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Bible in 90 Days

An intensive Bible reading plan that walks through the entire Bible in 90 days.
Duration: 88 days
Schlachter 2000 (SCH2000)
Version
Psalmen 89:14-108:13

14 Du hast einen Arm voll Kraft;
stark ist deine Hand, hoch erhoben deine Rechte.

15 Recht und Gerechtigkeit sind die Grundfeste deines Thrones,
Gnade und Wahrheit gehen vor deinem Angesicht her.

16 Wohl dem Volk, das den Jubelschall kennt!
O Herr, im Licht deines Angesichts wandeln sie;

17 Über deinen Namen frohlocken sie allezeit,
und durch deine Gerechtigkeit werden sie erhöht;

18 denn du bist ihr mächtiger Ruhm,
und durch deine Gnade wird unser Horn erhöht.[a]

19 Denn der Herr ist unser Schild[b],
ja, der Heilige Israels ist unser König.

20 Damals hast du durch ein Gesicht geredet
mit deinem Getreuen, und gesprochen:
»Ich habe die Hilfe einem Helden übertragen,
einen Auserwählten aus dem Volk erhöht;

21 ich habe meinen Knecht David gefunden
und ihn mit meinem heiligen Öl gesalbt.

22 Meine Hand soll beständig mit ihm sein,
und mein Arm soll ihn stärken.

23 Kein Feind soll ihn überlisten,
und der Sohn der Ungerechtigkeit soll ihn nicht unterdrücken;

24 sondern ich will seine Widersacher vor ihm zermalmen
und niederstoßen, die ihn hassen.

25 Und meine Treue und meine Gnade sollen mit ihm sein,
und in meinem Namen soll sein Horn erhöht werden.

26 Und ich will seine Hand auf das Meer legen
und seine Rechte auf die Ströme.

27 Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater,
mein Gott und der Fels meines Heils!

28 Und ich will ihn zum Erstgeborenen machen,
zum Höchsten der Könige auf Erden.

29 Auf ewig bewahre ich ihm meine Gnade,
und mein Bund soll ihm fest bleiben.

30 Und ich setze seinen Samen[c] auf ewig ein
und mache seinen Thron wie die Tage des Himmels.

31 Wenn seine Söhne mein Gesetz verlassen
und nicht in meinen Verordnungen wandeln,

32 wenn sie meine Satzungen entheiligen
und meine Gebote nicht beachten,

33 so will ich ihre Abtrünnigkeit[d] mit der Rute heimsuchen
und ihre Missetat mit Schlägen;

34 aber meine Gnade will ich ihm nicht entziehen
und meine Treue nicht verleugnen;

35 meinen Bund will ich nicht ungültig machen[e]
und nicht ändern, was über meine Lippen gekommen ist.

36 Einmal habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen;
niemals werde ich David belügen![f]

37 Sein Same soll ewig bleiben
und sein Thron wie die Sonne vor mir;

38 wie der Mond soll er ewig bestehen,
und wie der Zeuge in den Wolken zuverlässig sein!« (Sela.)

39 Und doch hast du verstoßen und verworfen
und bist zornig geworden über deinen Gesalbten;

40 du hast den Bund mit deinem Knecht preisgegeben
und trittst seine Krone zu Boden;

41 du hast alle seine Mauern niedergerissen
und seine Festungen in Trümmer gelegt.

42 Es berauben ihn alle, die vorüberziehen;
er ist seinen Nachbarn zum Gespött geworden.

43 Du hast die rechte Hand seiner Widersacher erhöht,
hast allen seinen Feinden Freude gemacht;

44 du ließest sein scharfes Schwert zurückweichen
und schenktest ihm keinen Sieg im Krieg;

45 du hast seinem Glanz ein Ende gemacht
und seinen Thron zu Boden gestürzt;

46 du hast die Tage seiner Jugend verkürzt
und ihn mit Schande bedeckt. (Sela.)

47 Wie lange, o Herr, willst du dich ständig verbergen,
soll dein Zorn wie Feuer brennen?

48 Gedenke, wie kurz meine Lebenszeit ist!
Wie vergänglich hast du alle Menschenkinder erschaffen!

49 Wer ist der Mann, der lebt und den Tod nicht sehen muss,
und der seine Seele erretten könnte aus der Gewalt des Totenreichs? (Sela.)

50 Wo sind, o Herr, deine früheren Gnadenerweise,
die du dem David in deiner Treue zugeschworen hast?

51 Gedenke, o Herr, an die Schmach, die deinen Knechten angetan wird,
die ich in meinem Gewand trage von all den vielen Völkern,

52 mit der deine Feinde dich, Herr, schmähen,
mit der sie schmähen die Fußstapfen deines Gesalbten!

53 Gepriesen sei der Herr ewiglich!
Amen, ja, Amen!

Viertes Buch

Psalm 90

Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes.

Herr, du bist unsere Zuflucht
von Geschlecht zu Geschlecht!

Ehe die Berge wurden
und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest,
ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!

Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren
und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder![g]

Denn tausend Jahre sind vor dir
wie der gestrige Tag, der vergangen ist,
und wie eine Nachtwache.

Du lässt sie dahinfahren wie eine Wasserflut,[h]
sie sind wie ein Schlaf,
wie das Gras, das am Morgen aufsprießt;

am Morgen blüht es und sprießt,
am Abend welkt es und verdorrt.

Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn
und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm.

Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt,
unser geheimstes Tun[i] in das Licht deines Angesichts.

Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn;
wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz[j].

10 Unser Leben währt siebzig Jahre,
und wenn es hoch kommt, so sind"s achtzig Jahre;
und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit,
denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.

11 Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns,
deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht?

12 Lehre uns unsere Tage richtig zählen,
damit wir ein weises Herz erlangen![k]

13 Kehre zurück,[l] o Herr! Wie lange noch?
Und hab Erbarmen mit deinen Knechten!

14 Sättige uns früh mit deiner Gnade,
so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang.

15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest,
so viele Jahre, wie wir Unglück sahen.

16 Lass deinen Knechten dein Walten sichtbar werden,
und deine Herrlichkeit ihren Kindern!

17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns,
und das Werk unsrer Hände fördere[m] du für uns,
ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!

Psalm 91

Wer unter dem Schirm[n] des Höchsten sitzt,
der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen.

Ich sage zu dem Herrn:
Meine Zuflucht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich traue!

Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers
und vor der verderblichen Pest;

er wird dich mit seinen Fittichen decken,
und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen;
seine Treue ist Schirm und Schild.

Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht,
vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt,

vor der Pest, die im Finstern schleicht,
vor der Seuche, die am Mittag verderbt.

Ob tausend fallen zu deiner Seite
und zehntausend zu deiner Rechten,
so wird es doch dich nicht treffen;

ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen,
und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.

Denn du [sprichst]: Der Herr ist meine Zuversicht!
Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht;

10 kein Unglück wird dir zustoßen
und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.

11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.

12 Auf den Händen werden sie dich tragen,
damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.

13 Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen,
wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.

14 »Weil er sich an mich klammert[o],
darum will ich ihn erretten;
ich will ihn beschützen,
weil er meinen Namen kennt.

15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören;
ich bin bei ihm in der Not,
ich will ihn befreien und zu Ehren bringen[p].

16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben
und ihn schauen lassen mein Heil!«

Psalm 92

Ein Psalmlied. Für den Sabbattag.

Gut ist"s, dem Herrn zu danken,
und deinem Namen zu lobsingen, du Höchster;

am Morgen deine Gnade zu verkünden
und in den Nächten deine Treue,

auf der zehnsaitigen Laute und der Harfe,
mit dem Klang der Zither.

Denn du hast mich erfreut, o Herr, durch dein Tun,
und ich juble über die Werke deiner Hände:

Herr, wie sind deine Werke so groß;
deine Gedanken sind sehr tief!

Ein unvernünftiger Mensch erkennt das nicht,
und der Törichte begreift es nicht.

Wenn die Gottlosen sprossen wie das Gras
und alle Übeltäter blühen,
so ist"s doch nur, damit sie für immer vertilgt werden.

Du aber, Herr, bist auf ewig erhaben!

10 Denn siehe, Herr, deine Feinde,
siehe, deine Feinde kommen um;
alle Übeltäter sollen zerstreut werden!

11 Aber mein Horn erhöhst du wie das eines Büffels;
ich bin übergossen mit frischem Öl.

12 Mein Auge wird mit Freuden herabschauen auf die, die mir auflauern,
und mein Ohr wird mit Freuden hören vom Geschick der Bösen, die sich gegen mich erheben.

13 Der Gerechte wird sprossen wie ein Palmbaum,
er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.

14 Die gepflanzt sind im Haus des Herrn,
sie werden gedeihen in den Vorhöfen unsres Gottes;

15 noch im Alter tragen sie Frucht,
sind saftvoll und frisch,

16 um zu verkünden, dass der Herr gerecht ist.
Er ist mein Fels, und kein Unrecht ist an ihm!

Psalm 93

Der Herr regiert als König![q] Er hat sich mit Majestät bekleidet;
der Herr hat sich bekleidet, er hat sich umgürtet mit Macht;
auch der Erdkreis steht fest und wird nicht wanken.

Dein Thron steht fest von Anbeginn;
von Ewigkeit her bist du!

Die Wasserströme brausen, o Herr,
die Wasserströme brausen stark,
die Wasserströme schwellen mächtig an;

doch mächtiger als das Brausen großer Wasser,
mächtiger als die Meereswogen
ist der Herr in der Höhe!

Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig;
deinem Haus geziemt Heiligkeit,[r]
o Herr, für alle Zeiten.

Psalm 94

Du Gott der Rache,[s] o Herr,
du Gott der Rache, leuchte hervor![t]

Erhebe dich, du Richter der Erde,
gib den Hochmütigen ihren Lohn!

Wie lange sollen die Gottlosen, o Herr,
wie lange sollen die Gottlosen frohlocken?

Sie halten viele und freche Reden;
stolz überheben sich alle Übeltäter.

Dein Volk, o Herr, zertreten sie
und unterdrücken dein Erbteil.

Witwen und Fremdlinge erwürgen sie
und ermorden Waisen;

und dann sagen sie: »Der Herr sieht es nicht,
und der Gott Jakobs achtet nicht darauf!«

Nehmt doch Verstand an, ihr Unvernünftigen unter dem Volk!
Ihr Toren, wann wollt ihr einsichtig werden?

Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören?
Der das Auge gebildet hat, sollte der nicht sehen?

10 Der die Völker züchtigt, sollte der nicht strafen,
er, der die Menschen Erkenntnis lehrt?

11 Der Herr erkennt die Gedanken der Menschen,
dass sie nichtig[u] sind.

12 Wohl dem Mann, den du, Herr, züchtigst,
und den du aus deinem Gesetz[v] belehrst,

13 um ihm Ruhe zu geben vor den Tagen des Unglücks,
bis dem Gottlosen die Grube gegraben wird.

14 Denn der Herr wird sein Volk nicht verstoßen
und sein Erbteil nicht verlassen;

15 denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht zurück,[w]
und alle von Herzen Aufrichtigen werden ihm folgen!

16 Wer steht mir bei gegen die Bösen,
wer tritt für mich ein gegen die Übeltäter?

17 Wäre der Herr nicht meine Hilfe gewesen —
wenig fehlte, und meine Seele hätte in der Totenstille[x] gewohnt!

18 So oft ich aber sprach: »Mein Fuß ist wankend geworden!«,
hat deine Gnade, o Herr, mich gestützt.

19 Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen
erquickten deine Tröstungen meine Seele.

20 Sollte der Thron des Verderbens mit dir Gemeinschaft haben,
der Unheil schafft durch Gesetz?

21 Sie rotten sich zusammen gegen die Seele des Gerechten
und verurteilen unschuldiges Blut.

22 Aber der Herr ist meine sichere Burg geworden,
mein Gott der Fels, bei dem ich Zuflucht gefunden habe.

23 Und er lässt ihr Unrecht auf sie selber zurückfallen,
und er wird sie durch ihre eigene Bosheit vertilgen;
der Herr, unser Gott, wird sie vertilgen.

Psalm 95

Kommt, lasst uns dem Herrn zujubeln
und jauchzen dem Fels unsres Heils!

Lasst uns ihm begegnen mit Lobgesang
und mit Psalmen ihm zujauchzen!

Denn der Herr ist ein großer Gott
und ein großer König über alle Götter[y].

In seiner Hand sind die Tiefen der Erde,
und die Gipfel der Berge gehören ihm.

Sein ist das Meer, denn er hat es gemacht,
und seine Hände haben das Festland bereitet.

Kommt, lasst uns anbeten und uns beugen,
lasst uns niederfallen vor dem Herrn, unserem Schöpfer!

Denn er ist unser Gott,
und wir sind das Volk seiner Weide[z]
und die Schafe seiner Hand.
»Heute, wenn ihr seine Stimme hört,

so verstockt eure Herzen nicht,
wie bei der Herausforderung,[aa] am Tag der Versuchung[ab] in der Wüste,

wo mich eure Väter versuchten;
sie prüften mich — und sahen doch mein Werk!

10 Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht;
und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht,
und sie haben meine Wege nicht erkannt,

11 sodass ich schwor in meinem Zorn:
Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«[ac]

Psalm 96

Singt dem Herrn ein neues Lied,
singt dem Herrn, alle Welt![ad]

Singt dem Herrn, preist seinen Namen,
verkündigt[ae] Tag für Tag sein Heil!

Erzählt unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!

Denn groß ist der Herr und hoch zu loben;
er ist furchtbar über alle Götter.

Denn alle Götter der Völker sind nichtige Götzen;
aber der Herr hat die Himmel gemacht.

Pracht und Majestät sind vor seinem Angesicht,
Stärke und Herrlichkeit in seinem Heiligtum.

Bringt dar dem Herrn, ihr Völkerstämme,
bringt dar dem Herrn Ehre und Lob!

Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
bringt Gaben dar und geht ein zu seinen Vorhöfen!

Betet den Herrn an in heiligem Schmuck;
erbebt vor ihm, alle Welt!

10 Sagt unter den Heiden: Der Herr regiert als König![af]
Darum steht auch der Erdkreis fest und wankt nicht.
Er wird die Völker gerecht richten.

11 Es freue sich der Himmel, und die Erde frohlocke,
es brause das Meer und was es erfüllt!

12 Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist!
Dann sollen alle Bäume des Waldes jubeln

13 vor dem Herrn, denn er kommt,
denn er kommt, um die Erde zu richten!
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker in seiner Treue.

Psalm 97

Der Herr regiert als König;
es frohlocke die Erde,
die vielen Länder[ag] sollen sich freuen!

Wolken und Dunkel sind um ihn her,
Gerechtigkeit und Recht sind die Grundfeste seines Thrones.

Feuer geht vor ihm her
und verbrennt seine Feinde ringsum.

Seine Blitze erleuchten den Erdkreis;
die Erde sieht es und erschrickt.

Die Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Herrscher der ganzen Erde.

Die Himmel verkünden seine Gerechtigkeit,
und alle Völker sehen seine Herrlichkeit.

Schämen müssen sich alle, die den Götzenbildern dienen
und sich wegen der nichtigen Götzen[ah] rühmen;
vor Ihm werfen sich alle Götter[ai] nieder.

Zion hört es und ist froh;
und die Töchter Judas frohlocken
um deiner Gerichte willen, o Herr.

Denn du, Herr, bist der Höchste über die ganze Erde;
du bist hoch erhaben über alle Götter.

10 Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse!
Er bewahrt die Seelen seiner Getreuen
und rettet sie aus der Hand der Gottlosen.

11 Licht wird dem Gerechten gesät
und Freude den von Herzen Aufrichtigen.

12 Freut euch an dem Herrn, ihr Gerechten,
und preist seinen heiligen Namen!

Psalm 98

Ein Psalm.

Singt dem Herrn ein neues Lied!
Denn er hat Wunder getan;
seine Rechte hat ihm den Sieg verschafft
und sein heiliger Arm.

Der Herr hat sein Heil[aj] kundwerden lassen;
er hat vor den Augen der Heiden seine Gerechtigkeit geoffenbart.

Er gedachte an seine Gnade und Treue
gegenüber dem Haus Israel;
alle Enden der Erde haben gesehen
das Heil unseres Gottes.

Jauchzt dem Herrn, alle Welt;
brecht in Jubel aus, frohlockt und lobsingt!

Lobsingt dem Herrn mit der Laute,
mit der Laute und mit klangvoller Stimme,

mit Trompeten und Hörnerschall;
jauchzt vor dem König, dem Herrn!

Es brause das Meer und was es erfüllt,
der Erdkreis und die darauf wohnen;

die Ströme sollen in die Hände klatschen,
die Berge allesamt sollen jubeln

vor dem Herrn,
denn er kommt, um die Erde zu richten!
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker, wie es recht ist.

Psalm 99

Der Herr regiert als König — die Völker erzittern;
er thront über[ak] den Cherubim — die Erde wankt!

Der Herr ist groß in Zion
und hoch erhaben über alle Völker.

Loben sollen sie deinen Namen,
den großen und furchtgebietenden
— heilig ist er! —,

und die Stärke des Königs, der das Recht liebt.
Du hast die Redlichkeit fest gegründet;
Recht und Gerechtigkeit hast du in Jakob geübt.

Erhebt den Herrn, unseren Gott,
und fallt nieder vor dem Schemel seiner Füße
— heilig ist er!

Mose und Aaron unter seinen Priestern
und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen,
sie riefen den Herrn an, und er erhörte sie.

In der Wolkensäule redete er zu ihnen;
sie bewahrten seine Zeugnisse
und die Satzung, die er ihnen gab.

Herr, unser Gott, du hast sie erhört;
du warst ihnen ein vergebender Gott,
doch auch ein Rächer ihrer Missetat.

Erhebt den Herrn, unseren Gott,
und betet an auf seinem heiligen Berg,
denn heilig ist der Herr, unser Gott!

Psalm 100

Ein Psalm zum Dankopfer.

Jauchzt dem Herrn, alle Welt![al]

Dient dem Herrn mit Freuden,
kommt vor sein Angesicht mit Jubel!

Erkennt, dass der Herr Gott ist!
Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst,
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.

Geht ein zu seinen Toren mit Danken,
zu seinen Vorhöfen mit Loben;
dankt ihm, preist seinen Namen!

Denn der Herr ist gut;
seine Gnade währt ewiglich
und seine Treue von Geschlecht zu Geschlecht.

Psalm 101

Ein Psalm Davids.

Von Gnade und Recht will ich singen;
dir, Herr, will ich spielen!

Ich will achthaben auf den vollkommenen Weg.[am]
Wann wirst du zu mir kommen?
Ich will mit lauterem Herzen wandeln
im Innern meines Hauses.

Ich will nichts Schändliches[an] vor meine Augen stellen;
das Tun der Abtrünnigen hasse ich,
es soll mir nicht anhaften!

Ein verkehrtes Herz soll von mir weichen;
von Bösem will ich nichts wissen![ao]

Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet,
den will ich vertilgen;
wer stolze Augen und ein hochmütiges Herz hat,
den will ich nicht dulden.

Ich achte auf die Treuen im Land,
sie sollen bei mir wohnen;
wer auf unsträflichem Weg wandelt,
der soll mir dienen.

In meinem Haus soll keiner wohnen, der Betrug verübt;
wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen.

Jeden Morgen will ich alle Gottlosen im Land vertilgen,
um aus der Stadt des Herrn alle auszurotten, die Böses tun.

Psalm 102

Ein Gebet des Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.[ap]

O Herr, höre mein Gebet,
und lass mein Schreien vor dich kommen!

Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Not[aq]!
Neige dein Ohr zu mir;
an dem Tag, da ich rufe, erhöre mich eilends!

Denn meine Tage sind in Rauch aufgegangen,
und meine Gebeine glühen wie ein Brand.

Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras;
ja, ich habe vergessen, mein Brot zu essen.

Vor meinem Stöhnen und Seufzen
klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

Ich gleiche einem Pelikan in der Wüste,
bin wie ein Käuzchen in den Ruinen;

ich wache und bin
wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

Täglich schmähen mich meine Feinde,
und die gegen mich toben, schwören bei mir;[ar]

10 denn ich esse Asche wie Brot
und mische meinen Trank mit Tränen

11 wegen deines Grimms und deines Zorns,
denn du hast mich aufgehoben und hingeschleudert.

12 Meine Tage sind wie ein lang gestreckter Schatten,[as]
und ich verdorre wie Gras.

13 Aber du, o Herr, thronst auf ewig,
und dein Gedenken[at] bleibt von Geschlecht zu Geschlecht.

14 Du wirst dich aufmachen und dich über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, dass du ihr Gnade erweist;
die Stunde[au] ist gekommen!

15 Denn deine Knechte lieben [Zions] Steine
und trauern über ihren Schutt.

16 Dann werden die Heiden den Namen des Herrn fürchten
und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,

17 wenn der Herr Zion gebaut hat
und erschienen ist in seiner Herrlichkeit,

18 wenn er sich zu dem Gebet der Verlassenen gewendet
und ihr Gebet nicht verachtet hat.

19 Das wird man aufschreiben für das spätere Geschlecht,
und das Volk, das geschaffen werden soll, wird den Herrn loben;

20 denn er hat herabgeschaut von der Höhe seines Heiligtums,
der Herr hat vom Himmel zur Erde geblickt,

21 um zu hören das Seufzen der Gefangenen
und loszumachen die dem Tod Geweihten[av],

22 damit sie den Namen des Herrn verkündigen in Zion
und sein Lob in Jerusalem,

23 wenn die Völker sich versammeln allesamt
und die Königreiche, um dem Herrn zu dienen.

24 Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Weg,
hat verkürzt meine Tage.

25 Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg
in der Hälfte meiner Tage!
Deine Jahre währen von Geschlecht zu Geschlecht.

26 Du hast vorzeiten die Erde gegründet,
und die Himmel sind das Werk deiner Hände.

27 Sie werden vergehen, du aber bleibst;
sie alle werden wie ein Kleid zerfallen,
wie ein Gewand wirst du sie wechseln,
und sie werden verschwinden.

28 Du aber bleibst, der du bist,[aw]
und deine Jahre nehmen kein Ende!

29 Die Söhne deiner Knechte werden bleiben[ax],
und ihr Same[ay] wird vor dir bestehen.

Psalm 103

Von David.

Lobe den Herrn, meine Seele,
und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!

Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat![az]

Der dir alle deine Sünden vergibt
und heilt alle deine Gebrechen;

der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit;

der dein Alter[ba] mit Gutem sättigt,
dass du wieder jung wirst wie ein Adler.[bb]

Der Herr übt Gerechtigkeit
und schafft Recht allen Unterdrückten.

Er hat seine Wege Mose wissen lassen,
die Kinder Israels seine Taten.

Barmherzig und gnädig ist der Herr,
geduldig[bc] und von großer Güte.

Er wird nicht immerzu rechten[bd]
und nicht ewig zornig bleiben.

10 Er hat nicht mit uns gehandelt nach unseren Sünden
und uns nicht vergolten nach unseren Missetaten.

11 Denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
so groß ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten;

12 so fern der Osten ist vom Westen,
hat er unsere Übertretungen von uns entfernt.

13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der Herr über die, welche ihn fürchten;

14 denn er weiß, was für ein Gebilde wir sind;
er denkt daran, dass wir Staub sind.

15 Die Tage des Menschen[be] sind wie Gras;
er blüht wie eine Blume auf dem Feld;

16 wenn ein Wind darübergeht, so ist sie nicht mehr da,
und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.

17 Aber die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit
Über denen, die ihn fürchten,
und seine Gerechtigkeit bis zu den Kindeskindern

18 bei denen, die seinen Bund bewahren
und an seine Gebote gedenken, um sie zu tun.

19 Der Herr hat seinen Thron im Himmel gegründet,
und seine Königsherrschaft regiert über alles.

20 Lobt den Herrn, ihr seine Engel,
ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausführt,
gehorsam der Stimme seines Wortes!

21 Lobt den Herrn, alle seine Heerscharen,
seine Diener, die ihr seinen Willen tut!

22 Lobt den Herrn, alle seine Werke,
an allen Orten seiner Herrschaft!
Lobe den Herrn, meine Seele!

Psalm 104

Lobe den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, du bist sehr groß;
mit Pracht und Majestät bist du bekleidet,

du, der sich in Licht hüllt wie in ein Gewand,
der den Himmel ausspannt wie eine Zeltbahn,

der sich seine Obergemächer zimmert in den Wassern,
der Wolken zu seinem Wagen macht
und einherfährt auf den Flügeln des Windes,

der seine Engel zu Winden macht,
seine Diener zu Feuerflammen.[bf]

Er hat die Erde auf ihre Grundfesten gegründet,
dass sie nicht wankt für immer und ewig.

Mit der Flut decktest du sie wie mit einem Kleid;
die Wasser standen über den Bergen;

aber vor deinem Schelten flohen sie,
vor deiner Donnerstimme suchten sie ängstlich das Weite.

Die Berge stiegen empor,
die Täler senkten sich zu dem Ort,
den du ihnen gesetzt hast.

Du hast [den Wassern] eine Grenze gesetzt,
die sie nicht überschreiten sollen;
sie dürfen die Erde nicht wiederum bedecken.

10 Du lässt Quellen entspringen in den Tälern;
sie fließen zwischen den Bergen hin;

11 sie tränken alle Tiere des Feldes;
die Wildesel löschen ihren Durst.

12 Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels;
die lassen aus den Zweigen ihre Stimme erschallen.

13 Du tränkst die Berge aus deinen Obergemächern;
von der Frucht deiner Werke wird die Erde satt.

14 Du lässt Gras wachsen für das Vieh
und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen,
damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde;

15 und damit der Wein das Herz des Menschen erfreue,
und das Angesicht glänzend werde vom Öl,
und damit Brot das Herz des Menschen stärke.

16 Die Bäume des Herrn trinken sich satt,
die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat,

17 wo die Vögel ihre Nester bauen
und der Storch, der die Zypressen bewohnt.

18 Die hohen Berge sind für die Steinböcke,
die Felsen sind eine Zuflucht für die Klippdachse.

19 Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten;
die Sonne weiß ihren Untergang.

20 Schaffst du Finsternis, und wird es Nacht,
so regen sich alle Tiere des Waldes.

21 Die jungen Löwen brüllen nach Raub
und suchen ihre Nahrung von Gott.

22 Geht die Sonne auf, so ziehen sie sich zurück
und legen sich in ihre Verstecke;

23 der Mensch aber geht hinaus an sein Tagewerk,
an seine Arbeit bis zum Abend.

24 Herr, wie sind deine Werke so viele!
Du hast sie alle in Weisheit gemacht,
und die Erde ist erfüllt von deinem Besitz[bg].

25 Da ist das Meer, so groß und weit ausgedehnt;
darin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß;

26 da fahren die Schiffe,
der Leviathan, den du gemacht hast,
dass er sich darin tummle.

27 Sie alle warten auf dich,
dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit.

28 Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie;
wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt;

29 verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie;
nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie
und werden wieder zu Staub;

30 sendest du deinen Odem[bh] aus, so werden sie erschaffen,
und du erneuerst die Gestalt der Erde.

31 Die Herrlichkeit des Herrn wird ewig währen;
der Herr wird sich an seinen Werken freuen!

32 Blickt er die Erde an, so zittert sie;
rührt er die Berge an, so rauchen sie.

33 Ich will dem Herrn singen mein Leben lang,
meinem Gott lobsingen, solange ich bin.

34 Möge mein Nachsinnen[bi] ihm wohlgefallen!
Ich freue mich an dem Herrn.

35 Die Sünder sollen von der Erde vertilgt werden
und die Gottlosen nicht mehr sein!
Lobe den Herrn, meine Seele!

Hallelujah![bj]

Psalm 105

Dankt dem Herrn, ruft seinen Namen an,
macht unter den Völkern seine Taten bekannt!

Singt ihm, lobsingt ihm,
redet von allen seinen Wundern!

Rühmt euch seines heiligen Namens!
Es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen!

Fragt nach dem Herrn und nach seiner Macht,
sucht sein Angesicht allezeit!

Gedenkt an seine Wunder, die er getan hat,
an seine Zeichen und die Urteile seines Mundes,

o Same Abrahams, seines Knechtes,
o ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten!

Er, der Herr, ist unser Gott;
auf der ganzen Erde gelten seine Rechtsurteile.

Er gedenkt auf ewig an seinen Bund,
an das Wort, das er ergehen ließ auf tausend Geschlechter hin;

[an den Bund,] den er mit Abraham geschlossen,
an seinen Eid, den er Isaak geschworen hat.

10 Er stellte ihn auf für Jakob als Satzung,
für Israel als ewigen Bund,

11 als er sprach: »Dir gebe ich das Land Kanaan
als das Los eures Erbteils«,

12 als sie noch leicht zu zählen waren,
nur wenige und Fremdlinge darin.

13 Und sie zogen von einem Volk zum andern
und von einem Königreich zum andern.

14 Er ließ sie von keinem Menschen bedrücken
und züchtigte Könige um ihretwillen:

15 »Tastet meine Gesalbten nicht an
und fügt meinen Propheten kein Leid zu!«

16 Und er rief eine Hungersnot herbei über das Land
und zerschlug jede Stütze an Brot.[bk]

17 Er sandte einen Mann vor ihnen her;
Joseph wurde als Knecht verkauft.

18 Sie zwangen seinen Fuß in einen Stock;
sein Hals kam ins Eisen

19 — bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf
und der Ausspruch des Herrn ihn geläutert hatte.

20 Der König sandte hin und befreite ihn;
der die Völker beherrschte, ließ ihn los.

21 Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus
und zum Herrscher über alle seine Güter,

22 dass er seine Fürsten nach Belieben binde
und seine Ältesten Weisheit lehre.

23 Da zog Israel nach Ägypten,
und Jakob wurde ein Fremdling im Land Hams.

24 Und er machte sein Volk sehr fruchtbar
und ließ es stärker werden als seine Bedränger.

25 Er verwandelte ihr Herz, dass sie sein Volk hassten,
arglistig handelten an seinen Knechten.

26 Er sandte Mose, seinen Knecht,
Aaron, den er erwählt hatte.

27 Die taten seine Zeichen unter ihnen
und Wunder im Land Hams.

28 Er sandte Finsternis, und es wurde Nacht,[bl]
damit sie seinem Wort nicht widerstreben möchten[bm].

29 Er verwandelte ihre Gewässer in Blut
und tötete ihre Fische;

30 ihr Land wimmelte von Fröschen
bis in die Gemächer ihrer Könige.

31 Er sprach, und es kamen Fliegenschwärme,
Mücken über ihr ganzes Gebiet.

32 Er gab ihnen Hagel statt Regen,
Feuerflammen auf ihr Land;

33 und er schlug ihre Weinstöcke und Feigenbäume
und zerbrach die Bäume in ihrem Land.

34 Er sprach, da kamen Heuschrecken
und Fresser ohne Zahl,

35 die fraßen alles Grün im Land
und verzehrten ihre Feldfrüchte.

36 Und er schlug alle Erstgeburt in ihrem Land,
die Erstlinge all ihrer Kraft.

37 Aber [Israel] ließ er ausziehen mit Silber und Gold,
und es war kein Strauchelnder unter ihren Stämmen.

38 Ägypten war froh, dass sie gingen;
denn Furcht vor ihnen war auf sie gefallen.

39 Er breitete vor ihnen eine Wolke aus als Decke[bn]
und Feuer, um die Nacht zu erleuchten.

40 Sie forderten; da ließ er Wachteln kommen
und sättigte sie mit Himmelsbrot.

41 Er öffnete den Felsen, da floss Wasser heraus;
es floss als ein Strom in der Wüste.

42 Denn er gedachte an sein heiliges Wort,
an Abraham, seinen Knecht.

43 Er ließ sein Volk ausziehen mit Freuden,
mit Jubel seine Auserwählten.

44 Und er gab ihnen die Länder der Heiden,
und was die Völker sich mühsam erworben hatten, das nahmen sie in Besitz,

45 damit sie seine Satzungen hielten
und seine Lehren bewahrten.

Hallelujah!

Psalm 106

Hallelujah!

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig,
denn seine Gnade währt ewiglich!

Wer kann die Machttaten des Herrn beschreiben
und all seinen Ruhm verkünden?

Wohl denen, die das Recht beachten,
die Gerechtigkeit üben allezeit!

Gedenke an mich, o Herr, aus Gnade gegen dein Volk;
suche mich heim mit deiner Rettung,

dass ich das Glück deiner Auserwählten schaue,
dass ich mich freue an der Freude deines Volkes
und mich rühme mit deinem Erbteil.

Wir haben gesündigt samt unseren Vätern,
wir haben Unrecht getan,
haben gottlos gehandelt.

Unsere Väter in Ägypten achteten nicht auf deine Wunder,
sie gedachten nicht an deine große Gnade
und waren widerspenstig am Meer, am Schilfmeer.

Aber er rettete sie um seines Namens willen,
um seine Stärke offenbar zu machen.

Und er bedrohte das Schilfmeer, dass es vertrocknete,
und ließ sie durch die Fluten[bo] gehen wie auf einer Steppe.

10 Und er rettete sie von der Hand des Hassers
und erlöste sie aus der Hand des Feindes.

11 Und das Wasser bedeckte ihre Bedränger;
nicht einer von ihnen blieb übrig.

12 Da glaubten sie seinen Worten
und sangen sein Lob.

13 Aber sie vergaßen seine Werke bald;
sie warteten nicht auf seinen Rat,

14 sondern sie wurden begehrlich in der Wüste
und versuchten Gott in der Einöde.

15 Und er gab ihnen, was sie forderten,
aber er sandte Auszehrung in ihre Seelen.

16 Und sie wurden eifersüchtig auf Mose im Lager,
auf Aaron, den Heiligen des Herrn.

17 Da tat sich die Erde auf und verschlang Dathan
und bedeckte die Rotte Abirams;

18 und Feuer verzehrte ihre Rotte,
eine Flamme versengte die Gottlosen.

19 Sie machten sich ein Kalb am Horeb
und warfen sich nieder vor dem gegossenen Bild.

20 Sie vertauschten den, der ihre Herrlichkeit war,
gegen das Abbild eines Stiers, der Gras frisst.

21 Sie vergaßen Gott, ihren Retter,
der Großes getan hatte in Ägypten,

22 Wunder im Land Hams,
Furchtbares am Schilfmeer.

23 Und er gedachte sie zu vertilgen,
wenn nicht Mose, sein Auserwählter,
in den Riss getreten wäre vor ihm,
um seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht vertilgte.

24 Sie verachteten das liebliche Land,
sie glaubten seinem Wort nicht.

25 Und sie murrten in ihren Zelten,
sie gehorchten nicht der Stimme des Herrn.

26 Da erhob er seine Hand gegen sie [und schwor],
sie niederzustrecken in der Wüste

27 und ihren Samen unter die Heidenvölker zu werfen
und sie zu zerstreuen in die Länder.

28 Und sie hängten sich an den Baal-Peor
und aßen Opfer der toten [Götzen],

29 und sie reizten ihn mit ihrem Tun;
da brach die Plage unter ihnen aus.

30 Aber Pinehas trat auf und übte Gericht,
sodass die Plage aufgehalten wurde.

31 Das wurde ihm zur Gerechtigkeit angerechnet
auf alle Geschlechter, in Ewigkeit.

32 Und sie erzürnten ihn am Haderwasser[bp],
und es erging Mose schlecht um ihretwillen.

33 Denn sie erbitterten sein Gemüt,
sodass er unbedacht redete mit seinen Lippen.

34 Sie vertilgten die Völker nicht,
wie ihnen der Herr geboten hatte;

35 sondern sie vermischten sich mit den Heidenvölkern
und lernten ihre Werke.[bq]

36 Und sie dienten ihren Götzen,
und diese wurden ihnen zum Fallstrick.

37 Und sie opferten ihre Söhne
und ihre Töchter den Dämonen.[br]

38 Und sie vergossen unschuldiges Blut,
das Blut ihrer Söhne und ihrer
Töchter,
die sie den Götzen Kanaans opferten;
und so wurde das Land durch Blutschuld entweiht.

39 Und sie machten sich unrein mit ihren Werken
und begingen Hurerei mit ihrem Tun.

40 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen sein Volk,
und er verabscheute sein Erbteil.

41 Und er gab sie in die Hand der Heidenvölker,
dass ihre Hasser über sie herrschten.

42 Und ihre Feinde bedrückten sie,
und sie wurden gedemütigt unter ihre Hand.

43 Er errettete sie oftmals;
aber sie widerstrebten ihm mit ihren Plänen,
und sie sanken immer tiefer durch ihre Ungerechtigkeit.

44 Aber er sah ihre Not an,
als er ihr Schreien hörte,

45 und er gedachte an seinen Bund mit ihnen
und empfand Mitleid nach seiner großen Gnade;

46 und er ließ sie Barmherzigkeit finden
bei allen, die sie gefangen hielten.

47 Rette uns, Herr, unser Gott!
Sammle uns aus den Heidenvölkern,
dass wir deinem heiligen Namen danken
und uns glücklich preisen, zu deinem Ruhm!

48 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels,
von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Und alles Volk soll sagen: Amen!

Hallelujah!

Fünftes Buch

Psalm 107

»Dankt dem Herrn, denn er ist gütig[bs],
denn seine Gnade währt ewiglich!«

So sollen sagen die Erlösten des Herrn,
die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers

und die er gesammelt hat aus den Ländern,
von Osten und von Westen, von Norden und vom Meer.

Sie irrten umher in der Wüste, auf ödem Weg;
sie fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten.

Hungrig und durstig waren sie,
ihre Seele verschmachtete in ihnen.

Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten

und führte sie auf den rechten Weg,
dass sie zu einer Stadt gelangten, in der sie wohnen konnten.

Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern!

Denn er hat die durstige Seele getränkt
und die hungrige Seele mit Gutem erfüllt!

10 Die in Finsternis und Todesschatten saßen,
gebunden in Elend und Eisen,

11 weil sie den Worten Gottes widerstrebt
und den Rat des Höchsten verachtet hatten,

12 sodass er ihr Herz durch Unglück beugte —
sie strauchelten, und niemand half ihnen.

13 Da schrien sie zum Herrn in ihrer
Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten.

14 Er führte sie heraus aus Finsternis und Todesschatten
und zerriss ihre Fesseln.

15 Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern.

16 Denn er hat eherne Türen zerbrochen
und eiserne Riegel zerschlagen!

17 Die Toren litten wegen ihres sündigen Wandels[bt]
und um ihrer Ungerechtigkeit willen.

18 Ihre Seele verabscheute alle Nahrung,
und sie gelangten bis an die Pforten des Todes.

19 Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not,
und er rettete sie aus ihren Ängsten.

20 Er sandte sein Wort und machte sie gesund
und ließ sie aus ihren Gräbern entkommen.

21 Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern!

22 Sie sollen ihm Dankopfer[bu] bringen
und jubelnd seine Taten erzählen!

23 Die in Schiffen sich aufs Meer begaben
und Handel trieben auf großen Wassern,

24 die sahen die Werke des Herrn
und seine Wunder auf hoher See.[bv]

25 Er sprach und erregte einen Sturmwind,
der die Wellen in die Höhe warf;

26 sie fuhren empor zum Himmel und hinab zur Tiefe,
und ihre Seele verging vor Angst;

27 sie taumelten und schwankten wie ein Trunkener,
und alle ihre Weisheit war dahin.

28 Da schrien sie zum Herrn
in ihrer Not,
und er führte sie heraus aus ihren Ängsten.

29 Er stillte den Sturm, dass er schwieg
und die Wellen sich beruhigten;

30 und jene freuten sich, dass sie sich legten;
und er führte sie in den ersehnten Hafen.

31 Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade
und für seine Wunder an den Menschenkindern;

32 sie sollen ihn erheben in der Versammlung des Volkes
und ihn rühmen im Rat[bw] der Ältesten!

33 Er machte Ströme zur Wüste
und Wasserquellen zu dürstendem Land,

34 fruchtbares Land zur Salzwüste
wegen der Bosheit derer, die es bewohnten.

35 Er machte aber auch die Wüste zum Wasserteich
und dürres Land zu Wasserquellen;

36 und er ließ Hungrige dort siedeln,
und sie gründeten eine Stadt, in der sie wohnen konnten.

37 Und sie säten Äcker an und pflanzten Weinberge,
die reichen Ertrag an Früchten brachten;

38 und er segnete sie, dass sie sich stark mehrten,
und auch ihr Vieh ließ er nicht wenig sein.

39 Dann aber nahmen sie ab und wurden gebeugt
durch Bedrückung, Unglück und Kummer.

40 Auf Fürsten goss er Verachtung aus
und ließ sie umherirren in unwegsamer Öde;

41 den Armen aber hob er aus dem Elend empor
und mehrte sein Geschlecht wie eine Herde.

42 Die Redlichen werden es sehen und sich freuen,
und alle Bosheit wird ihr Maul verschließen!

43 Wer weise ist, wird dies beachten,
und er wird die Gnadenerweise des Herrn verstehen.

Psalm 108

Ein Psalmlied.[bx] Von David.

Mein Herz ist getrost[by], o Gott:
ich will singen und spielen,
auch meine Seele!

Harfe und Laute, wacht auf!
Ich will die Morgenröte wecken.

Herr, ich will dich preisen unter den Völkern
und dir lobsingen unter den Nationen;

denn groß bis über die Himmel hinaus ist deine Gnade,
und deine Treue bis zu den Wolken.

Erhebe dich über die Himmel, o Gott,
und über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!

Damit deine Geliebten errettet werden,
hilf durch deine Rechte[bz] und erhöre mich!

Gott hat gesprochen in seinem Heiligtum:
»Ich will frohlocken! Ich will Sichem[ca] verteilen
und das Tal Sukkoth ausmessen;

Gilead gehört mir, Manasse gehört mir,
und Ephraim ist die Festung meines Hauptes,
Juda mein Herrscherstab;

10 Moab ist mein Waschbecken,
auf Edom werfe ich meinen Schuh,[cb]
Über das Philisterland jauchze ich!«

11 Wer führt mich in die feste Stadt,
wer geleitet mich nach Edom?

12 Hast du uns, o Gott, nicht verstoßen,
und ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren?

13 Schaffe uns Hilfe in der Drangsal;
Menschenhilfe ist ja nichtig!

Schlachter 2000 (SCH2000)

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