Bible in 90 Days
135 Halleluja! Lobet den Namen des HERRN, lobet, ihr Knechte des HERRN,
2 die ihr stehet im Hause des HERRN, in den Höfen des Hauses unsers Gottes!
3 Lobet den HERRN, denn der HERR ist freundlich; lobsinget seinem Namen, denn er ist lieblich!
4 Denn der HERR hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum.
5 Denn ich weiß, daß der HERR groß ist und unser HERR vor allen Göttern.
6 Alles, was er will, das tut er, im Himmel und auf Erden, im Meer und in allen Tiefen;
7 der die Wolken läßt aufsteigen vom Ende der Erde, der die Blitze samt dem Regen macht, der den Wind aus seinen Vorratskammern kommen läßt;
8 der die Erstgeburten schlug in Ägypten, beider, der Menschen und des Viehes,
9 und ließ Zeichen und Wunder kommen über dich, Ägyptenland, über Pharao und alle seine Knechte;
10 der viele Völker schlug und tötete mächtige Könige:
11 Sihon, der Amoriter König, und Og, den König von Basan, und alle Königreiche in Kanaan;
12 und gab ihr Land zum Erbe, zum Erbe seinem Volk Israel.
13 HERR, dein Name währet ewiglich; dein Gedächtnis, HERR, währet für und für.
14 Denn der HERR wird sein Volk richten und seinen Knechten gnädig sein.
15 Der Heiden Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.
16 Sie haben Mäuler, und reden nicht; sie haben Augen, und sehen nicht;
17 sie haben Ohren, und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde.
18 Die solche machen, sind gleich also, alle, die auf solche hoffen.
19 Das Haus Israel lobe den HERRN! Lobet den HERRN, ihr vom Hause Aaron!
20 Ihr vom Hause Levi, lobet den HERRN! Die ihr den HERRN fürchtet, lobet den HERRN!
21 Gelobet sei der HERR aus Zion, der zu Jerusalem wohnt! Halleluja!
136 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, denn seine Güte währet ewiglich.
2 Danket dem Gott aller Götter, denn seine Güte währet ewiglich.
3 Danket dem HERRN aller Herren, denn seine Güte währet ewiglich,
4 der große Wunder tut allein, denn seine Güte währet ewiglich;
5 der die Himmel weislich gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich;
6 der die Erde auf Wasser ausgebreitet hat, denn seine Güte währet ewiglich;
7 der große Lichter gemacht hat, denn seine Güte währet ewiglich:
8 Die Sonne, dem Tag vorzustehen, denn seine Güte währet ewiglich,
9 den Mond und Sterne, der Nacht vorzustehen, denn seine Güte währet ewiglich;
10 der Ägypten schlug an ihren Erstgeburten, denn seine Güte währet ewiglich
11 und führte Israel heraus, denn seine Güte währet ewiglich
12 durch mächtige Hand und ausgerecktem Arm, denn seine Güte währet ewiglich;
13 der das Schilfmeer teilte in zwei Teile, denn seine Güte währet ewiglich
14 und ließ Israel hindurchgehen, denn seine Güte währet ewiglich;
15 der Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stieß, denn seine Güte währet ewiglich;
16 der sein Volk führte in der Wüste, denn seine Güte währet ewiglich;
17 der große Könige schlug, denn seine Güte währet ewiglich
18 und erwürgte mächtige Könige, denn seine Güte währet ewiglich:
19 Sihon, der Amoriter König, denn seine Güte währet ewiglich
20 und Og, den König von Basan, denn seine Güte währet ewiglich,
21 und gab ihr Land zum Erbe, denn seine Güte währet ewiglich,
22 zum Erbe seinem Knecht Israel, denn seine Güte währet ewiglich;
23 denn er dachte an uns, da wir unterdrückt waren, denn seine Güte währet ewiglich;
24 und erlöste uns von unsern Feinden, denn seine Güte währet ewiglich;
25 der allem Fleisch Speise gibt, denn seine Güte währet ewiglich.
26 Dankt dem Gott des Himmels, denn seine Güte währet ewiglich.
137 An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten.
2 Unsere Harfen hingen wir an die Weiden, die daselbst sind.
3 Denn dort hießen uns singen, die uns gefangen hielten, und in unserm Heulen fröhlich sein: "Singet uns ein Lied von Zion!"
4 Wie sollten wir des HERRN Lied singen in fremden Landen?
5 Vergesse ich dein, Jerusalem, so werde ich meiner Rechten vergessen.
6 Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wo ich nicht dein gedenke, wo ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein.
7 HERR, gedenke der Kinder Edom den Tag Jerusalems, die da sagten: "Rein ab, rein ab bis auf ihren Boden!"
8 Du verstörte Tochter Babel, wohl dem, der dir vergilt, wie du uns getan hast!
9 Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und zerschmettert sie an dem Stein!
138 (Davids.) Ich danke dir von ganzem Herzen; vor den Göttern will ich dir lobsingen.
2 Ich will anbeten zu deinem heiligen Tempel und deinem Namen danken für deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen über alles herrlich gemacht durch dein Wort.
3 Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
4 Es danken dir, HERR, alle Könige auf Erden, daß sie hören das Wort deines Mundes,
5 und singen auf den Wegen des HERRN, daß die Ehre des HERRN groß sei.
6 Denn der HERR ist hoch und sieht auf das Niedrige und kennt die Stolzen von ferne.
7 Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickst du mich und streckst deine Hand über den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten.
8 Der HERR wird's für mich vollführen. HERR, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.
139 (Ein Psalm Davids, vorzusingen.) HERR, Du erforschest mich und kennest mich.
2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.
3 Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege.
4 Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht alles wissest.
5 Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
6 Solche Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch; ich kann sie nicht begreifen.
7 Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht?
8 Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da.
9 Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer,
10 so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.
11 Spräche ich: Finsternis möge mich decken! so muß die Nacht auch Licht um mich sein.
12 Denn auch Finsternis ist nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie das Licht.
13 Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleib.
14 Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl.
15 Es war dir mein Gebein nicht verhohlen, da ich im Verborgenen gemacht ward, da ich gebildet ward unten in der Erde.
16 Deine Augen sahen mich, da ich noch unbereitet war, und alle Tage waren auf dein Buch geschrieben, die noch werden sollten, als derselben keiner da war.
17 Aber wie köstlich sind vor mir, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihrer so eine große Summe!
18 Sollte ich sie zählen, so würde ihrer mehr sein denn des Sandes. Wenn ich aufwache, bin ich noch bei dir.
19 Ach Gott, daß du tötetest die Gottlosen, und die Blutgierigen von mir weichen müßten!
20 Denn sie reden von dir lästerlich, und deine Feinde erheben sich ohne Ursache.
21 Ich hasse ja, HERR, die dich hassen, und es verdrießt mich an ihnen, daß sie sich wider dich setzen.
22 Ich hasse sie im rechten Ernst; sie sind mir zu Feinden geworden.
23 Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich's meine.
24 Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.
140 (Ein Psalm Davids, vorzusingen.) Errette mich, HERR, von den bösen Menschen; behüte mich vor den freveln Leute,
2 die Böses gedenken in ihrem Herzen und täglich Krieg erregen.
3 Sie schärfen ihre Zunge wie eine Schlange; Otterngift ist unter ihren Lippen. (Sela.)
4 Bewahre mich, HERR, vor der Hand der Gottlosen; behüte mich vor den freveln Leuten, die meinen Gang gedenken umzustoßen.
5 Die Hoffärtigen legen mir Stricke und breiten mir Seile aus zum Netz und stellen mir Fallen an den Weg. (Sela.)
6 Ich aber sage zum HERRN: Du bist mein Gott; HERR, vernimm die Stimme meines Flehens!
7 HERR HERR, meine starke Hilfe, du beschirmst mein Haupt zur Zeit des Streites.
8 HERR, laß dem Gottlosen seine Begierde nicht; stärke seinen Mutwillen nicht: sie möchten sich des überheben. (Sela.)
9 Das Unglück, davon meine Feinde ratschlagen, müsse auf ihren Kopf fallen.
10 Er wird Strahlen über sie schütten; er wird sie mit Feuer tief in die Erde schlagen, daß sie nicht mehr aufstehen.
11 Ein böses Maul wird kein Glück haben auf Erden; ein frevler, böser Mensch wird verjagt und gestürzt werden.
12 Denn ich weiß, daß der HERR wird des Elenden Sache und der Armen Recht ausführen.
13 Auch werden die Gerechten deinem Namen danken, und die Frommen werden vor deinem Angesicht bleiben.
141 (Ein Psalm Davids.) HERR, ich rufe zu dir; eile zu mir; vernimm meine Stimme, wenn ich dich anrufe.
2 Mein Gebet müsse vor dir Taugen wie ein Räuchopfer, mein Händeaufheben wie ein Abendopfer.
3 HERR, behüte meinen Mund und bewahre meine Lippen.
4 Neige mein Herz nicht auf etwas Böses, ein gottloses Wesen zu führen mit den Übeltätern, daß ich nicht esse von dem, was ihnen geliebt.
5 Der Gerechte schlage mich freundlich und strafe mich; das wird mir so wohl tun wie Balsam auf meinem Haupt; denn ich bete stets, daß sie mir nicht Schaden tun.
6 Ihre Führer müssen gestürzt werden über einen Fels; so wird man dann meine Rede hören, daß sie lieblich sei.
7 Unsere Gebeine sind zerstreut bis zur Hölle, wie wenn einer das Land pflügt und zerwühlt.
8 Denn auf dich, HERR HERR, sehen meine Augen; ich traue auf dich, verstoße meine Seele nicht.
9 Bewahre mich vor dem Stricke, den sie mir gelegt haben, und von der Falle der Übeltäter.
10 Die Gottlosen müssen in ihr eigen Netz fallen miteinander, ich aber immer vorübergehen.
142 (Eine Unterweisung Davids, ein Gebet, da er in der Höhle war.) Ich schreie zum HERRN mit meiner Stimme; ich flehe zum HERRN mit meiner Stimme;
2 ich schütte meine Rede vor ihm aus und zeige an vor ihm meine Not.
3 Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an. Sie legen mir Stricke auf dem Wege, darauf ich gehe.
4 Schaue zur Rechten und siehe! da will mich niemand kennen. Ich kann nicht entfliehen; niemand nimmt sich meiner Seele an.
5 HERR, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen.
6 Merke auf meine Klage, denn ich werde sehr geplagt; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig.
7 Führe meine Seele aus dem Kerker, daß ich danke deinem Namen. Die Gerechten werden sich zu mir sammeln, wenn du mir wohltust.
143 (Ein Psalm Davids.) HERR, erhöre mein Gebet, vernimm mein Flehen um deiner Wahrheit willen, erhöre mich um deiner Gerechtigkeit willen
2 und gehe nicht ins Gericht mit deinem Knechte; denn vor dir ist kein Lebendiger gerecht.
3 Denn der Feind verfolgt meine Seele und schlägt mein Leben zu Boden; er legt mich ins Finstere wie die, so längst tot sind.
4 Und mein Geist ist in mir geängstet; mein Herz ist mir in meinem Leibe verzehrt.
5 Ich gedenke an die vorigen Zeiten; ich rede von allen deinen Taten und sage von den Werken deiner Hände.
6 Ich breite meine Hände aus zu dir; meine Seele dürstet nach dir wie ein dürres Land. (Sela.)
7 HERR, erhöre mich bald, mein Geist vergeht; verbirg dein Antlitz nicht von mir, daß ich nicht gleich werde denen, die in die Grube fahren.
8 Laß mich frühe hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich. Tue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.
9 Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden; zu dir habe ich Zuflucht.
10 Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott; dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn.
11 HERR, erquicke mich um deines Namens willen; führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen
12 und verstöre meine Feinde um deiner Güte willen und bringe alle um, die meine Seele ängsten; denn ich bin dein Knecht.
144 (Ein Psalm Davids.) Gelobet sei der HERR, mein Hort, der meine Hände lehrt streiten und meine Fäuste kriegen,
2 meine Güte und meine Burg, mein Schutz und mein Erretter, mein Schild, auf den ich traue, der mein Volk unter mich zwingt.
3 HERR, was ist der Mensch, daß du dich sein annimmst, und des Menschen Kind, daß du ihn so achtest?
4 Ist doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt dahin wie ein Schatten.
5 HERR, neige deine Himmel und fahre herab; rühre die Berge an, daß sie rauchen;
6 laß blitzen und zerstreue sie; schieße deine Strahlen und schrecke sie;
7 strecke deine Hand aus von der Höhe und erlöse mich und errette mich von großen Wassern, von der Hand der Kinder der Fremde,
8 deren Mund redet unnütz, und ihre Werke sind falsch.
9 Gott, ich will dir ein neues Lied singen, ich will dir spielen auf dem Psalter von zehn Saiten,
10 der du den Königen Sieg gibst und erlöst deinen Knecht David vom mörderischen Schwert des Bösen.
11 Erlöse mich auch und errette mich von der Hand der Kinder der Fremde, deren Mund redet unnütz, und ihre Werke sind falsch,
12 daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend wie die Pflanzen, und unsere Töchter seien wie die ausgehauenen Erker, womit man Paläste ziert;
13 daß unsere Kammern voll seien und herausgeben können einen Vorrat nach dem andern; daß unsere Schafe tragen tausend und zehntausend auf unsern Triften;
14 daß unsere Ochsen viel erarbeiten; daß kein Schade, kein Verlust noch Klage auf unsern Gassen sei.
15 Wohl dem Volk, dem es also geht! Wohl dem Volk, des Gott der HERR ist!
145 (Ein Lob Davids.) Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich.
2 Ich will dich täglich loben und deinen Namen rühmen immer und ewiglich.
3 Der HERR ist groß und sehr löblich, und seine Größe ist unausforschlich.
4 Kindeskinder werden deine Werke preisen und von deiner Gewalt sagen.
5 Ich will reden von deiner herrlichen, schönen Pracht und von deinen Wundern,
6 daß man soll sagen von deinen herrlichen Taten und daß man erzähle deine Herrlichkeit;
7 daß man preise deine große Güte und deine Gerechtigkeit rühme.
8 Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte.
9 Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke.
10 Es sollen dir danken, HERR, alle deine Werke und deine Heiligen dich loben
11 und die Ehre deines Königreiches rühmen und von deiner Gewalt reden,
12 daß den Menschenkindern deine Gewalt kund werde und die herrliche Pracht deines Königreichs.
13 Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für.
14 Der HERR erhält alle, die da fallen, und richtet auf alle, die niedergeschlagen sind.
15 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.
16 Du tust deine Hand auf und erfüllst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.
17 Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und heilig in allen seinen Werken.
18 Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.
19 Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und hört ihr Schreien und hilft ihnen.
20 Der HERR behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen.
21 Mein Mund soll des HERRN Lob sagen, und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich.
146 Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele!
2 Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich hier bin.
3 Verlaßt euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
4 Denn des Menschen Geist muß davon, und er muß wieder zu Erde werden; alsdann sind verloren alle seine Anschläge.
5 Wohl dem, des Hilfe der Gott Jakobs ist; des Hoffnung auf den HERRN, seinem Gott, steht;
6 der Himmel, Erde, Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat; der Glauben hält ewiglich;
7 der Recht schafft denen, so Gewalt leiden; der die Hungrigen speist. Der HERR löst die Gefangenen.
8 Der HERR macht die Blinden sehend. Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der HERR liebt die Gerechten.
9 Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält die Waisen und Witwen und kehrt zurück den Weg der Gottlosen.
10 Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, für und für. Halleluja.
147 Lobet den HERR! denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding; solch Lob ist lieblich und schön.
2 Der HERR baut Jerusalem und bringt zusammen die Verjagten Israels.
3 Er heilt, die zerbrochnes Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen.
4 Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen.
5 Der HERR ist groß und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie er regiert.
6 Der Herr richtet auf die Elenden und stößt die Gottlosen zu Boden.
7 Singet umeinander dem HERRN mit Dank und lobet unsern Gott mit Harfen,
8 der den Himmel mit Wolken verdeckt und gibt Regen auf Erden; der Gras auf Bergen wachsen läßt;
9 der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die ihn anrufen.
10 Er hat nicht Lust an der Stärke des Rosses noch Gefallen an eines Mannes Schenkeln.
11 Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
12 Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe Zion, deinen Gott!
13 Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder drinnen.
14 Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen.
15 Er sendet seine Rede auf Erden; sein Wort läuft schnell.
16 Er gibt Schnee wie Wolle, er streut Reif wie Asche.
17 Er wirft seine Schloßen wie Bissen; wer kann bleiben vor seinem Frost?
18 Er spricht, so zerschmilzt es; er läßt seinen Wind wehen, so taut es auf.
19 Er zeigt Jakob sein Wort, Israel seine Sitten und Rechte.
20 So tut er keinen Heiden, noch läßt er sie wissen seine Rechte. Halleluja!
148 Halleluja! Lobet im Himmel den HERRN; lobet ihn in der Höhe!
2 Lobet ihn, alle seine Engel; lobet ihn, all sein Heer!
3 Lobet ihn, Sonne und Mond; lobet ihn, alle leuchtenden Sterne!
4 Lobet ihn, ihr Himmel allenthalben und die Wasser, die oben am Himmel sind!
5 Die sollen loben den Namen des HERRN; denn er gebot, da wurden sie geschaffen.
6 Er hält sie immer und ewiglich; er ordnet sie, daß sie nicht anders gehen dürfen.
7 Lobet den HERRN auf Erden, ihr Walfische und alle Tiefen;
8 Feuer, Hagel, Schnee und Dampf, Strumwinde, die sein Wort ausrichten;
9 Berge und alle Hügel, fruchtbare Bäume und alle Zedern;
10 Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel;
11 ihr Könige auf Erden und alle Völker, Fürsten und alle Richter auf Erden;
12 Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen!
13 Die sollen loben den Namen des HERRN; denn sein Name allein ist hoch, sein Lob geht, soweit Himmel und Erde ist.
14 Und erhöht das Horn seines Volkes. Alle Heiligen sollen loben, die Kinder Israel, das Volk, das ihm dient. Halleluja!
149 Halleluja! Singet dem HERRN ein neues Lied; die Gemeinde der Heiligen soll ihn loben.
2 Israel freue sich des, der es gemacht hat; die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König.
3 Sie sollen loben seinen Namen im Reigen; mit Pauken und Harfen sollen sie ihm spielen.
4 Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk; er hilft den Elenden herrlich.
5 Die Heiligen sollen fröhlich sein und preisen und rühmen auf ihren Lagern.
6 Ihr Mund soll Gott erheben, und sie sollen scharfe Schwerter in ihren Händen haben,
7 daß sie Rache üben unter den Heiden, Strafe unter den Völkern;
8 ihre Könige zu binden mit Ketten und ihre Edlen mit eisernen Fesseln;
9 daß sie ihnen tun das Recht, davon geschrieben ist. Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben. Halleluja!
150 Halleluja! Lobet den HERRN in seinem Heiligtum; lobet ihn in der Feste seiner Macht!
2 Lobet ihn in seinen Taten; lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit!
3 Lobet ihn mit Posaunen; lobet ihn mit Psalter und Harfe!
4 Lobet ihn mit Pauken und Reigen; lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!
5 Lobet ihn mit hellen Zimbeln; lobet ihn mit wohlklingenden Zimbeln!
6 Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!
1 Dies sind die Sprüche Salomos, des Königs in Israel, des Sohnes Davids,
2 zu lernen Weisheit und Zucht, Verstand
3 Klugheit, Gerechtigkeit, Recht und Schlecht;
4 daß die Unverständigen klug und die Jünglinge vernünftig und vorsichtig werden.
5 Wer weise ist der hört zu und bessert sich; wer verständig ist, der läßt sich raten,
6 daß er verstehe die Sprüche und ihre Deutung, die Lehre der Weisen und ihre Beispiele.
7 Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.
8 Mein Kind, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter.
9 Denn solches ist ein schöner Schmuck deinem Haupt und eine Kette an deinem Hals.
10 Mein Kind, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.
11 Wenn sie sagen: "Gehe mit uns! wir wollen auf Blut lauern und den Unschuldigen ohne Ursache nachstellen;
12 wir wollen sie lebendig verschlingen wie die Hölle und die Frommen wie die, so hinunter in die Grube fahren;
13 wir wollen großes Gut finden; wir wollen unsre Häuser mit Raub füllen;
14 wage es mit uns! es soll unser aller ein Beutel sein":
15 mein Kind, wandle den Weg nicht mit ihnen; wehre deinem Fuß vor ihrem Pfad.
16 Denn ihr Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.
17 Denn es ist vergeblich, das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel.
18 Sie aber lauern auf ihr eigen Blut und stellen sich selbst nach dem Leben.
19 Also geht es allen, die nach Gewinn geizen, daß ihr Geiz ihnen das Leben nimmt.
20 Die Weisheit klagt draußen und läßt sich hören auf den Gassen;
21 sie ruft in dem Eingang des Tores, vorn unter dem Volk; sie redet ihre Worte in der Stadt:
22 Wie lange wollt ihr Unverständigen unverständig sein und die Spötter Lust zu Spötterei und die Ruchlosen die Lehre hassen?
23 Kehret euch zu meiner Strafe. Siehe, ich will euch heraussagen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.
24 Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf,
25 und laßt fahren allen meinen Rat und wollt meine Strafe nicht:
26 so will ich auch lachen in eurem Unglück und eurer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet,
27 wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer Unglück als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt.
28 Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden.
29 Darum, daß sie haßten die Lehre und wollten des HERRN Furcht nicht haben,
30 wollten meinen Rat nicht und lästerten alle meine Strafe:
31 so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden.
32 Was die Unverständigen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um.
33 Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten.
2 Mein Kind, so du willst meine Rede annehmen und meine Gebote bei dir behalten,
2 daß dein Ohr auf Weisheit achthat und du dein Herz mit Fleiß dazu neigest;
3 ja, so du mit Fleiß darnach rufest und darum betest;
4 so du sie suchest wie Silber und nach ihr froschest wie nach Schätzen:
5 alsdann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und Gottes Erkenntnis finden.
6 Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Verstand.
7 Er läßt's den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen
8 und behütet die, so recht tun, und bewahrt den Weg seiner Heiligen.
9 Alsdann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und allen guten Weg.
10 Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, daß du gerne lernst;
11 guter Rat wird dich bewahren, und Verstand wird dich behüten,
12 daß du nicht geratest auf den Weg der Bösen noch unter die verkehrten Schwätzer,
13 die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege,
14 die sich freuen, Böses zu tun, und sind fröhlich in ihrem bösen, verkehrten Wesen,
15 welche ihren Weg verkehren und folgen ihrem Abwege;
16 daß du nicht geratest an eines andern Weib, an eine Fremde, die glatte Worte gibt
17 und verläßt den Freund ihrer Jugend und vergißt den Bund ihres Gottes
18 (denn ihr Haus neigt sich zum Tod und ihre Gänge zu den Verlorenen;
19 alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und ergreifen den Weg des Lebens nicht);
20 auf daß du wandelst auf gutem Wege und bleibst auf der rechten Bahn.
21 Denn die Gerechten werden im Lande wohnen, und die Frommen werden darin bleiben;
22 aber die Gottlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Verächter werden daraus vertilgt.
3 Mein Kind, vergiß meines Gesetzes nicht, und dein Herz behalte meine Gebote.
2 Denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre und Frieden bringen;
3 Gnade und Treue werden dich nicht lassen. Hänge sie an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
4 so wirst du Gunst und Klugheit finden, die Gott und Menschen gefällt.
5 Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand;
6 sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.
7 Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und weiche vom Bösen.
8 Das wird deinem Leibe gesund sein und deine Gebeine erquicken.
9 Ehre den HERRN von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens,
10 so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter mit Most übergehen.
11 Mein Kind, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht ungeduldig über seine Strafe.
12 Denn welchen der HERR liebt, den straft er, und hat doch Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn.
13 Wohl dem Menschen, der Weisheit findet, und dem Menschen, der Verstand bekommt!
14 Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber; denn ihr Ertrag ist besser als Gold.
15 Sie ist edler denn Perlen; und alles, was du wünschen magst, ist ihr nicht zu vergleichen.
16 Langes Leben ist zu ihrer rechten Hand; zu ihrer Linken ist Reichtum und Ehre.
17 Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede.
18 Sie ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen; und selig sind, die sie halten.
19 Denn der HERR hat die Erde durch Weisheit gegründet und durch seinen Rat die Himmel bereitet.
20 Durch seine Weisheit sind die Tiefen zerteilt und die Wolken mit Tau triefend gemacht.
21 Mein Kind, laß sie nicht von deinen Augen weichen, so wirst du glückselig und klug werden.
22 Das wird deiner Seele Leben sein und ein Schmuck deinem Halse.
23 Dann wirst du sicher wandeln auf deinem Wege, daß dein Fuß sich nicht stoßen wird.
24 Legst du dich, so wirst du dich nicht fürchten, sondern süß schlafen,
25 daß du dich nicht fürchten darfst vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Sturm der Gottlosen, wenn er kommt.
26 Denn der HERR ist dein Trotz; der behütet deinen Fuß, daß er nicht gefangen werde.
27 Weigere dich nicht, dem Dürftigen Gutes zu tun, so deine Hand von Gott hat, solches zu tun.
28 Sprich nicht zu deinem Nächsten: "Geh hin und komm wieder; morgen will ich dir geben", so du es wohl hast.
29 Trachte nicht Böses wider deinen Nächsten, der auf Treue bei dir wohnt.
30 Hadere nicht mit jemand ohne Ursache, so er dir kein Leid getan hat.
31 Eifere nicht einem Frevler nach und erwähle seiner Wege keinen;
32 denn der HERR hat Greuel an dem Abtrünnigen, und sein Geheimnis ist bei den Frommen.
33 Im Hause des Gottlosen ist der Fluch des HERRN; aber das Haus der Gerechten wird gesegnet.
34 Er wird der Spötter spotten; aber den Elenden wird er Gnade geben.
35 Die Weisen werden Ehre erben; aber wenn die Narren hochkommen, werden sie doch zu Schanden.
4 Höret, meine Kinder, die Zucht eures Vaters; merket auf, daß ihr lernt und klug werdet!
2 Denn ich gebe euch eine gute Lehre; verlaßt mein Gesetz nicht.
3 Denn ich war meines Vaters Sohn, ein zarter und ein einziger vor meiner Mutter.
4 Und er lehrte mich und sprach: Laß dein Herz meine Worte aufnehmen; halte meine Gebote, so wirst du leben.
5 Nimm an Weisheit, nimm an Verstand; vergiß nicht und weiche nicht von der Rede meines Mundes.
6 Verlaß sie nicht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie dich behüten.
7 Denn der Weisheit Anfang ist, wenn man sie gerne hört und die Klugheit lieber hat als alle Güter.
8 Achte sie hoch, so wird sie dich erhöhen, und wird dich zu Ehren bringen, wo du sie herzest.
9 Sie wird dein Haupt schön schmücken und wird dich zieren mit einer prächtigen Krone.
10 So höre, mein Kind, und nimm an meine Rede, so werden deiner Jahre viel werden.
11 Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten,
12 daß, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du läufst, daß du nicht anstoßest.
13 Fasse die Zucht, laß nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
14 Komm nicht auf der Gottlosen Pfad und tritt nicht auf den Weg der Bösen.
15 Laß ihn fahren und gehe nicht darin; weiche von ihm und gehe vorüber.
16 Denn sie schlafen nicht, sie haben denn Übel getan; und ruhen nicht, sie haben den Schaden getan.
17 Denn sie nähren sich von gottlosem Brot und trinken vom Wein des Frevels.
18 Aber der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht, das immer heller leuchtet bis auf den vollen Tag.
19 Der Gottlosen Weg aber ist wie Dunkel; sie wissen nicht, wo sie fallen werden.
20 Mein Sohn, merke auf meine Worte und neige dein Ohr zu meiner Rede.
21 Laß sie nicht von deinen Augen fahren, behalte sie in deinem Herzen.
22 Denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und gesund ihrem ganzen Leibe.
23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben.
24 Tue von dir den verkehrten Mund und laß das Lästermaul ferne von dir sein.
25 Laß deine Augen stracks vor sich sehen und deine Augenlider richtig vor dir hin blicken.
26 Laß deinen Fuß gleich vor sich gehen, so gehst du gewiß.
27 Wanke weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom Bösen.
5 Mein Kind, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Lehre,
2 daß du bewahrest guten Rat und dein Mund wisse Unterschied zu halten.
3 Denn die Lippen der Hure sind süß wie Honigseim, und ihre Kehle ist glätter als Öl,
4 aber hernach bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
5 Ihre Füße laufen zum Tod hinunter; ihre Gänge führen ins Grab.
6 Sie geht nicht stracks auf dem Wege des Lebens; unstet sind ihre Tritte, daß sie nicht weiß, wo sie geht.
7 So gehorchet mir nun, meine Kinder, und weichet nicht von der Rede meines Mundes.
8 Laß deine Wege ferne von ihr sein, und nahe nicht zur Tür ihres Hauses,
9 daß du nicht den Fremden gebest deine Ehre und deine Jahre dem Grausamen;
10 daß sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und deine Arbeit nicht sei in eines andern Haus,
11 und müssest hernach seufzen, wenn du Leib und Gut verzehrt hast,
12 und sprechen: "Ach, wie habe ich die Zucht gehaßt und wie hat mein Herz die Strafe verschmäht!
13 wie habe ich nicht gehorcht der Stimme meiner Lehrer und mein Ohr nicht geneigt zu denen, die mich lehrten!
14 Ich bin schier in alles Unglück gekommen vor allen Leuten und allem Volk."
15 Trink Wasser aus deiner Grube und Flüsse aus deinem Brunnen.
16 Laß deine Brunnen herausfließen und die Wasserbäche auf die Gassen.
17 Habe du aber sie allein, und kein Fremder mit dir.
18 Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend.
19 Sie ist lieblich wie die Hinde und holdselig wie ein Reh. Laß dich ihre Liebe allezeit sättigen und ergötze dich allewege in ihrer Liebe.
20 Mein Kind, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest eine andere?
21 Denn jedermanns Wege sind offen vor dem HERRN, und er mißt alle ihre Gänge.
22 Die Missetat des Gottlosen wird ihn fangen, und er wird mit dem Strick seiner Sünde gehalten werden.
23 Er wird sterben, darum daß er sich nicht will ziehen lassen; und um seiner großen Torheit willen wird's ihm nicht wohl gehen.
6 Mein Kind, wirst du Bürge für deinen Nächsten und hast deine Hand bei einem Fremden verhaftet,
2 so bist du verknüpft durch die Rede deines Mundes und gefangen mit den Reden deines Mundes.
3 So tue doch, mein Kind, also und errette dich, denn du bist deinem Nächsten in die Hände gekommen: eile, dränge und treibe deinen Nächsten.
4 Laß deine Augen nicht schlafen, noch deinen Augenlider schlummern.
5 Errette dich wie ein Reh von der Hand und wie eine Vogel aus der Hand des Voglers.
6 Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!
7 Ob sie wohl keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,
8 bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
9 Wie lange liegst du, Fauler? Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
10 Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, daß du schlafest,
11 so wird dich die Armut übereilen wie ein Fußgänger und der Mangel wie ein gewappneter Mann.
12 Ein heilloser Mensch, ein schädlicher Mann geht mit verstelltem Munde,
13 winkt mit Augen, deutet mit Füßen, zeigt mit Fingern,
14 trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen und richtet Hader an.
15 Darum wird ihm plötzlich sein Verderben kommen, und er wird schnell zerbrochen werden, da keine Hilfe dasein wird.
16 Diese sechs Stücke haßt der HERR, und am siebenten hat er einen Greuel:
17 hohe Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldig Blut vergießen,
18 Herz, das mit böser Tücke umgeht, Füße, die behend sind, Schaden zu tun,
19 falscher Zeuge, der frech Lügen redet und wer Hader zwischen Brüdern anrichtet.
20 Mein Kind, bewahre die Gebote deines Vaters und laß nicht fahren das Gesetz deiner Mutter.
21 Binde sie zusammen auf dein Herz allewege und hänge sie an deinen Hals,
22 wenn du gehst, daß sie dich geleiten; wenn du dich legst, daß sie dich bewahren; wenn du aufwachst, daß sie zu dir sprechen.
23 Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht, und die Strafe der Zucht ist ein Weg des Lebens,
24 auf daß du bewahrt werdest vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge der Fremden.
25 Laß dich ihre Schöne nicht gelüsten in deinem Herzen und verfange dich nicht an ihren Augenlidern.
26 Denn eine Hure bringt einen ums Brot; aber eines andern Weib fängt das edle Leben.
27 Kann auch jemand ein Feuer im Busen behalten, daß seine Kleider nicht brennen?
28 Wie sollte jemand auf Kohlen gehen, daß seine Füße nicht verbrannt würden?
29 Also gehet's dem, der zu seines Nächsten Weib geht; es bleibt keiner ungestraft, der sie berührt.
30 Es ist einem Diebe nicht so große Schmach, ob er stiehlt, seine Seele zu sättigen, weil ihn hungert;
31 und ob er ergriffen wird, gibt er's siebenfältig wieder und legt dar alles Gut in seinem Hause.
32 Aber wer mit einem Weibe die Ehe bricht, der ist ein Narr; der bringt sein Leben ins Verderben.
33 Dazu trifft ihn Plage und Schande, und seine Schande wird nicht ausgetilgt.
34 Denn der Grimm des Mannes eifert, und schont nicht zur Zeit der Rache
35 und sieht keine Person an, die da versöhne, und nimmt's nicht an, ob du viel schenken wolltest.
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