenblick war der Mann von seinem Aussatz geheilt[bm]. 4 Jesus aber sagte zu ihm: »Hüte dich, mit jemand darüber zu sprechen! Geh stattdessen zum Priester, zeig dich ihm und bring die Opfergabe dar, die Mose vorgeschrieben hat. Das soll ein Zeichen[bn] für sie sein.«
Der Hauptmann von Kafarnaum
5 Als Jesus nach Kafarnaum kam, trat der Hauptmann ´einer dort stationierten Einheit` an ihn heran und bat ihn um Hilfe. 6 »Herr«, sagte er, »mein Diener liegt gelähmt und mit furchtbaren Schmerzen bei mir zu Hause.« 7 Jesus erwiderte: »Ich will kommen und ihn heilen.«[bo] – 8 »Herr«, sagte daraufhin der Hauptmann, »ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; doch sprich nur ein Wort, und mein Diener wird gesund. 9 Ich unterstehe ja selbst dem Befehl eines anderen und habe meinerseits Soldaten unter mir. Wenn ich zu einem von ihnen sage: ›Geh!‹, dann geht er, und wenn ich zu einem sage: ›Komm!‹, dann kommt er; und wenn ich zu meinem Diener sage: ›Tu das und das!‹, dann tut er es.«
10 Diese Antwort erstaunte Jesus, und er sagte zu denen, die ihm folgten: »Ich versichere euch: In ganz Israel habe ich bei keinem solch einen Glauben gefunden. 11 Ja, ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und sich mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch setzen. 12 Aber die Bürger[bp] des Reiches werden in die Finsternis[bq] hinausgeworfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben[br].«
13 Hierauf wandte sich Jesus zu dem Hauptmann und sagte: »Du kannst nach Hause gehen. Was du geglaubt hast, soll[bs] geschehen.« Und zur gleichen Zeit wurde der Diener gesund.
Jesu machtvolles Wirken in Kafarnaum
14 Jesus ging in das Haus des Petrus. Dessen Schwiegermutter lag mit Fieber im Bett. 15 Jesus berührte ihre Hand; da verschwand das Fieber, und sie stand auf und sorgte für sein Wohl[bt].
16 Als es Abend geworden war, brachte man viele Besessene zu Jesus. Er trieb die Geister durch sein Wort aus und heilte alle Kranken. 17 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jesaja vorausgesagt worden war:
Kosten der Nachfolge
18 Die Menschenmenge, die sich um Jesus drängte, war so groß, dass er seinen Jüngern befahl, mit ihm[bw] auf die andere Seite des Sees hinüberzufahren. 19 Da sprach ihn ein Schriftgelehrter an. »Meister«, sagte er, »ich will dir folgen, wohin du auch gehst.« 20 Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel[bx] ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen[by] kann.«
21 Ein anderer, einer von[bz] seinen Jüngern, sagte zu Jesus: »Herr, erlaube mir, zuerst noch ´nach Hause` zu gehen und mich um das Begräbnis meines Vaters zu kümmern[ca].« 22 Doch Jesus erwiderte: »Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!«
Der Sturm auf dem See
23 Daraufhin stieg Jesus in das Boot; seine Jünger folgten ihm, ´und sie fuhren los`. 24 Plötzlich brach auf dem See ein heftiger Sturm[cb] los, sodass das Boot fast von den Wellen begraben wurde. Jesus aber schlief. 25 Die Jünger stürzten zu ihm und weckten ihn. »Herr«, schrien sie, »rette uns, wir sind verloren!« 26 Aber Jesus sagte zu ihnen: »Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen?« Dann stand er auf und wies den Wind und die Wellen in ihre Schranken. Da trat eine große Stille ein.
27 Die Leute aber fragten voller Staunen: »Wer ist das, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?«
Heilung von zwei Besessenen
28 Als Jesus in das Gebiet der Gadarener[cc] am gegenüberliegenden Ufer kam, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. 29 »Was willst du von uns, Sohn Gottes?«, schrien sie. »Bist du gekommen, um uns schon vor der festgesetzten Zeit zu quälen?«
30 In einiger Entfernung weidete eine große Herde Schweine. 31 Die Dämonen baten ihn: »Wenn du uns austreibst, lass uns doch in die Schweineherde fahren!« – 32 »Geht!«, sagte Jesus. Da verließen die Dämonen die beiden Männer und fuhren in die Schweine. Und augenblicklich stürzte sich die ganze Herde den Abhang hinunter in den See, und die Tiere ertranken in den Fluten. 33 Die Schweinehirten rannten davon, liefen in die Stadt und berichteten alles, ´was geschehen war,` auch das mit den Besessenen. 34 Da machte sich die ganze Stadt auf den Weg; alle gingen Jesus entgegen. Als sie sahen, ´was geschehen war,` drängten[cd] sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
9 Jesus stieg ins Boot, fuhr über den See und kehrte in die Stadt zurück, in der er wohnte[ce].
Heilung eines Gelähmten
2 Einige Männer brachten einen Gelähmten auf einer Tragbahre zu Jesus. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: »Du brauchst dich nicht zu fürchten[cf], mein Sohn! Deine Sünden sind dir vergeben.« 3 Einige Schriftgelehrte dachten im Stillen: »Das ist ja Gotteslästerung!« 4 Jesus waren ihre Gedanken nicht verborgen. »Warum denkt ihr Böses in eurem Herzen?«, fragte er sie. 5 »Was ist leichter – zu sagen: ›Deine Sünden sind dir vergeben‹ oder: ›Steh auf und geh umher!‹? 6 Doch ihr sollt wissen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben.« Und er wandte sich zu dem Gelähmten und sagte: »Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!« 7 Da stand der Mann auf und ging nach Hause. 8 Als die Menge das sah, waren alle voller Ehrfurcht und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.
Die Berufung des Zolleinnehmers Matthäus
9 Als Jesus weiterging und am Zollhaus vorbeikam, sah er dort einen Mann sitzen; er hieß Matthäus. Jesus sagte zu ihm: »Folge mir nach!« Da stand Matthäus auf und folgte Jesus.
Jesu Gemeinschaft mit Zolleinnehmern und Sündern
10 Später war Jesus im Haus ´des Matthäus` zu Gast. Viele Zolleinnehmer und andere Leute, die als Sünder galten,[cg] waren gekommen und nahmen zusammen mit ihm und seinen Jüngern an dem Essen teil. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu den Jüngern: »Wie kann euer Meister nur zusammen mit Zolleinnehmern und Sündern essen?« 12 Jesus hörte das und erwiderte: »Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. 13 Geht und denkt einmal darüber nach, was jenes Wort bedeutet: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer!‹[ch] Dann versteht ihr, dass ich nicht gekommen bin[ci], um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.«
Junger Wein gehört nicht in alte Schläuche
14 Daraufhin kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und fragten: »Warum fasten deine Jünger nicht? Wir und die Pharisäer fasten doch so viel[cj]!« 15 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Können etwa bei einer Hochzeit die Gäste[ck] trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es kommt allerdings eine Zeit, wo ihnen der Bräutigam entrissen sein wird; dann werden sie fasten.
16 Niemand flickt ein altes Kleid mit einem neuen Stück Stoff, sonst reißt das neue Stück wieder aus, und der Riss wird noch größer.[cl] 17 Auch füllt man nicht jungen Wein in alte Schläuche. ´Er gärt ja noch, und` die Schläuche würden platzen; der Wein würde auslaufen, und auch die Schläuche wären nicht mehr zu gebrauchen. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche; dann bleibt beides erhalten.«
Heilung einer kranken Frau und Auferweckung eines Kindes
18 Während Jesus noch mit den Jüngern des Johannes redete, kam einer der führenden Männer ´des Ortes`, warf sich vor ihm nieder und rief: »Meine Tochter ist eben gestorben. Aber komm doch und leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder leben!« 19 Jesus stand auf[cm] und folgte ihm; auch seine Jünger kamen mit.
20 Unterwegs drängte sich eine Frau, die seit zwölf Jahren an schweren Blutungen litt, von hinten an Jesus heran und berührte den Saum[cn] seines Gewandes, 21 denn sie sagte sich: »Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich gesund[co].« 22 Jesus wandte sich um; er sah die Frau an und sagte zu ihr: »Du brauchst dich nicht zu fürchten, meine Tochter! Dein Glaube hat dich gerettet[cp].« Von dem Augenblick an war die Frau gesund.
23 Als Jesus schließlich ins Haus jenes führenden Mannes kam und die Flötenspieler[cq] und die aufgeregte Menge sah, 24 sagte er: »Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus. 25 Als die Leute hinausgetrieben waren, ging Jesus in den Raum, in dem das Mädchen lag, und ergriff es bei der Hand. Da stand[cr] das Mädchen auf. 26 Die Nachricht von diesem Ereignis verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Heilung von zwei Blinden
27 Als Jesus von dort weiterging, folgten ihm zwei Blinde und riefen: »Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids!« 28 Sowie er zu Hause angelangt war[cs], traten sie näher. Er fragte sie: »Glaubt ihr denn, dass ich euch helfen kann?« – »Ja, Herr«, antworteten sie. 29 Darauf berührte er ihre Augen und sagte: »Was ihr geglaubt habt, soll[ct] geschehen.« 30 Da konnten sie sehen.[cu] Jesus aber verbot ihnen mit aller Entschiedenheit, jemand etwas davon zu sagen. 31 Doch kaum waren sie aus dem Haus, da fingen sie an, in der ganzen Gegend von Jesus zu erzählen.
Heilung eines stummen Besessenen
32 Die beiden waren noch nicht zur Tür hinaus, da wurde ein Besessener, der stumm war, zu Jesus gebracht. 33 Sowie der Dämon ausgetrieben war, konnte der Stumme reden. Die Menge staunte, und alle sagten: »So etwas hat man in Israel noch nie gesehen!« 34 Die Pharisäer aber behaupteten: »Er treibt die Dämonen mit Hilfe des Obersten der Dämonen aus.«
Jesu Erbarmen mit dem Volk
35 Jesus zog durch alle Städte und Dörfer ´jener Gegend`. Er lehrte in den[cv] Synagogen, verkündete die Botschaft[cw] vom Reich ´Gottes` und heilte alle Kranken und Leidenden[cx]. 36 Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Da sagte er zu seinen Jüngern: »Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. 38 Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt!«
Die zwölf Apostel
10 Dann rief Jesus seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Vollmacht, böse Geister auszutreiben und alle Kranken und Leidenden[cy] zu heilen.
2 Die Namen der zwölf Apostel sind:
Simon, auch Petrus genannt, an erster Stelle,
und sein Bruder Andreas;
Jakobus, der Sohn des Zebedäus,
Und sein Bruder Johannes;
3 Philippus
und Bartholomäus;
Thomas
und Matthäus, der Zolleinnehmer;
Jakobus, der Sohn des Alphäus,
und Thaddäus[cz];
4 Simon, der Zelot[da],
und Judas Iskariot, der Jesus verriet.
Jesu Rede bei der Aussendung seiner Jünger (Verse 5-42)
Der Auftrag der Apostel
5 Diese Zwölf sandte Jesus mit folgendem Auftrag aus: »Setzt euren Fuß nicht auf heidnisches Gebiet und betretet keine samaritanische Stadt, 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Volkes[db] Israel. 7 Geht und verkündet: ›Das Himmelreich ist nahe.‹ 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter. 9 Steckt euch kein Gold[dc], kein Silber und kein Kupfergeld in euren Gürtel; 10 ´besorgt euch` auch keine Vorratstasche für unterwegs, kein zweites Hemd, keine Sandalen[dd] und keinen Wanderstab. Denn wer arbeitet, hat Anrecht auf seinen Lebensunterhalt.
11 Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, dann sucht jemand, der es wert ist, ´euch aufzunehmen`. Bleibt bei ihm, bis ihr jenen Ort wieder verlasst. 12 Wenn ihr das Haus betretet, grüßt die Bewohner ´und wünscht ihnen Frieden`. 13 Sind sie es wert, so soll der Frieden, den ihr bringt, bei ihnen einziehen[de]. Sind sie es jedoch nicht wert, so soll euer Frieden zu euch zurückkehren. 14 Wenn man euch nicht aufnimmt und sich eure Botschaft nicht anhören will, dann verlasst jenes Haus oder jene Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15 Ich sage euch: Sodom[df] und Gomorra wird es am Tag des Gerichts noch erträglich gehen im Vergleich zu solch einer Stadt.«
Gefahren und Anforderungen des Auftrags
16 »Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid darum klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.
17 Nehmt euch in Acht vor den Menschen! Sie werden euch in ihren Synagogen vor Gericht stellen und auspeitschen.[dg] 18 Man wird euch um meinetwillen vor Machthaber und Könige führen, und ihr sollt vor ihnen und vor allen Völkern[dh] meine Zeugen sein. 19 Wenn man euch vor Gericht stellt[di], dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden und was ihr sagen sollt. Denn wenn es so weit ist, wird euch eingegeben, was ihr sagen müsst. 20 Nicht ihr seid es, die dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. 21 Menschen werden ihre nächsten Angehörigen dem Henker ausliefern: der Bruder den Bruder[dj] und der Vater sein Kind; und auch Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie töten lassen. 22 Um meines Namens willen werdet ihr von allen Menschen gehasst werden. Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet. 23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, dann flieht in eine andere! Ich sage euch: Noch bevor ihr mit den Städten Israels zu Ende seid, wird der Menschensohn kommen.
24 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Diener nicht über seinem Herrn. 25 Der Jünger muss zufrieden sein, wenn es ihm ergeht wie seinem Meister, und der Diener, wenn es ihm ergeht wie seinem Herrn. Hat man schon den Hausherrn Beelzebul[dk] genannt, dann wird man seine Leute[dl] erst recht so nennen.
26 Fürchtet euch also nicht vor den Menschen! Denn nichts, was verborgen ist, bleibt verborgen; alles wird offenbart werden. Und nichts, was geheim ist, bleibt geheim; alles wird bekannt gemacht werden. 27 Was ich euch im Dunkeln sage, das sagt am hellen Tag weiter, und was euch ins Ohr geflüstert wird, das verkündet in aller Öffentlichkeit[dm]. 28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten ´können` – die Seele können sie nicht töten. Fürchtet vielmehr den, der Leib und Seele dem Verderben in der Hölle preisgeben kann. 29 Denkt doch einmal an die Spatzen! Zwei von ihnen kosten nicht mehr als einen Groschen, und doch fällt kein einziger Spatz auf die Erde, ohne dass euer Vater es zulässt[dn]. 30 Und bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. 31 Seid darum ohne Furcht! Ihr seid mehr wert als eine noch so große Menge Spatzen.
32 Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. 33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.«
Bedingungen der Nachfolge
34 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Ich bin gekommen, um ›den Sohn[do] mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; 36 die eigenen Angehörigen werden zu Feinden‹[dp].
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein[dq], und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. 38 Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. 39 Wer sein Leben erhalten[dr] will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.«
Der Lohn derer, die den Boten Jesu helfen
40 »Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. 42 Und wer einem von diesen gering Geachteten[ds] auch nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, einfach weil er ´mein` Jünger ist, der wird – das versichere ich euch – nicht ohne Lohn bleiben[dt].«
11 Als Jesus seinen zwölf Jüngern diese Anweisungen gegeben und seine Rede beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten Galiläas[du] zu lehren und ´Gottes gute Botschaft` zu verkünden.
Ist Jesus der Messias? Die Frage des Johannes und die Antwort Jesu
2 Johannes hörte im Gefängnis vom Wirken Christi. Er schickte einige seiner Jünger zu ihm 3 und ließ ihn fragen: »Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?«
4 Jesus gab ihnen zur Antwort: »Geht zu Johannes und berichtet ihm, was ihr hört und seht: 5 Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden geheilt[dv], Taube hören, Tote werden auferweckt, und den Armen wird ´Gottes` gute Botschaft verkündet. 6 Und glücklich zu preisen ist, wer nicht an mir Anstoß nimmt.«
Jesus und Johannes der Täufer
7 Als die Männer wieder gegangen waren, wandte sich Jesus an die Menge und fing an, zu ihnen über Johannes zu sprechen. »Was wolltet ihr euch eigentlich ansehen, als ihr zu ihm in die Wüste hinausgingt?«, fragte er sie. »Ein Schilfrohr, das sich im Wind hin- und herbewegt? 8 Nein? Was wolltet ihr denn sonst dort draußen sehen? Einen Mann in feiner Kleidung? Ihr wisst doch: Die feingekleideten Leute sind in den Palästen der Könige zu finden. 9 Was wolltet ihr also sehen, als ihr hinausgingt? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Ihr habt einen Propheten gesehen, und noch mehr als das. 10 Johannes ist der, über den es in der Schrift heißt:
›Ich sende meinen Boten vor dir her;
er wird dir vorangehen und dein Wegbereiter sein.‹[dw]
11 Ich sage euch: Unter allen Menschen, die je geboren wurden,[dx] hat es keinen Größeren gegeben als Johannes den Täufer; und doch ist selbst der Geringste im Himmelreich größer als er. 12 Von der Zeit an, als Johannes der Täufer auftrat, bis zum heutigen Tag bricht sich das Himmelreich mit Gewalt Bahn, und Menschen[dy] versuchen mit aller Gewalt, es an sich zu reißen[dz]. 13 Denn alle Propheten und das Gesetz kündigten ´das Himmelreich` an, bis Johannes kam. 14 Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Er ist Elia, dessen Kommen vorausgesagt ist.[ea]
15 Wer Ohren hat[eb], der höre!
16 Mit wem soll ich die Menschen dieser Generation vergleichen? Sie sind wie Kinder, die auf dem Marktplatz sitzen und ihren Spielgefährten zurufen: 17 ›Wir haben euch auf der Flöte ´lustige Lieder` gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder angestimmt, und ihr habt nicht getrauert[ec].‹ 18 So ist es doch: Johannes ist gekommen, hat gefastet und keinen Wein getrunken[ed], und schon hat es geheißen: ›Er ist von einem bösen Geist besessen.‹ 19 Der Menschensohn ist gekommen, isst und trinkt ´wie jedermann`, und da heißt es: ›Was für ein Schlemmer und Säufer, dieser Freund der Zolleinnehmer und Sünder!‹ Und doch hat die Weisheit Gottes Recht; das zeigt sich an dem, was sie bewirkt.[ee]«
Jesu Urteil über die Städte von Galiläa
20 Dann ging Jesus mit den Städten ins Gericht, in denen er die meisten Wunder getan hatte. Er klagte sie an, weil sie nicht ´zu Gott` umgekehrt waren: 21 »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind – die Menschen dort hätten sich längst in Sacktuch gehüllt[ef] und Asche auf den Kopf gestreut[eg] und wären zu Gott umgekehrt[eh]. 22 Ich versichere euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts noch erträglich gehen im Vergleich zu euch. 23 Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst zum Himmel emporgehoben werden? Ins Totenreich[ei] musst du hinunter[ej]! Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind – es würde heute noch stehen. 24 Ich versichere euch: Sodom[ek] wird es am Tag des Gerichts noch erträglich gehen im Vergleich zu dir.«
Jesus preist seinen Vater
25 Zu der Zeit rief Jesus aus: »Ich preise dich, Vater, du Herr über Himmel und Erde, dass du das alles den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. 26 Ja, Vater, so hast du es gewollt, und dafür preise ich dich.[el] 27 Alles hat mir mein Vater übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater kennt ihn; und auch den Vater kennt niemand, nur der Sohn – und die, denen der Sohn es offenbaren will.«
Jesu Einladung
28 »Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen[em]. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin gütig[en] und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn das Joch, das ich auferlege, drückt nicht, und die Last, die ich zu tragen gebe, ist leicht.«
Jesus ist Herr über den Sabbat
12 In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Felder. Seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. 2 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu ihm: »Was deine Jünger da tun, ist am Sabbat nicht erlaubt!« 3 Jesus entgegnete: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten? 4 Wie er ins Haus Gottes ging und wie sie die geweihten Brote aßen[eo], die doch weder er noch seine Begleiter essen durften, sondern nur die Priester?[ep] 5 Und habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel ´Dienst tun`?[eq] Sie übertreten also die Sabbatvorschriften und werden trotzdem nicht schuldig. 6 Und ich sage euch: Hier ist einer, der mehr ist als[er] der Tempel! 7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer‹[es], dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt. 8 Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.«
Jesus heilt am Sabbat
9 Daraufhin ging Jesus weiter; er suchte die Synagoge jenes Ortes auf. 10 Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Jesus wurde gefragt: »Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?« Man suchte nämlich einen Vorwand, um ihn anklagen zu können. 11 Jesus erwiderte: »Angenommen, jemand von euch hat ein Schaf[et], und es fällt am Sabbat in eine Grube – würde er es da nicht sofort herausziehen[eu]? 12 Nun ist aber doch ein Mensch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.« 13 Dann befahl er dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Der Mann streckte die Hand aus, und sie war wieder heil wie die andere.
14 Die Pharisäer jedoch fassten, als sie die Synagoge verließen, den Plan[ev], Jesus zu beseitigen.
Jesus, der Diener Gottes
15 Jesus wusste[ew], ´was sie vorhatten`. Deshalb zog er sich von dort zurück. Scharen von Menschen folgten ihm, und er heilte alle Kranken. 16 Er ermahnte sie jedoch nachdrücklich, kein Aufsehen um seine Person zu machen[ex]. 17 So erfüllte sich, was durch den Propheten Jesaja vorausgesagt worden war:
18 »Seht, das ist mein Diener, den ich erwählt habe,
den ich liebe und an dem ich Freude habe[ey].
Ich will meinen Geist auf ihn legen,
und er wird den Völkern das Recht verkünden[ez].
19 Er wird nicht streiten und lärmen,
er wird nicht ´wie ein Marktschreier` auf den Straßen zu hören sein.
20 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen,
und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
So wird er schließlich dem Recht zum Sieg verhelfen.
21 Und auf seinen Namen werden die Völker ihre Hoffnung setzen.«[fa]
Jesus und Beelzebul. Die Sünde gegen den Heiligen Geist
22 Ein Besessener, der blind und stumm war, wurde zu Jesus gebracht. Jesus heilte ihn, und der Mann[fb] konnte ´wieder` reden und sehen. 23 Die Menge war außer sich vor Staunen, und alle fragten sich: »Ist er denn etwa der Sohn Davids?«
24 Als die Pharisäer das hörten, sagten sie: »Wisst ihr, wie der die Dämonen austreibt? Er tut es[fc] mit Hilfe von Beelzebul[fd], dem Obersten der Dämonen!«
25 Jesus wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: »Jedes Reich, das mit sich selbst im Streit liegt, geht zugrunde, und keine Stadt oder Familie[fe], in der man miteinander im Streit liegt, wird bestehen bleiben. 26 Wenn nun der Satan den Satan austreibt, liegt er mit sich selbst im Streit. Wie kann sein Reich da bestehen? 27 Und wenn ich die Dämonen tatsächlich mit Hilfe von Beelzebul austreibe, mit wessen Hilfe treiben dann eure eigenen Leute[ff] sie aus? Sie selbst sind es daher, die über euch das Urteil sprechen werden. 28 Wenn ich die Dämonen nun aber mit der Hilfe von Gottes Geist austreibe, dann ist doch das Reich Gottes zu euch gekommen.
29 Oder wie kann jemand in das Haus eines Starken eindringen und ihm seinen Besitz rauben, wenn er den Starken nicht vorher fesselt? Dann allerdings kann er sein Haus ausrauben.
30 Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. 31 Darum sage ich euch: Jede Sünde, ja sogar jede Gotteslästerung kann den Menschen vergeben werden; wenn aber jemand den ´Heiligen` Geist lästert, wird ihm nicht vergeben werden. 32 Auch dem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, kann vergeben werden; wer aber gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, weder in dieser Welt noch in der kommenden.
33 Wenn ein Baum gut[fg] ist, sind auch seine Früchte gut. Ist ein Baum jedoch schlecht[fh], dann sind auch seine Früchte schlecht[fi]. An den Früchten erkennt man den Baum. 34 Ihr Schlangenbrut! Wie solltet ihr auch Gutes reden können, wo ihr doch böse seid? Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so redet er.[fj] 35 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil sein Herz mit Gutem erfüllt ist[fk]. Ein böser Mensch dagegen bringt Böses hervor, weil sein Herz mit Bösem erfüllt ist[fl]. 36 Ich sage euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen Rechenschaft ablegen müssen über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben. 37 Denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen werden[fm], und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden.«
Das Zeichen des Propheten Jona
38 Da sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu Jesus: »Meister, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!« 39 Er aber gab ihnen zur Antwort: »Ein Zeichen verlangt diese Generation, die doch böse ist und sich von Gott abgewandt hat[fn]! Aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, nur das des Propheten Jona. 40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in der Tiefe[fo] der Erde sein.
41 Im Gericht werden die Leute[fp] von Ninive gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie sind auf Jonas Predigt hin umgekehrt – und hier ist einer, der mehr ist als Jona! 42 Im Gericht wird auch die Königin aus dem Süden gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und hier ist einer, der mehr ist als Salomo!«
Über die Rückkehr böser Geister
43 »Wenn ein böser[fq] Geist einen Menschen verlassen hat, zieht er durch öde Gegenden[fr] und sucht einen Ruheplatz, findet aber keinen. 44 Dann[fs] sagt er sich: ›Ich will wieder in mein Haus gehen, das ich verlassen habe.‹ Er kehrt zurück und findet das Haus leer, sauber und aufgeräumt. 45 Daraufhin[ft] geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen in das Haus ein und wohnen dort. Damit steht es am Ende schlimmer um diesen Menschen als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen.«
Die wahren Verwandten Jesu
46 Während Jesus noch zu der Menge redete, waren seine Mutter und seine Brüder gekommen. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen. 47 Einer ´aus der Menge` sagte zu Jesus: »Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!« 48 Jesus wandte sich zu dem, der ihm diese Nachricht brachte, und erwiderte: »Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?« 49 Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und fuhr fort: »Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder! 50 Denn wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter.«
Gleichnisse vom Himmelreich (Kapitel 13,1-53)
13 Später an jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich ans Ufer des Sees, ´um zu lehren`. 2 Die Menschenmenge, die sich um ihn versammelte, war so groß, dass er sich in ein Boot setzte; so konnte er zu der ganzen Menge reden, die am Ufer stand[fu]. 3 Er sprach über vieles zu ihnen, und er gebrauchte dazu Gleichnisse.
Das Gleichnis von der Saat, die auf viererlei Boden fällt
»Hört zu!«, begann er. »Ein Bauer ging aufs Feld, um zu säen. 4 Beim Ausstreuen der Saat fiel einiges auf den Weg[fv]. Da kamen die Vögel und pickten es auf. 5 Einiges fiel auf felsigen Boden, der nur von einer dünnen Erdschicht bedeckt war. Weil die Saat dort so wenig Erde hatte, ging sie rasch auf. 6 Als dann aber die Sonne höher stieg, wurden die jungen Pflanzen versengt, und weil sie keine kräftigen Wurzeln hatten, verdorrten sie. 7 Einiges fiel ins Dornengestrüpp, und die Dornbüsche überwucherten und erstickten die Saat. 8 Einiges jedoch fiel auf guten Boden und brachte Frucht – zum Teil hundertfach, zum Teil sechzigfach, zum Teil dreißigfach.
9 Wer Ohren hat, der höre!«
Warum Jesus Gleichnisse verwendet
10 Die Jünger kamen zu Jesus und fragten ihn: »Warum verwendest du Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?« 11 Er antwortete: »Euch ist es ´von Gott` gegeben[fw], die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen; ihnen ist es nicht gegeben. 12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat. 13 Das[fx] ist der Grund, warum ich in Gleichnissen zu ihnen rede. Sie sehen und sehen doch nicht, sie hören und hören doch nicht und verstehen auch nichts. 14 An ihnen erfüllt sich die Prophezeiung Jesajas:
›Hört zu – ihr werdet doch nichts verstehen.
Seht hin – ihr werdet doch nichts erkennen.
15 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt,
ihre Ohren sind verstopft,
und ihre Augen halten sie geschlossen.
Sie wollen[fy] mit ihren Augen nichts sehen,
mit ihren Ohren nichts hören
und mit ihrem Herz nichts verstehen
und wollen[fz] nicht umkehren,
sodass ich sie heilen könnte.‹[ga]
16 Ihr aber seid glücklich zu preisen! Denn eure Augen sehen, und eure Ohren hören.[gb] 17 Ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte sehnten sich danach, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen; sie sehnten sich danach, zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.«
Erklärung des Gleichnisses von der Saat
18 »Ich will euch nun das Gleichnis vom Bauern erklären[gc], der die Saat ausstreut. 19 Wenn jemand die Botschaft vom Himmelreich hört und nicht versteht, ist es wie mit der Saat, die auf den Weg fällt. Der Böse kommt und raubt, was ins Herz dieses Menschen gesät worden ist. 20 Ein anderer Teil der Saat fällt auf felsigen Boden. Das bedeutet: Jemand hört das Wort und nimmt es sofort mit Freuden auf, 21 aber er ist ein unbeständiger Mensch, eine Pflanze ohne Wurzeln. Sobald er wegen des Wortes in Bedrängnis gerät oder sogar verfolgt wird, wendet er sich wieder davon ab. 22 Wieder ein anderer Teil der Saat fällt ins Dornengestrüpp. Das bedeutet: Jemand hört das Wort, doch die Sorgen dieser Welt und die Verlockungen des Reichtums ersticken es, und es bleibt ohne Frucht. 23 Ein Teil der Saat jedoch fällt auf guten Boden. Das bedeutet: Jemand hört das Wort und versteht es und bringt dann auch Frucht – einer hundertfach, ein anderer sechzigfach und wieder ein anderer dreißigfach.«
Das Gleichnis vom Unkraut im Weizenfeld
24 Jesus erzählte der Menge noch ein anderes Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. 25 Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut[gd] zwischen den Weizen und machte sich davon. 26 Als dann die Saat aufging und Ähren ansetzte[ge], kam auch das Unkraut zum Vorschein.
27 Da gingen die Arbeiter[gf] zum Gutsherrn und fragten: ›Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt jetzt dieses Unkraut?‹ – 28 ›Ein Feind von mir hat das getan‹, gab er zur Antwort. Die Arbeiter fragten: ›Möchtest du, dass wir hingehen und das Unkraut ausreißen und einsammeln?‹ – 29 ›Nein‹, entgegnete der Gutsherr, ›ihr würdet mit dem Unkraut auch[gg] den Weizen ausreißen. 30 Lasst beides miteinander wachsen, bis die Zeit der Ernte da ist. Dann werde ich zu den Erntearbeitern sagen: Reißt zuerst das Unkraut aus, sammelt es ein und bündelt es, um es zu verbrennen; und dann bringt den Weizen in meine Scheune!‹«
Das Gleichnis vom Senfkorn
31 Jesus erzählte der Menge ein weiteres Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann[gh] auf sein Feld sät. 32 Es ist zwar das kleinste aller Samenkörner. Aber was daraus wächst, ist größer als alle anderen Gartenpflanzen. Ein Baum wird daraus, auf dem die Vögel[gi] sich niederlassen und in dessen Zweigen sie nisten.«
Das Gleichnis vom Sauerteig
33 Jesus erzählte ihnen noch ein Gleichnis: »Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig. Eine Frau nimmt ´eine Hand voll` davon, mengt ihn unter einen halben Sack[gj] Mehl, und am Ende ist die ganze Masse durchsäuert.«
Die Gleichnisse in Jesu Verkündigung
34 Das alles sagte Jesus der Menge, indem er Gleichnisse gebrauchte; er sprach ausschließlich in Gleichnissen zu ihnen. 35 So erfüllte sich, was durch den Propheten vorausgesagt worden war:
»Ich will in Gleichnissen reden;
ich will verkünden, was seit der Erschaffung der Welt verborgen war.«[gk]
Erklärung des Gleichnisses vom Unkraut im Weizenfeld
36 Dann trennte sich Jesus von der Menge und ging ins Haus. Dort wandten sich seine Jünger an ihn und baten ihn: »Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker!«
37 Jesus antwortete: »Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn. 38 Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Himmelreichs, das Unkraut sind die Kinder des Bösen. 39 Der Feind, der das Unkraut sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel. 40 Das Unkraut wird eingesammelt und verbrannt, und so wird es auch am Ende der Welt sein: 41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere zu Fall gebracht und die ein gesetzloses Leben geführt haben, 42 und werden sie in den Feuerofen werfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben. 43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne.
Wer Ohren hat, der höre!«
Die Gleichnisse vom Schatz im Acker und von der Perle
44 »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war und von einem Mann entdeckt wurde. Der Mann freute sich so sehr, dass er, nachdem er den Schatz wieder vergraben hatte, alles verkaufte, was er besaß, und dafür den Acker kaufte.
45 Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. 46 Als er eine besonders wertvolle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte dafür diese eine Perle.«
Das Gleichnis vom Fischernetz
47 »Mit dem Himmelreich ist es auch wie mit einem Netz, das auf dem See[gl] ausgeworfen wird und mit dem man Fische aller Art fängt. 48 Wenn es voll ist, ziehen die Fischer es ans Ufer, setzen sich hin und lesen die Fische aus. Die guten legen sie in Körbe, aber die ungenießbaren werfen sie weg. 49 So wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel werden kommen und die Bösen aussondern; sie werden sie von den Gerechten trennen 50 und in den Feuerofen werfen, dorthin, wo es nichts gibt als lautes Jammern und angstvolles Zittern und Beben.«
Das Gleichnis vom Schriftgelehrten des Himmelreichs
51 »Habt ihr das alles verstanden?«, ´fragte Jesus seine Jünger.` »Ja!«, erwiderten sie. 52 Da sagte er zu ihnen: »Dann wisst: Jeder Schriftgelehrte, der in der Schule des Himmelreichs ausgebildet ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Schatz Neues und Altes hervorholt.«
53 Als Jesus diese Gleichnisrede beendet hatte, zog er weiter.
Jesus in seiner Heimatstadt
54 Jesus ging in seine Heimatstadt und lehrte dort in der[gm] Synagoge. Erstaunt fragten die Leute: »Woher hat der Mann solche Weisheit? Woher hat er die Kraft, Wunder zu tun? 55 Ist er denn nicht der Sohn des Zimmermanns[gn]? Ist nicht Maria seine Mutter, und sind nicht Jakobus, Josef[go], Simon und Judas seine Brüder? 56 Leben nicht auch alle seine Schwestern hier unter uns? Woher hat er nur das alles?« 57 So kam es, dass Jesus bei ihnen auf Ablehnung stieß[gp].
Da sagte Jesus zu ihnen: »Ein Prophet gilt nirgends so wenig wie in seiner Heimatstadt[gq] und in seiner eigenen Familie.« 58 Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Herodes hört von Jesus
14 In jener Zeit hörte auch der Tetrarch Herodes[gr] vom Wirken Jesu. 2 »Das ist ´niemand anders als` Johannes der Täufer«, sagte er zu seinen Leuten. »Er ist von den Toten auferstanden, deshalb gehen solche Wunderkräfte von ihm aus.«
Der Tod Johannes’ des Täufers
3 Herodes hatte Johannes nämlich festnehmen, in Fesseln legen und ins Gefängnis werfen lassen. Der Anlass dazu war Herodias gewesen, die Frau von Philippus, dem Bruder des Herodes. ´Herodes hatte sie Philippus weggenommen,` 4 worauf Johannes zu ihm gesagt hatte: »Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen.« 5 Herodes hätte ihn am liebsten umgebracht, fürchtete sich aber vor dem Volk, denn es hielt Johannes für einen Propheten.
6 Doch dann kam der Geburtstag des Herodes. Die Tochter der Herodias tanzte vor den Gästen[gs], und Herodes war so begeistert von ihr, 7 dass er mit einem Schwur versprach, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. 8 Da sagte sie, von ihrer Mutter angestiftet: »Lass mir auf einer Schale den Kopf Johannes’ des Täufers herbringen!« 9 Der König war bestürzt; doch weil er vor seinen Gästen einen Eid geschworen hatte, befahl er, den Wunsch des Mädchens zu erfüllen. 10 Er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten, 11 und der Kopf wurde auf einer Schale hereingetragen und dem Mädchen gegeben, das ihn seiner Mutter überreichte.
12 Daraufhin kamen die Jünger des Johannes, holten den Toten und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm, was geschehen war.
Jesus gibt einer großen Menschenmenge zu essen
13 Als Jesus das hörte, zog er sich zurück; er fuhr mit dem Boot an einen einsamen Ort, um allein zu sein. Doch es sprach sich herum, dass er wegfuhr, und aus den ´umliegenden` Ortschaften gingen ihm die Leute auf dem Landweg nach. 14 Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, und er heilte die Kranken.
15 Gegen Abend kamen die Jünger zu ihm und sagten: »Wir sind hier an einem einsamen Ort, und es ist schon spät. Schick die Leute fort, dann können sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen.« 16 Jesus erwiderte: »Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt doch ihr ihnen zu essen!« – 17 »Wir haben hier aber nur fünf Brote und zwei Fische«, entgegneten sie. 18 »Bringt sie mir her!«, sagte Jesus. 19 Nachdem er angeordnet hatte, die Leute sollten sich im Gras lagern, nahm er die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Brote in Stücke und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge. 20 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was übrig geblieben war – zwölf Körbe[gt] voll. 21 Etwa fünftausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.
Jesus geht auf dem Wasser
22 Nun drängte Jesus die Jünger, unverzüglich ins Boot zu steigen und ihm ans andere Ufer vorauszufahren; er wollte inzwischen die Leute entlassen, damit sie nach Hause gehen konnten. 23 Als das geschehen war, stieg er auf einen Berg, um ungestört[gu] beten zu können. Spät am Abend war er immer noch dort, ganz allein. 24 Das Boot befand sich schon weit draußen auf dem See[gv] und hatte schwer mit den Wellen zu kämpfen, weil ein starker Gegenwind aufgekommen war.
25 Gegen Ende der Nacht[gw] kam Jesus zu den Jüngern; er ging auf dem See. 26 Als sie ihn auf dem Wasser gehen sahen, wurden sie von Furcht gepackt. »Es ist ein Gespenst!«, riefen sie und schrien vor Angst. 27 Aber Jesus sprach sie sofort an. »Erschreckt nicht![gx]«, rief er. »Ich bin’s. Ihr braucht euch nicht zu fürchten.« 28 Da sagte Petrus: »Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!« – 29 »Komm!«, sagte Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser auf Jesus zu. 30 Doch als er merkte, wie heftig der Sturm war, fürchtete er sich. Er begann zu sinken. »Herr«, schrie er, »rette mich!« 31 Sofort streckte Jesus seine Hand aus und hielt ihn fest. »Du Kleingläubiger«, sagte er, »warum hast du gezweifelt?« 32 Dann stiegen beide ins Boot, und der Sturm legte sich. 33 Und alle, die im Boot waren, warfen sich vor Jesus nieder und sagten: »Du bist wirklich Gottes Sohn.«
Heilungen in Gennesaret
34 Sie fuhren auf die andere Seite des Sees und legten bei Gennesaret an. 35 Die Bewohner des Ortes erkannten Jesus und benachrichtigten die ganze umliegende Gegend. Daraufhin brachte man alle Kranken zu ihm 36 und bat ihn, er möge sie doch wenigstens den Saum[gy] seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.
Menschliche Vorschriften und Gottes Gebot
15 Da kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem zu Jesus und sagten: 2 »Warum missachten deine Jünger die Vorschriften, die uns von den Vorfahren her überliefert sind[gz]? Zum Beispiel waschen sie sich vor dem Essen[ha] nicht die Hände.« 3 Jesus entgegnete ihnen: »Und ihr, warum missachtet ihr Gottes Gebot euren Vorschriften zuliebe[hb]? 4 Gott hat zum Beispiel gesagt: ›Ehre Vater und Mutter!‹[hc] und: ›Wer Vater oder Mutter verflucht[hd], soll mit dem Tod bestraft werden.‹[he] 5 Ihr dagegen lehrt, man könne zu seinem Vater oder zu seiner Mutter sagen: ›Alles, was dir eigentlich von mir als Unterstützung zusteht, erkläre ich zur Opfergabe‹; 6 dann brauche man seine Eltern[hf] nicht mehr zu unterstützen[hg]. Damit habt ihr euren eigenen Vorschriften zuliebe das Wort[hh] Gottes außer Kraft gesetzt. 7 Ihr Heuchler! Was Jesaja prophezeit hat, trifft genau auf euch zu[hi]:
8 ›Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen,
aber ihr Herz ist weit von mir entfernt.
9 Ihr ganzer Gottesdienst ist wertlos,
denn ihre Lehren sind nichts als Gebote von Menschen.‹[hj]«
10 Dann rief Jesus die Menge zu sich und sagte: »Hört zu, damit ihr versteht, was ich sage![hk] 11 Nicht das, was der Mensch durch den Mund in sich aufnimmt, macht ihn ´in Gottes Augen` unrein. Unrein machen ihn vielmehr die Worte, die aus seinem Mund herauskommen.«
12 Daraufhin kamen die Jünger zu Jesus und sagten: »Weißt du, dass die Pharisäer an diesem Wort[hl] Anstoß genommen haben?« 13 Er antwortete: »Jede Pflanze, die nicht mein Vater im Himmel gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Lasst sie! Sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.«
15 Da bat ihn Petrus: »Erkläre uns jenen Ausspruch[hm] ´über das, was unrein macht`!« – 16 »Habt auch ihr noch immer nichts begriffen?«, erwiderte Jesus. 17 »Versteht ihr denn nicht, dass alles, was man durch den Mund in sich aufnimmt, in den Magen gelangt und dann wieder ausgeschieden wird? 18 Was jedoch aus dem Mund herauskommt, kommt aus dem Herzen, und diese Dinge sind es, die den Menschen unrein machen. 19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord[hn], Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Aussagen, Verleumdungen[ho]. 20 Das ist es, was den Menschen ´in Gottes Augen` unrein macht; aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.«
Der Glaube einer Nichtjüdin
21 Jesus machte sich wieder auf den Weg und zog sich in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. 22 Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend und rief: »Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem Dämon furchtbar gequält.« 23 Aber Jesus gab ihr keine Antwort. Schließlich drängten ihn seine Jünger: »Erfüll ihr doch die Bitte[hp], sie hört ja nicht auf, hinter uns herzuschreien!« 24 Er aber entgegnete: »Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Volkes[hq] Israel gesandt.« 25 Da kam die Frau näher, warf sich vor Jesus nieder und bat: »Herr, hilf mir!« 26 Jesus wehrte ab: »Es ist nicht recht, den Kindern das Brot wegzunehmen und es den Hunden vorzuwerfen.« – 27 »Das stimmt, Herr«, erwiderte sie, »aber immerhin fressen die Hunde die Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen.« 28 Da sagte Jesus zu ihr: »Frau, dein Glaube ist groß! Was du willst, soll[hr] geschehen.« Von diesem Augenblick an war ihre Tochter gesund.
Jesus heilt viele Kranke
29 Jesus zog weiter und kam an den Galiläischen See[hs]. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. 30 Die Menschen strömten in Scharen herbei und brachten Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere Kranke zu ihm. Sie legten sie vor seinen Füßen nieder, und er heilte sie. 31 Die Leute staunten, als sie sahen, dass Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme umhergingen und Blinde sehen konnten, und sie priesen den Gott Israels.
Jesus gibt noch einmal einer großen Menschenmenge zu essen
32 Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Mir tun diese Menschen leid. Seit drei Tagen sind sie nun schon bei mir und haben nichts zu essen. Ich will sie nicht hungrig nach Hause gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs vor Erschöpfung zusammenbrechen.« 33 Die Jünger erwiderten: »Wo sollen wir denn in dieser einsamen Gegend genug Brot hernehmen, um eine so große Menge satt zu machen?« 34 Doch Jesus fragte sie: »Wie viele Brote habt ihr?« – »Sieben«, antworteten sie, »dazu ein paar kleine Fische.« 35 Da forderte er die Menge auf, sich auf dem Boden zu lagern. 36 Er nahm die sieben Brote und die Fische und dankte Gott dafür. Dann zerteilte er die Brote und die Fische und gab sie den Jüngern, und die Jünger verteilten sie an die Menge. 37 Und alle aßen und wurden satt. Am Schluss sammelte man auf, was[ht] übrig geblieben war – sieben Körbe voll. 38 Viertausend Männer hatten an der Mahlzeit teilgenommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.
39 Als Jesus die Leute dann entlassen hatte, ´damit sie nach Hause gehen konnten,` stieg er ins Boot und fuhr in die Gegend von Magadan[hu].
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