Bible in 90 Days
15 In gestickten Kleidern wird sie dem König zugeführt;
die Jungfrauen, die sie begleiten, ihre Gefährtinnen,
sie werden zu dir gebracht.
16 Man führt sie mit Freuden und Frohlocken,
und sie ziehen ein in den Palast des Königs.
17 An die Stelle deiner Väter werden deine Söhne treten,
du wirst sie als Fürsten einsetzen im ganzen Land.
18 Ich will deinen Namen verkünden in allen Geschlechtern;
darum werden dich die Völker preisen immer und ewiglich.
Psalm 46
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Auf Alamoth.[a] Ein Lied.
2 Gott ist unsere Zuflucht und Stärke,
ein Helfer, bewährt in Nöten.[b]
3 Darum fürchten wir uns nicht, wenn auch die Erde umgekehrt wird
und die Berge mitten ins Meer sinken,
4 wenn auch seine Wasser wüten und schäumen
und die Berge zittern vor seinem Ungestüm. (Sela.)
5 Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes,
das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten.
6 Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken;
Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht.
7 Die Völker toben, die Königreiche wanken;
wenn Er seine Stimme erschallen lässt, dann zerschmilzt die Erde.
8 Der Herr der Heerscharen ist mit uns;
der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg! (Sela.)
9 Kommt her, schaut die Werke des Herrn,
der Verwüstungen angerichtet hat auf Erden,
10 der den Kriegen ein Ende macht bis ans Ende der Erde,
der den Bogen zerbricht, den Speer zerschlägt
und die Wagen mit Feuer verbrennt!
11 »Seid still und erkennt, dass ich Gott bin;
ich werde erhaben sein unter den Völkern,
ich werde erhaben sein auf der Erde!«
12 Der Herr der Heerscharen ist mit uns,
der Gott Jakobs ist unsere sichere Burg! (Sela.)
Psalm 47
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.
2 Klatscht in die Hände, ihr Völker alle!
Jauchzt Gott zu mit fröhlichem Schall!
3 Denn der Herr, der Höchste, ist zu fürchten,
ein großer König über die ganze Erde.
4 Er wird die Völker uns unterwerfen
und die Nationen unter unsere Füße.
5 Er wird unser Erbteil für uns erwählen,
den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. (Sela.)
6 Gott ist aufgefahren mit Jauchzen,
der Herr mit Hörnerschall.
7 Lobsingt Gott, lobsingt!
Lobsingt unserem König, lobsingt!
8 Denn Gott ist König der ganzen Erde;
lobsingt mit Einsicht!
9 Gott herrscht über die Völker;
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
10 Die Edlen der Völker haben sich versammelt
[und] das Volk des Gottes Abrahams;
denn Gott gehören die Schilde[c] der Erde;
er ist sehr erhaben.
Psalm 48
1 Ein Lied; ein Psalm. Von den Söhnen Korahs.
2 Groß ist der Herr und hoch zu loben
in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berg.
3 Schön erhebt sich, die Freude der ganzen Erde,[d]
der Berg Zion auf der Seite des Nordens
— die Stadt des großen Königs.[e]
4 Gott hat in ihren Palästen
als sichere Burg sich kundgetan.
5 Denn siehe, die Könige hatten sich verbündet
und waren miteinander herangezogen.
6 Sie sahen — da staunten sie;
sie erschraken und flohen ängstlich davon.
7 Zittern ergriff sie dort,
Wehen wie eine Gebärende.
8 Du zerbrichst die Tarsisschiffe
durch einen Sturm von Osten.
9 Wie wir es gehört haben, so haben wir es gesehen
in der Stadt des Herrn der Heerscharen,
in der Stadt unsres Gottes.
Gott wird sie erhalten bis in Ewigkeit! (Sela.)
10 Wir gedenken, o Gott, an deine Gnade
inmitten deines Tempels.
11 Wie dein Name, o Gott, so reicht auch dein Ruhm
bis an die Enden der Erde;
deine Rechte ist voller Gerechtigkeit.
12 Der Berg Zion freut sich,
die Töchter Judas frohlocken
um deiner Gerichte willen.
13 Geht rings um Zion,
geht rings um sie herum,
zählt ihre Türme!
14 Beachtet ihre Bollwerke,
durchschreitet ihre Paläste,
damit ihr es erzählt dem künftigen Geschlecht,
15 dass dieser Gott unser Gott ist für immer und ewig;
er führt uns über den Tod hinaus!
Psalm 49
1 Dem Vorsänger. Von den Söhnen Korahs. Ein Psalm.
2 Hört dies, ihr Völker alle,
horcht doch auf, alle Bewohner der Welt,
3 ihr Menschenkinder und Herrensöhne,
alle miteinander, reich und arm!
4 Mein Mund soll Weisheit reden
und das Denken meines Herzens verständig sein.
5 Ich will mein Ohr zu einer Gleichnisrede neigen
und beim Lautenspiel mein Rätsel eröffnen.
6 Warum sollte ich mich fürchten zur bösen Zeit,
wenn mich die Missetat meiner Verfolger umringt?
7 Sie verlassen sich auf ihr Vermögen
und prahlen mit ihrem großen Reichtum.
8 Und doch vermag kein Bruder den anderen zu erlösen;[f]
er kann Gott das Lösegeld nicht geben
9 — zu teuer ist die Erlösung ihrer Seelen,
er muss davon abstehen auf ewig! —,
10 damit er für immer leben könnte,
die Grube nicht sähe.
11 Denn er sieht ja, dass die Weisen sterben;
der Tor und der Narr kommen miteinander um
und müssen ihr Vermögen andern überlassen.
12 Ihr Trachten ist, dass ihre Häuser ewig bestehen sollen,
ihre Wohnungen auf alle Geschlechter hin;
sie nennen Ländereien nach ihrem Namen.
13 Aber der Mensch in seiner Pracht bleibt nicht;
er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird.
14 Dieser ihr Weg ist ihre Torheit,
und doch haben ihre Nachkommen Wohlgefallen an ihren Worten. (Sela.)
15 Herdenweise sinken sie ins Totenreich hinab;
der Tod weidet sie,
und die Redlichen werden am Morgen über sie herrschen.
Das Totenreich verzehrt ihre Gestalt
fern von ihrer Wohnung.
16 Aber Gott wird meine Seele aus der Gewalt des Totenreichs erlösen;
denn er wird mich aufnehmen![g] (Sela.)
17 Fürchte dich nicht, wenn einer reich wird,
wenn die Herrlichkeit seines Hauses groß wird;
18 denn bei seinem Tod nimmt er das alles nicht mit,
seine Herrlichkeit fährt ihm nicht nach!
19 Denn er preist sich glücklich, solange er lebt
— und man lobt dich, wenn es dir gut geht! —,
20 bis auch er eingehen wird zum Geschlecht seiner Väter,
die in Ewigkeit das Licht nicht sehen.
21 Der Mensch, der in [seiner] Pracht lebt und doch ohne Einsicht ist,
er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird!
Psalm 50
1 Ein Psalm Asaphs[h].
Der Mächtige, Gott der Herr[i], er redet und ruft die Erde
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
2 Aus Zion, der Schönheit Vollendung,
erscheint Gott im Lichtglanz.
3 Unser Gott kommt und schweigt nicht;
verzehrendes Feuer geht vor ihm her,
und rings um ihn stürmt es gewaltig.
4 Er ruft dem Himmel droben zu
und der Erde, damit er sein Volk richte:
5 »Versammelt mir meine Getreuen,
die den Bund mit mir schlossen über dem Opfer!«
6 Und der Himmel verkündet seine Gerechtigkeit,
dass Gott selbst Richter ist. (Sela.)
7 »Höre, mein Volk, so will ich reden;
Israel, ich lege gegen dich Zeugnis ab!
Ich bin Gott, dein Gott.
8 Deiner Opfer wegen will ich dich nicht tadeln,
sind doch deine Brandopfer stets vor mir.
9 Ich will keinen Stier aus deinem Haus nehmen,
keine Böcke aus deinen Hürden;
10 denn mir gehören alle Tiere des Waldes,
das Vieh auf tausend Bergen.
11 Ich kenne alle Vögel auf den Bergen,
und was sich auf dem Feld regt, ist mir bekannt.
12 Wenn ich hungrig wäre, so würde ich es dir nicht sagen;
denn mir gehört der Erdkreis und was ihn erfüllt.
13 Sollte ich etwa Stierfleisch essen
oder Blut von Böcken trinken?
14 Opfere Gott Dank
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde;
15 und rufe mich an am Tag der Not,
so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren!«
16 Zu dem Gottlosen aber spricht Gott:
»Was zählst du meine Satzungen auf
und nimmst meinen Bund in deinen Mund,
17 da du doch Zucht[j] hasst
und meine Worte verwirfst[k]?
18 Siehst du einen Dieb, so freundest du dich mit ihm an,
und mit Ehebrechern hast du Gemeinschaft;
19 deinen Mund lässt du Böses reden,
und deine Zunge knüpft Betrug.
20 Du sitzt da und redest gegen deinen Bruder;
den Sohn deiner Mutter verleumdest du.
21 Das hast du getan, und ich habe geschwiegen;
da meintest du, ich sei gleich wie du.
Aber ich will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen!
22 Seht doch das ein, die ihr Gott vergesst,
damit ich nicht hinwegraffe, und keiner rettet!
23 Wer Dank opfert, der ehrt mich,
und wer [seinen] Weg [recht] ausrichtet,[l]
dem zeige ich das Heil Gottes!«
Psalm 51
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, weil er zu Bathseba eingegangen war:
3 O Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte;
tilge meine Übertretungen nach deiner großen Barmherzigkeit!
4 Wasche mich völlig [rein] von meiner Schuld
und reinige mich von meiner Sünde;
5 denn ich erkenne meine Übertretungen,
und meine Sünde ist allezeit vor mir.
6 An dir allein habe ich gesündigt
und getan, was böse ist in deinen Augen,
damit du recht behältst, wenn du redest,
und rein dastehst, wenn du richtest.
7 Siehe, in Schuld bin ich geboren,
und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
8 Siehe, du verlangst nach Wahrheit im Innersten[m]:
so lass mich im Verborgenen Weisheit erkennen!
9 Entsündige mich mit Ysop[n], so werde ich rein;
wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
10 Lass mich Freude und Wonne hören,
damit die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.
11 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden
und tilge alle meine Missetaten!
12 Erschaffe mir, o Gott, ein reines Herz,[o]
und gib mir von Neuem einen festen Geist[p] in meinem Innern!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht,
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Gib mir wieder die Freude an deinem Heil,
und stärke mich mit einem willigen Geist!
15 Ich will die Abtrünnigen deine Wege lehren,
dass sich die Sünder zu dir bekehren.
16 Errette mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meines Heils,
so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd rühmen.
17 Herr, tue meine Lippen auf,
damit mein Mund dein Lob verkündige!
18 Denn an Schlachtopfern[q] hast du kein Wohlgefallen,
sonst wollte ich sie dir geben;
Brandopfer gefallen dir nicht.
19 Die Opfer, die Gott gefallen,[r] sind ein zerbrochener Geist;
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz Wirst du, o Gott, nicht verachten.
20 Tue wohl an Zion nach deiner Gnade,
baue die Mauern Jerusalems!
21 Dann wirst du Gefallen haben an Opfern der Gerechtigkeit,
an Brandopfern und Ganzopfern;
dann wird man Stiere darbringen auf deinem Altar!
Psalm 52
1 Dem Vorsänger. Ein Maskil von David.
2 Als Doeg, der Edomiter, kam und Saul anzeigte: David ist in das Haus Achimelechs gegangen!
3 Was rühmst du dich des Bösen, du Tyrann?
Die Gnade Gottes ist den ganzen Tag da.
4 Deine Zunge trachtet nach Schaden
wie ein scharfes Schermesser, du Betrüger;
5 du ziehst das Böse dem Guten vor,
redest lieber Lüge als Gerechtigkeit! (Sela.)
6 Du liebst alle verderblichen Worte,
du trügerische Zunge!
7 So wird auch Gott dich stürzen für immer;
er wird dich wegraffen und herausreißen aus dem Zelt,
und dich ausrotten aus dem Land der Lebendigen! (Sela.)
8 Das werden die Gerechten sehen und sich fürchten,
und sie werden über ihn lachen:
9 »Seht, das ist der Mann, der Gott nicht zu seiner Zuflucht machte,
sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ
und durch seine Habgier mächtig wurde!«
10 Ich aber bin wie ein grüner Ölbaum im Haus Gottes;
ich vertraue auf die Gnade Gottes für immer und ewig.
11 Ich preise dich ewiglich, denn du hast es vollbracht,
und in der Gegenwart deiner Getreuen harre ich auf deinen Namen, weil er so gut ist.
Psalm 53
1 Dem Vorsänger. Nach Machalat.[s]
Ein Maskil von David.[t]
2 Der Narr spricht in seinem Herzen:
»Es gibt keinen Gott!«
Sie handeln verderblich und begehen abscheulichen Frevel;
da ist keiner, der Gutes tut.
3 Gott schaut vom Himmel
auf die Menschenkinder,
um zu sehen, ob es einen Verständigen gibt,
einen, der nach Gott fragt.
4 Sie sind alle abgewichen,
allesamt verdorben;
es gibt keinen, der Gutes tut,
auch nicht einen Einzigen!
5 Haben denn die Übeltäter keine Einsicht,
die mein Volk verschlingen, als äßen sie Brot?
Gott rufen sie nicht an.
6 Dann aber überfällt sie Furcht,
wo nichts zu fürchten ist;
denn Gott zerstreut die Gebeine deiner Belagerer;
du machst sie zuschanden, denn Gott hat sie verworfen.
7 Ach, dass aus Zion die Rettung für Israel käme!
Wenn Gott das Geschick seines Volkes wendet,
wird Jakob sich freuen und Israel fröhlich sein.
Psalm 54
1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Ein Maskil von David.
2 Als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen: Hält sich nicht David bei uns verborgen?
3 O Gott, rette mich durch deinen Namen,
und schaffe mir Recht durch deine Macht!
4 O Gott, erhöre mein Gebet,
und achte auf die Reden meines Mundes!
5 Denn Fremde haben sich gegen mich erhoben,
und Gewalttätige trachten mir nach dem Leben;
sie haben Gott nicht vor Augen. (Sela.)
6 Siehe, Gott ist mein Helfer;
der Herr ist es, der mein Leben erhält.
7 Er wird meinen Feinden ihre Bosheit vergelten;
vertilge sie nach deiner Treue!
8 Ich will dir opfern aus freiem Trieb;
deinen Namen, o Herr, will ich loben, denn er ist gut!
9 Denn er hat mich errettet aus aller Not,
und mein Auge sieht seine Lust an meinen Feinden.
Psalm 55
1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Ein Maskil von David.
2 Schenke meinem Gebet Gehör, o Gott,
und verbirg dich nicht vor meinem Flehen!
3 Höre auf mich und antworte mir!
Ich bin unruhig in meiner Klage und stöhne
4 vor dem Brüllen des Feindes,
vor der Bedrückung des Gottlosen;
denn sie wollen Unheil über mich bringen
und befeinden mich grimmig!
5 Mein Herz bebt in mir,
und die Schrecken des Todes haben mich überfallen;
6 Furcht und Zittern kommt mich an,
und Schauder bedeckt mich.
7 Und ich sprach: O dass ich Flügel hätte wie die Taube;
ich würde davonfliegen, bis ich Ruhe fände!
8 Siehe, ich wollte weit weg fliehen,
mich in der Wüste aufhalten; (Sela.)
9 ich wollte zu meinem Zufluchtsort eilen
vor dem brausenden Wind, vor dem Sturm.
10 Vertilge sie, Herr, entzweie sie in ihren Absprachen,[u]
denn ich sehe Gewalttat und Streit in der Stadt!
11 Tag und Nacht gehen sie umher auf ihren Mauern,
und in ihrem Inneren ist Unheil und Verderben.
12 Bosheit herrscht in ihrer Mitte,
und von ihrem Markt weichen nicht Bedrückung und Betrug.
13 Denn es ist nicht mein Feind, der mich schmäht;
das könnte ich ertragen.
Nicht mein Hasser tut groß gegen mich;
vor dem wollte ich mich verbergen.
14 Aber du bist es, ein Mensch meinesgleichen,
mein Freund und mein Vertrauter!
15 [Dabei] hatten wir innige Gemeinschaft miteinander,
sind zum Haus Gottes gegangen mit der Menge! —
16 Der Tod überfalle sie!
Sie sollen lebendig ins Totenreich fahren,
denn Bosheit ist in ihren Wohnungen, in ihrem Inneren.
17 Ich aber rufe zu Gott,
und der Herr wird mir helfen.
18 Abends, morgens und mittags will ich beten und ringen,[v]
so wird er meine Stimme hören.
19 Er hat meine Seele erlöst und ihr Frieden verschafft
vor denen, die mich bekriegten;
denn viele sind gegen mich gewesen.
20 Gott wird hören und sie demütigen,
er, der auf dem Thron sitzt von Urzeit her. (Sela.)
Denn sie ändern sich nicht,
und sie fürchten Gott nicht. —
21 Er[w] hat seine Hand ausgestreckt gegen die, welche in Frieden mit ihm lebten;
seinen Bund hat er entweiht.
22 Seine Reden sind glatt wie Butter,
aber Krieg hat er im Sinn.
Seine Worte sind sanfter als Öl,
aber doch gezückte Schwerter.
23 Wirf dein Anliegen auf den Herrn,
und er wird für dich sorgen;
er wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen!
24 Ja, du, o Gott,
wirst sie in die Grube des Verderbens hinunterstoßen;
die Blutgierigen und Falschen
werden es nicht bis zur Hälfte ihrer Tage bringen.
Ich aber vertraue auf dich!
Psalm 56
1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie]: »Die stumme Taube unter den Fremden.« Ein Miktam Davids; als ihn die Philister in Gat ergriffen.
2 O Gott, sei mir gnädig,
denn der Mensch wütet gegen mich;
den ganzen Tag bekriegt und bedrängt er mich!
3 Meine Widersacher wüten gegen mich den ganzen Tag,
ja, viele bekriegen mich voller Hochmut.
4 Wenn mir angst ist,
vertraue ich auf dich!
5 In Gott[x] will ich rühmen sein Wort;
auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht;
was kann ein Mensch[y] mir antun?
6 Täglich verdrehen sie meine Worte,
auf mein Unglück gehen alle ihre Gedanken;
7 sie rotten sich zusammen, verbergen sich;
sie beobachten meine Tritte,
weil sie auf mein Leben lauern.
8 Sollten sie bei ihrer Bosheit entkommen?
O Gott, stürze die Völker nieder im Zorn!
9 Du zählst, wie oft ich fliehen muss;
sammle meine Tränen in deinen Schlauch!
Stehen sie nicht in deinem Buch?
10 An dem Tag, da ich rufe,
weichen meine Feinde zurück;
das weiß ich, dass Gott für mich ist.
11 In Gott will ich rühmen das Wort,
im Herrn will ich rühmen das Wort.
12 Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht;
was kann ein Mensch mir antun?
13 Die Gelübde, die ich dir, o Gott, gelobte, liegen auf mir;
ich will dir Dankopfer entrichten!
14 Denn du hast meine Seele vom Tod gerettet,
meine Füße vom Gleiten,
damit ich wandle vor dem Angesicht Gottes
im Licht des Lebens.[z]
Psalm 57
1 Dem Vorsänger. »Verdirb nicht.« Von David, ein Miktam, als er vor Saul in die Höhle floh.
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig!
Denn bei dir birgt sich meine Seele,
und ich nehme Zuflucht unter dem Schatten deiner Flügel,
bis das Verderben vorübergezogen ist.
3 Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der meine Sache hinausführt.
4 Er wird mir vom Himmel Rettung senden,
wird den zum Hohn machen, der gegen mich wütet. (Sela.)
Gott wird seine Gnade und Wahrheit senden.
5 Meine Seele ist mitten unter Löwen,
ich liege zwischen Feuerbränden, wohne unter Menschenkindern,
deren Zähne Speere und Pfeile
und deren Zungen scharfe Schwerter sind.
6 Erhebe dich über die Himmel, o Gott,
Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!
7 Sie haben meinen Füßen ein Netz gestellt,
meine Seele niedergebeugt;
sie haben eine Grube gegraben vor mir —
und sie sind selbst hineingefallen! (Sela.)
8 Mein Herz ist getrost, o Gott,
mein Herz ist getrost,
ich will singen und spielen.
9 Wach auf, meine Seele,
Harfe und Laute, wacht auf!
Ich will die Morgenröte wecken.
10 Herr, ich will dich preisen unter den Völkern,
ich will dir lobsingen unter den Nationen!
11 Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade,
und deine Treue bis zu den Wolken!
12 Erhebe dich über die Himmel, o Gott,
Über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!
Psalm 58
1 Dem Vorsänger. »Verdirb nicht.«
Von David, ein Miktam.
2 Seid ihr denn wirklich stumm, wo ihr Recht sprechen,
wo ihr ein richtiges Urteil fällen solltet, ihr Menschenkinder?
3 Stattdessen schmiedet ihr Unrecht im Herzen;
im Land teilen eure Hände Gewalttat aus.
4 Die Gottlosen sind abtrünnig von Mutterleib an,
die Lügner gehen auf dem Irrweg von Geburt an.
5 Ihr Gift ist wie Schlangengift,
sie sind wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt,
6 die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer,
des Zauberers, der kundig ist in Zaubersprüchen.
7 O Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Maul;
Herr, zerschmettere den jungen Löwen das Gebiss!
8 Lass sie zerrinnen wie Wasser, das sich verläuft!
Legt er seine Pfeile an, so seien sie wie abgeschnitten!
9 Sie sollen sein wie eine Schnecke, die dahingeht und zerfließt,
wie die Fehlgeburt einer Frau, welche nie die Sonne sah!
10 Ehe noch eure Töpfe heiß werden vom Dornfeuer,
wird er sie hinwegfegen, sei es roh, sei es in Gluthitze.
11 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er die Rache sieht,
und wird seine Füße baden im Blut des Gottlosen.
12 Und die Leute werden sagen: Der Gerechte empfängt doch seine Frucht;
es gibt doch einen Gott, der richtet auf Erden!
Psalm 59
1 Dem Vorsänger. »Verdirb nicht.«
Von David, ein Miktam, als Saul das Haus bewachen ließ, um ihn zu töten.
2 Mein Gott, rette mich von meinen Feinden,
beschütze mich vor meinen Widersachern!
3 Rette mich von den Übeltätern,
und hilf mir gegen die Blutgierigen![aa]
4 Denn siehe, sie lauern auf mein Leben,
Starke sammeln sich gegen mich,
ohne mein Verschulden und ohne dass ich gesündigt hätte, o Herr!
5 Gegen einen Unschuldigen laufen und rüsten sie sich;
erwache, komm mir entgegen und sieh!
6 Ja, du, Herr, Gott der Heerscharen,
du Gott Israels, erwache, um alle Heiden heimzusuchen;
sei keinem der ruchlosen Verräter gnädig! (Sela.)
7 Sie kommen jeden Abend,
heulen wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.
8 Siehe, sie geifern mit ihrem Mund,
Schwerter sind auf ihren Lippen;
denn [sie denken:] »Wer hört es?«
9 Du aber, o Herr, lachst über sie,
du spottest über alle Heiden.
10 Angesichts ihrer Macht[ab] will ich auf dich harren;
denn Gott ist meine sichere Burg.
11 Mein Gott wird mir entgegenkommen mit seiner Gnade;
Gott wird mich meine Lust sehen lassen an meinen Feinden.
12 Töte sie nicht, damit mein Volk es nicht vergisst;
lass sie umherirren durch deine Macht und stürze sie nieder,
Herr, unser Schild!
13 Das Wort ihres Mundes ist nichts als Sünde;
sie sollen sich verstricken in ihrem Hochmut
wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen.
14 Vertilge sie im Zorn,
vertilge sie, damit sie nicht mehr sind,
damit man erkennt, dass Gott in Jakob herrscht
bis an die Enden der Erde! (Sela.)
15 Jeden Abend kommen sie wieder,
heulen wie die Hunde und laufen in der Stadt umher;
16 sie irren umher nach Fraß;
wenn sie nicht satt werden, so bleiben sie über Nacht.
17 Ich aber will deine Macht besingen
und jeden Morgen deine Gnade rühmen,
dass du mir eine sichere Burg warst,
und ein Zufluchtsort am Tag meiner Bedrängnis.
18 Ich will dir lobsingen, meine Stärke;
denn Gott ist meine sichere Burg,
der Gott, der mir Gnade erweist!
Psalm 60
1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Lilie«. Ein Zeugnis. Ein Miktam von David; zum Lehren.
2 Als er mit den Aramäern von Naharajim und mit den Aramäern von Zoba gekämpft hatte, und Joab zurückkehrte und die Edomiter im Salztal schlug, zwölftausend Mann.
3 O Gott, du hast uns verworfen, du hast uns zerstreut,
du bist zornig gewesen; stelle uns wieder her!
4 Du hast das Land erschüttert und zerspalten;
heile seine Brüche; denn es wankt!
5 Du hast dein Volk Hartes sehen lassen;
du tränktest uns mit Taumelwein.
6 Du hast denen, die dich fürchten, ein Banner gegeben,[ac]
dass sie sich erheben um der Wahrheit willen. (Sela.)
7 Damit deine Geliebten befreit werden,
Rette durch deine Rechte und erhöre uns!
8 Gott hat gesprochen in seinem Heiligtum:
»Ich will frohlocken! Ich will Sichem verteilen
und das Tal Sukkoth ausmessen;
9 Gilead gehört mir, und Manasse gehört mir,
und Ephraim ist die Festung meines Hauptes,
Juda mein Herrscherstab;
10 Moab ist mein Waschbecken,
auf Edom werfe ich meinen Schuh,[ad]
jauchze mir zu, Philisterland!«
11 Wer führt mich in die feste Stadt,
wer geleitet mich nach Edom?
12 Hast du uns, o Gott, nicht verstoßen,
und ziehst nicht aus, o Gott, mit unseren Heeren?
13 Schaffe uns Hilfe in der Drangsal;
Menschenhilfe ist ja nichtig!
14 Mit Gott werden wir Gewaltiges vollbringen,
und er wird unsere Feinde zertreten.
Psalm 61
1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Von David.
2 Höre, o Gott, mein Schreien,
achte auf mein Gebet!
3 Vom Ende der Erde rufe ich zu dir,
da mein Herz verschmachtet:
Führe du mich auf den Felsen,
der mir zu hoch ist!
4 Denn du bist meine Zuflucht geworden,
ein starker Turm vor dem Feind.[ae]
5 Lass mich ewiglich wohnen in deinem Zelt,
mich bergen im Schatten deiner Flügel! (Sela.)
6 Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört,
du hast mir das Erbteil derer gegeben, die deinen Namen fürchten.
7 Verleihe dem König langes Leben,
dass seine Jahre Geschlechter überdauern![af]
8 Er bleibe ewiglich vor Gottes Angesicht;
gib, dass Gnade und Treue ihn behüten!
9 So will ich deinem Namen lobsingen allezeit,
um meine Gelübde zu erfüllen Tag für Tag.
Psalm 62
1 Dem Vorsänger. Für Jeduthun. Ein Psalm Davids.
2 Nur auf Gott wartet still meine Seele;
von ihm kommt meine Rettung.
3 Nur er ist mein Fels und mein Heil,
meine sichere Burg;
ich werde nicht allzu sehr wanken.
4 Wie lange lauft ihr alle Sturm gegen einen Mann
und wollt ihn zertrümmern
wie eine überhängende Wand,
eine rissige Mauer?
5 Sie planen nur, ihn von seiner Höhe hinabzustoßen;
sie haben Wohlgefallen an Lüge;
mit ihrem Mund segnen sie,
aber im Herzen fluchen sie. (Sela.)
6 Nur auf Gott wartet still meine Seele;
denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7 Nur er ist mein Fels und mein Heil,
meine sichere Burg;
ich werde nicht wanken.
8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre;
der Fels meiner Stärke,[ag] meine Zuflucht ist in Gott.
9 Vertraue auf ihn allezeit, o Volk,
schüttet euer Herz vor ihm aus!
Gott ist unsere Zuflucht. (Sela.)
10 Nur ein Hauch sind die Menschenkinder,
ein Trug die Herrensöhne[ah];
auf der Waage steigen sie empor,
sind allesamt leichter als ein Hauch!
11 Verlasst euch nicht auf erpresstes Gut
und setzt nicht trügerische Hoffnung auf Raub;
wenn der Reichtum sich mehrt,
so hängt euer Herz nicht daran!
12 Eines hat Gott geredet,
zweierlei ist’s, was ich gehört habe:
dass die Macht bei Gott steht;
13 bei dir, o Herr, steht aber auch die Gnade,
denn du vergiltst einem jeden nach seinem Tun!
Psalm 63
1 Ein Psalm Davids,
als er in der Wüste Juda war.
2 O Gott, du bist mein Gott; früh[ai] suche ich dich!
Meine Seele dürstet nach dir;
mein Fleisch schmachtet nach dir
in einem dürren, lechzenden Land ohne Wasser,
3 dass ich deine Macht und Herrlichkeit sehen darf,
gleichwie ich dich schaute im Heiligtum.
4 Denn deine Gnade ist besser als Leben;
meine Lippen sollen dich rühmen.
5 So will ich dich loben mein Leben lang,
in deinem Namen meine Hände aufheben.
6 Meine Seele wird satt wie von Fett und Mark,
und mit jauchzenden Lippen lobt dich mein Mund,
7 wenn ich an dich gedenke auf meinem Lager,
in den Nachtwachen nachsinne über dich.
8 Denn du bist meine Hilfe geworden,
und ich juble unter dem Schatten deiner Flügel.
9 An dir hängt meine Seele;
deine Rechte hält mich aufrecht.
10 Jene aber, die meine Seele verderben wollen,
werden hinabfahren in die untersten Örter der Erde.
11 Man wird sie der Gewalt des Schwertes preisgeben,
eine Beute der Schakale werden sie sein!
12 Der König aber wird sich freuen in Gott;
wer bei ihm schwört, wird sich glücklich preisen,
doch der Mund der Lügenredner wird gestopft!
Psalm 64
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids.
2 O Gott, höre meine Stimme, wenn ich seufze;
behüte meine Seele, wenn der Feind mich schreckt!
3 Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Bösen,
vor der Rotte der Übeltäter,
4 die ihre Zunge geschärft haben wie ein Schwert,
die mit giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen,
5 um damit heimlich auf den Unschuldigen zu schießen;
plötzlich schießen sie auf ihn ohne Scheu.
6 Sie ermutigen sich zu einer bösen Sache,
verabreden sich, heimlich Schlingen zu legen;
sie sagen: »Wer wird sie sehen?«
7 Sie ersinnen Tücken: »Wir sind fertig, ersonnen ist der Plan!
Und das Innere eines jeden, ja, sein Herz ist unergründlich!«
8 Aber Gott schießt einen Pfeil auf sie,
plötzlich werden sie verwundet,
9 und ihre eigene Zunge bringt sie zu Fall,
sodass sich jedermann entsetzt, der sie sieht.
10 Da werden sich alle Menschen fürchten
und sagen: »Das hat Gott getan!«
und erkennen, dass es sein Werk ist.
11 Der Gerechte wird sich freuen im Herrn
und auf ihn vertrauen,
und alle aufrichtigen Herzen werden sich glücklich preisen.
Psalm 65
1 Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids; ein Lied.
2 Auf dich harrt der Lobgesang, o Gott, in Zion,
und dir wird das Gelübde erfüllt werden!
3 Du erhörst Gebet;
darum kommt alles Fleisch zu dir.
4 Missetaten überwältigen mich;
unsere Übertretungen — du wirst sie sühnen.
5 Wohl dem, den du erwählst und zu dir nahen lässt,
dass er wohne in deinen Vorhöfen!
Wir werden uns sättigen von den Gütern deines Hauses,
deines heiligen Tempels!
6 Du wirst uns antworten durch furcht- gebietende [Taten] in Gerechtigkeit,
du Gott unseres Heils,
du Zuversicht aller Enden der Erde
und des fernsten Meeres;
7 der du die Berge gründest in deiner Kraft,
der du mit Macht umgürtet bist;
8 der du das Brausen der Meere stillst,
das Brausen ihrer Wellen und das Toben der Völker,
9 damit vor deinen Wunderzeichen sich fürchten,
die an den Enden [der Erde] wohnen;
du lässt jubeln den Osten und den Westen.[aj]
10 Du suchst das Land[ak] heim und bewässerst es
und machst es sehr reich;
der Strom Gottes hat Wasser in Fülle.
Du lässt ihr Getreide gut geraten,
denn so bereitest du [das Land] zu;
11 du tränkst seine Furchen, feuchtest seine Schollen;
mit Regenschauern machst du es weich
und segnest sein Gewächs.
12 Du krönst das Jahr mit deiner Güte,
und deine Fußstapfen triefen von Fett.
13 Es triefen Auen in der Steppe,
und mit Jubel gürten sich die Hügel.
14 Die Weiden kleiden sich mit Schafen,
und die Täler bedecken sich mit Korn;
sie jauchzen, ja, sie singen.
Psalm 66
1 Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm.
Jauchzt Gott, alle Welt![al]
2 Besingt die Herrlichkeit seines Namens,
macht herrlich sein Lob!
3 Sprecht zu Gott: Wie furchtgebietend sind deine Werke!
Wegen der Größe deiner Macht schmeicheln dir deine Feinde.
4 Alle Welt wird dich anbeten und dir lobsingen,
sie wird deinem Namen lobsingen! (Sela.)
5 Kommt her und schaut die Großtaten Gottes,
dessen Tun an den Menschenkindern so furchtgebietend ist!
6 Er verwandelte das Meer in trockenes Land,
durch den Strom gingen sie zu Fuß;
dort freuten wir uns in ihm.
7 Er herrscht ewiglich in seiner Macht;
seine Augen haben acht auf die Heiden.
Die Widerspenstigen sollen sich ja nicht [gegen ihn] erheben! (Sela.)
8 Preist unseren Gott, ihr Völker,
lasst laut sein Lob erschallen,
9 der unsere Seelen am Leben erhielt
und unsere Füße nicht wanken ließ!
10 Denn du hast uns geprüft, o Gott,
und hast uns geläutert, wie man Silber läutert.
11 Du hast uns ins Gefängnis geführt,
hast unseren Lenden eine schwere Last auferlegt;
12 du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen;
wir sind in Feuer und Wasser gekommen,
aber du hast uns herausgeführt in die Fülle.
13 Ich will mit Brandopfern in dein Haus kommen,
will dir meine Gelübde erfüllen,
14 zu denen sich meine Lippen aufgetan hatten,
und die mein Mund geredet hatte in meiner Not.
15 Brandopfer von fetten [Schafen] will ich dir darbringen
samt dem Rauch von Widdern;
Rinder samt Böcken will ich zurichten. (Sela.)
16 Kommt her, hört zu, ihr alle, die ihr Gott fürchtet;
ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat!
17 Zu ihm rief ich mit meinem Mund,
und [sein] Ruhm war auf meiner Zunge.
18 Hätte ich Unrecht vorgehabt in meinem Herzen,
so hätte der Herr nicht erhört;
19 doch wahrlich, Gott hat erhört,
er hat geachtet auf die Stimme meines Flehens.
20 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen
noch seine Gnade von mir gewendet hat!
Psalm 67
1 Dem Vorsänger. Mit Saitenspiel. Ein Psalmlied.
2 Gott sei uns gnädig und segne uns;
er lasse sein Angesicht leuchten über[am] uns, (Sela)
3 damit man auf Erden deinen Weg erkenne,
unter allen Heidenvölkern dein Heil.
4 Es sollen[an] dir danken die Völker, o Gott,
alle Völker sollen dir danken!
5 Die Nationen sollen sich freuen und jauchzen,
weil du die Völker recht richtest
und die Nationen auf Erden führst. (Sela.)
6 Es sollen dir danken die Völker, o Gott;
alle Völker sollen dir danken!
7 Das Land[ao] gibt sein Gewächs;
es segne uns Gott, unser Gott.
8 Es segne uns Gott,
und alle Enden der Erde sollen ihn fürchten!
Psalm 68
1 Dem Vorsänger. Von David.
Ein Psalmlied.
2 Gott wird sich erheben;
seine Feinde werden sich zerstreuen,
und die ihn hassen, werden vor ihm fliehen![ap]
3 Wie Rauch vertrieben wird, so wirst du sie vertreiben;
wie Wachs vor dem Feuer zerschmilzt,
so werden die Gottlosen vergehen vor dem Angesicht Gottes!
4 Die Gerechten aber werden sich freuen
und fröhlich sein vor Gottes Angesicht
und jubeln vor Freude.
5 Singt Gott, lobsingt seinem Namen!
Macht Bahn dem, der durch die Steppen fährt,
Herr ist sein Name,[aq]
und frohlockt vor ihm!
6 Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen
ist Gott, der in seinem Heiligtum wohnt;
7 ein Gott, der Vereinsamten ein Heim gibt,
der Gefangene hinausführt ins Glück;
aber die Widerspenstigen wohnen in dürrem Land.
8 O Gott, als du auszogst vor deinem Volk her,
als du durch die Wüste schrittest, (Sela)
9 da erbebte die Erde,
auch die Himmel troffen vor Gottes Angesicht,
der Sinai dort vor Gott,
dem Gott Israels.
10 Regen in Fülle hast du ausgegossen, o Gott;
dein Erbe, das ermattet war, hast du erquickt.
11 Deine Herde wohnte darin;
in deiner Güte, o Gott, hast du es für die Elenden zubereitet!
12 Der Herr erlässt sein Wort[ar];
groß ist die Schar der Siegesbotinnen.
13 Die Könige der Heerscharen,
sie fliehen, ja, sie fliehen;
und die Bewohnerin des Hauses teilt Beute aus!
14 Wollt ihr zwischen den Hürden liegen?
Die Flügel der Taube sind mit Silber überzogen
und ihr Gefieder mit schimmerndem Gold!
15 Als der Allmächtige die Könige dort zerstreute,
da schneite es auf dem Zalmon[as].
16 Das Gebirge Baschan ist ein Gottesberg,
das Gebirge Baschan ist ein gipfelreicher Berg.
17 Warum beneidet ihr gipfelreichen Berge
den Berg, den Gott zu seiner Wohnung begehrt hat,
den der Herr auch ewiglich bewohnen wird?
18 Gottes Wagen sind zehntausendmal zehntausend,
tausende und Abertausende;
der Herr ist unter ihnen — [wie am] Sinai in Heiligkeit.[at]
19 Du bist zur Höhe emporgestiegen,
hast Gefangene weggeführt;[au]
du hast Gaben empfangen unter den Menschen,
auch den Widerspenstigen,
damit Gott, der Herr, eine Wohnung habe.
20 Gepriesen sei der Herr!
Tag für Tag trägt er unsere Last,
Gott ist unser Heil! (Sela.)
21 Gott ist für uns ein Gott der Rettung,
und Gott, der Herr,[av] hat Auswege aus dem Tod.
22 Gewiss wird Gott das Haupt seiner Feinde zerschmettern,
den Haarscheitel dessen, der in seinen Sünden einhergeht.
23 Der Herr hat gesagt: Ich will [sie] von Baschan zurückbringen,
ich will [sie] zurückbringen aus den Tiefen des Meeres,
24 damit du sie zerschmetterst,
damit dein Fuß im Blut [watet],
damit die Zunge deiner Hunde
ihr Teil bekommt von den Feinden!
25 Man sieht, o Gott, deinen Einzug,
den Einzug meines Gottes, meines Königs, ins Heiligtum:
26 Die Sänger gehen voran, danach die Saitenspieler,
inmitten der Jungfrauen, die die Handpauken schlagen.
27 Preist Gott, den Herrn, in den Versammlungen,
ihr aus Israels Quell!
28 Dort ist Benjamin, der kleine, [mit] ihrem Herrscher,
die Fürsten von Juda mit ihrer Schar,
die Fürsten von Sebulon, die Fürsten von Naphtali!
29 Dein Gott hat geboten, dass du stark seist;
stärke, o Gott, was du für uns gewirkt hast!
30 Um deines Tempels in Jerusalem willen
werden Könige dir Gaben bringen.
31 Schelte das Tier im Schilf,[aw]
die Rotte der starken Stiere samt den Kälbern der Völker,[ax]
damit sie sich unterwerfen und Silberbarren als Tribut bringen!
Zerstreue die Völker, die gerne Krieg führen!
32 Vornehme aus Ägypten werden kommen,
Kusch[ay] wird eilends seine Hände nach Gott ausstrecken.
33 Ihr Königreiche der Erde, singt Gott,
lobsingt dem Herrn, (Sela)
34 dem, der einherfährt am Himmel, am uralten Himmel![az]
Siehe, er lässt seine Stimme erschallen, seine gewaltige Stimme!
35 Gebt Gott das Lob!
Seine Hoheit waltet über Israel
und seine Macht in den Wolken.
36 Furchtgebietend erweist du dich, o Gott, von deinem Heiligtum aus!
Der Gott Israels verleiht seinem Volk Macht und Stärke.
Gepriesen sei Gott!
Psalm 69
1 Dem Vorsänger. Nach [der Melodie] »Lilien«. Von David.[ba]
2 Hilf mir, o Gott,
denn die Wasser gehen mir bis an die Seele![bb]
3 Ich bin versunken in tiefem Schlamm
und habe keinen Stand;
ich bin in tiefes Wasser geraten,
und die Flut überströmt mich;
4 ich bin müde von meinem Schreien,
meine Kehle ist vertrocknet;
meine Augen sind verschmachtet
im Harren auf meinen Gott.
5 Die mich ohne Ursache hassen,
sind zahlreicher als die Haare auf meinem Haupt;
die mich verderben wollen, sind mächtig,
die ohne Grund mir feind sind;
was ich nicht geraubt habe,
das soll ich erstatten!
6 O Gott, du kennst meine Torheit,
und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen.[bc]
7 Lass nicht zuschanden werden an mir, die auf dich hoffen,
o du Herrscher[bd], Herr der Heerscharen;
lass nicht meinetwegen beschämt werden, die dich suchen,
du Gott Israels!
8 Denn um deinetwillen trage ich Schmach,
und Schande bedeckt mein Angesicht.
9 Entfremdet bin ich meinen Brüdern
und ein Fremder geworden den Söhnen meiner Mutter.
10 Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt,
und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.
11 Als meine Seele fastete und weinte,
wurde ich deshalb beschimpft,
12 und als ich mich mit Sacktuch kleidete,
haben sie mich zum Sprichwort gemacht.
13 Die im Tor sitzen, schwatzen von mir,
und die Zecher singen von mir beim Saitenspiel.
14 Ich aber bete zu dir,
o Herr, zur angenehmen Zeit;
o Gott, nach deiner großen Gnade
erhöre mich mit deiner treuen Hilfe!
15 Reiße mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke!
Lass mich Rettung finden vor denen, die mich hassen, und aus den Wassertiefen,
16 dass mich die Wasserflut nicht überströmt
und mich die Tiefe nicht verschlingt,
noch die Grube sich über mir schließt!
17 Erhöre mich, Herr,
denn deine Gnade ist freundlich;
wende dich zu mir
nach deiner großen Barmherzigkeit
18 und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht,
denn ich bin in Not;
erhöre mich eilends!
19 Nahe dich meiner Seele, erlöse sie;
um meiner Feinde willen befreie mich!
20 Du weißt um meine Schmach,
um meine Schande und Beschimpfung;
meine Widersacher sind alle vor dir.
21 Die Schmach hat mein Herz gebrochen,
und ich bin elend;
ich wartete auf Mitleid, aber da war keines,
und auf Tröster, aber ich fand sie nicht.
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