Bible in 90 Days
Die treulose Frau
7 Mein Sohn, beachte, was ich dir sage, halte unter allen Umständen daran fest! 2 Wenn du dich danach richtest, so wird dein Leben gelingen. Hüte meine Worte wie deinen Augapfel, 3 denke jederzeit über sie nach und schreibe sie dir ins Herz! 4 Lass die Weisheit eine Schwester für dich sein, mach dir die Einsicht zur besten Freundin! 5 Das wird dich schützen vor der Frau eines anderen Mannes, vor der Verführerin, die dir mit schmeichelnden Worten den Kopf verdrehen will.
6 Einmal stand ich am Fenster und schaute durch das Gitter hinaus auf die Straße. 7 Dort sah ich eine Gruppe noch unerfahrener junger Männer vorbeikommen. Besonders einer von ihnen fiel mir durch sein kopfloses Verhalten auf. 8 Er lief die Straße hinunter, an deren Ecke eine bestimmte Frau wohnte, und näherte sich ihrem Haus.
9 Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und es war dunkel geworden. 10 Da kam sie ihm entgegen, herausgeputzt und zurechtgemacht wie eine Hure. Sie verfolgte keine guten Absichten – so viel stand fest! 11 Leidenschaftlich und hemmungslos, wie sie war, hielt sie es zu Hause nie lange aus. 12 Man sah sie jeden Tag draußen auf den Straßen und Plätzen, an jeder Straßenecke stand sie und schaute sich nach einem neuen Opfer um.
13 Jetzt ging sie auf den jungen Mann zu, umarmte und küsste ihn. Mit herausforderndem Blick sagte sie: 14 »Heute habe ich ein Gelübde eingelöst und Gott ein Friedensopfer dargebracht. Davon ist noch Fleisch übrig, 15 also bin ich hinausgegangen, um dich zu suchen. Endlich habe ich dich gefunden! 16 Ich habe mein Bett mit schönen bunten Decken aus Ägypten gepolstert 17 und mit herrlichem Parfüm besprengt[a]. 18 Komm doch mit! Wir wollen uns die ganze Nacht hindurch lieben und uns bis zum Morgen vergnügen! 19 Mein Mann ist nicht da, er macht gerade eine lange Reise. 20 Er hat viel Geld mitgenommen und kommt frühestens in zwei Wochen wieder zurück[b]!«
21 Ihre Einladung klang verlockend, und so überredete sie den jungen Mann. 22 Er folgte ihr ins Haus wie ein Ochse, der zum Schlachten geführt wird – nichts ahnend wie ein Hirsch, der in die Schlinge des Jägers gerät:[c] 23 Plötzlich schnappt die Falle zu, und ein Pfeil durchbohrt ihm das Herz! Ohne dass er etwas von der tödlichen Gefahr merkte, hatte sie ihn gefangen wie einen Vogel im Netz.
24 Darum hört auf meine Warnung, ihr jungen Männer, und befolgt sie! 25 Lasst euch von solch einer Frau nicht verführen, sondern geht ihr aus dem Weg! 26 Denn sie hat schon viele Männer zu Fall gebracht, die Zahl ihrer Opfer ist groß. 27 Ihr Haus steht am Rand des Abgrunds; wer zu ihr geht, den reißt sie mit in den Tod.
Die Weisheit ruft
8 Hört! Die Weisheit ruft, und die Einsicht lässt ihre Stimme erschallen! 2-3 Man sieht sie auf allen Straßen und Plätzen, an den Toren der Stadt – dort, wo jeder sie sehen kann – steht sie und ruft:
4 »Hört her, ja, ich meine euch alle!
5 Ihr Unerfahrenen, werdet reif und vernünftig!
Ihr Dummköpfe, nehmt doch endlich Verstand an!
6 Hört auf mich, denn von mir bekommt ihr guten Rat.
Auf meine Worte ist Verlass.
7 Ich halte mich immer an die Wahrheit,
denn gottloses Gerede ist mir zuwider.
8 Alles, was ich sage, ist ehrlich;
Hinterlist oder Betrug sind mir fremd.
9 Meine Worte sind klar und deutlich
für jeden, der sie verstehen will.
10 Darum nehmt meine Ermahnung an,
achtet sie mehr als Silber oder Gold.
11 Weisheit ist wertvoller als die kostbarste Perle,
sie übertrifft alles, was ihr euch erträumt.
12 Ich bin die Weisheit,
und zu mir gehört die Klugheit.
Ich handle überlegt und besonnen.
13 Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, der hasst das Böse.
Ich verachte Stolz und Hochmut,
ein Leben voller Bosheit und Lüge ist mir ein Gräuel!
14 Ich stehe euch mit Rat und Tat zur Seite,
ich verleihe Klugheit und Macht.
15 Mit meiner Hilfe regieren Könige
und erlassen Staatsmänner gerechte Gesetze.
16 Alle Machthaber der Welt, alle, die für das Recht sorgen,
können nur durch mich regieren.
17 Ich liebe den, der mich liebt;
wer sich um mich bemüht, der wird mich finden.
18 Ansehen und Reichtum biete ich an,
bleibenden Besitz und Erfolg.
19 Was ihr von mir bekommt,
ist wertvoller als das feinste Gold,
besser als das reinste Silber.
20 Wo Menschen gerecht miteinander umgehen
und nach Gottes Willen fragen, da bin ich zu Hause;
21 alle, die mich lieben, beschenke ich mit Reichtum;
ja, es fehlt ihnen an nichts!
22 Der Herr schuf mich vor langer Zeit,
ich war sein erstes Werk, noch vor allen anderen.
23 In grauer Vorzeit hat er mich gebildet;
und so war ich schon da, als es die Erde noch gar nicht gab.
24 Lange bevor das Meer entstand, wurde ich geboren.
Zu dieser Zeit gab es noch keine Quellen,
25 und es standen weder Berge noch Hügel.
26 Ich war schon da,
bevor Gott die Erde mit ihren Wiesen und Feldern erschuf,
ja, noch vor dem ersten Staubkorn.
27 Ich war dabei,
als Gott den Himmel formte,
als er den Horizont aufspannte über dem Ozean,
28 als die Wolken entstanden
und die Quellen aus der Tiefe hervorsprudelten,
29 als er das Meer in die Schranken wies,
die das Wasser nicht überschreiten durfte,
als er das Fundament der Erde legte –
30 da war ich ständig an seiner Seite.
Tag für Tag erfreute ich mich an Gott und seinen Werken,
31 ich tanzte vor Freude auf seiner Erde
und war glücklich über die Menschen.
32 Darum hört auf mich, ihr jungen Männer!
Richtet euch nach mir, und ihr werdet glücklich.
33 Nehmt Belehrung an
und weist sie nicht zurück, dann werdet ihr klug!
34 Glücklich ist, wer auf mich hört
und jeden Tag erwartungsvoll vor meiner Tür steht!
35 Wer mich findet, der findet das Leben,
und an einem solchen Menschen hat der Herr Gefallen.
36 Wer mich aber verachtet,
der zerstört sein Leben;
wer mich hasst, der liebt den Tod.«
Die Weisheit und die Torheit
9 Frau Weisheit hat ein Haus gebaut
und es mit sieben Säulen ausgestattet.
2 Sie hat ein Festessen vorbereitet,
Wein mit feinen Gewürzen gemischt
und den Tisch gedeckt.
3 Ihren Dienstmädchen befahl sie:
»Geht auf den Marktplatz der Stadt und ruft:
4 ›Ihr Unerfahrenen – kommt zu mir!
Wem es an Vernunft fehlt, 5 den lade ich ein.
Kommt, esst euch satt und trinkt meinen guten Wein!
6 Bleibt nicht länger unverständig,
sondern werdet reif und besonnen!
Dann wird euer Leben gelingen.‹«
7 Wer einen Spötter ermahnt, erntet nichts als Verachtung, und wer einen gottlosen Menschen tadelt, kommt nicht heil davon. 8 Darum weise nie einen Spötter zurecht, sonst hasst er dich. Ermahne lieber einen verständigen Menschen, denn er wird dich dafür lieben. 9 Unterweise den Klugen, und er wird noch klüger. Belehre den, der Gott gehorcht, und er wird immer mehr dazulernen.
10 Alle Weisheit beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Den heiligen Gott kennen, das ist Einsicht! 11 Ich, die Weisheit, schenke dir ein langes Leben. 12 Du tust dir selbst etwas Gutes, wenn du weise bist; aber wenn du über alles mit Spott hinweggehst, schadest du dir selbst.
13 Frau Torheit gleicht einer schamlosen Hure,
sie ist eine vorlaute Schwätzerin,
die sich auf nichts versteht.
14 Sie sitzt vor ihrer Haustür,
hoch oben am Marktplatz der Stadt,
15 und ruft allen zu, die vorbeigehen
und an nichts Böses denken:
16 »Wer unerfahren ist, den lade ich ein!«
Sie beschwatzt die Unvernünftigen:
17 »Das Wasser anderer Leute ist ein Genuss,
und nichts schmeckt besser als gestohlenes Brot!«
18 Wer auf sie hereinfällt,
weiß nicht, dass es seinen sicheren Tod bedeutet.
Alle, die zu ihr gegangen sind,
ruhen schon im Totenreich.
Die erste Sammlung von Salomos Sprüchen (Kapitel 10,1–22,16)
10 Die folgenden Sprichwörter stammen von König Salomo:
Worte, die Leben bewirken
Ein kluger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein uneinsichtiger aber bereitet ihnen Kummer.
2 Unrecht erworbener Besitz ist zu nichts nütze, aber Ehrlichkeit rettet vor dem Verderben.
3 Der Herr lässt niemanden Hunger leiden, der zu ihm gehört. Doch wer von ihm nichts wissen will, dessen Gier stillt er nicht.
4 Wer nachlässig arbeitet, wird arm; fleißige Hände aber bringen Reichtum.
5 Klug ist, wer im Sommer einen Vorrat anlegt. Wer dagegen die Erntezeit verschläft, bringt sich zu Recht in Verruf.
6 Ein Mensch, der Gott gehorcht, empfängt seinen Segen. Doch wer gottlos daherredet, erntet für seine Worte nichts als Gewalt.
7 An einen aufrichtigen Menschen erinnert man sich auch nach seinem Tod noch gerne; Gottlose dagegen sind schnell vergessen.
8 Ein verständiger Mensch lässt sich belehren, aber ein törichter Schwätzer richtet sich selbst zugrunde.
9 Wer ehrlich ist, lebt sicher und gelassen; wer aber krumme Wege geht, wird irgendwann ertappt.
10 Ein Betrüger[d] bereitet Ärger und Leid, und ein Schwätzer rennt in sein eigenes Unglück.
11 Wer Gott dient, dessen Worte sind eine Quelle des Lebens. Doch hinter den Worten eines gottlosen Menschen lauert die Gewalt.
12 Hass führt zu Streit, aber Liebe sieht über Fehler hinweg[e].
13 Ein vernünftiger Mensch findet das richtige Wort; ein unvernünftiger hat Schläge verdient.
14 Wer klug ist, überlegt sich, was er sagt; aber ein Narr spricht vorschnell und richtet Schaden an.
15 Dem Reichen gibt sein Besitz Sicherheit; wer aber nichts hat, dem bringt seine Armut den Untergang.
16 Wer Gott gehorcht, wird mit dem Leben belohnt; der Gottlose dagegen verstrickt sich in Schuld.
17 Wenn du Ermahnungen annimmst, bist du auf dem richtigen Weg; wenn du dich gegen sie sträubst, läufst du in die Irre.
18 Wer seinen Hass versteckt, ist ein Heuchler, und wer andere hinter ihrem Rücken verleumdet, ist hinterhältig und dumm.
19 Wer viele Worte macht, wird sicher schuldig – darum hält der Kluge sich zurück.
20 Wer Gott gehorcht, spricht Worte so wertvoll wie reines Silber; die Gedanken des Gottlosen dagegen sind ohne Wert.
21 Ein rechtschaffener Mensch baut viele auf durch das, was er sagt; ein Narr aber zerstört sich selbst durch seine Dummheit.
22 Reich wird nur, wem der Herr Gelingen schenkt; eigene Mühe hilft dabei nicht weiter!
23 Der unverbesserliche Dummkopf freut sich an bösen Taten; ein Verständiger aber hat Freude an der Weisheit.
24 Wer von Gott nichts wissen will, dem stößt das zu, was er am meisten fürchtet; wer jedoch zu Gott gehört, bekommt, was er sich wünscht.
25 Wenn ein Sturm aufzieht, wird der Gottlose mit fortgerissen; aber wer Gottes Willen tut, der steht auf festem Fundament.
26 Lass niemals einen Faulpelz für dich arbeiten, denn er wird dir schaden wie Essig deinen Zähnen und Rauch deinen Augen!
27 Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, wird lange leben. Wer sich von ihm lossagt, verkürzt seine Zeit.
28 Wer Gott gehorcht, auf den wartet Freude; wer von ihm nichts wissen will, dessen Hoffnungen zerrinnen.
29 Der Herr beschützt alle, die auf dem rechten Weg bleiben; aber er stürzt den ins Verderben, der Unrecht tut.
30 Wer Gott gehorcht, lebt ruhig und sicher; wer ihn missachtet, wird nicht lange in dem Land wohnen.
31 Wer zu Gott gehört, sagt in jeder Lage das passende Wort; ein Mensch aber, der die Wahrheit verdreht, wird zum Schweigen gebracht.
32 Wer Gott gehorcht, dessen Worte sind wohltuend und hilfreich; aber was der Gottlose von sich gibt, ist trügerisch und falsch.
Gott freut sich über aufrichtige Menschen
11 Eine falsch eingestellte Waage verabscheut der Herr, aber er freut sich, wenn die Gewichte stimmen.
2 Hochmut zieht Schande nach sich, ein weiser Mensch ist bescheiden.
3 Ehrlichkeit leitet den Aufrichtigen auf seinem Weg; ein Unehrlicher zerstört sich selbst durch seine Falschheit.
4 Reichtum bewahrt nicht vor Gottes Zorn; wer aber Gott gehorcht, bleibt von dem Verderben verschont.
5 Wer sich nach Gottes Geboten richtet, dem ebnet sein Gehorsam den Weg; aber einen Gottlosen bringt seine Sünde zu Fall.
6 Den Aufrichtigen rettet seine Rechtschaffenheit; doch der, dem man nicht trauen kann, ist durch seine eigene Gier gefangen.
7 Mit dem Tod eines Gottlosen sterben auch seine Hoffnungen; alles, worauf er sich bisher verlassen hatte, hilft dann nicht mehr.
8 Wer zu Gott gehört, wird aus der Not gerettet; an seiner Stelle gerät der hinein, der von Gott nichts wissen will.
9 Wer Gott missachtet, schadet anderen mit seinen Worten; wer Gott gehorcht, kommt durch sein Wissen davon.
10 Die ganze Stadt feiert den Erfolg von guten Menschen; und wenn Übeltäter umkommen, herrscht großer Jubel.
11 Eine Stadt blüht auf durch den Segen, den ehrliche Menschen ihr bringen; aber die Worte der Gottlosen sind ihr Untergang.
12 Wer verächtlich über seinen Mitmenschen herzieht, hat keinen Verstand. Ein vernünftiger Mensch hält seine Zunge im Zaum.
13 Wer klatschsüchtig ist, wird auch anvertraute Geheimnisse ausplaudern; ein zuverlässiger Mensch behält die Sache für sich.
14 Ohne eine gute Regierung geht jedes Volk zugrunde; wo aber viele Ratgeber sind, gibt es Sicherheit.
15 Wer sich für die Schulden eines anderen verbürgt hat, wird es eines Tages bitter bereuen. Wer sich darauf gar nicht erst einlässt, hat seine Ruhe.
16 Eine Frau gewinnt Ansehen durch ein liebenswürdiges Wesen; ein rücksichtsloser Mann bringt es mit Gewalt zu Reichtum.
17 Wer freundlich zu anderen ist, hilft sich selbst damit; der Unbarmherzige schneidet sich ins eigene Fleisch.
18 Wer Gott missachtet, sammelt nur trügerischen Gewinn; wer Gott treu bleibt, erhält beständigen Lohn.
19 Wer sich unbeirrbar für das Gute einsetzt, der wird leben; wer böse Pläne verfolgt, kommt um.
20 Herzen voller Bosheit sind dem Herrn zuwider; doch er freut sich über alle, die sich nichts zuschulden kommen lassen.
21 Du kannst sicher sein: Keiner, der Unheil stiftet, kommt ungeschoren davon; aber alle, die Gott gehorchen, bleiben verschont.
22 An einer Frau ohne Anstand wirkt Schönheit wie ein goldener Ring im Rüssel einer Sau.
23 Wer auf Gutes bedacht ist, wird Gutes bekommen; wer Böses im Sinn hat, den trifft Gottes Zorn!
24 Manche sind freigebig und werden dabei immer reicher, andere sind geizig und werden arm dabei.
25 Wer anderen Gutes tut, dem geht es selber gut; wer anderen hilft, dem wird geholfen.
26 Wer in Notzeiten sein Getreide hortet, den verwünschen die Leute; aber sie preisen den, der es verkauft.
27 Wer Gutes tun will, findet Zustimmung. Wer Böses ausheckt, den wird es selbst treffen.
28 Wenn du auf dein Geld vertraust, wirst du fallen wie ein welkes Blatt. Lebe so, wie Gott es will, dann wirst du aufsprießen wie frisches Grün.
29 Wer Haus und Familie vernachlässigt, wird schließlich vor dem Nichts stehen; ein solcher Dummkopf muss am Ende einem Klügeren dienen.
30 Wer Gottes Willen tut, verhilft anderen zum Leben;[f] und ein weiser Mensch gewinnt die Herzen.
31 Wer Gott gehorcht, wird hier auf Erden schon dafür belohnt; erst recht wird jeder bestraft, der von Gott nichts wissen will und Unrecht tut!
Lügen haben kurze Beine
12 Wer dazulernen will, lässt sich gerne belehren. Wer es hasst, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm.
2 Der Herr freut sich über gute Menschen, aber er verurteilt jeden, der hinterlistige Pläne schmiedet.
3 Wer sich an das Böse klammert, findet keinen Halt; nur wer Gott vertraut, steht fest wie ein tief verwurzelter Baum.
4 Eine tüchtige Frau verhilft ihrem Mann zu Ansehen und Ehre[g]; aber eine Schlampe nagt an ihm wie eine schleichende Krankheit.
5 Wer zu Gott gehört, hegt gute Absichten; wer Gott missachtet, hat nur Betrügereien im Kopf.
6 Die Worte des Gottlosen bringen andere in tödliche Gefahr; aber was ein ehrlicher Mensch sagt, hilft ihnen wieder heraus.
7 Es kommt der Tag, da ist es mit den Gottlosen aus und vorbei; aber ein rechtschaffener Mensch und seine Familie haben eine sichere Zukunft.
8 Jeder bewundert einen klugen Kopf, aber ein hinterhältiger Mensch wird verachtet.
9 Wer kein Ansehen genießt, sich aber einen Diener leisten kann, ist besser dran als ein Wichtigtuer, der nichts zu essen hat.
10 Ein guter Mensch sorgt für seine Tiere, der Gottlose aber ist durch und durch grausam.
11 Wer seine Felder bestellt, hat genug zu essen; wer bloß Luftschlösser baut, ist ohne Verstand.
12 Wer Gott missachtet, sucht Sicherheit an falscher Stelle; denn nur wer mit Gott lebt, hat auch wirklich festen Halt.[h]
13 Die Worte eines bösen Menschen sind eine Falle; doch wer Gott gehorcht, entkommt der Gefahr.
14 Wer Gutes sagt und tut, dem wird es gut ergehen. Denn der Mensch bekommt, was er verdient.
15 Ein Dummkopf weiß immer alles besser, ein Kluger nimmt auch Ratschläge an.
16 Wird ein Dummkopf gekränkt, macht er seinem Ärger sofort Luft; der Kluge beherrscht sich, wenn er bloßgestellt wird.
17 Wer vor Gericht die Wahrheit aussagt, fördert die Gerechtigkeit; ein falscher Zeuge unterstützt den Betrug.
18 Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt.
19 Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit aber bleibt bestehen.[i]
20 Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst damit; denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt[j].
21 Kein Unglück geschieht den Menschen, die Gott gehorchen; über den Ungehorsamen aber bricht das Unheil herein.
22 Lügner sind dem Herrn zuwider, aber er freut sich über ehrliche Menschen.
23 Der Kluge prahlt nicht mit seinem Wissen, ein Dummkopf aber kann seine Dummheit nicht verbergen.
24 Wer hart arbeitet, hat Erfolg und kommt nach oben; der Faule dagegen endet als Sklave.
25 Sorgen drücken einen Menschen nieder, aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.
26 Wer Gott gehorcht, sucht sich die richtigen Freunde; wer Gott missachtet, läuft in die Irre.
27 Ein fauler Jäger macht nie einen Fang, aber ein fleißiger schafft sich reichen Gewinn.
28 Wer Gottes Willen tut, ist auf dem Weg zum Leben; ihm kann der Tod nichts anhaben.
Wer klug ist, lässt sich etwas sagen
13 Ein kluger Sohn lässt sich von seinen Eltern zurechtweisen, der Spötter aber verachtet jede Belehrung.
2 Wer für andere gute Worte hat, wird auch Gutes erfahren; ein hinterlistiger Mensch aber sucht die Gewalt.
3 Wer seine Zunge im Zaum hält, bewahrt sein Leben. Ein Großmaul richtet sich selbst zugrunde.
4 Der Faulpelz will zwar viel, erreicht aber nichts; der Fleißige bekommt, was er sich wünscht, im Überfluss.
5 Wer Gott liebt, hasst die Lüge; der Gottlose aber macht andere hinter ihrem Rücken schlecht.
6 Ein rechtschaffenes Leben ist ein sicherer Schutz; den Gottlosen aber stürzt seine Schuld ins Verderben.
7 Einer gibt vor, reich zu sein, ist aber bettelarm. Ein anderer stellt sich arm und besitzt ein Vermögen.
8 Vom Reichen fordert man Lösegeld für sein Leben; doch der Arme braucht keine Erpressung zu fürchten.
9 Wer Gott treu bleibt, gleicht einem hell brennenden Licht. Der Gottlose aber ist wie eine Lampe, die erlischt.
10 Wer überheblich ist, zettelt Streit an; der Kluge lässt sich etwas sagen.
11 Erschwindelter Reichtum schwindet schnell wieder; doch was man sich langsam erarbeitet, wird immer mehr.
12 Endloses Hoffen macht das Herz krank; ein erfüllter Wunsch schenkt neue Lebensfreude[k].
13 Wer guten Rat in den Wind schlägt, muss dafür büßen; wer sich etwas sagen lässt, wird belohnt.
14 Der Rat eines weisen Menschen ist eine Quelle des Lebens; er bewahrt vor tödlichen Fallen.
15 Der Vernünftige findet Anerkennung, wer aber treulos ist, läuft in sein Unglück[l].
16 Der Kluge überlegt, bevor er handelt. Der Leichtfertige stellt seine Dummheit offen zur Schau.
17 Ein unzuverlässiger Botschafter bringt sich in Schwierigkeiten, ein vertrauenswürdiger jedoch macht die Dinge wieder gut.
18 Wer sich nichts sagen lässt, erntet Armut und Verachtung. Wer auf Ermahnungen hört, wird hoch angesehen.
19 Wie schön ist es, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht! Doch ein Dummkopf kann nie genug vom Bösen bekommen.
20 Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einlässt, schadest du dir nur.
21 Wer von Gott nichts wissen will, wird vom Unglück verfolgt. Wer aber Gott gehorcht, wird mit Glück belohnt.
22 Ein guter Mensch hinterlässt ein Erbe für Kinder und Enkelkinder, aber das Vermögen des Gottlosen geht über an den, der Gott dient.
23 Auf den Feldern der Armen wächst zwar reichlich zu essen, aber durch großes Unrecht wird ihnen alles genommen.
24 Wer seinem Kind jede Strafe erspart, der tut ihm damit keinen Gefallen. Wer sein Kind liebt, der erzieht es von klein auf mit Strenge.
25 Wer Gott gehorcht, hat genug zu essen. Wer sich aber von ihm lossagt, muss Hunger leiden.
Der Kluge überlegt, bevor er handelt
14 Eine weise Frau sorgt für Haus und Familie, eine leichtfertige aber zerstört alles.
2 Wer aufrichtig lebt, nimmt den Herrn ernst; wer krumme Wege geht, missachtet ihn.
3 Ein Narr schadet sich selbst mit seiner Besserwisserei, ein verständiger Mensch weiß sich mit seinen Worten zu schützen.
4 Ein leerer Stall bleibt zwar sauber – aber ohne Rinder gibt es keinen Ertrag!
5 Ein ehrlicher Zeuge sagt immer die Wahrheit aus, ein falscher Zeuge verbreitet Lügen.
6 Wer für alles nur Spott übrig hat, wird die Weisheit vergeblich suchen; wer aber vernünftig ist, dem fällt es leicht, sie zu finden.
7 Gib dich nicht mit Dummköpfen ab – von ihnen hörst du nichts Vernünftiges!
8 Der Kluge weiß, was er tut, und findet den richtigen Weg. Ein Dummkopf läuft mit seinem Betrug in die Irre.
9 Leichtfertige Menschen nehmen ihre Sünde nicht ernst; wer dagegen aufrichtig ist, findet Gefallen bei Gott.
10 Deine innersten Gefühle kannst du mit niemandem teilen – im tiefsten Leid und in der höchsten Freude ist jeder Mensch ganz allein!
11 Das Haus des Gottlosen wird abgerissen, aber die Familie des Aufrichtigen blüht auf.
12 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.
13 Auch hinter Lachen kann sich Kummer verbergen. Wenn die Freude verrauscht ist, bleibt die Trauer zurück.
14 Wer krumme Wege geht, bekommt, was er verdient; und auch der Gute wird für seine Taten belohnt.
15 Nur ein gedankenloser Mensch glaubt jedes Wort! Der Vernünftige prüft alles, bevor er handelt.
16 Der Kluge ist vorsichtig, um Unrecht zu vermeiden; ein Dummkopf braust schnell auf und fühlt sich auch noch im Recht.
17 Wer jähzornig ist, richtet viel Schaden an. Wer hinterlistige Pläne schmiedet, macht sich verhasst.
18 Ein unverständiger Mensch kann nur Unwissenheit vorweisen, ein Kluger gewinnt Ansehen durch sein Wissen.
19 Der Böse wird sich vor dem Guten beugen, und der Gottlose muss sich erniedrigen vor dem, der Gott gehorcht.
20 Mit einem Armen will noch nicht einmal sein Nachbar etwas zu tun haben; der Reiche aber hat viele Freunde.
21 Wer seinen Mitmenschen verachtet, der sündigt. Doch glücklich ist, wer den Hilflosen beisteht!
22 Wer Böses plant, gerät auf Abwege; wer Gutes im Sinn hat, wird Liebe und Treue erfahren.
23 Wer hart arbeitet, bekommt seinen Lohn – wer nur dasteht und redet, wird arm!
24 Verständige Menschen werden mit Reichtum belohnt; doch wer keinen Verstand annehmen will, dem bleibt bloß seine Dummheit.
25 Ein ehrlicher Zeuge kann Leben retten, aber ein falscher Zeuge ist ein gefährlicher Betrüger.
26 Wer den Herrn ehrt, lebt sicher und geborgen; auch seine Kinder finden Zuflucht bei ihm.
27 Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist eine Quelle des Lebens; sie bewahrt vor tödlichen Fallen.
28 Stark und mächtig ist der König, der ein großes Volk regiert, aber wie kläglich steht ein Herrscher ohne Untertanen da!
29 Wer seine Gefühle beherrscht, hat Verstand. Der Jähzornige stellt nur seine Unvernunft zur Schau.
30 Wer gelassen und ausgeglichen ist, lebt gesund. Doch der Eifersüchtige wird von seinen Gefühlen zerfressen.
31 Wer den Armen unterdrückt, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer dem Hilflosen beisteht, der ehrt Gott.
32 Wer sich von Gott lossagt, kommt durch seine eigene Bosheit um. Wer Gott vertraut, ist selbst im Tod noch geborgen.
33 Ein vernünftiger Mensch ist tief in der Weisheit verwurzelt, sogar die Unvernünftigen können das erkennen.
34 Gerechtigkeit macht ein Volk groß, doch Sünde ist für jedes Volk eine Schande.
35 Ein kluger Diener erntet den Dank des Königs; aber für wen er sich schämen muss, den trifft sein Zorn.
Der Weise hat ein Ziel vor Augen
15 Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.
2 Wenn kluge Menschen sprechen, wird Wissen begehrenswert; ein Dummkopf gibt nur Geschwätz von sich.
3 Dem Herrn entgeht nichts auf dieser Welt; er sieht auf gute und böse Menschen.
4 Ein freundliches Wort heilt und belebt[m], aber eine böse Zunge raubt jeden Mut.
5 Nur ein unverständiger Mensch verachtet die Erziehung seiner Eltern; wer sich ermahnen lässt, ist klug.
6 Wer Gott gehorcht, hat immer mehr als genug; wer von ihm nichts wissen will, dem wird sein Besitz zum Verhängnis.
7 Ein verständiger Mensch gibt sein Wissen weiter, aber ein Dummkopf hat nichts Gutes zu sagen.
8 Die Opfergaben gottloser Menschen sind dem Herrn zuwider, aber er freut sich über die Gebete der Aufrichtigen.
9 Der Herr verabscheut die Lebensweise der Menschen, die ihn missachten; aber er liebt den, der seine Gebote befolgt.
10 Wer krumme Wege geht, wird hart bestraft; wer jede Ermahnung verwirft, schaufelt sich sein eigenes Grab.
11 Der Herr sieht hinab bis in den Abgrund des Totenreiches – erst recht durchschaut er, was in den Herzen der Menschen vorgeht!
12 Ein Lästermaul will nicht ermahnt werden, darum geht er klugen Menschen aus dem Weg.
13 Ein fröhlicher Mensch strahlt über das ganze Gesicht, aber einem verbitterten fehlt jede Lebensfreude.
14 Vernünftige Menschen wollen ihr Wissen vergrößern, Dummköpfe haben nur am Unsinn ihren Spaß.
15 Für den Niedergeschlagenen ist jeder Tag eine Qual, aber für den Glücklichen ist das Leben ein Fest.
16 Lieber arm und Gott gehorsam als reich und voller Sorgen.
17 Lieber eine einfache Mahlzeit mit guten Freunden als ein Festessen mit Feinden!
18 Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, aber ein besonnener Mensch schlichtet ihn.
19 Der Weg eines Faulpelzes ist dornenreich, dem Zuverlässigen aber stehen alle Wege offen.
20 Ein kluger Sohn macht seinen Eltern Freude, ein Dummkopf zeigt ihnen keinen Respekt.
21 Wer unvernünftig ist, hat Spaß an Dummheiten; ein weiser Mensch dagegen geht zielstrebig seinen Weg.
22 Ohne Ratgeber sind Pläne zum Scheitern verurteilt; aber wo man gemeinsam überlegt, hat man Erfolg.
23 Jeder freut sich, wenn er treffend zu antworten weiß – wie gut ist das richtige Wort zur rechten Zeit!
24 Wer klug ist, folgt dem Weg aufwärts zum Leben; er meidet den Weg hinab ins Verderben.
25 Der Herr zerstört das Haus der Hochmütigen, aber den Grund und Boden der Witwen verteidigt er.
26 Böse Pläne sind dem Herrn verhasst, aber aufrichtige Worte erfreuen ihn.
27 Wer sich auf unehrliche Weise Gewinn verschafft, stürzt seine Familie ins Unglück; doch wer keine Bestechungsgelder annimmt, wird mit dem Leben belohnt.
28 Ein rechtschaffener Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.
29 Der Herr ist denen fern, die von ihm nichts wissen wollen; aber er hört auf das Gebet derer, die ihn lieben.
30 Ein freundlicher Blick erfreut das Herz, und eine gute Nachricht gibt neue Kraft.
31 Wer auf hilfreiche Ermahnung hört, den kann man klug nennen!
32 Wenn du jeden Tadel in den Wind schlägst, schadest du dir selbst. Wenn du dir etwas sagen lässt, gewinnst du Einsicht.
33 Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, erlangt Weisheit; bevor man zu Ehren kommt, muss man Bescheidenheit lernen.
Der Mensch denkt – Gott lenkt
16 Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat der Herr[n].
2 Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber der Herr prüft seine Beweggründe.
3 Vertraue dem Herrn deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.
4 Der Herr sorgt dafür, dass jeden das Los trifft, das er verdient – auch für den Gottlosen kommt der Tag des Verderbens.
5 Der Herr verabscheut die Hochmütigen. Du kannst sicher sein: Keiner entkommt seiner Strafe!
6 Wer dem Herrn treu ist und Liebe übt, dem wird die Schuld vergeben; und wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat, der meidet das Böse.
7 Wenn dein Handeln dem Herrn gefällt, bewegt er sogar deine Feinde dazu, mit dir Frieden zu schließen.
8 Besser wenig Besitz, der ehrlich verdient ist, als großer Reichtum, durch Betrug erschlichen.
9 Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.
10 Der König urteilt an Gottes Stelle, darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.
11 Der Herr will, dass Waage und Gewichte stimmen, denn er selbst hat diese Ordnung aufgestellt.[o]
12 Königen ist das Unrecht verhasst, denn ihre Macht ist nur sicher, wenn Gerechtigkeit herrscht.
13 Könige wollen die Wahrheit hören, darum achten sie ehrliche Menschen.
14 Der Zorn des Königs ist ein Vorbote des Todes, deshalb versucht ein kluger Mensch, ihn freundlich zu stimmen.
15 Die Gunst des Königs bedeutet Leben; seine Anerkennung ist so wohltuend wie ein sanfter Frühlingsregen.
16 Weisheit und Urteilsvermögen zu erlangen ist viel kostbarer als Silber oder Gold!
17 Ein aufrichtiger Mensch meidet das Böse; wer dies beachtet, wird sein Leben retten.
18 Stolz führt zum Sturz, und Hochmut kommt vor dem Fall!
19 Lieber bescheiden und arm sein als Beute teilen mit den Hochmütigen!
20 Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, der hat Erfolg; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück.
21 Man verlässt sich auf das Urteil eines vernünftigen Menschen; und wenn er dazu noch gut reden kann, wird man viel von ihm lernen.
22 Wer Einsicht besitzt, für den ist sie eine Quelle des Lebens; aber ein Dummkopf wird durch seine eigene Dummheit bestraft.
23 Ein weiser Mensch spricht weise Worte und kann andere damit überzeugen.
24 Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper.
25 Manch einer wähnt sich auf dem richtigen Weg – und läuft geradewegs in den Tod.
26 Hunger treibt den Menschen an; er muss arbeiten, um satt zu werden.
27 Ein gemeiner Mensch brütet immer neues Unheil aus; seine Worte zerstören wie Feuer.
28 Ein hinterlistiger Mensch sät Zank und Streit, und ein Lästermaul bringt Freunde auseinander.
29 Ein verbrecherischer Mensch beschwatzt seinen Freund und bringt ihn auf krumme Wege.
30 Wer listig mit den Augen zwinkert, führt Böses im Schilde; wer entschlossen die Lippen zusammenpresst, hat es schon getan.
31 Graues Haar ist ein würdevoller Schmuck – angemessen für alle, die Gottes Gebote befolgen.
32 Geduld zu haben ist besser, als ein Held zu sein; und sich selbst beherrschen ist besser, als Städte zu erobern!
33 Der Mensch wirft das Los, um Gott zu befragen; und der Herr allein bestimmt die Antwort.
Weisheit lässt sich nicht erkaufen
17 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!
2 Ein fähiger Diener tritt an die Stelle eines nichtsnutzigen Sohnes, ja, er darf sich zusammen mit den anderen Söhnen das Erbe teilen.
3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, das prüft der Herr.
4 Ein Übeltäter hört gern zu, wenn Böses geredet wird, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.
5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.
6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.
7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem geachteten Menschen!
8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.
9 Wer über die Verfehlungen anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.
10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch einen Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!
11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffen[p].
12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!
13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.
14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie Wasserfluten, wenn der Damm einmal gebrochen ist – darum lass es gar nicht erst so weit kommen!
15 Der Herr verabscheut es, wenn der Schuldige freigesprochen und der Unschuldige verurteilt wird.
16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen – er hat ja doch keinen Verstand!
17 Ein guter Freund steht immer zu dir, und ein Bruder ist in Zeiten der Not für dich da.
18 Wer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!
19 Der Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinauswill, wird tief fallen[q].
20 Ein verdorbener Mensch hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt sich ins Unglück.
21 Wer einen nichtsnutzigen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.
22 Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank.
23 Ein gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.
24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber ein dummer hat nur andere Dinge im Kopf[r].
25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern viel Ärger und Enttäuschung.
26 Es ist schlimm genug, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; aber es verstößt gegen jedes Recht, wenn ein anständiger Mann eine Prügelstrafe bekommt!
27 Ein weiser Mensch ist sparsam mit seinen Worten, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.
28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!
Worte haben Macht
18 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; er wehrt sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.
2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen – er will bloß zu allem seine Meinung sagen.
3 Wer sich von Gott lossagt, erntet Verachtung; und mit der Schande kommt auch der Hohn.
4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.
5 Ein Richter tut Unrecht, wenn er für den Schuldigen Partei ergreift und dem Unschuldigen sein Recht verweigert.
6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.
7 Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.
8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.
9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, ist genauso schlimm wie einer, der alles zerstört.
10 Der Herr ist eine starke Festung: Wer das Rechte tut, findet bei ihm sichere Zuflucht.
11 Manch einer denkt, sein Reichtum würde ihn schützen wie eine hohe Mauer – doch das ist nichts als Einbildung!
12 Stolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.
13 Wer antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.
14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.
15 Ein kluger Mensch will gerne dazulernen, darum hält er stets die Ohren offen.
16 Ein Geschenk öffnet viele Türen und kann dir Zugang zu einflussreichen Leuten verschaffen.
17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.
18 Bei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide Seiten gleich stark sind.
19 Ein Freund, den du beleidigt hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.
20 Was einmal ausgesprochen ist, fällt auf dich zurück – sei es nun gut oder schlecht.
21 Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben.
22 Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte des Herrn.
23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.
24 Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein echter Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.
Hilf den Armen!
19 Lieber arm und ehrlich als verlogen und dumm!
2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt.
3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Dummheit, ereifert sich dann aber über den Herrn!
4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.
5 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er wird die Strafe dafür erhalten.
6 Einflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.
7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich, und seine Bekannten halten sich erst recht von ihm fern. Er kann noch so viel bitten und betteln, es nützt ihm alles nichts.[s]
8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.
9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.
10 Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem Menschen ohne Verstand; noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.
11 Ein vernünftiger Mensch gerät nicht schnell in Zorn; es ehrt ihn, wenn er über Verfehlungen hinwegsehen kann.
12 Der Zorn eines Königs ist so furchterregend wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.
13 Ein nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein undichtes Dach, durch das es ständig tropft.
14 Haus und Besitz erbt man von den Eltern; aber eine vernünftige Frau ist ein Geschenk des Herrn.
15 Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.
16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.
17 Wer den Armen etwas gibt, leiht es dem Herrn, und der Herr wird es reich belohnen.
18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, denn so kannst du Hoffnung für sie haben; lass sie nicht in ihr Verderben laufen[t]!
19 Wer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du sie ihm erlässt, machst du alles nur noch schlimmer!
20 Höre auf guten Rat und nimm Ermahnung an, damit du am Ende ein weiser Mensch wirst!
21 Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was der Herr will.
22 Wer gütig ist, wird von allen geschätzt; man ist besser arm als ein Betrüger.
23 Wer den Herrn achtet und ehrt, dem steht das Leben offen. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.
24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!
25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.
26 Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein Schandfleck für die ganze Familie.
27 Mein Sohn, wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst, dann hör doch gar nicht erst darauf!
28 Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; ein Übeltäter bekommt vom Bösen nie genug.
29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des dummen Schwätzers gehört der Stock!
Ein Menschenkenner durchschaut die Gedanken
20 Ein Weinsäufer zieht über andere her, und ein Biertrinker wird unangenehm laut; wer sich betrinkt, wird niemals weise!
2 Vor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.
3 Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.
4 Wer faul ist, kümmert sich nicht zur rechten Zeit um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.
5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.
6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?
7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!
8 Wenn der König Gericht hält, durchschaut er jeden Verbrecher.
9 Wer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen«?
10 Der Herr verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.
11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.
12 Der Herr hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.
13 Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Mach die Augen früh auf, dann hast du genug zu essen!
14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.
15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.
16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!
17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar ein Genuss sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack[u].
18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum zieh niemals auf eigene Faust in einen Kampf!
19 Ein Klatschmaul plaudert auch Geheimnisse aus; darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!
20 Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.
21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.
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