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Bible in 90 Days

An intensive Bible reading plan that walks through the entire Bible in 90 days.
Duration: 88 days
Hoffnung für Alle (HOF)
Version
Psalm 135 - Sprueche 6

Der Herr ist mächtiger als alle Götter!

135 Halleluja – lobt den Herrn!
Preist den Namen des Herrn,
    ja, lobt ihn, alle seine Diener,
die ihr in seinem Tempel steht,
    in den Vorhöfen beim Haus unseres Gottes!
Preist den Herrn, denn er ist gut;
    musiziert zur Ehre seines herrlichen Namens.
Er hat die Nachkommen Jakobs auserwählt
    und ganz Israel zu seinem Eigentum erklärt.

Ja, ich habe erkannt: Groß ist der Herr!
    Unser Herr ist mächtiger als alle Götter.
Was er will, das tut er auch –
    sei es im Himmel oder auf der Erde,
    im Meer oder in den tiefsten Tiefen.
Er lässt Wolken am Horizont aufsteigen,
er sendet Regen und grelle Blitze,
    den Sturmwind holt er aus seiner Kammer
    und schickt ihn auf die Reise.
In Ägypten tötete er alle ältesten Söhne,
    die Erstgeborenen von Mensch und Vieh.
Er vollbrachte dort Zeichen und Wunder
    am Pharao und allen seinen Untergebenen.

10 Er besiegte viele Völker
    und ließ mächtige Könige umkommen:
11 Sihon, den König der Amoriter, Og, den König von Baschan,
    und alle Könige von Kanaan.
12 Die Länder, über die sie geherrscht hatten, übergab er Israel,
    sein Volk bekam das ganze Gebiet als bleibenden Besitz.

13 Herr, dein Name wird nie in Vergessenheit geraten;
    dich wird man rühmen, solange es Menschen gibt.
14 Du, Herr, wirst deinem Volk zum Recht verhelfen.
    Du erbarmst dich über alle, die dir dienen.

15 Die Götter der anderen Völker
sind nur Figuren aus Silber und Gold,
    von Menschenhänden gemacht.
16 Sie haben einen Mund, aber reden können sie nicht;
    Augen haben sie, doch sie können nicht sehen.
17 Mit ihren Ohren hören sie nicht,
    auch können sie nicht atmen.
18 Genauso starr und tot sollen die werden, die diese Götzen schufen,
    und auch alle, die solchen Götzen vertrauen!

19 Ihr Israeliten, lobt den Herrn!
    Ihr Priester,[a] lobt den Herrn!
20 Ihr Leviten, lobt den Herrn!
    Alle, die ihr den Herrn achtet – lobt ihn!
21 Gelobt sei der Herr auf dem Berg Zion,
    denn dort in Jerusalem ist seine Wohnung.
    Lobt den Herrn – halleluja!

Seine Gnade hört niemals auf!

136 Dankt dem Herrn, denn er ist gut –
    seine Gnade hört niemals auf!
Dankt ihm, dem Gott über alle Götter –
    seine Gnade hört niemals auf!
Dankt ihm, dem Herrn über alle Herren –
    seine Gnade hört niemals auf!

Er allein vollbringt große Wunder –
    seine Gnade hört niemals auf!
Mit Weisheit hat er den Himmel geschaffen –
    seine Gnade hört niemals auf!
Die Erde breitete er über den Meeren aus –
    seine Gnade hört niemals auf!
Er hat die großen Lichter geschaffen –
    seine Gnade hört niemals auf!
Die Sonne, um den Tag zu bestimmen –
    seine Gnade hört niemals auf!
Mond und Sterne für die Nacht –
    seine Gnade hört niemals auf!

10 Alle Erstgeborenen der Ägypter tötete er –
    seine Gnade hört niemals auf!
11 Er führte sein Volk Israel aus Ägypten heraus –
    seine Gnade hört niemals auf!
12 Das alles vollbrachte er durch seine gewaltige Macht –
    seine Gnade hört niemals auf!
13 Er teilte das Schilfmeer –
    seine Gnade hört niemals auf!
14 Sein Volk ließ er mitten hindurchziehen –
    seine Gnade hört niemals auf!
15 Den Pharao und sein Heer aber ließ er in die Fluten stürzen –
    seine Gnade hört niemals auf!

16 Er führte sein Volk durch die Wüste –
    seine Gnade hört niemals auf!
17 Er ließ mächtige Könige umkommen –
    seine Gnade hört niemals auf!
18 Ja, gewaltige Herrscher tötete er –
    seine Gnade hört niemals auf!
19 Sihon, den König der Amoriter –
    seine Gnade hört niemals auf!
20 Og, den König von Baschan –
    seine Gnade hört niemals auf!
21 Ihre Länder übergab er Israel –
    seine Gnade hört niemals auf!
22 So bekam sein Volk, das ihm diente,
das ganze Gebiet als bleibenden Besitz –
    seine Gnade hört niemals auf!

23 Er vergaß uns nicht, als wir unterdrückt wurden –
    seine Gnade hört niemals auf!
24 Er befreite uns von unseren Feinden –
    seine Gnade hört niemals auf!
25 Allen Geschöpfen gibt er zu essen –
    seine Gnade hört niemals auf!
26 Ja, dankt ihm, dem Gott, der im Himmel regiert –
    seine Gnade hört niemals auf!

Klagelied der Gefangenen

137 Wir saßen an den Flüssen Babylons und weinten,
    immer wenn wir an Zion dachten.
Unsere Lauten hängten wir an die Zweige der Pappeln,
    wir hatten aufgehört, auf ihnen zu spielen.
Aber die Peiniger, die uns gefangen hielten,
    wollten Freudengesänge von uns hören.
Höhnisch drängten und forderten sie:
    »Singt doch eins von euren Zionsliedern!«
Doch wie hätten wir in diesem fremden Land
    Lieder singen können, die dem Herrn geweiht sind?
O Jerusalem, wenn ich dich jemals vergesse,
    dann soll meine rechte Hand gelähmt werden!
Die Zunge soll mir am Gaumen kleben bleiben,
    wenn ich nicht mehr an dich denke,
wenn du, mein geliebtes Jerusalem,
    nicht mehr die größte Freude für mich bist!

Herr, vergiss es den Edomitern nicht, wie sie jubelten,
als Jerusalem in die Hände der Feinde fiel!
    Damals grölten sie: »Reißt sie nieder, diese Stadt!
    Zerstört ihre Häuser bis auf die Grundmauern!«
Babylon, auch dich wird man niederreißen und verwüsten!
    Glücklich ist, wer dir heimzahlt, was du uns angetan hast!
Glücklich ist, wer deine kleinen Kinder packt
    und sie am Felsen zerschmettert!

Auf Gottes Hilfe ist Verlass!

138 Von David.

Herr, von ganzem Herzen will ich dir danken!
    Dir und keinem anderen Gott will ich singen.
Vor deinem heiligen Tempel werfe ich mich nieder,
    ich preise dich für deine Gnade und Treue.
Ja, du hast bewiesen, wie zuverlässig dein Wort ist
    und wie überragend dein ruhmreicher Name.
Als ich zu dir um Hilfe schrie, hast du mich erhört
    und mir neue Kraft geschenkt.

Herr, alle Herrscher dieser Welt werden dich preisen,
    wenn sie von deinen Zusagen hören!
Sie werden besingen, was du, Herr, getan hast,
    denn unermesslich ist deine Hoheit und Macht.
Ja, du bist hoch erhaben – trotzdem sorgst du für die Erniedrigten
    und durchschaust die Stolzen schon aus weiter Ferne!

Selbst wenn ich von allen Seiten bedrängt werde,
    erhältst du mich doch am Leben!
Du stellst dich meinen zornigen Feinden entgegen
    und rettest mich durch deine Macht.
Ja, Herr, du bist auch in Zukunft für mich da,
deine Gnade hört niemals auf!
    Was du angefangen hast, das führe zu einem guten Ende![b]

Herr, du durchschaust mich!

139 Ein Lied von David.

Herr, du durchschaust mich,
    du kennst mich durch und durch.
Ob ich sitze oder stehe – du weißt es,
    aus der Ferne erkennst du, was ich denke.
Ob ich gehe oder liege – du siehst mich,
    mein ganzes Leben ist dir vertraut.
Schon bevor ich anfange zu reden,
    weißt du, was ich sagen will.
Von allen Seiten umgibst du mich
    und hältst deine schützende Hand über mir.
Dass du mich so genau kennst, übersteigt meinen Verstand;
    es ist mir zu hoch, ich kann es nicht begreifen!

Wie könnte ich mich dir entziehen;
    wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst?
Stiege ich in den Himmel hinauf – du bist da!
    Wollte ich mich im Totenreich verbergen – auch dort bist du!
Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht,
    oder versteckte ich mich im äußersten Westen, wo sie untergeht,[c]
10 dann würdest du auch dort mich führen
    und nicht mehr loslassen.
11 Wünschte ich mir: »Völlige Dunkelheit soll mich umhüllen,
    das Licht um mich her soll zur Nacht werden!« –
12 für dich ist auch das Dunkel nicht finster;
    die Nacht scheint so hell wie der Tag
    und die Finsternis so strahlend wie das Licht.

13 Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen,
    im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet.
14 Herr, ich danke dir dafür,
    dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast!
Großartig ist alles, was du geschaffen hast –
    das erkenne ich!
15 Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm,
unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter[d],
    da war ich dir dennoch nicht verborgen.
16 Als ich gerade erst entstand,
    hast du mich schon gesehen.
Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben –
    noch bevor einer von ihnen begann!

17 Wie überwältigend sind deine Gedanken für mich, o Gott,
    es sind so unfassbar viele!
18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer;
    wollte ich sie alle zählen, ich käme nie zum Ende[e]!

19 Mein Gott! Wie sehr wünsche ich,
dass du alle tötest, die sich dir widersetzen!
    Ihr Mörder, an euren Händen klebt Blut!
    Mit euch will ich nichts zu tun haben!
20 Herr, wenn diese Leute von dir reden,
dann tun sie es in böser Absicht,
    sie missbrauchen deinen Namen.
21 Herr, wie hasse ich alle, die dich hassen!
    Wie verabscheue ich alle, die dich bekämpfen!
22 Deine Feinde sind auch meine Feinde.
    Mein Hass auf sie ist grenzenlos!

23 Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz,
    prüfe meine Gedanken und Gefühle!
24 Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden,
    und wenn ja: Hol mich zurück auf den Weg,
    den du uns für immer gewiesen hast![f]

Hinterlistige Feinde

140 Ein Lied von David.

Herr, rette mich vor bösen Menschen!
    Beschütze mich vor denen, die sich mit roher Gewalt durchsetzen!
Ständig brüten sie Gemeinheiten aus
    und versuchen, Streit anzufangen.
Sie reden mit spitzer Zunge,
    und was über ihre Lippen kommt,
    ist bösartig und todbringend wie Schlangengift.
5-6 Herr, lass nicht zu,
dass ich in die Hände der Gottlosen gerate!
    Verschone mich vor diesen überheblichen Leuten,
    die mich um jeden Preis zu Fall bringen wollen!
Heimlich haben sie mir Fallen gestellt,
    auf allen Wegen lauert die Gefahr.

Ich aber sage: Herr, du bist mein Gott!
    Höre mich, wenn ich zu dir um Hilfe rufe!
Herr, mein Gott, schon oft warst du meine Rettung.
    Als der Kampf um mich tobte, hast du mich beschützt.
So hilf mir auch jetzt: Durchkreuze die Pläne der Unheilstifter,
    lass ihre bösen Vorhaben misslingen,
    damit sie nicht noch überheblicher werden!
10 Lass sie selbst von dem Leid überwältigt werden,
    das sie mir zufügen wollten!
11 Sprich ihnen das Urteil: Lass glühende Kohlen auf sie fallen,
    stürze sie ins Feuer, in tiefe Schluchten,
    aus denen sie nicht mehr entkommen können!

12 Wer den guten Ruf eines anderen zerstört,
der soll in diesem Land kein Glück haben.
    Und wer vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckt,
    der soll vom Unglück verfolgt werden.

13 Ich weiß, dass der Herr den Unterdrückten beisteht
    und den Wehrlosen zu ihrem Recht verhilft.
14 Deshalb werden dich, Herr, alle preisen, die zu dir gehören.
    Deine Nähe erfährt jeder, der aufrichtig mit dir lebt.

Hilf mir, dem Unrecht zu widerstehen!

141 Ein Lied von David.

Herr, höre mich an, wenn ich zu dir rufe!
    Ich bitte dich: Komm mir schnell zu Hilfe!
Lass dir mein Gebet gefallen wie das Räucheropfer,
das man dir zu Ehren im Tempel verbrennt;
    nimm mein Flehen an wie das Speiseopfer,
    das man dir am Abend darbringt!
Herr, halte du selbst meine Zunge im Zaum,
    damit kein schlechtes Wort über meine Lippen kommt!
Bewahre mich davor, mich zum Bösen verleiten zu lassen.
Hilf mir, dem Unrecht zu widerstehen,
damit ich nicht mit den Übeltätern gemeinsame Sache mache!
    Von ihren Schlemmereien will ich nicht einen einzigen Bissen probieren.

Wer Gott gehorcht, darf mich zurechtweisen,
wenn ich schuldig werde; denn er meint es gut mit mir.
    Es ist eine große Hilfe, wenn er mir meine Fehler vorhält.
Ich wehre mich nicht gegen seinen Rat.

Die Übeltäter tun weiter viel Böses,
    aber ich bete darum, dass Gott eingreift.[g]
6-7 Die Mächtigen werden bald selbst zum Tode verurteilt
und die Felswand hinabgestoßen werden.
Man lässt ihre[h] Knochen auf dem Boden verstreut liegen
    wie die Erdschollen, die vom Bauer umgepflügt wurden.
    Dann wird man wieder auf mich hören und erkennen,
    dass meine Worte Hilfe und Orientierung geben.[i]

Herr, mein Gott, voller Vertrauen blicke ich zu dir,
    bei dir suche ich Schutz. Rette mein Leben
und bewahre mich vor den tückischen Fallen,
die diese Verbrecher mir gelegt haben!
    Schütze mich vor denen, die mir nachstellen!
10 Lass sie alle miteinander in die Gruben fallen,
die sie mir gegraben haben;
    mich aber lass sicher daran vorbeigehen!

Niemand will etwas von mir wissen!

142 Ein Gebet von David, zum Nachdenken. Er verfasste es, als er sich auf der Flucht vor Saul in einer Höhle versteckte.[j]

Ich schreie zum Herrn um Hilfe
    und flehe laut um sein Erbarmen.
Ihm klage ich meine ganze Not;
    ihm sage ich, was mich bedrängt.
Wenn ich nicht mehr weiterweiß,
    kennst du, Gott, noch einen Ausweg.
Denn wohin ich auch gehe:
    Überall will man mich ins Unglück stürzen.
Wohin ich auch sehe:
    Nirgendwo will man etwas von mir wissen.
Ich finde keine Hilfe mehr,
    und keiner kümmert sich um mich.

Deshalb schreie ich zu dir, Herr!
Ich bekenne: Du allein bist meine Zuflucht!
    Du bist alles, was ich im Leben brauche.[k]
Höre auf meinen Hilfeschrei,
    denn ich bin völlig verzweifelt!
Rette mich vor meinen Verfolgern,
    denn ich bin ihnen hilflos ausgeliefert!
Hole mich aus dieser Höhle[l] heraus!
    Dann will ich deinen Namen preisen
und dir vor allen danken, die zu dir gehören.
    Denn du hast mir Gutes getan.

Bring mich nicht vor dein Gericht!

143 Ein Lied von David.

Herr, höre mein Gebet!
Achte auf mein Flehen und hilf mir,
    du bist doch treu und gerecht!
Bring mich nicht vor dein Gericht,
    denn vor dir ist kein Mensch unschuldig.
Der Feind verfolgt mich
    und wirft mich zu Boden.
In völliger Dunkelheit lässt er mich zurück,
    als wäre ich schon lange tot.
Ich weiß nicht mehr weiter
    und bin vor Angst wie gelähmt.

Ich denke zurück an früher, an das, was du damals getan hast,
    und halte mir deine großen Taten vor Augen.
Zu dir strecke ich meine Hände empor im Gebet.
    Wie ausgedörrtes Land nach Regen lechzt,
    so warte ich sehnsüchtig auf dein Eingreifen.

Herr, erhöre mich doch jetzt –
    ich bin völlig am Ende!
Verbirg dich nicht vor mir,
    sonst habe ich nicht mehr lange zu leben!
Lass mich schon früh am Morgen erfahren,
dass du es gut mit mir meinst,
    denn ich vertraue dir.
Zeige mir, wohin ich gehen soll,
    denn nach dir sehne ich mich.
Rette mich, Herr, vor meinen Feinden –
    nur bei dir bin ich geborgen.
10 Lehre mich, so zu leben, wie du es willst,
denn du bist mein Gott!
    Führe mich durch deinen guten Geist,
    dann kann ich ungehindert meinen Weg gehen!

11 Herr, ich weiß, du bist gerecht, darum hilf mir aus meiner Not!
    Es wird deinem Namen Ehre machen, wenn du mich am Leben erhältst.
12 Lass meine Feinde umkommen
und vernichte alle, die mich verfolgen!
    Denn du bist ein gnädiger Gott, und ich diene dir.

Der König betet

144 Von David.

Gepriesen sei der Herr!
Er ist mein schützender Fels.
    Er lehrt meine Hände zu kämpfen
    und zeigt mir, wie ich die Waffen gebrauchen muss.
Wie gut ist Gott zu mir! Er ist meine Festung,
    meine Burg auf unbezwingbarer Höhe,
mein Erretter und mein Schild, der mich vor Bösem bewahrt.
    Er hat mich zum Herrscher über mein Volk gemacht.[m]

Herr, was ist schon der Mensch!
Warum schenkst du ihm überhaupt Beachtung?
    Warum kümmerst du dich um ihn?
Sein Leben ist vergänglich
    und gleicht einem Schatten, der vorüberhuscht.

Herr, komm vom Himmel herab;
    berühre die Berge – und sie werden Rauch ausstoßen!
Schleudere deine Blitze, schieße deine Pfeile
    und jage die Feinde auf und davon!
Strecke mir deine Hand von oben entgegen
und reiße mich aus den tosenden Fluten!
    Rette mich vor der Macht der feindlichen Völker!
Ihre Worte sind Lug und Trug;
    selbst wenn sie schwören, lügen sie.

Gott, für dich will ich ein neues Lied singen
    und auf der zehnsaitigen Harfe dazu spielen.
10 Denn du verhilfst den Königen zum Sieg
    und rettest auch deinen Diener David aus tödlicher Gefahr.
11 Befreie mich, ja, rette mich
    vor der Macht der feindlichen Völker!
Ihre Worte sind Lug und Trug;
    selbst wenn sie schwören, lügen sie.

12 Wenn du uns rettest, können unsere Kinder ungestört aufwachsen.
Unsere Söhne werden stark und groß sein wie Bäume.
    Unsere Töchter werden schön sein wie geschnitzte Säulen,
    die prächtige Paläste zieren.
13 Unsere Vorratskammern sind dann randvoll,
    gefüllt mit den unterschiedlichsten Speisen.
Unsere Schafe und Ziegen auf den Weiden
    werfen Tausende von Lämmern,
14 und unsere Kühe bringen ihre Kälber ohne Fehlgeburten zur Welt.
    Dann muss niemand mehr auf unseren Märkten klagen und jammern.
15 Glücklich ist das Volk, das so etwas erlebt!
    Glücklich ist das Volk, dessen Gott der Herr ist!

Gottes Liebe ist grenzenlos

145 Ein Loblied von David.

Dich will ich ehren, mein Gott und König,
    deinen Namen will ich preisen für alle Zeit!
Jeden Tag will ich Gutes von dir reden
    und deinen Namen für immer loben!
Groß ist der Herr! Jeder soll ihn rühmen!
    Seine Größe kann niemand erfassen.
Eine Generation soll der anderen von deinen Taten erzählen
    und schildern, wie machtvoll du eingegriffen hast.
Deine Pracht und Herrlichkeit wird in aller Munde sein,
    und auch ich will stets über deine Wunder nachdenken.
Immer wieder wird man davon sprechen,
wie ehrfurchtgebietend dein Handeln ist.
    Auch ich will verkünden, welche gewaltigen Taten du vollbringst.
Wenn die Menschen deines Volkes zurückdenken,
werden sie deine unermessliche Güte besingen.
    Über deine Gerechtigkeit werden sie jubeln und rufen:
»Gnädig und barmherzig ist der Herr;
    groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe!
Der Herr ist gut zu allen
    und schließt niemanden von seinem Erbarmen aus,
    denn er hat allen das Leben gegeben.«

10 Darum sollen dich alle deine Geschöpfe loben.
    Jeder, der dir die Treue hält, soll dich rühmen
11 und weitersagen, wie großartig dein Königtum ist!
    Sie alle sollen erzählen von deiner Stärke,
12 damit die Menschen von deinen gewaltigen Taten erfahren
    und von der herrlichen Pracht deines Reiches!
13 Deine Herrschaft hat kein Ende,
    von einer Generation zur nächsten bleibt sie bestehen.

Auf das Wort des Herrn kann man sich verlassen,
    und was er tut, das tut er aus Liebe.[n]
14 Wer keinen Halt mehr hat, den hält der Herr;
    und wer am Boden liegt, den richtet er wieder auf.
15 Alle schauen erwartungsvoll zu dir,
    und du gibst ihnen zu essen zur rechten Zeit.
16 Du öffnest deine Hand und sättigst deine Geschöpfe;
    allen gibst du, was sie brauchen.
17 Der Herr ist gerecht in allem, was er tut;
    auf ihn ist immer Verlass!
18 Der Herr ist denen nahe,
    die zu ihm beten und es ehrlich meinen.
19 Er erfüllt die Bitten der Menschen, die voll Ehrfurcht zu ihm kommen.
    Er hört ihren Hilfeschrei und rettet sie.
20 Der Herr bewahrt alle, die ihn lieben,
    aber wer mit ihm nichts zu tun haben will, den lässt er umkommen.

21 Ich will den Herrn loben,
    und alles, was lebt, soll seinen heiligen Namen preisen,
    jetzt und für alle Zeit!

Gott schützt die Schwachen

146 Halleluja – lobt den Herrn!
Ich will den Herrn loben mit ganzer Hingabe,
ja, ich will ihn loben, solange ich bin!
    Zur Ehre meines Gottes will ich singen mein Leben lang.

Setzt euer Vertrauen nicht auf Leute,
die Einfluss haben und Macht ausüben!
    Sie sind doch bloß vergängliche Menschen
    und können euch nicht retten.
Sie werden sterben und zu Staub zerfallen;
und wenn ihr Lebensgeist sie verlässt,
    dann vergehen auch all ihre Pläne.

Glücklich aber ist der Mensch,
der seine Hilfe von dem Gott Jakobs erwartet!
    Glücklich ist, wer seine Hoffnung auf den Herrn setzt!
Denn er hat Himmel und Erde geschaffen,
    das Meer und alles, was es dort gibt.
Für immer wird er zu seinem Wort stehen!
Den Unterdrückten verschafft er Recht,
    den Hungernden gibt er zu essen, und die Gefangenen befreit er.
8-9 Der Herr macht die Blinden wieder sehend
    und richtet die Niedergeschlagenen auf.
Er bietet den Ausländern Schutz und sorgt für die Witwen und Waisen.
    Er liebt alle, die seinen Willen tun,
    aber diejenigen, die ihn missachten, führt er in die Irre.

10 Der Herr regiert für immer und ewig.
    Zion, dein Gott herrscht für alle Zeit!
    Lobt den Herrn – halleluja!

Gottes Macht ist einzigartig

147 Halleluja – lobt den Herrn!
Es ist gut, unserem Gott Loblieder zu singen;
    ja, es macht Freude, ihn mit unserer Musik zu preisen.
Der Herr baut Jerusalem wieder auf
    und bringt die Israeliten zurück,
    die man aus ihrem Land verschleppt hat.
Er heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind,
    und verbindet ihre Wunden.
Er hat die Zahl der Sterne festgelegt
    und gab jedem einzelnen einen Namen.
Wie groß ist unser Herr und wie gewaltig seine Macht!
    Unermesslich ist seine Weisheit.
Der Herr richtet die Erniedrigten auf
    und tritt alle Gottlosen in den Staub.

Singt dem Herrn Danklieder!
    Spielt für unseren Gott auf der Harfe!
Er überzieht den Himmel mit Wolken
und lässt es auf der Erde regnen.
    Er sorgt dafür, dass Gras auf den Weiden wächst,
und gibt den Tieren ihr Futter –
    auch den jungen Raben, wenn sie danach krächzen.

10 Viele Menschen erwarten ihre Sicherheit
von schnellen Pferden und guten Soldaten.
    Gott aber lässt sich davon nicht beeindrucken.[o]
11 Der Herr freut sich über alle, die ihm in Ehrfurcht begegnen
    und von seiner Gnade alles erwarten.

12 Jerusalem, lobe den Herrn!
    Du Stadt auf dem Berg Zion, rühme deinen Gott!
13 Er gewährt dir Schutz in deinen Mauern[p]
    und segnet die Menschen, die darin wohnen.
14 Er gibt deinem Land Frieden und Wohlstand
    und versorgt dich reichlich mit dem besten Getreide.
15 Er sendet seine Befehle hinunter zur Erde,
    und in Windeseile erreichen sie ihr Ziel.
16 Er lässt es in dichten Flocken schneien
    und überzieht alles mit feinem Reif.
17 Dicke Hagelkörner lässt er auf die Erde prasseln,
    er schickt klirrende Kälte, die kein Mensch erträgt.
18 Er gibt einen Befehl, und schon schmilzt der Schnee;
    er haucht das Eis an, und schon taut es.

19 Den Nachkommen Jakobs hat er sein Wort verkündet,
    damit sie nach seinen Gesetzen und Ordnungen leben.
20 An keinem anderen Volk hat Gott je so gehandelt,
    kein anderes kennt seine Ordnungen.
    Lobt den Herrn – halleluja!

Lobt den Herrn im Himmel und auf der Erde!

148 Halleluja – lobt den Herrn!
Lobt den Herrn im Himmel,
    lobt ihn dort in der Höhe!
Lobt ihn, alle seine Engel,
    lobt ihn, ihr himmlischen Heere!
Lobt ihn, Sonne und Mond,
    lobt ihn, ihr leuchtenden Sterne!
Lobt ihn auch im fernsten Weltall,[q]
    lobt ihn, ihr Wassermassen über dem Himmel!

Sie alle sollen den Herrn loben!
    Denn auf seinen Befehl hin wurden sie erschaffen.
Er wies ihnen für alle Zeiten ihren Platz zu
    und gab ihnen feste Gesetze, denen sie für immer unterworfen sind.

Lobt den Herrn auf der Erde!
    Lobt ihn, ihr gewaltigen Seetiere und alle Meerestiefen!
Lobt ihn,[r] Blitze, Hagel, Schnee und Nebel,
    du Sturmwind, der du Gottes Befehle ausführst!
Lobt ihn, ihr Berge und Hügel,
    ihr Obstbäume und Zedern!
10 Lobt ihn, ihr wilden und zahmen Tiere,
    ihr Vögel und alles Gewürm!
11 Lobt ihn, ihr Könige und alle Völker,
    ihr Herrscher und Machthaber dieser Welt!
12 Lobt ihn, ihr jungen Männer und Mädchen,
    Alte und Junge miteinander!

13 Sie alle sollen den Herrn loben,
    denn sein Name allein ist hoch erhaben.
Seine Majestät erstreckt sich über Himmel und Erde!
14 Er hat seinem Volk Ansehen und Macht geschenkt.[s]
Darum haben die Israeliten allen Grund, ihn zu loben –
    das Volk, das ihm so nahe ist und treu zu ihm steht.
    Lobt den Herrn. Halleluja!

Lobt den Herrn für seinen Sieg!

149 Halleluja – lobt den Herrn!
Singt dem Herrn ein neues Lied,
    preist ihn mit der ganzen Gemeinde –
    ja, mit allen, die ihm die Treue halten!
Ganz Israel freue sich über seinen Schöpfer.
    Jubelt ihm zu, ihr Einwohner Jerusalems[t], denn er ist euer König!
Tanzt zu seiner Ehre und rühmt seinen Namen mit euren Liedern!
    Spielt für ihn auf dem Tamburin und auf der Laute!

Denn der Herr hat Freude an seinem Volk,
    die Unterdrückten beschenkt er mit seiner Hilfe.
Die zu ihm gehören, sollen darüber jubeln
    und selbst noch im Bett fröhlich singen.
Sie sollen ihre Stimme erheben und Gott loben.
    In ihren Händen halten sie scharfe Schwerter,
um an den gottlosen Völkern Vergeltung zu üben
    und sein Strafgericht an ihnen zu vollziehen.
Sie werden deren Könige in Ketten legen
    und die hohen Beamten gefesselt abführen.
Sie werden Gottes Urteil vollstrecken,
das über die Völker verhängt wurde –
    welch eine Ehre für alle, die treu zu Gott stehen!
    Lobt den Herrn – halleluja!

Lobt den Herrn mit allen Instrumenten!

150 Halleluja – lobt den Herrn!
Lobt Gott in seinem Heiligtum,
    lobt ihn, den Mächtigen im Himmel!
Lobt ihn für seine gewaltigen Taten,
    lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich!
Lobt ihn mit Posaunen,
    lobt ihn mit Harfe und Laute!
Lobt ihn mit Tamburin und Tanz,
    lobt ihn mit Saitenspiel und Flötenklang!
Lobt ihn mit Zimbelschall,
    lobt ihn mit Paukenschlag!
Alles, was lebt, lobe den Herrn!
    Lobt den Herrn. Halleluja!

Salomos Worte über Weisheit, Torheit und Untreue (Kapitel 1–9)

Der Wert dieses Buches

In diesem Buch sind die Sprüche Salomos aufgeschrieben. Er war ein Sohn von David und herrschte als König über Israel.

Wenn du seine Worte beachtest, wirst du Weisheit erlangen und zu einem verständigen Menschen heranreifen. Die Sprüche helfen dir, dein Leben sinnvoll zu gestalten, und machen dich fähig, gute Ratschläge zu erkennen und anzunehmen. Durch sie gewinnst du Einsicht; du lernst, aufrichtig und ehrlich zu sein und andere gerecht zu behandeln. Wer jung und unerfahren ist, wird urteilsfähig, er bekommt ein Gespür für gute Entscheidungen. Selbst wer schon über viel Wissen und Erfahrung verfügt, kann noch dazulernen. Neue Gedankenanstöße helfen ihm, die Aussprüche der weisen Lehrer zu verstehen und ihre verschlüsselten Worte und Bilder zu enträtseln.

Alle Erkenntnis beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor dem Herrn hat. Nur ein Dummkopf lehnt Weisheit ab und will sich nicht erziehen lassen.

Gib dich nicht mit gewissenlosen Menschen ab!

Mein Sohn,[u] hör auf deinen Vater und deine Mutter und schlag ihre Ermahnungen nicht in den Wind! Denn was du durch ihre Erziehung lernst, verleiht dir Würde und Anerkennung, ja, es schmückt dich wie eine schöne Halskette oder ein prächtiger Kranz.

10 Wenn gottlose Leute dich beschwatzen, dann hör nicht auf sie! 11 Sie wollen dich überreden und sagen: »Komm, wir legen uns auf die Lauer! Sobald jemand vorbeikommt, schlagen wir zu und bringen ihn einfach so um! 12 Wir befördern sie alle ins Jenseits – so als hätte sie der Erdboden bei lebendigem Leib verschluckt! 13 Denk an die Beute, die uns winkt, damit füllen wir unsere Häuser bis unters Dach! 14 Mach doch mit, dann teilen wir alles unter uns auf!«

15 Mein Sohn, geh nicht mit ihnen, gib dich mit solchen Leuten nicht ab! 16 Denn sie haben nur Böses im Sinn und zögern nicht, Blut zu vergießen. 17 Es ist sinnlos, ein Fangnetz vor den Augen der Vögel auszubreiten – sie fliegen davon. 18 Ganz anders diese Verbrecher: Sie stellen sich selbst eine Falle und rennen auch noch hinein, ja, sie verspielen ihr eigenes Leben! 19 So geht es jedem, der darauf aus ist, sich an fremdem Hab und Gut zu bereichern: Es wird ihn das Leben kosten.

Die Weisheit ruft

20 Hört! Die Weisheit ruft laut auf den Straßen, auf den Marktplätzen erhebt sie ihre Stimme. 21 Im Lärm der Stadt macht sie sich bemerkbar und ruft allen Menschen zu:

22 »Ihr Unverständigen! Wann kommt ihr endlich zur Vernunft?
Wie lange noch wollt ihr spötteln
und euch mit einem Lächeln über alles hinwegsetzen?
Ist euch jede Einsicht verhasst?
23 Hört, was ich euch sagen will!
Dann überschütte ich euch mit dem Reichtum meiner Weisheit[v]
und teile mit euch meine Lebenserfahrung.

24 Schon oft rief ich euch und bot meine Hilfe an,
aber niemand hat je gehört.
25 Jeden Rat verachtet ihr,
über meine Weisungen rümpft ihr nur die Nase.
26 Aber eines Tages bricht das Unheil über euch herein,
dann lache ich euch aus und spotte über euer Elend.
27 Wie ein Gewitter wird es euch überfallen,
wie ein Sturm, der Angst und Schrecken mit sich bringt.
28 Dann werdet ihr um Hilfe schreien,
ich aber antworte nicht.
Ihr werdet mich überall suchen,
aber ich lasse mich nicht mehr finden.

29 Denn euch ist alle Erkenntnis zuwider,
ihr wollt dem Herrn nicht mit Ehrfurcht begegnen.
30 Jeden Rat und jede Ermahnung von mir weist ihr zurück –
31 dann tragt auch die Folgen eures Handelns,
bis ihr genug davon habt!

32 Schon viele Unerfahrene fanden ein schlimmes Ende,
weil sie mich verachteten,
und viele Dummköpfe täuschten sich selbst durch ihre Sorglosigkeit.
33 Wer aber auf mich hört, lebt ruhig und sicher,
vor keinem Unglück braucht er sich zu fürchten.«

Der Wert der Weisheit

Mein Sohn, höre auf mich und befolge meine Ratschläge! Nimm dir die Lebensweisheiten zu Herzen, die ich dir weitergebe, achte genau auf sie und werde klug! Ringe um Verstand und Urteilskraft, suche danach voller Eifer wie nach einem wertvollen Schatz! Dann wirst du den Herrn immer besser kennen lernen und Ehrfurcht vor ihm haben. Er allein gibt Weisheit, und nur von ihm kommen Wissen und Urteilskraft. Aufrichtigen Menschen schenkt er Gelingen; er hilft allen, die so leben, wie es ihm gefällt. Wer andere gerecht behandelt und Gott die Treue hält, steht unter seinem Schutz.

Mein Sohn, wenn du auf mich hörst, wirst du erkennen, was richtig, gerecht und gut ist. So findest du stets den richtigen Weg. 10 Du erlangst Weisheit und hast deine Freude daran, wohlüberlegt zu handeln. 11 Deine Umsicht und Besonnenheit werden dich schützen 12 und dich davor bewahren, Böses zu tun. Dann bist du gewappnet gegen Menschen, die mit ihren Worten andere täuschen 13 und selbst krumme Wege gehen. Solche Leute haben sich vom Guten abgewandt; 14 sie führen ständig Böses im Schilde und haben auch noch Spaß daran, das Recht zu verdrehen! 15 Alles, was sie sagen und tun, ist verlogen und verkommen.

16 Besonnenheit schützt dich auch vor der Frau eines anderen Mannes, vor der Verführerin, die dich mit ihren schmeichelnden Worten umgarnt. 17 Dem Mann, den sie in ihrer Jugend geheiratet hat, ist sie untreu – und damit bricht sie den Bund, den sie vor Gott geschlossen hat. 18 Ihr Haus steht direkt am Abgrund des Todes: Wer sich ihm nähert, begibt sich in tödliche Gefahr. 19 Niemand, der sich mit ihr einlässt, kommt mit dem Leben davon.

20 Suche stattdessen nach guten Vorbildern, die dir zeigen, wie man ein rechtschaffenes Leben führt. 21 Wer aufrichtig ist und Gott gehorcht, darf lange auf dieser Welt[w] wohnen; 22 wer aber Böses tut und Gott die Treue bricht, wird mit einem Mal herausgerissen.

Vergiss nie, was du gelernt hast!

Mein Sohn, vergiss nie, was ich dir beigebracht habe! Nimm dir meine Ratschläge zu Herzen und bewahre sie! Dann wird es dir gut gehen, ein langes und erfülltes Leben liegt vor dir. An Güte und Treue soll es dir niemals fehlen. Trage sie wie eine Kette um deinen Hals, ja, schreibe sie dir tief in dein Herz! So wirst du Freundschaft und Ansehen bei Gott und Menschen finden.

Verlass dich nicht auf deinen eigenen Verstand, sondern vertraue voll und ganz dem Herrn! Denke bei jedem Schritt an ihn; er zeigt dir den richtigen Weg und krönt dein Handeln mit Erfolg. Halte dich nicht selbst für klug; begegne dem Herrn mit Ehrfurcht und meide das Böse! Das bringt Heilung für deinen Körper und belebt dich mit neuer Kraft. Ehre den Herrn mit dem, was du hast; schenke ihm das Beste deiner Ernte. 10 Dann wird er deine Vorratskammern füllen und deine Weinfässer überfließen lassen.

11 Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet und sträube dich nicht, 12 denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht dich auch der Herr.

Wertvoller als der größte Reichtum

13 Glücklich ist der Mensch, der weise und urteilsfähig geworden ist! 14 Er hat mehr Gewinn davon als jemand, der Silber und Gold besitzt. 15 Selbst die kostbarsten Perlen verblassen gegenüber dem Wert der Einsicht, sie übertrifft alles, was man sich erträumt. 16 Denn in ihrer rechten Hand hält sie ein langes Leben bereit, und mit ihrer linken verleiht sie Reichtum und Ehre. 17 Wer sich von der Weisheit führen lässt, der findet Glück und Frieden. 18 Ja, die Weisheit gibt ein erfülltes Leben,[x] und wer an ihr festhält, kann sich glücklich schätzen! 19 Mit Hilfe der Weisheit wurden Himmel und Erde erschaffen, der Herr entwarf alles mit seinem Verstand. 20 Seine Klugheit ließ die Quellen aus der Tiefe hervorsprudeln und Regen aus den Wolken fallen.

21 Mein Sohn, achte darauf, dass du die Weisheit und Besonnenheit nie aus den Augen verlierst! 22 Sie werden dein Leben erfüllen und dir Ansehen bei den Menschen verleihen.[y] 23 Dann kannst du sicher deinen Weg gehen, nichts bringt dich zu Fall. 24 Abends legst du dich ohne Sorgen ins Bett und schläfst die ganze Nacht hindurch ruhig und tief. 25 Du brauchst nicht zu befürchten, dass dich auf einmal ein Unglück trifft, wie es gottlosen Menschen geschieht. 26 Der Herr selbst ist der Grund für deine Zuversicht; er lässt dich nicht in eine Falle laufen.

Hilf deinem Mitmenschen!

27 Wenn jemand deine Unterstützung braucht und du ihm helfen kannst, dann weigere dich nicht. 28 Vertröste ihn nicht auf morgen, wenn du heute helfen kannst! 29 Plane nichts Böses gegen einen Menschen, der dir sein Vertrauen schenkt. 30 Brich keinen Streit vom Zaun mit einem, der dir nichts getan hat.

31 Beneide einen gewalttätigen Menschen nicht und nimm ihn dir nicht zum Vorbild. 32 Denn der Herr verabscheut den, der krumme Wege geht, der Aufrichtige aber ist sein Vertrauter. 33 Der Fluch des Herrn trifft alle, die ihn missachten; aber er segnet den, der rechtschaffen lebt. 34 Er treibt seinen Spott mit allen, die ihn verspotten; aber er wendet denen seine Liebe zu, die wissen, dass sie ihn brauchen. 35 Wer sich weise verhält, wird Anerkennung finden; aber ein Dummkopf erntet nichts als Verachtung.

Es lohnt sich, nach Weisheit zu suchen

Ihr jungen Männer, hört auf mich wie auf euren Vater! Achtet auf meine Lehre, damit ihr klug werdet! Was ich euch zu sagen habe, ist gut – darum vergesst es nicht. Als ich selbst noch jung war, wurde ich von meinem Vater unterwiesen und von meiner Mutter zärtlich umsorgt, als wäre ich ihr einziges Kind. Damals schärfte mein Vater mir ein:

»Denk allezeit über das nach, was ich dir beigebracht habe. Wenn du dich danach richtest, wird dein Leben gelingen. Erwirb Einsicht und übe dich im richtigen Urteilen. Vergiss meine Worte nicht! Trenne dich nie von der Weisheit, sondern liebe sie, so wird sie dich beschützen und bewahren. Nur eins im Leben ist wirklich wichtig: Werde weise! Werde verständig! Kein Preis darf dir zu hoch dafür sein. Liebe die Weisheit, so wird sie dir Ansehen verschaffen; halte sie in Ehren, dann wird sie dich zu Ehren bringen. Sie wird dich schmücken wie eine wertvolle Krone.«

10 Mein Sohn, hör auf meine Worte; dann wirst du ein langes Leben genießen. 11 Ich lehre dich, weise zu handeln, und zeige dir den richtigen Weg. 12 Wenn du dich daran hältst, wird kein Hindernis deine Schritte aufhalten; selbst beim Laufen wirst du nicht stolpern. 13 Richte dich nach dem, was du gelernt hast! Schlag die Unterweisung nicht in den Wind, denn daran hängt dein Leben!

14 Handle nicht so wie Menschen, denen Gott gleichgültig ist, nimm sie dir nicht zum Vorbild! 15 Folge nicht ihrem Beispiel, sondern meide das Böse – ja, flieh vor ihm und bleib auf dem geraden Weg! 16 Diese gottlosen Menschen können nicht einschlafen, bevor sie nicht Schaden angerichtet haben; sie finden keine Ruhe, bis sie jemandem Unrecht zugefügt haben. 17 Was sie essen und trinken, haben sie durch Betrug und Gewalttat an sich gerissen. 18-19 Ihr Leben ist finster wie die Nacht, im Dunkeln tappen sie umher; und wenn sie fallen, wissen sie nicht einmal, worüber sie gestolpert sind. Wer aber Gott gehorcht, dessen Leben gleicht einem Sonnenaufgang: Es wird heller und heller, bis es lichter Tag geworden ist.

20 Mein Sohn, hör gut zu und pass auf, was ich dir sage! 21 Verachte meine Worte nicht, sondern präg sie dir fest ein! 22 Sie sind der Schlüssel zum Leben und erhalten deinen ganzen Körper gesund. 23 Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken,[z] denn sie entscheiden über dein Leben! 24 Verbreite keine Lügen, vermeide jede Art von falschem Gerede! 25 Halte dir immer vor Augen, was gut und richtig ist, und geh geradlinig darauf zu. 26 Wähle sorgsam deine Schritte und weiche nicht vom rechten Weg ab! 27 Schau weder nach rechts noch nach links und halte dich vom Bösen fern.

Warnung vor Ehebruch

Mein Sohn, sei aufmerksam und hör auf meine Lehre, denn ich weiß, wovon ich rede! Dann lernst du, überlegt zu handeln, und an deinen Worten erkennt man, wie vernünftig du bist.

Die Frau eines anderen Mannes kann nämlich sehr verführerisch sein, wenn sie dich mit honigsüßen Worten betört. Aber glaub mir, am Ende ist sie bitter wie Wermut und tödlich wie ein scharf geschliffenes Schwert. Sie bringt dich an den Rand des Abgrunds und reißt dich mit in den Tod. Von dem Weg, der zum Leben führt, ist sie längst abgekommen; ohne es zu merken, läuft sie immer weiter in die Irre.

Ihr jungen Männer, hört auf mich und vergesst nie, was ich jedem von euch sage:

Geh einer solchen Frau aus dem Weg, lass dich nicht einmal in der Nähe ihres Hauses blicken! Sonst ist dein guter Ruf ruiniert, und in der Blüte deines Lebens verlierst du alles an einen Menschen, der sich gnadenlos an dir rächt[aa]! 10 Fremde werden deinen Besitz an sich reißen; den Lohn deiner Arbeit genießt dann ein anderer. 11 Schließlich bist du völlig abgemagert, du siechst dahin und stöhnst mit letzter Kraft:

12 »Hätte ich doch die Warnungen ernst genommen! Warum habe ich mich nur gegen jede Ermahnung gewehrt? 13 Warum habe ich meinen Lehrern keine Aufmerksamkeit geschenkt und nicht auf sie gehört? 14 Fast hätte ich mich vor aller Augen ins Unglück gestürzt!«

15 Freu dich doch an deiner eigenen Frau! Ihre Liebe ist wie eine Quelle, aus der immer wieder frisches Wasser sprudelt. 16 Willst du sie verlieren, weil du dich mit anderen einlässt?[ab] 17 Dir allein soll ihre Liebe gehören, mit keinem anderen sollst du sie teilen! 18 Erfreue dich an deiner Frau, die du als junger Mann geheiratet hast. Lass sie eine Quelle des Segens für dich sein. 19 Bewundere ihre Schönheit und Anmut![ac] Berausche dich immer wieder an ihren Brüsten und an der Liebe, die sie dir schenkt!

20 Mein Sohn, willst du dich wirklich mit einer anderen vergnügen und in den Armen einer fremden Frau liegen? 21 Denk daran: Der Herr sieht genau, was jeder Einzelne von uns tut; nichts bleibt ihm verborgen. 22 Wer Gottes Gebote missachtet, dreht sich selbst einen Strick und ist gefangen in seiner Schuld. 23 Wer sich nicht beherrschen kann, schaufelt sich sein eigenes Grab, ja, in seiner großen Dummheit läuft er direkt hinein.

Vier Gefahren

Mein Sohn, hast du dich mit Handschlag dazu verpflichtet, für die Schulden eines Fremden aufzukommen? Bist du an ein Versprechen gebunden, das du gegeben hast? Sind deine eigenen Worte dir zur Schlinge geworden? Dann gibt es nur einen Rat: Versuch so schnell wie möglich, davon freizukommen! Der Gläubiger hat dich in seiner Gewalt – also geh zu ihm und bestürme ihn so lange, bis er dich freigibt. Schieb es nicht auf, gönn dir keine Ruhe! Versuch mit allen Mitteln, dich herauszuwinden wie ein Tier aus der Falle des Jägers!

Beobachte die Ameisen, du Faulpelz! Nimm dir ein Beispiel an ihnen, damit du endlich klug wirst: Kein Vorgesetzter treibt sie an; trotzdem arbeiten sie den ganzen Sommer über fleißig und legen in der Erntezeit ihre Vorräte an. Wie lange willst du noch im Bett bleiben, du Faulpelz? Wann stehst du endlich auf? 10 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du, »ich will nur noch ein Weilchen die Augen zumachen und kurz verschnaufen!« 11 Doch während du dich ausruhst, ist die Armut plötzlich da, und die Not überfällt dich wie ein Räuber.

12 Einen nichtswürdigen und gemeinen Menschen erkennt man an seinem Verhalten: Er verbreitet Lügen, 13 zwinkert seinen Komplizen vielsagend zu und macht alle möglichen Gesten, mit denen er andere hinters Licht führen will. 14 Sein Wesen ist falsch und heimtückisch, er hat ständig Böses im Sinn und legt es immer auf einen Streit an. 15 Darum wird das Unglück unerwartet über ihn hereinbrechen; er findet plötzlich ein schreckliches Ende – ohne jede Hoffnung auf Rettung!

16 Sechs Dinge sind dem Herrn verhasst, und auch das siebte verabscheut er:[ad]

17 Augen, die überheblich blicken;
eine Zunge, die Lügen verbreitet;
Hände, die unschuldige Menschen töten;
18 ein Herz, das finstere Pläne schmiedet;
Füße, die schnell laufen, um Böses zu tun;
19 ein Zeuge, der falsche Aussagen macht;
ein Mensch, der Freunde gegeneinander aufhetzt.

20 Mein Sohn, gehorche deinem Vater und deiner Mutter und schlage ihre Weisungen nicht in den Wind! 21 Erinnere dich zu jeder Zeit an ihre Worte und bewahre sie in deinem Herzen! 22 Tag und Nacht sollen sie dich begleiten, dich beschützen, wenn du schläfst, und dich beraten, sobald du morgens aufwachst. 23 Denn die Erziehung deiner Eltern ist wie ein Licht, das dir den richtigen Weg weist; ihre Ermahnungen eröffnen dir den Zugang zu einem erfüllten Leben. 24 Sie warnen dich vor der Frau eines anderen, vor der Ehebrecherin, die dich mit betörenden Worten lockt. 25 Lass dich nicht von ihren Reizen einfangen, begehre sie nicht, wenn sie dir schöne Augen macht. 26 Für eine Hure bezahlst du nur so viel wie für ein Brot, aber wenn du mit einer verheirateten Frau die Ehe brichst, bezahlst du es teuer mit deinem Leben.

27 Kann man etwa Feuer in der Manteltasche tragen, ohne den Mantel in Brand zu stecken? 28 Kann man etwa barfuß über glühende Kohlen gehen, ohne sich die Füße zu verbrennen? 29 Genauso schlimm sind die Folgen, wenn man mit der Frau eines anderen schläft: Keiner, der es tut, bleibt ungestraft. 30 Wer Brot stiehlt, weil er Hunger hat, wird nicht verachtet. 31 Wenn er ertappt wird, muss er es siebenfach ersetzen, aber das kostet ihn höchstens seinen ganzen Besitz. 32 Wer dagegen die Ehe bricht, hat den Verstand verloren und richtet sich selbst zugrunde. 33 Er handelt sich Schläge ein und erntet dazu noch Schimpf und Schande, die er nie wieder loswird. 34 Ein eifersüchtiger Ehemann schnaubt vor Wut, und in seiner Rachsucht kennt er kein Erbarmen. 35 Keine Entschädigung, die du ihm anbietest, kein noch so großes Geschenk wird ihn besänftigen.

Hoffnung für Alle (HOF)

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