Bible in 90 Days
16 So wurde an jenem Tag auf Josias Befehl alles geordnet, was den Tempeldienst während des Passahfestes betraf. Nun konnte das Volk das Passahfest feiern, und auch die Brandopfer konnten auf dem Altar des Herrn dargebracht werden.
17 Eine Woche lang feierten die Israeliten, die nach Jerusalem gekommen waren, das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote. 18 Das Passahfest hatte seit der Zeit des Propheten Samuel in Israel nicht mehr so stattgefunden. Keiner der Könige in Israel hatte es so gefeiert wie Josia, die Priester und Leviten, die Bewohner von Jerusalem, von Juda und jene, die aus Israel nach Jerusalem gekommen waren. 19 Das Fest fand im 18. Regierungsjahr von Josia statt.
Josias Tod (2. Könige 23,28‒30)
20 Nachdem Josia die Arbeiten am Tempel beendet hatte, zog Pharao Necho, der König von Ägypten, mit seinem Heer in Richtung Karkemisch am Euphrat. Josia versuchte, die Ägypter mit seinen Truppen aufzuhalten. 21 Da schickte der Pharao eine Gesandtschaft zu ihm und ließ ihm sagen: »Was habe ich dir getan, König von Juda? Nicht dich greife ich an, sondern das Königshaus, mit dem ich Krieg führe! Gott will, dass ich mich beeile, er steht auf meiner Seite. Stell dich ihm nicht in den Weg, sonst wird er dich vernichten!«
22 Doch Josia ließ sich nicht umstimmen. Er hörte nicht auf Nechos Worte, durch die Gott ihn warnen wollte. Stattdessen verkleidete er sich als einfacher Soldat und zog mit seinem Heer in die Ebene von Megiddo, wo es zum Kampf kam. 23 In der Schlacht wurde König Josia von den feindlichen Bogenschützen getroffen. Da befahl er seinen Dienern: »Bringt mich weg von hier, ich bin schwer verwundet!« 24 Sie hoben ihn aus dem Streitwagen, trugen ihn zu einem anderen Wagen und brachten ihn nach Jerusalem. Dort starb er und wurde in den Königsgräbern seiner Vorfahren beigesetzt. Ganz Juda und Jerusalem trauerte um ihn.
25 Jeremia schrieb ein Klagelied über den verstorbenen König, und noch heute ist es ein fester Brauch in Israel, dass die Sänger und Sängerinnen Josia in ihren Trauerliedern beklagen. Die Texte stehen im Buch der Klagelieder.
26-27 Alles Weitere über Josias Leben findet sich in der Chronik der Könige von Israel und Juda. Man kann dort von seinen Taten lesen, an denen sich seine Treue zu Gott zeigte, und wie er alles befolgte, was im Gesetzbuch des Herrn aufgeschrieben ist.
Die letzten Könige von Juda bis zur Verbannung nach Babylonien (Kapitel 36)
König Joahas von Juda (2. Könige 23,31‒35)
36 Das Volk ernannte Joahas, Josias Sohn, zum König und setzte ihn in Jerusalem als Nachfolger seines Vaters ein. 2 Joahas wurde mit 23 Jahren König und regierte drei Monate in Jerusalem. 3 Dann setzte der Pharao, der König von Ägypten, ihn ab. Das Land Juda musste 70 Zentner Silber und 35 Kilogramm Gold als Tribut zahlen. 4 Zum neuen König von Juda und Jerusalem ernannte der Pharao Eljakim, einen Bruder von Joahas, und änderte seinen Namen in Jojakim. Joahas aber nahm er als Gefangenen mit nach Ägypten.
König Jojakim von Juda (2. Könige 23,36–24,7)
5 Jojakim wurde mit 25 Jahren König und regierte elf Jahre in Jerusalem. Er tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel. 6 König Nebukadnezar von Babylonien griff Juda an, nahm Jojakim gefangen und brachte ihn in Ketten nach Babylon. 7 Nebukadnezar erbeutete auch einen Teil der kostbaren Gegenstände aus dem Tempel des Herrn und stellte sie in seinem Palast in Babylon auf.
8 Alles Weitere über Jojakim steht in der Chronik der Könige von Israel und Juda. Man kann dort nachlesen, welche abscheulichen Taten er verübte und was sonst über ihn zu sagen ist. Sein Sohn Jojachin trat die Nachfolge an.
König Jojachin von Juda (2. Könige 24,8‒17)
9 Jojachin wurde mit 18 Jahren[a] König und regierte drei Monate und zehn Tage in Jerusalem. Er tat, was dem Herrn missfiel. 10 Schon im darauffolgenden Frühling ließ König Nebukadnezar ihn gefangen nehmen und nach Babylon bringen. Auch die kostbaren Gegenstände aus dem Tempel des Herrn nahm er mit. Nebukadnezar ernannte Jojachins Onkel Zedekia zum neuen König.
König Zedekia von Juda und die Zerstörung Jerusalems (2. Könige 24,18–25,21; Jeremia 39,1‒10; 52,1‒30)
11 Zedekia wurde mit 21 Jahren König und regierte elf Jahre in Jerusalem. 12 Er tat, was dem Herrn, seinem Gott, missfiel. Vom Propheten Jeremia, der ihn im Auftrag des Herrn warnte, ließ er sich nichts sagen. 13 Zedekia lehnte sich gegen König Nebukadnezar auf, obwohl er ihm vor Gott einen Treueeid hatte leisten müssen. Hartnäckig widersetzte er sich dem Herrn, dem Gott Israels, und kehrte nicht zu ihm zurück.
14 Aber auch die obersten Priester und das Volk luden immer mehr Schuld auf sich. Sie übernahmen die abscheulichen Bräuche der Nachbarvölker und entweihten sogar den Tempel in Jerusalem, den der Herr doch als sein Heiligtum erwählt hatte.
15 Immer wieder sandte der Herr, der Gott ihrer Vorfahren, seine Boten zu ihnen und ließ sie warnen; denn er wollte sein Volk und seinen Tempel vor Unheil bewahren. 16 Doch die Judäer verspotteten Gottes Propheten nur. Verächtlich lachten sie über ihre Botschaft, bis der Herr so zornig auf sein Volk wurde, dass es für sie keine Rettung mehr gab. 17 Er ließ König Nebukadnezar von Babylonien mit seinem Heer in Juda einfallen. Die Babylonier brachten alle jungen Judäer mit dem Schwert um, sie verfolgten sie sogar bis in den Tempel. Nebukadnezar verschonte niemanden, weder die jungen Männer und Frauen noch die Alten und Greise. Gott gab sie alle in seine Gewalt. 18 Nebukadnezar nahm alle verbliebenen Gegenstände aus dem Tempel, egal ob groß oder klein, mit nach Babylon, dazu den Tempelschatz und die Schätze des Königs und seiner obersten Beamten. 19 Seine Soldaten steckten den Tempel in Brand, rissen die Stadtmauer von Jerusalem nieder und ließen die Paläste in Flammen aufgehen. So vernichteten sie alle wertvollen Gegenstände, die noch übrig geblieben waren. 20 Alle, die das Blutbad überlebt hatten, ließ der König als Gefangene nach Babylonien verschleppen. Sie mussten ihm und später seinen Nachkommen als Sklaven dienen bis zu der Zeit, als die Perser die Herrschaft übernahmen.
21 Damit ging in Erfüllung, was der Herr durch seinen Propheten Jeremia vorausgesagt hatte. Das Land sollte so lange brachliegen, bis es alle Ruhejahre[b] bekommen hatte, die von den Königen nicht eingehalten worden waren. Darum blieb das Land nun siebzig Jahre lang verwüstet.
Kyrus erlaubt die Heimkehr aus der Verbannung (Esra 1,1‒3)
22 Im 1. Regierungsjahr des Perserkönigs Kyrus ließ der Herr in Erfüllung gehen, was er durch den Propheten Jeremia vorausgesagt hatte:[c] Er bewog Kyrus dazu, in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich folgenden Erlass zu verkünden:
23 »Kyrus, der König von Persien, gibt bekannt:
Alle Königreiche der Erde hat Gott, der Herr, der im Himmel regiert, in meine Gewalt gegeben. Er gab mir den Auftrag, ihm zu Ehren in Jerusalem in der Provinz Juda einen Tempel zu bauen. Wer von euch zu seinem Volk gehört, soll nun nach Jerusalem ziehen. Der Segen des Herrn, eures Gottes, möge euch begleiten.«
Die erste Rückkehr aus der Babylonischen Gefangenschaft (Kapitel 1–2)
Kyrus erlaubt die Heimkehr aus der Verbannung (2. Chronik 36,22‒23)
1 Im 1. Regierungsjahr des Perserkönigs Kyrus ließ der Herr in Erfüllung gehen, was er durch den Propheten Jeremia vorausgesagt hatte: Er bewog Kyrus dazu, in seinem ganzen Reich mündlich und schriftlich folgenden Erlass zu verkünden:
2 »Kyrus, der König von Persien, gibt bekannt: Alle Königreiche der Erde hat Gott, der Herr, der im Himmel regiert, in meine Gewalt gegeben. Er gab mir den Auftrag, ihm zu Ehren in Jerusalem in der Provinz Juda einen Tempel zu bauen. 3 Wer von euch zu seinem Volk gehört, soll nun nach Jerusalem ziehen und beim Wiederaufbau des Tempels mithelfen, in dem der Herr angebetet wird. Denn er ist der Gott Israels, der in Jerusalem wohnt. Sein Segen möge euch begleiten! 4 Alle Untertanen meines Reiches sollen den Judäern, die bei ihnen leben, Silber und Gold mitgeben, Vieh und was sie sonst noch brauchen, zusätzlich zu den freiwilligen Gaben für den Tempel in Jerusalem.«
5 So machten sie sich auf den Weg, die Sippenoberhäupter der Stämme Juda und Benjamin, die Priester und Leviten und alle anderen, die der Herr dazu bewogen hatte, in Jerusalem seinen Tempel zu bauen. 6 Ihre Nachbarn halfen ihnen mit Silber und Gold, mit Vieh und vielen wertvollen und nützlichen Gegenständen, sie schenkten ihnen auch freiwillige Gaben für den Tempelaufbau.
7 Kyrus, der König von Persien, gab ihnen die Gefäße und Werkzeuge zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel des Herrn in Jerusalem geraubt und in den Tempel seines Gottes gebracht hatte. 8 Kyrus händigte sie seinem Schatzmeister Mitredat aus, und Mitredat legte für Scheschbazar, den Statthalter von Juda, ein Verzeichnis an. Er führte darin folgende Stücke auf:
9 30 goldene Schalen,
1000 silberne Schalen,
29 weitere Gefäße[d],
10 30 goldene Becher,
410 silberne Becher[e],
1000 andere Gegenstände.
11 Insgesamt waren es 5400 Werkzeuge und Gefäße aus Gold und Silber. Scheschbazar nahm sie mit, als er die einst nach Babylonien verschleppten Juden wieder nach Jerusalem zurückführte.
Verzeichnis der heimkehrenden Israeliten (Nehemia 7,6‒72)
2 Viele Juden, deren Vorfahren König Nebukadnezar nach Babylonien verschleppt hatte, kehrten nun nach Jerusalem und nach ganz Juda zurück, jeder an den Ort, aus dem seine Familie ursprünglich stammte. 2 Sie wurden angeführt von Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Seraja, Reelaja, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana.
Es folgt ein Verzeichnis der heimkehrenden Sippen mit der Zahl der zu ihnen gehörenden Männer:
3 von der Sippe Parosch 2172;
4 von Schefatja 372;
5 von Arach 775;
6 von Pahat-Moab 2812, sie waren Nachkommen von Jeschua und Joab;
7 von Elam 1254;
8 von Sattu 945;
9 von Sakkai 760;
10 von Bani 642;
11 von Bebai 623;
12 von Asgad 1222;
13 von Adonikam 666;
14 von Bigwai 2056;
15 von Adin 454;
16 von Ater 98, sie waren Nachkommen von Hiskia;
17 von Bezai 323;
18 von Jorah 112;
19 von Haschum 223;
20 von Gibbar 95;
21 aus der Stadt Bethlehem 123;
22 aus Netofa 56;
23 aus Anatot 128;
24 aus Asmawet 42;
25 aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot 743;
26 aus Rama und Geba 621;
27 aus Michmas 122;
28 aus Bethel und Ai 223;
29 aus Nebo 52;
30 von der Sippe Magbisch 156;
31 von der Sippe des anderen Elam 1254;
32 von Harim 320;
33 aus den Orten Lod, Hadid und Ono 725;
34 aus Jericho 345;
35 von der Sippe Senaa 3630.
36 Aus den Sippen der Priester kehrten zurück:
von der Sippe Jedaja 973 Männer mit ihren Familien, sie waren Nachkommen von Jeschua;
37 von Immer 1052;
38 von Paschhur 1247;
39 von Harim 1017.
40 Von den Leviten:
aus den Sippen Jeschua und Kadmiël 74, sie waren Nachkommen von Hodawja;
41 von den Tempelsängern:
aus der Sippe Asaf 128;
42 von den Wächtern an den Tempeltoren:
aus den Sippen Schallum, Ater, Talmon, Akkub, Hatita und Schobai 139;
43 von den Tempeldienern:
die Sippen von Ziha, Hasufa, Tabbaot,
44 Keros, Sia, Padon,
45 Lebana, Hagaba, Akkub,
46 Hagab, Salmai, Hanan,
47 Giddel, Gahar, Reaja,
48 Rezin, Nekoda, Gasam,
49 Usa, Paseach, Besai,
50 Asna, die Mëuniter und Nefusiter
51 sowie die Sippen von Bakbuk, Hakufa, Harhur,
52 Bazlut, Mehida, Harscha,
53 Barkos, Sisera, Temach,
54 Neziach und Hatifa.
55 Von den Nachkommen der Diener Salomos kamen zurück:
die Sippen von Sotai, Soferet, Peruda,
56 Jaala, Darkon, Giddel,
57 Schefatja, Hattil, Pocheret-Zebajim und Ami.
58 Insgesamt kehrten 392 Tempeldiener und Nachkommen von Salomos Dienern nach Israel zurück.
59-60 Von den heimkehrenden Familien stammten 652 aus den Orten Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer. Sie gehörten zu den Sippen Delaja, Tobija und Nekoda, konnten jedoch ihre israelitische Abstammung nicht nachweisen.
61-62 Einige der Priester durften keinen Tempeldienst ausüben, denn ihre Abstammungsregister waren nicht aufzufinden. Sie kamen aus den Sippen von Habaja, Hakkoz und Barsillai. Der Stammvater der Sippe Barsillai hatte eine Tochter des Gileaditers Barsillai geheiratet und den Namen seines Schwiegervaters angenommen. 63 Der persische Statthalter verbot den Priestern aus diesen drei Sippen, von den geweihten Opfergaben zu essen, bis wieder ein Hoherpriester im Amt wäre, der das heilige Los werfen durfte, um über ihren Fall zu entscheiden.
64 Insgesamt kehrten 42.360 Israeliten in ihre Heimat zurück, 65 dazu kamen 7337 Sklaven und Sklavinnen und 200 Sänger und Sängerinnen.
66 Die Israeliten brachten 736 Pferde, 245 Maultiere, 67 435 Kamele und 6720 Esel mit.
68 Als sie beim Tempelgelände in Jerusalem ankamen, stifteten einige Sippenoberhäupter freiwillige Gaben, damit das Haus des Herrn wieder an seinem früheren Platz errichtet werden konnte. 69 Jeder gab, so viel er konnte. Insgesamt kamen 61.000 Goldmünzen und 3600 Kilogramm Silber zusammen; außerdem wurden 100 Priestergewänder gestiftet.
70 Die Priester, die Leviten, die Sänger, Torwächter und Tempeldiener ließen sich wie die übrigen Israeliten in ihren früheren Heimatorten nieder.
Der Wiederaufbau des Tempels (Kapitel 3–6)
Opferdienst auf dem neuen Altar
3 Zu Beginn des 7. Monats, als die Israeliten sich in ihren Wohnorten niedergelassen hatten, versammelte sich das ganze Volk in Jerusalem. 2 Jeschua, der Sohn von Jozadak, und die anderen Priester sowie Serubbabel, der Sohn von Schealtiël, und seine Verwandten wollten den Altar des Gottes Israels wieder aufbauen. Auf ihm sollten die Priester Brandopfer darbringen, so wie es im Gesetz von Mose, dem Mann Gottes, vorgeschrieben ist. 3 Sie errichteten den Altar an seinem alten Platz, obwohl sie in ständiger Furcht vor den anderen Völkern im Land leben mussten. Jeden Morgen und jeden Abend opferten sie für den Herrn. 4 Das Laubhüttenfest feierten sie wieder nach der Vorschrift des Gesetzes: An jedem Tag der Festwoche schlachteten sie die vorgegebene Zahl an Tieren und verbrannten sie auf dem Altar.
5 Von nun an wurden alle Brandopfer regelmäßig dargebracht, ebenso die Opfer bei den Neumondfeiern und allen übrigen heiligen Festen. Auch freiwillige Opfergaben stiftete das Volk für den Herrn. 6 Obwohl das Fundament des Tempels noch nicht gelegt war, begannen die Israeliten am 1. Tag des 7. Monats, dem Herrn wieder Brandopfer darzubringen. 7 Dann nahmen sie Steinhauer und Zimmerleute in Dienst und beauftragten Arbeiter aus Sidon und Tyrus, Zedernstämme aus dem Libanon auf dem Seeweg nach Jafo zu bringen. Sie gaben ihnen dafür Nahrungsmittel, Getränke und Öl. Kyrus, der König von Persien, hatte es ihnen erlaubt.
Grundsteinlegung des Tempels
8 Im 2. Monat des 2. Jahres nach der Rückkehr begannen Serubbabel, der Sohn von Schealtiël, Jeschua, der Sohn von Jozadak, die anderen Priester und Leviten sowie alle, die aus der Verbannung nach Jerusalem heimgekehrt waren, mit dem Wiederaufbau des Tempels. Die Aufsicht über die Bauarbeiten gaben sie den Leviten, die 20 Jahre und älter waren. 9 Jeschua, seine Söhne und Verwandten sowie Kadmiël und seine Söhne, die Nachkommen von Hodawja, leiteten gemeinsam die Männer an, die den Tempel wieder errichteten. Die Leviten aus der Sippe Henadad gehörten ebenfalls zu den Aufsehern.
10 Als die Bauleute den Grundstein für den Tempel des Herrn legten, standen die Priester in ihren Gewändern daneben und bliesen die Trompeten. Die Leviten aus der Sippe Asaf schlugen die Zimbeln und lobten den Herrn. So hatte es schon David, der König von Israel, angeordnet. 11 Sie priesen Gott und sangen im Wechsel das Lied:
»Der Herr ist gütig,
seine Gnade für Israel hört niemals auf!«
Als der Grundstein für den Tempel des Herrn gelegt war und die Loblieder erklangen, brach das ganze Volk in lauten Jubel aus.
12 Doch während die einen vor Freude jubelten, weinten die älteren Priester, Leviten und Sippenoberhäupter laut, denn sie hatten den ersten Tempel noch gekannt. 13 Man konnte die Freudenschreie vom Weinen kaum unterscheiden. Der Lärm war so groß, dass er noch in der Ferne zu hören war.
Widerstände gegen den Aufbau von Jerusalem
4 Die Samariter betrachteten die Judäer und Benjaminiter als ihre Feinde. Als sie erfuhren, dass die Heimgekehrten schon begonnen hatten, den Tempel des Herrn, des Gottes Israels, wieder aufzubauen, 2 kamen sie zu Serubbabel und den Sippenoberhäuptern und baten: »Lasst uns den Tempel zusammen bauen! Wir dienen doch demselben Gott wie ihr. Seit der Zeit von Asarhaddon, dem König von Assyrien, der uns hier angesiedelt hat, bringen wir diesem Gott unsere Opfer dar.« 3 Doch Serubbabel, Jeschua und die übrigen Sippenoberhäupter von Israel entgegneten: »Nein, ihr könnt euch an dieser Arbeit nicht beteiligen. Wir allein werden für unseren Gott einen Tempel bauen. Uns hat Kyrus, der König von Persien, damit beauftragt!«
4 Von da an wurden die Juden von den Samaritern, mit denen sie das Land teilten, immer mehr eingeschüchtert und wagten nicht weiterzubauen. 5 Es gelang den Samaritern sogar, einige Berater des persischen Königs Kyrus zu bestechen und so den Bau des Tempels bis zur Regierungszeit von König Darius zu verhindern.
6 Später, als Xerxes gerade die Herrschaft übernommen hatte, erhoben Israels Feinde in einer Klageschrift schwere Anschuldigungen gegen die Bewohner von Jerusalem und Juda.[f]
7 Während der Regierungszeit von Artaxerxes schrieben Bischlam, Mitredat, Tabeel und einige andere führende Männer zusammen einen Brief an den König. Er wurde in aramäischer Sprache verfasst und später übersetzt.[g] 8 Auch Rehum, der Statthalter von Samarien, und sein Schreiber Schimschai schickten einen Brief an Artaxerxes und beschwerten sich über den Wiederaufbau von Jerusalem. Als Absender waren genannt:
9 »Der Statthalter Rehum, der Schreiber Schimschai und ihre übrigen Amtskollegen, die Richter, Beamten, Schreiber und Verwalter, die Männer aus Erech, Babylon und Susa in Elam, 10 zusammen mit den Volksgruppen, die der mächtige und berühmte Assurbanipal in den Städten von Samarien und in den anderen Ortschaften westlich des Euphrat angesiedelt hat.«
11 Das Schreiben lautete:
»An König Artaxerxes, von seinen Untertanen westlich des Euphrat:
12 Wir müssen dem König mitteilen, dass die Juden, die aus deinem Reich zu uns gekommen sind, die aufrührerische, verruchte Stadt Jerusalem wieder aufbauen wollen. Sie legen die Fundamente neu und errichten die Stadtmauern. 13 Wir geben dem König zu bedenken, dass die Bewohner keinen Tribut, keine Steuern und keine Zölle mehr zahlen werden, sobald die Mauern dieser Stadt wieder stehen. Das Königshaus wird großen Schaden nehmen. 14 Weil wir aber treue Untertanen und dem König verpflichtet sind,[h] können wir nicht länger mit ansehen, wie die Macht des Königs untergraben wird. Darum erstatten wir Bericht und schlagen vor: 15 Lass in den Chroniken deiner Vorgänger nachforschen. Dann wirst du sehen, dass Jerusalem schon immer eine rebellische Stadt war und den Königen und Statthaltern viel Schaden zugefügt hat. Seit jeher war es eine Brutstätte für Verschwörungen; darum wurde die Stadt ja dem Erdboden gleichgemacht. 16 Wenn Jerusalem wieder aufgebaut und seine Mauern errichtet werden, dann verliert dein Reich alle Gebiete westlich des Euphrat.«
17 Der König schickte folgende Antwort zurück:
»An den Statthalter Rehum, den Schreiber Schimschai und die königlichen Beauftragten in Samarien und im übrigen Gebiet westlich des Euphrat:
Ich grüße euch!
18 Euer Schreiben wurde in meiner Gegenwart übersetzt und verlesen. 19 Auf meinen Befehl hin wurden Nachforschungen angestellt, und tatsächlich fand man in den Chroniken, dass diese Stadt sich seit jeher gegen das Königshaus aufgelehnt und Verschwörungen angezettelt hat. 20 In Jerusalem haben Könige regiert, die ihre Herrschaft über das ganze Gebiet westlich des Euphrat ausdehnten und den Bewohnern Tribut, Steuern und Zölle auferlegten. 21 Darum sollt ihr den Männern dort verbieten, die Bauarbeiten weiterzuführen. Die Stadt darf erst dann wieder aufgebaut werden, wenn ich selbst es befehle. 22 Seid in dieser Angelegenheit nicht nachlässig! Unser Reich darf nicht noch einmal Schaden davontragen!«
23 Eine Abschrift des Briefes wurde Rehum, Schimschai und den übrigen führenden Männern vorgelesen. Sofort brachen sie nach Jerusalem auf und hinderten die Juden mit Waffengewalt am Weiterbau.
24 Schon unter Kyrus war der Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem verhindert worden. Bis zum 2. Regierungsjahr von Darius, dem König von Persien, konnte in Jerusalem nicht weitergebaut werden.
Der Tempelbau kommt doch voran!
5 Zu dieser Zeit traten die beiden Propheten Haggai und Sacharja, der Enkel von Iddo, auf. Im Auftrag des Gottes Israels sprachen sie den Juden in Juda und Jerusalem Mut zu. 2 Da beschlossen Serubbabel, der Sohn von Schealtiël, und Jeschua, der Sohn von Jozadak, den Bau des Tempels in Jerusalem wieder aufzunehmen. Die beiden Propheten unterstützten sie dabei.
3 Doch kaum hatten sie begonnen, kamen auch schon Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und Schetar-Bosnai mit ihren Beratern nach Jerusalem. Sie stellten die Männer zur Rede: »Wer hat euch erlaubt, den Tempel wieder aufzubauen und Balken dafür zu zimmern? 4 Wie heißen die Männer, die für das alles verantwortlich sind?« 5 Aber Gott sorgte dafür, dass nichts gegen die Führer von Juda unternommen wurde und die Bauarbeiten weitergehen konnten, bis die Sache vor König Darius kommen und er eine Entscheidung treffen würde. 6-7 Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und Schetar-Bosnai mit ihren Beratern und Beamten erstatteten König Darius Bericht. Ihr Brief an ihn lautete:
»An König Darius: Möge es dir wohl ergehen!
8 Wir haben dir Folgendes mitzuteilen: Als wir in der Provinz Juda waren, sahen wir, dass der Tempel des großen Gottes in Jerusalem wieder aufgebaut wird. Die Einwohner errichten Mauern aus großen Quadersteinen und ziehen Balken in die Wände ein. Sie arbeiten zielstrebig und kommen schnell voran. 9 Wir fragten die Anführer, wer ihnen das erlaubt habe. 10 Wir wollten auch die Namen der verantwortlichen Männer wissen, um sie für dich aufzuschreiben. 11 Sie gaben uns zur Antwort:
›Wir dienen dem Gott, der über Himmel und Erde regiert, und bauen seinen Tempel wieder auf, der vor vielen Jahren hier stand. Ein großer König von Israel hatte ihn damals errichtet. 12 Aber weil sich unsere Vorfahren gegen den Gott des Himmels auflehnten, wurde er zornig und gab sie in die Gewalt von Nebukadnezar, dem König von Babylonien[i]. Der zerstörte den Tempel und verschleppte das Volk nach Babylonien. 13 Als jedoch Kyrus König wurde, befahl er schon in seinem ersten Regierungsjahr, den Tempel Gottes wieder aufzubauen. 14 Kyrus gab auch die goldenen und silbernen Gefäße und Werkzeuge zurück, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt und nach Babylon in den Tempel seines Gottes gebracht hatte. Kyrus händigte sie einem Mann namens Scheschbazar aus, den er zum Statthalter von Juda ernannte. 15 Er befahl ihm, diese Gegenstände wieder nach Jerusalem zu bringen und den Tempel an seinem früheren Platz zu errichten. 16 Darauf kam Scheschbazar nach Jerusalem und legte das Fundament für den Tempel. Seit damals wird an diesem Haus gebaut, es ist aber immer noch nicht fertig.‹
17 Nun möchten wir dir, König Darius, Folgendes vorschlagen: Lass im königlichen Archiv in Babylon nachforschen, ob es tatsächlich ein Schriftstück mit dem Befehl von Kyrus gibt, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Wir bitten dich, uns deine Entscheidung mitzuteilen.«
König Darius hilft den Juden
6 Darauf ließ Darius in den Archiven nachforschen, in denen die Urkunden des Reiches aufbewahrt wurden. 2 Schließlich fand man in der Festung der Sommerresidenz Ekbatana in der Provinz Medien eine Schriftrolle mit folgendem Inhalt:
3 »Im 1. Regierungsjahr ordnet König Kyrus an, den Tempel in Jerusalem an seinem früheren Ort wieder aufzubauen, damit dort Opfer dargebracht werden können. Er soll 30 Meter hoch und 30 Meter breit sein. 4 Die Mauern sind abwechselnd aus drei Schichten Quadersteinen und einer Schicht Balken zu errichten. Die Kosten trägt das persische Königshaus. 5 Die goldenen und silbernen Gegenstände, die Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt und nach Babylon mitgenommen hat, sollen zurückgebracht werden, jeder an seinen alten Platz.«
6 Da schickte Darius eine Antwort nach Juda:
»An Tattenai, den Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, und an Schetar-Bosnai mit ihren Beratern: Unternehmt nichts gegen den Bau des Tempels! 7 Der Statthalter und die führenden Männer von Juda sollen ihn ungehindert an seinem früheren Platz errichten.
8 Ich befehle euch, dass ihr die verantwortlichen Juden bei ihrer Arbeit unterstützt. Erstattet ihnen die Baukosten aus den Abgaben, die in den Gebieten westlich des Euphrat erhoben werden! Zahlt die Beträge pünktlich aus, damit die Arbeiten zügig vorangehen! 9 Den Priestern in Jerusalem sollt ihr Tag für Tag alles liefern, was sie nach ihren eigenen Angaben zum Brandopfer für den Gott des Himmels benötigen: junge Stiere, Schafböcke und Lämmer, Weizen, Wein, Salz und Öl. Seid dabei nicht nachlässig! 10 Die Priester sollen dem Gott des Himmels Räucheropfer darbringen und für das Leben des Königs und seiner Söhne beten.
11 Weiter ordne ich an: Jeder, der gegen diesen Erlass verstößt, wird bestraft: Man soll einen Balken aus seinem Haus reißen und ihn an das senkrecht aufgerichtete Holz nageln. Sein Haus soll zu einem Schutthaufen gemacht werden. 12 Der Gott, der dort im Tempel wohnt, möge jeden König und jedes Volk vernichten, die es wagen, sich meinen Anordnungen zu widersetzen und den Tempel in Jerusalem zu zerstören. Ich, Darius, gebe diesen Befehl. Er soll genau befolgt werden.«
Festliche Einweihung des Tempels
13 Tattenai, der Statthalter über das Gebiet westlich des Euphrat, Schetar-Bosnai und ihre Berater hielten sich gewissenhaft an die Anweisungen von Darius. 14 So konnten die Juden ungehindert weiterbauen. Sie kamen schnell voran, und die Propheten Haggai und Sacharja, der Enkel von Iddo, ermutigten sie dabei. Sie vollendeten den Tempel, wie es der Gott Israels befohlen hatte. Die persischen Könige Kyrus und Darius hatten ihnen den Auftrag dazu erteilt. Auch Artaxerxes unterstützte später die Juden.[j]
15 Im 6. Regierungsjahr von König Darius, am 3. Tag des Monats Adar, wurde der Tempel fertiggestellt. 16 Die Priester, die Leviten und alle übrigen Israeliten, die aus der Gefangenschaft heimgekehrt waren, feierten voller Freude das Fest der Einweihung. 17 Sie opferten 100 Stiere, 200 Schafböcke und 400 Lämmer, und für ganz Israel brachten sie als Sündopfer 12 Ziegenböcke dar, für jeden Stamm Israels einen. 18 Dann teilten sie die Priester und Leviten zum Tempeldienst in verschiedene Gruppen ein, wie es das Gesetz von Mose vorschreibt.
Die Israeliten feiern das Passahfest
19 Am 14. Tag des 1. Monats feierten die zurückgekehrten Israeliten das Passahfest. 20 Die Priester und Leviten hatten sich allesamt für das Opferfest gereinigt, um dem heiligen Gott begegnen zu können. Die Leviten schlachteten die Passahlämmer für die vielen Menschen, die aus der Verbannung zurückgekehrt waren, für die Priester und für sich selbst. 21 Doch nicht nur die heimgekehrten Israeliten aßen das Passahlamm, sondern auch alle, die sich vom Götzendienst der heidnischen Bevölkerung im Land losgesagt hatten. Auch sie wollten jetzt ganz dem Herrn, dem Gott Israels, gehören. 22 Voller Freude feierten sie außerdem noch sieben Tage lang das Fest der ungesäuerten Brote. Der Herr hatte sie froh gemacht, denn er hatte dafür gesorgt, dass der König von Persien[k] ihnen wohlgesinnt war und ihnen dabei geholfen hatte, den Tempel des Gottes Israels wieder aufzubauen.
Die zweite Rückkehr unter der Führung von Esra (Kapitel 7–8)
Esra wird nach Jerusalem gesandt
7 Während in Persien König Artaxerxes regierte, zog ein Mann namens Esra von Babylon nach Jerusalem. Er war ein Sohn von Seraja und Enkel von Asarja; seine weiteren Vorfahren hießen: Hilkija, 2 Schallum, Zadok, Ahitub, 3 Amarja, Asarja, Merajot, 4 Serachja, Usi, Bukki, 5 Abischua, Pinhas, Eleasar und Aaron, der Hohepriester.
6 Esra war ein Schriftgelehrter, der das Gesetz gut kannte, das der Herr seinem Volk Israel durch Mose anvertraut hatte. Und weil Gott seine schützende Hand über Esra hielt, erfüllte der König alle seine Bitten. 7 Im 7. Regierungsjahr von König Artaxerxes zogen viele Israeliten mit Esra nach Jerusalem, darunter Priester und Leviten, Sänger, Torwächter und Tempeldiener. 8-9 Sie verließen Babylonien am 1. Tag des 1. Monats und erreichten Jerusalem am 1. Tag des 5. Monats. Weil Gott ihnen geholfen hatte, waren sie so schnell vorangekommen.
10 Esra widmete sich von ganzem Herzen der Aufgabe, das Gesetz des Herrn zu erforschen, es zu befolgen und die Israeliten darin zu unterweisen.
Esra bekommt Vollmacht vom König
11 König Artaxerxes gab Esra, dem Priester, der das Gesetz Gottes so genau kannte und auslegen konnte, eine Vollmacht mit. Sie lautete:[l]
12 »Artaxerxes, der größte aller Könige, an Esra, den Priester und Beauftragten für das Gesetz des Gottes im Himmel:
Sei gegrüßt!
13 Ich ordne hiermit an, dass jeder Israelit in meinem Reich mit dir nach Jerusalem ziehen kann, wenn er es wünscht, auch die Priester und Leviten. 14 Der König und seine sieben Berater senden dich nach Juda und Jerusalem. Du sollst erkunden, ob dort alles dem Gesetz deines Gottes entspricht, das du ja so gut kennst wie kein anderer. 15 Nimm das Silber und Gold mit, das der König und seine Berater als Opfergaben für den Gott Israels gestiftet haben, dessen Tempel in Jerusalem steht. 16 Auch das Silber und Gold, das du in der Provinz Babylonien bekommen wirst, und die freiwilligen Gaben, die das Volk und die Priester für den Tempel ihres Gottes sammeln, sollst du mitnehmen. 17 Kaufe von dem Geld Stiere, Schafböcke und Lämmer sowie Speiseopfer und Trankopfer. Dann bringt sie auf dem Altar im Tempel eures Gottes in Jerusalem dar. 18 Was ihr übrig behaltet, könnt ihr so verwenden, wie es euch richtig erscheint, nur müssen du und die anderen Priester sich dabei nach dem Willen eures Gottes richten. 19 Bringe deinem Gott in Jerusalem auch alle Gegenstände, die man dir für den Dienst im Tempel geben wird. 20 Was du sonst noch für den Tempel deines Gottes brauchst, wird das persische Königshaus bezahlen.
21 Ich, König Artaxerxes, erteile allen Schatzmeistern in den Gebieten westlich des Euphrat den Befehl: Wenn Esra, der Priester und Beauftragte für das Gesetz des Gottes im Himmel, euch um etwas bittet, so gebt es ihm, 22 und zwar bis zu 3,5 Tonnen Silber, 13 Tonnen Weizen, 2200 Liter Wein und 2200 Liter Öl, dazu Salz in unbegrenzter Menge. 23 Ihr sollt gewissenhaft ausführen, was der Gott des Himmels für seinen Tempel verlangt. Denn sonst trifft sein Zorn unser Königreich, mich und meine Nachfolger. 24 Niemand hat das Recht, von den Priestern, Leviten, Sängern, Torwächtern und Tempeldienern irgendwelche Steuern, Abgaben oder Gebühren zu verlangen.
25 Dir, Esra, hat dein Gott Weisheit geschenkt. Darum setze für dein Volk, das westlich des Euphrat lebt, rechtskundige Männer und Richter ein! Sie sollen Recht sprechen für alle, die das Gesetz deines Gottes kennen; und wenn jemand es nicht kennt, sollt ihr ihn darin unterweisen. 26 Jeder, der dem Gesetz deines Gottes und meinem Befehl nicht gehorcht, muss nach der Schwere seines Vergehens verurteilt werden: zum Tod, zum Verlust des Bürgerrechts, zu einer Geld- oder Gefängnisstrafe!«
Esra lobt Gott
27 Gepriesen sei der Herr, der Gott unserer Vorfahren! Er hat den König zu diesem Erlass bewogen, weil er seinem Tempel in Jerusalem Ruhm und Ansehen geben wollte. 28 Er hat mir die Gunst des Königs, seiner Berater und einflussreichen Beamten geschenkt. Weil Gott seine schützende Hand über mich hält, habe ich Mut gefasst, die Sippenoberhäupter aus Israel zur Rückkehr zu bewegen.
Verzeichnis der Israeliten, die mit Esra heimkehrten
8 Es folgt ein Verzeichnis der Sippenoberhäupter und der Zahl der Männer, die zu ihrer Sippe gehörten. Während der Regierungszeit von König Artaxerxes reisten sie mit mir von Babylonien nach Jerusalem:
2-3 Gerschom aus der Sippe Pinhas;
Daniel aus der Sippe Itamar;
Hattusch, der Enkel von Schechanja, aus der Sippe David;[m]
Secharja aus der Sippe Parosch und mit ihm 150 Männer, die in die Familienregister eingetragen waren;
4 Eljoënai, der Sohn von Serachja, aus der Sippe Pahat-Moab, mit 200 Männern;
5 Schechanja, der Sohn von Jahasiël, aus der Sippe Sattu[n], mit 300 Männern;
6 Ebed, der Sohn von Jonatan, aus der Sippe Adin, mit 50 Männern;
7 Jesaja, der Sohn von Atalja, aus der Sippe Elam, mit 70 Männern;
8 Sebadja, der Sohn von Michael, aus der Sippe Schefatja, mit 80 Männern;
9 Obadja, der Sohn von Jehiël, aus der Sippe Joab, mit 218 Männern;
10 Schelomit, der Sohn von Josifja, aus der Sippe Bani[o], mit 160 Männern;
11 Secharja, der Sohn von Bebai, aus der Sippe Bebai, mit 28 Männern;
12 Johanan, der Sohn von Katan, aus der Sippe Asgad, mit 110 Männern;
13 Elifelet, Jeïël und Schemaja, die Letzten aus der Sippe Adonikam, mit 60 Männern;
14 Utai und Sabbud aus der Sippe Bigwai, mit 70 Männern.
15 Ich ließ sie alle an dem Kanal zusammenkommen, der nach Ahawa fließt. Dort lagerten wir drei Tage. Unter den Versammelten sah ich zwar mehrere Priester, aber keinen einzigen Leviten. 16 Da rief ich einige Sippenoberhäupter zu mir: Eliëser, Ariël, Schemaja, Elnatan, Jarib, Elnatan, Nathan, Secharja und Meschullam sowie die beiden Gesetzeslehrer Jojarib und Elnatan. 17 Ich schickte sie zu Iddo, dem Vorsteher eines Ortes namens Kasifja. Ich hatte ihnen genau gesagt, was sie Iddo und seinen Amtsbrüdern, den Tempeldienern, auszurichten hatten. Sie sollten ihn bitten, uns Männer zu schicken, die im Tempel unseres Gottes den Dienst versehen konnten.
18 Gott half uns, und so sandte man uns einen weisen Mann namens Scherebja. Er stammte aus der Sippe Machli, der ein Enkel von Levi und Urenkel von Israel war. Scherebja kam zusammen mit seinen Söhnen und Brüdern, insgesamt 18 Mann. 19 Außerdem schickte man uns Haschabja und Jesaja aus der Sippe Merari mit ihren Brüdern und Söhnen, insgesamt 20 Mann. 20 Sie wurden begleitet von 220 Tempeldienern, die alle in ein Verzeichnis eingetragen wurden. Ihre Vorfahren waren von David und seinen Beamten dazu bestimmt worden, den Leviten im Tempel zu helfen.
Vorbereitungen für die Rückkehr nach Jerusalem
21 Am Kanal bei Ahawa forderte ich die Versammelten auf, zu fasten und vor unserem Gott auf die Knie zu gehen. Wir wollten ihn bitten, uns und unsere Kinder mit unserem Hab und Gut auf der Reise zu beschützen. 22 Ich hätte mich nämlich geschämt, den König um eine berittene Truppe zu bitten, die uns unterwegs vor Überfällen bewahren könnte. Denn wir hatten vorher zum König gesagt: »Unser Gott hält seine schützende Hand über allen, die ihm vertrauen; doch wer sich von ihm abwendet, bekommt seinen Zorn zu spüren.« 23 So fasteten wir und baten unseren Gott um Bewahrung, und er hat unser Gebet erhört.
24 Darauf wählte ich zwölf führende Priester aus, dazu Scherebja, Haschabja und zehn weitere Leviten. 25 Vor ihren Augen wog ich das Silber, das Gold und die Gegenstände, die der König, seine Berater und Beamten sowie die versammelten Israeliten als Opfergabe für den Tempel unseres Gottes gestiftet hatten.
26 Dann übergab ich ihnen alle Schätze. Es waren 468 Zentner Silber, 100 silberne Gegenstände, zusammen 72 Zentner schwer, 72 Zentner Gold, 27 20 goldene Becher im Wert von 1000 persischen Goldmünzen und zwei Gefäße aus goldglänzender Bronze, genauso wertvoll wie goldene Gefäße.
28 Ich sagte zu den Männern: »Ihr seid zum Dienst für den Herrn geweiht, und auch diese heiligen Gegenstände, das Silber und das Gold sollen allein ihm gehören. Sie sind eine freiwillige Opfergabe für den Herrn, den Gott eurer Vorfahren. 29 Seid also wachsam und bewahrt sie gut auf, bis ihr in Jerusalem eintrefft! Dort sollt ihr sie in die Schatzkammern des Tempels bringen und sie in Gegenwart der führenden Priester, der Leviten und der Sippenoberhäupter noch einmal wiegen.«
30 Da nahmen die Priester und Leviten das Silber, das Gold und die Gegenstände in Empfang, um sie sicher nach Jerusalem in den Tempel unseres Gottes zu bringen.
Ankunft in Jerusalem
31 Am 12. Tag des 1. Monats brachen wir vom Kanal bei Ahawa nach Jerusalem auf. Gott hielt seine schützende Hand über uns und bewahrte uns vor Feinden und Räubern. 32 Als wir in Jerusalem ankamen, ruhten wir uns zuerst drei Tage aus. 33 Am vierten Tag übergaben wir das Silber, das Gold und die Gegenstände dem Priester Meremot, dem Sohn von Uria, dann wurden sie im Tempel gewogen. Eleasar, der Sohn von Pinhas, und die Leviten Josabad, der Sohn von Jeschua, und Noadja, der Sohn von Binnui, halfen dem Priester dabei. 34 Alle Gegenstände wurden genau abgezählt und auf die Waage gelegt; dann schrieb man das Gewicht auf.
35 Nun brachten alle, die aus der Verbannung heimgekehrt waren, dem Gott Israels Brandopfer dar. Sie schlachteten für ganz Israel 12 Stiere, außerdem 96 Schafböcke, 77 Lämmer und 12 Ziegenböcke als Sündopfer.
36 Dann wurden die Geleitbriefe des Königs den Statthaltern und den persischen Beauftragten westlich des Euphrat übergeben. Sie unterstützten von nun an das Volk und die Belange des Tempels.
Die Auflösung der Mischehen mit heidnischen Frauen (Kapitel 9–10)
Esra betet um Gnade
9 1-2 Nach einiger Zeit kamen führende Männer Israels zu mir und berichteten: »Das Volk, die Priester und die Leviten haben sich mit anderen Völkern im Land eingelassen, die abscheulichen Götzen dienen. Junge und ältere Männer von uns haben Frauen der Kanaaniter, Hetiter, Perisiter, Jebusiter, Ammoniter, Moabiter, Ägypter und Amoriter geheiratet. So hat sich das heilige Volk Gottes mit diesen Völkern vermischt – allen voran die führenden Männer und Beamten!«
3 Als ich das hörte, zerriss ich entsetzt mein Gewand, riss mir Haare vom Kopf und aus dem Bart aus und sank zu Boden. 4 Wie betäubt saß ich da bis zur Zeit des Abendopfers.
Inzwischen hatten sich viele bei mir versammelt. Sie hatten große Angst davor, wie der Gott Israels die Ehe mit Götzendienern bestrafen würde. 5 Zur Zeit des Abendopfers stand ich auf. In meinen zerrissenen Kleidern kniete ich nieder und betete mit erhobenen Händen zum Herrn, meinem Gott:
6 »Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, mein Gesicht zu dir zu erheben. Welch schwere Schuld haben wir auf uns geladen! Der Berg unserer Sünden reicht bis an den Himmel. 7 Schon unsere Vorfahren haben deine Gebote missachtet, und so ist es bis heute geblieben. Darum sind wir auch immer wieder fremden Herrschern in die Hände gefallen. Sie haben uns, unsere Könige und Priester getötet, verschleppt, ausgeraubt und Schimpf und Schande über uns gebracht. Bis heute hat sich daran nichts geändert.
8 Herr, unser Gott! Du hast uns für kurze Zeit deine Gnade erwiesen. Einen Rest unseres Volkes hast du aus der Gefangenschaft entkommen lassen und hierher in die Heimat gebracht, wo dein heiliger Tempel steht. Darum können wir uns wieder freuen und wieder aufatmen, obwohl ein anderes Volk uns regiert. 9 Wir stehen unter fremder Herrschaft, aber du hast uns nicht verlassen; du hast uns sogar die Gunst der persischen Könige verschafft. Darum konnten wir ein neues Leben beginnen und deinen zerstörten Tempel wieder aufbauen. Du hast uns in Juda und Jerusalem Sicherheit geschenkt.
10 Doch was können wir jetzt noch sagen, unser Gott, nach allem, was wir getan haben? Wir haben uns über dein Gebot hinweggesetzt, 11 das du uns durch deine Diener, die Propheten, gegeben hast.
Du sprachst: ›Das Land, das ihr in Besitz nehmen werdet, ist durch den Götzendienst seiner Bevölkerung entweiht. Sie haben eure künftige Heimat durch ihre abscheulichen heidnischen Bräuche beschmutzt. 12 Darum sollt ihr mit ihnen keine Ehe eingehen – eure Töchter nicht mit ihren Söhnen und eure Söhne nicht mit ihren Töchtern! Fördert niemals den Erfolg und Wohlstand dieser Völker. Wenn ihr euch daran haltet, werdet ihr stark sein, die Ernte eures Landes genießen und es euren Nachkommen für alle Zeiten weitervererben.‹
13 Aber unser Volk war dir ungehorsam und lud immer mehr Schuld auf sich, darum brachtest du großes Unheil über uns. Doch du hast uns nicht so schwer gestraft, wie wir es verdient hätten, sondern uns hier im Land in Sicherheit gebracht. 14 Wie konnten wir nur aufs Neue deine Gebote mit Füßen treten und uns mit diesen heidnischen Völkern einlassen? Muss dich da nicht der Zorn packen, bis du uns ganz vernichtet hast, bis niemand von uns mehr übrig bleibt? 15 Herr, du Gott Israels, du bist gerecht! Du hast uns, den Rest deines Volkes, gerettet. Doch jetzt stehen wir als Schuldige hier und können nicht vor dir bestehen.«
Trennung von den heidnischen Frauen
10 Während Esra vor dem Tempel kniete und Gott die Schuld seines Volkes unter Tränen bekannte, sammelten sich um ihn sehr viele Männer, Frauen und Kinder aus Israel. Auch sie weinten heftig. 2 Schechanja, der Sohn von Jehiël, aus der Sippe Elam sagte zu Esra:
»Ja, wir sind unserem Gott untreu geworden, weil wir heidnische Frauen geheiratet haben. Doch auch jetzt gibt es für Israel noch Hoffnung: 3 Lasst uns mit unserem Gott einen Bund schließen und schwören, uns von den heidnischen Frauen und ihren Kindern zu trennen. Wir werden tun, was du und die anderen, die Ehrfurcht vor Gottes Geboten haben, uns sagen. Das Gesetz des Herrn muss befolgt werden! 4 Und nun steh auf und nimm die Angelegenheit selbst in die Hand. Wir werden dich dabei unterstützen. Sei mutig und entschlossen!«
5 Da stand Esra auf. Er ließ alle führenden Männer der Priester, der Leviten und des ganzen Volkes schwören, nach Schechanjas Rat zu handeln. 6 Dann verließ Esra den Platz vor dem Haus Gottes und ging in die Tempelkammer von Johanan, Eljaschibs Sohn. Dort blieb er die Nacht über,[p] ohne etwas zu essen und zu trinken, denn er trauerte über die Sünde der Israeliten.
7-8 Auf Beschluss der Sippenoberhäupter und führenden Männer wurde in Jerusalem und in ganz Juda folgende Botschaft verbreitet: »Alle aus der Verbannung zurückgekehrten Israeliten haben sich innerhalb von drei Tagen in Jerusalem einzufinden. Wer der Aufforderung nicht folgt, wird aus der Gemeinde ausgeschlossen, und sein gesamter Besitz wird eingezogen.« 9 Da kamen alle Männer aus den Stämmen Juda und Benjamin vor Ablauf des dritten Tages nach Jerusalem. Es war der 20. Tag des 9. Monats. Die Versammelten saßen auf dem Tempelvorplatz. Sie hatten große Angst und zitterten vor Kälte, denn es regnete stark.
10 Esra, der Priester, stand auf und sagte zu ihnen: »Ihr seid Gott untreu geworden. Ihr habt heidnische Frauen geheiratet und so noch größere Schuld auf Israel geladen. 11 Bekennt jetzt dem Herrn, dem Gott eurer Vorfahren, eure Sünden! Und dann tut, was er von euch erwartet: Sondert euch ab von den anderen Völkern im Land, trennt euch von euren heidnischen Frauen!«
12 Alle Versammelten riefen: »Du hast recht! Was du uns gesagt hast, müssen wir tun! 13 Aber wir sind zu viele, außerdem ist Regenzeit. Wir können nicht im Freien bleiben. Die Angelegenheit lässt sich auch nicht in ein oder zwei Tagen regeln. Zu viele sind davon betroffen. 14 Die Oberhäupter unseres Volkes sollen hierbleiben und die ganze Versammlung vertreten. Alle, die heidnische Frauen geheiratet haben, sollen an einem bestimmten Tag mit den führenden Männern und Richtern ihres Ortes vor ihnen erscheinen. Erst wenn wir alles in Ordnung gebracht haben, wird Gott seinen glühenden Zorn wieder von uns abwenden.«
15 Alle waren einverstanden, bis auf Jonatan, der Sohn von Asaël, und Jachseja, der Sohn von Tikwa. Sie wurden von Meschullam und dem Leviten Schabbetai unterstützt. 16-17 Doch die Israeliten setzten ihren Beschluss in die Tat um. Der Priester Esra wählte einige Sippenoberhäupter aus, die alle Fälle untersuchen sollten, in denen jüdische Männer nichtjüdische Frauen geheiratet hatten. Am 1. Tag des 10. Monats begannen sie damit, und am 1. Tag des 1. Monats waren sie fertig.
18-19 Es folgt ein Verzeichnis der Männer, die mit heidnischen Frauen verheiratet waren. Sie gaben ihre Hand darauf, sich von diesen Frauen zu trennen, und brachten je einen Schafbock als Schuldopfer dar.
Von den Priestern:
Maaseja, Eliëser, Jarib und Gedalja aus den Sippen von Jeschua, dem Sohn von Jozadak, und seinen Brüdern;
20 Hanani und Sebadja aus der Sippe Immer;
21 Maaseja, Elia, Schemaja, Jehiël und Usija aus der Sippe Harim;
22 Eljoënai, Maaseja, Jismael, Netanel, Josabad und Elasa aus der Sippe Paschhur.
23 Von den Leviten:
Josabad, Schimi, Kelaja, den sie auch Kelita nannten, Petachja, Juda und Eliëser.
24 Von den Sängern:
Eljaschib.
Von den Torwächtern:
Schallum, Telem und Uri.
25 Von den übrigen Israeliten:
Ramja, Jisija, Malkija, Mijamin, Eleasar, Malkija[q] und Benaja aus der Sippe Parosch;
26 Mattanja, Secharja, Jehiël, Abdi, Jeremot und Elia aus der Sippe Elam;
27 Eljoënai, Eljaschib, Mattanja, Jeremot, Sabad und Asisa aus der Sippe Sattu;
28 Johanan, Hananja, Sabbai und Atlai aus der Sippe Bebai;
29 Meschullam, Malluch, Adaja, Jaschub, Scheal und Jeremot aus der Sippe Bani;
30 Adna, Kelal, Benaja, Maaseja, Mattanja, Bezalel, Binnui und Manasse aus der Sippe Pahat-Moab;
31-32 Eliëser, Jischija, Malkija, Schemaja, Simeon, Benjamin, Malluch und Schemarja aus der Sippe Harim;
33 Mattenai, Mattatta, Sabad, Elifelet, Jeremai, Manasse und Schimi aus der Sippe Haschum;
34-37 Maadai, Amram, Uël, Benaja, Bedja, Keluhi, Wanja, Meremot, Eljaschib, Mattanja, Mattenai, Jaasai aus der Sippe Bani[r];
38-42 Schimi, Schelemja, Nathan, Adaja, Machnadbai, Schaschai, Scharai, Asarel, Schelemja, Schemarja, Schallum, Amarja und Josef aus der Sippe Binnui[s];
43 Jeïël, Mattitja, Sabad, Sebina, Jaddai, Joel und Benaja aus der Sippe Nebo.
44 Alle diese Männer hatten Frauen aus den anderen Völkern geheiratet. Nun trennten sie sich von ihnen und ihren Kindern.[t]
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