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Bible in 90 Days

An intensive Bible reading plan that walks through the entire Bible in 90 days.
Duration: 88 days
Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)
Version
Psalmen 25:1-45:14

Vertrauen auf die Güte des Herrn[a]

25 Von David.

Nach dir, Herr, sehnt sich meine Seele.[b]
Auf dich, mein Gott, vertraue ich;
lass mich nicht in Schande enden,
lass meine Feinde nicht über mich triumphieren!

Ja, niemand gerät in Schande, wenn er seine Hoffnung auf dich setzt.
Aber wer sich treulos von dir abwendet
– aus welchem Vorwand auch immer –,
der wird beschämt dastehen.

Herr, zeige mir deine Wege
und lehre mich, auf deinen Pfaden zu gehen!
Führe mich durch deine Treue und unterweise mich.
Denn du bist der Gott, der mir Rettung schafft.
Auf dich hoffe ich Tag für Tag.

Denk an dein großes Erbarmen, Herr,
und an deine reiche Gnade, die du seit jeher erwiesen hast!

Denk doch nicht an die Sünden, die ich in meiner Jugendzeit begangen habe,
und auch nicht an meine späteren Verfehlungen!
Allein in deiner Gnade denk an mich, Herr,
deine Güte ist doch so groß.

Gütig und aufrichtig ist der Herr.
Deshalb zeigt er Menschen, die sich von ihm abgewandt haben, den rechten Weg.
Er unterweist die Demütigen in dem, was gut und richtig ist[c],
ja, gerade ihnen zeigt er seinen Weg.
10 Der Herr führt alle in seiner Gnade und Treue,
die sich an seinen Bund halten[d] und sich richten nach dem, was er in seinem Wort bezeugt.

11 Mach deinem Namen alle Ehre, Herr[e]:
Vergib mir meine Schuld, denn sie ist groß!

12 Wie steht es mit dem Menschen, der in Ehrfurcht vor dem Herrn lebt?
Ihn lässt der Herr den Weg erkennen, den er wählen soll.
13 Sein Leben lang erfährt er Gutes[f],
und seine Nachkommen werden einst das Land besitzen.

14 Der Herr zieht die ins Vertrauen, die in Ehrfurcht vor ihm leben;
seinen Bund macht er ihnen bekannt[g].

15 Meine Augen blicken ständig auf den Herrn,
denn er, er wird meine Füße aus dem Fangnetz ziehen.

16 ´Herr`, wende dich mir zu und sei mir gnädig,
denn ich bin einsam und vom Leid gebeugt.
17 Sprenge du die Fesseln, die mir das Herz zusammenschnüren[h],
lass mich frei werden von allem, was mir jetzt noch Angst macht.

18 Achte auf mein Elend und auf meine Mühe
und vergib mir alle meine Sünden!
19 Sieh doch, wie viele Feinde ich habe,
sie verfolgen mich mit abgrundtiefem Hass!

20 Bewahre mein Leben und rette mich!
Lass mich nicht in Schande geraten,
denn bei dir suche ich Zuflucht.
21 Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sollen mein Schutz sein,
denn meine Hoffnung bist allein du.

22 Gott, erlöse Israel aus all seiner Not!

Ein Unschuldiger bittet Gott um Gerechtigkeit

26 Von David.

Verschaffe mir Recht, Herr,
denn ich bin immer aufrichtig meinen Weg gegangen.
Und weil ich auf den Herrn vertraue,
werde ich nicht zu Fall kommen.

Du kannst mich auf die Probe stellen, Herr.
Ergründe, wie ich wirklich bin, prüfe mich auf Herz und Nieren!

Deine Gnade habe ich stets vor Augen,
und deine Treue bestimmt meinen Weg.
Mit Betrügern hatte ich keinen Umgang,
mit hinterhältigen Menschen gab ich mich nicht ab.
Ich verabscheue es, wenn Leute sich versammeln, die Böses planen,
und mit denen, die Gott verachten, setze ich mich nicht ´an einen Tisch`.

Meine Hände sind frei von Schuld[i],
und so trete ich vor deinen Altar, Herr[j].
Dort will ich laut meinen Dank hören lassen,
erzählen will ich von all deinen Wundern.
Herr, ich liebe die Stätte, wo dein Haus steht,
den Ort, an dem deine Herrlichkeit wohnt.

Lass mich[k] nicht umkommen zusammen mit denen, die sich von dir abgewandt haben;
lass mein Leben nicht mit den blutgierigen Mördern zu Ende gehen.
10 An ihren Händen klebt Unrecht,
gerne nehmen sie Bestechungsgelder an.[l]

11 Ich aber gehe ehrlich meinen Weg.
Erlöse mich und sei mir gnädig!
12 Nun stehe ich auf festem, ebenem Boden.
Mitten in der Gemeinde werde ich den Herrn preisen.

Die Nähe des Herrn gibt Licht und Geborgenheit

27 Von David.

Der Herr ist mein Licht und mein Heil –
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg,
vor wem sollte ich erschrecken?

Wenn boshafte Menschen über mich herfallen,
um mich mit Haut und Haaren zu verschlingen,
meine Gegner und Feinde –
dann sind sie es, die stürzen und fallen!

Selbst wenn mich ein Heer von Feinden umlagert:
mein Herz ist nicht von Furcht erfüllt.
Und wenn Krieg gegen mich ausbricht,
bleibe ich dennoch voll Zuversicht.

Eines habe ich vom Herrn erbeten,
das ist mein tiefster Wunsch:
alle Tage meines Lebens im Haus des Herrn zu wohnen,
um die Freundlichkeit des Herrn zu sehen
und über ihn nachzudenken – dort in seinem Heiligtum[m].

Denn er wird mich am Tag des Unglücks in seinem Zelt bergen,
mir dort in der Verborgenheit seinen Schutz gewähren
und mich auf einem hohen Felsen in Sicherheit bringen.
Erhobenen Hauptes werde ich auf meine Feinde rings um mich herabsehen.
Und ich will dort in seinem Heiligtum[n] mit lautem Jubel meine Dankopfer bringen,
ich will den Herrn preisen mit Musik und Gesang.

Höre, Herr, wenn ich nun mit lauter Stimme rufe,
sei mir gnädig und antworte mir!

In meinem Herzen wiederhole ich deine Worte:
»Kommt vor mein Angesicht, sucht meine Nähe!«
Ja, Herr, das will ich tun: ich will vor dein Angesicht treten.

Verbirg dich[o] darum nicht vor mir,
stoße mich, deinen Diener, nicht im Zorn zurück,
denn du warst zu jeder Zeit meine Hilfe!
Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, mein Retter und mein Gott!

10 Selbst wenn Vater und Mutter mich verließen,
der Herr nimmt mich dennoch auf.

11 Lass mich deinen Weg erkennen, Herr,
und leite mich auf ebener Bahn –
tu es meinen Feinden zum Trotz!
12 Liefere mich nicht dem Mutwillen meiner Widersacher aus,
denn es treten falsche Zeugen gegen mich auf!
Aus ihrem Mund kommen heftige Worte voller Unrecht und Gewalt.

13 Doch ich bin gewiss, dass ich am Leben bleiben und sehen werde,
wie gütig der Herr ist.[p]

14 Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut –
ja, hoffe auf den Herrn!

Der Herr ist Stärke und Schutz

28 Von David.

Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels.
Wende dich nicht von mir ab!
Wenn du mich schweigend abweist, werde ich denen gleichen,
die sterben und unter die Erde kommen[q].

Höre mein lautes Rufen, wenn ich dich um Hilfe bitte
und meine Hände ausstrecke zu deiner heiligen Wohnung[r]!

Reiß mich nicht plötzlich in den Tod,
zusammen mit den Gottlosen und Verbrechern,
die mit anderen ´zum Schein` freundlich reden,
während ihre Herzen voller Bosheit sind!

Gib ihnen, was sie für ihre Taten verdienen
und was zu ihrem boshaften Verhalten passt!
Lass das Unheil über sie hereinbrechen, das sie selbst ausgelöst haben.
Zahle ihnen ihr Unrecht heim!

Denn alles, was der Herr tut, ist ihnen gleichgültig.
Sie wollen auch nicht anerkennen,
was seine Hände geschaffen haben.
Darum wird er sie ´und ihre Werke` niederreißen
und nicht wieder aufbauen.

Gepriesen sei der Herr,
denn er hat auf mein lautes Flehen gehört!

Der Herr ist meine Stärke und mein Schild.
Auf ihn habe ich vertraut, darum wurde mir geholfen.
Deshalb ist mein Herz voll Freude und Jubel,
ich will ihn preisen mit meinem Lied.

Der Herr ist Stärke und Schutz für sein Volk;
seinen gesalbten König[s] umgibt er wie eine sichere Festung,
die ihm Rettung bringt.

Hilf deinem Volk und segne dein Eigentum,
weide und trage es wie ein Hirte seine Herde für immer und ewig!

Die Stimme des Herrn

29 Ein Psalm Davids.

Erweist dem Herrn Ehre, ihr himmlischen Wesen!
Preist die Herrlichkeit und Macht des Herrn![t]
Gebt dem Herrn die Ehre, die seinem Namen gebührt!
Betet den Herrn an in heiligem Festschmuck!

Der Herr lässt über den Wassern seine mächtige Stimme[u] hören,
der Gott der Herrlichkeit lässt den Donner dröhnen.
Ja, der Herr thront über den großen Wassermassen.

Die Stimme des Herrn erdröhnt gewaltig,
erhaben ist die Stimme des Herrn.

Die Stimme des Herrn zerbricht ´mächtige` Zedern,
selbst die ´gewaltigen` Zedern auf dem Libanongebirge spaltet der Herr.
Er lässt den Libanon erbeben und hüpfen wie ein Kalb,
auch den Hermon lässt er auf und nieder springen wie einen jungen Stier.[v]

Die Stimme des Herrn lässt feurige Blitze zucken.[w]
Die Stimme des Herrn erfasst nun auch die Steppe,
der Herr lässt die Wüste Kadesch erbeben.

Die Stimme des Herrn erschreckt die Hirschkühe,
vorzeitig bringen sie ihre Jungen zur Welt.
In den Wäldern schlägt sie die Äste ab
und fegt das Laub von den Bäumen.[x]
Und in seinem Tempel rufen alle: »Ihm sei Ehre!«

10 Der Herr thront über dem Himmelsozean,
ja, der Herr sitzt auf seinem Thron für immer und ewig.

11 Der Herr schenkt seinem Volk Kraft.
Der Herr segnet sein Volk mit Frieden.

Das Leben neu geschenkt

30 Ein Psalm Davids. Ein Lied zur Einweihung des Tempels[y].

Ich will dich preisen, Herr,
denn du hast mich aus einem tiefen Abgrund heraufgezogen
und meinen Feinden keinen Triumph über mich gegönnt.

Herr, mein Gott, im Gebet schrie ich zu dir,
und du hast mich geheilt.
Herr, du hast mich[z] aus dem Totenreich zurückgeholt
und mir das Leben wieder neu geschenkt.
Vor dem sicheren Tod[aa] hast du mich bewahrt.

Singt und musiziert für den Herrn, alle, die ihr ihm die Treue haltet!
Preist ihn, den ihr als den heiligen Gott kennt.[ab]
Denn nur einen Augenblick dauert sein Zorn, aber ein Leben lang seine Güte.
Noch am Abend weinen wir – doch am Morgen kehrt wieder Jubel ein.

Als es mir gut ging, war ich sorglos und dachte:
»Niemals werde ich zu Fall kommen!«
Herr, du warst sehr gnädig zu mir.
Du gabst mir Schutz wie eine sichere Festung auf einem hohem Berg.[ac]
Doch als du dich[ad] vor mir verbargst, da war ich ohne jeden Halt.

In meiner Not schrie ich zu dir, Herr,
ich rief zu dir um Hilfe:
10 »Willst du, dass mein Leben zu Ende geht
und dass man mich zu Grabe trägt?
Welchen Wert hätte das für dich?[ae]
Kann ein zu Staub zerfallener Mensch dich preisen[af]
und deine Treue verkünden?
11 Höre mich doch, Herr, und sei mir gnädig! Herr, sei mein Helfer!«

12 Ja, du hast mein Klagelied in einen Reigentanz verwandelt!
Den Trauermantel hast du mir ausgezogen und mich in ein Festgewand gekleidet[ag].
13 So singe ich von ganzem Herzen zu deiner Ehre – nie werde ich schweigen.
Herr, mein Gott, für immer und ewig will ich dich preisen!

Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand

31 Für den Dirigenten[ah]. Ein Psalm Davids.

Bei dir, Herr, habe ich Zuflucht gefunden.
Lass mich nie in Schande geraten!
Erweise mir deine Treue und rette mich![ai]
Neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr!
Befreie mich doch schnell aus meiner Not!
Sei mir ein Fels, bei dem ich Schutz finde, eine Festung auf hohem Berg!
Rette mich!

Ja, du, du bist mein Fels und meine Burg!
Du wirst mich führen und leiten – dafür stehst du mit deinem Namen ein.[aj]
Befreie mich aus der Falle, die meine Feinde mir hinterhältig gestellt haben!
Du bist mein Schutz.
In deine Hände gebe ich meinen Geist.
Du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott!

Ich verabscheue[ak] alle, die nutzlose Götzen verehren,
und ich selbst vertraue ganz dem Herrn.
Voller Freude juble ich über deine Gnade:
Du kennst mein Elend,
kümmerst dich um meine Nöte, die so schwer auf meiner Seele liegen.
Du hast mich nicht in die Hand meiner Feinde gegeben,
weiten Raum hast du vor mir geschaffen.

10 Sei du mir ´auch in Zukunft` gnädig, Herr!
Noch bin ich in großer Bedrängnis,
sind meine Augen trüb vor Traurigkeit,
erschöpft bin ich an Leib und Seele.
11 Voller Kummer schwindet mein Leben dahin,
mit Stöhnen sehe ich zu, wie meine Jahre verrinnen.
Eigene Schuld[al] hat mir die Kraft genommen.
Meine Glieder sind wie gelähmt.

12 Meine Feinde haben dafür gesorgt, dass ich Hohn und Spott von meinen Nachbarn ernte.
Meine Bekannten schrecken vor mir zurück;
wer mich auf der Straße sieht, geht mir eilig aus dem Weg.
13 Man hat mich vergessen, aus der Erinnerung verdrängt wie einen längst Verstorbenen.
Ich komme mir vor wie ein ausgedientes Gefäß, ´das man zum Abfall wirft`.

14 Ich höre ja genau, was viele tuscheln.
Grauenhaft, was um mich vorgeht![am]
Da schmieden Leute miteinander Pläne gegen mich
und haben dabei nur das eine Ziel: sie wollen mir das Leben nehmen.

15 Ich aber, Herr, vertraue auf dich!
Ich sage es ´und halte daran fest`: »Du bist mein Gott!«
16 Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand.
Rette mich auch jetzt aus der Gewalt meiner Feinde
und vor denen, die mich verfolgen!

17 Wende dein Angesicht mir, deinem Diener, freundlich zu![an]
Sei mir gnädig und rette mich!
18 Herr, weil ich dich anrufe, lass mich nicht in Schande geraten –
die gottlosen Verleumder aber sollen in Schande enden
und im Totenreich für immer schweigen müssen.
19 Verstummen muss jedes Lügenmaul,
das mit Stolz und Verachtung frech gegen den redet, der nach dem Willen des Herrn lebt[ao].

20 ´Herr`, wie viel Gutes hältst du doch bereit für alle, die Ehrfurcht vor dir haben!
Ja, vor den Augen aller Menschen zeigst du deine Güte denen, die bei dir Zuflucht suchen.
21 Du birgst sie ganz nahe bei dir,
unter deinen Augen sind sie vor hinterhältigen Menschen sicher.[ap]
Wie in einer schützenden Hütte bewahrst du sie
vor dem feindseligen Geschwätz ringsum.

22 Gepriesen sei der Herr, denn er hat mir wunderbar seine Gnade erwiesen;
er hat mir in einer befestigten Stadt[aq] Zuflucht geschenkt.
23 Vorher hatte ich noch in meiner Verzweiflung gesagt:
»Ich bin alleingelassen, verbannt aus deinen Augen.«
Aber du hast auf mein lautes Flehen gehört,
schon damals, als ich zu dir um Hilfe schrie.

24 Ihr alle, die ihr zum Herrn gehört: zeigt ihm eure Liebe!
Der Herr behütet alle, die ihm die Treue halten.
Doch denen, die vermessen handeln[ar], zahlt er ihren Hochmut gründlich heim.
25 Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle,
die ihr auf das Eingreifen des Herrn wartet!

Glücklich der Mensch, dessen Schuld vergeben ist!

32 Von David. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[as].

Glücklich zu preisen ist der Mensch, dem seine Treulosigkeit Gott gegenüber vergeben
und dessen Sünden zugedeckt sind.
Ja, der ist wahrhaft glücklich zu nennen,
dem der Herr die Schuld nicht anrechnet
und der durch und durch aufrichtig ist[at].

Solange ich meine Schuld verschwieg,
wurde ich von Krankheit zerfressen[au],
den ganzen Tag habe ich nur gestöhnt.
Tag und Nacht lastete deine Hand auf mir.
Da verging mir aller Lebensmut, ich verlor jede Kraft
wie unter stechender Sonnenglut.[av][aw]

Dann endlich bekannte ich dir meine Sünde,
meine Schuld verschwieg ich nicht länger vor dir[ax].
Ich sagte: »Ich will dem Herrn alle meine Vergehen bekennen.«
Und du – ja, du befreitest mich von der Last meiner Sünde.

Darum soll jeder, der dir treu ist, zu dir beten, solange du dich finden lässt.
Und er darf erleben:
Selbst wenn die Not ihn bedrängt wie eine gewaltige Flut –
sie wird ihm nicht schaden können.[ay]

Du, ´Gott`, bist mein sicherer Zufluchtsort,
mein Schutz in Zeiten der Not.
Wohin ich mich auch wende – deine Hilfe kommt nie zu spät.
Darüber juble ich vor Freude.[az]

´Du hast zu mir gesagt:`[ba]
»Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst.
Ich will dich beraten und immer meinen Blick auf dich richten.«

Seid nicht wie Pferde oder Maultiere, denen der Verstand fehlt
und deren Schmuck aus Zaum und Zügel besteht.
Damit muss man sie zähmen[bb], denn sonst gehorchen sie ja nicht.

10 Viele Schmerzen muss erleiden, wer sich von Gott abwendet,
doch wer auf den Herrn vertraut, den umgibt er mit seiner Gnade.
11 Freut euch über den Herrn und jubelt laut, die ihr nach seinem Willen lebt[bc]!
Ihr alle, deren Herz aufrichtig ist, singt vor Freude!

Singt dem Herrn ein neues Lied!

33 Jubelt über den Herrn, die ihr nach seinem Willen lebt[bd]!

Ja, gut ist es, wenn aufrichtige Menschen Gott loben!
Preist den Herrn zum Klang der Zither,
spielt für ihn auf der zehnsaitigen Harfe!
Singt ihm ein neues Lied,
lasst eure Instrumente schön erklingen
und ruft eure Freude laut hinaus!

Denn das Wort des Herrn ist zuverlässig,
treu ist er in allem, was er tut.
Er liebt Gerechtigkeit und Recht.
Die Erde ist erfüllt von der Gnade des Herrn.

Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel[be] erschaffen,
das Heer der Sterne[bf] durch den Hauch seines Mundes.
Er sammelte das Wasser des Meeres und setzte ihm eine Grenze.
In die riesigen Meeresbecken füllte er die Fluten.

Alle Welt zeige Ehrfurcht vor dem Herrn,
alle Bewohner der Erde sollen ihm mit großer Achtung begegnen.
Denn er sprach nur ein Wort – und es geschah;
er gab einen Befehl – und es kam zustande.

10 Der Herr macht die Absichten der Völker zunichte;
ja, er vereitelt ihre eigenmächtigen Pläne.
11 Doch die Absichten des Herrn haben für immer Bestand,
seine Pläne setzen sich durch – jetzt und in allen künftigen Generationen.
12 Glücklich zu nennen ist das Volk, dessen Gott der Herr ist,
das Volk, das er sich zum Eigentum erwählt hat.

13 Der Herr schaut vom Himmel herab, er sieht alle Menschen.
14 Von seinem Thron aus blickt er herab,
er schaut aus nach allen, die auf der Erde wohnen.
15 Er hat sie ja alle erschaffen, eines jeden Herz;
er achtet auf alles, was sie tun.

16 Ein König siegt nicht durch die Stärke seiner Truppen.
Ein mutiger Soldat überlebt nicht durch seine große Kraft.
17 Es ist eine trügerische Hoffnung, eine Schlacht durch die Anzahl der Pferde zu entscheiden.
Und nicht ihre große Kraft lässt einen Reiter heil davonkommen.

18 Sondern es ist der Herr, dessen Blick auf allen ruht, die ihm mit Ehrfurcht begegnen
und voller Zuversicht darauf warten, dass er seine Güte zeigt.
19 Denn er will sie[bg] vor dem Tod retten
und sie in Hungersnot am Leben erhalten.

20 Aus tiefster Seele hoffen wir auf den Herrn;
er allein ist unsere Hilfe und der Schild, der uns schützt.
21 Denn an ihm freuen wir uns von ganzem Herzen,
und wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.

22 Deine Gnade, Herr, sei über uns,
wie wir es von dir erhoffen.

Gott rettet, die zu ihm rufen[bh]

34 Von David. Aus der Zeit, als Abimelech ihn fortgetrieben hatte, weil David sich vor ihm wahnsinnig gestellt hatte.[bi]

Ich will den Herrn preisen zu aller Zeit,
immer soll sein Lob auf meinen Lippen sein.
Aus tiefster Seele will ich den Herrn rühmen.
Alle, die ihr Leid geduldig ertragen, werden mich hören und sich freuen.
Kommt, wir verkünden gemeinsam, wie groß der Herr ist!
Lasst uns miteinander seinen Namen rühmen!

Ich suchte die Nähe des Herrn – und er hat mir geantwortet:
Er rettete mich aus aller Angst.
Alle, die zu ihm aufschauen, werden strahlen vor Freude!
Nie werden sie beschämt sein.[bj]
Als es mir schlecht ging, rief ich zum Herrn.
Er hörte mich und befreite mich aus aller Not.[bk]

Der Engel des Herrn lässt sich bei denen nieder, die in Ehrfurcht vor Gott leben,
er umgibt sie mit seinem Schutz und rettet sie.
Erfahrt es selbst und seht mit eigenen Augen[bl], dass der Herr gütig ist!
Glücklich zu preisen ist, wer bei ihm Zuflucht sucht.

10 Die ihr zu Gottes heiligem Volk gehört, begegnet dem Herrn mit Ehrfurcht!
Denn wer ihn achtet, der leidet keinen Mangel.
11 Selbst junge und starke Löwen können ihren Hunger nicht stillen,
aber wer die Nähe des Herrn sucht, dem wird nichts Gutes fehlen.

12 Ihr jungen Leute, kommt und hört mir zu!
Ich will euch sagen, was es heißt, in Ehrfurcht vor dem Herrn zu leben.
13 Wer ´von euch` will Freude am Leben haben?
Wer hätte gern ein langes Leben, in dem es ihm gut geht?

14 ´Wenn das dein Wunsch ist`,
dann erlaube deinem Mund keine boshaften Reden,
verbiete deinen Lippen jedes betrügerische Wort.
15 Halte dich vom Bösen fern und tu Gutes;
setze dich für den Frieden ein und verfolge dieses Ziel mit ganzer Kraft!

16 Denn der Blick des Herrn ruht freundlich auf denen, die nach seinem Willen leben[bm];
er hat ein offenes Ohr für sie, wenn sie um Hilfe rufen.
17 Mit vernichtendem Blick aber schaut der Herr auf alle, die Böses tun.
Er wird sie von der Erde wegnehmen und jede Erinnerung an sie auslöschen.

18 Die aber nach dem Willen des Herrn leben, rufen zu ihm[bn], und er hört sie.
Er befreit sie aus all ihrer Not.
19 Nahe ist der Herr denen, die ein gebrochenes Herz haben.
Er rettet alle, die ohne Hoffnung sind.[bo]

20 Wer nach Gottes Willen lebt, der[bp] erfährt viel Leid,
aber der Herr wird ihn aus allem Unglück befreien.
21 Er bewahrt alle seine Glieder,
nicht ein Knochen soll ihm gebrochen werden.

22 Wer Gott verachtet, findet durch seine Bosheit den Tod.
Und wer die hasst, die nach Gottes Willen leben[bq], wird dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
23 Der Herr aber erlöst die Seele derer, die ihm dienen;
und wer bei ihm Zuflucht sucht, muss keine Strafe fürchten.

Stärker als alle Feinde

35 Von David.

Streite für mich, Herr, gegen meine streitsüchtigen Feinde,
bekämpfe du alle, die Krieg gegen mich führen!
Greife zum kleinen und zum großen Schild
und steh auf, um mir zu helfen!
Nimm den Speer zur Hand und versperre meinen Verfolgern den Weg[br]!
Sprich zu mir[bs]: »Ich bin deine Rettung.«

Alle, die mir nach dem Leben trachten, sollen in Schande geraten und sich schämen.
Gedemütigt sollen sich die zurückziehen,
die unheilvolle Pläne gegen mich schmieden.
Wie Spreu im Wind sollen sie werden,
und der Engel des Herrn stoße sie fort.
Ihr Weg soll finster und rutschig sein,
und der Engel des Herrn verfolge sie.

Denn ohne Grund haben sie mir eine Falle gestellt,
ohne Anlass eine Grube gegraben, um mich zu fangen.[bt]
Wenn mein Feind nicht damit rechnet, soll das Unheil über ihn hereinbrechen!
Die Falle, die er gestellt hat, schnappe über ihm selbst zu,
möge er ins Verderben stürzen!

Dann werde ich von ganzem Herzen über den Herrn jubeln[bu],
mich freuen über seine Rettung.
10 Mit Leib und Seele werde ich dich preisen[bv]:
Herr, wer ist wie du?
Du rettest die Wehrlosen vor ihren übermächtigen Feinden,
die Hilflosen und Notleidenden bewahrst du vor ihren raubgierigen Verfolgern.

11 Aber noch treten verlogene Zeugen gegen mich auf.
Sie stellen mir Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.
12 Diese Leute vergelten mir Gutes mit Bösem.
Ich bin einsam – von aller Welt verlassen.[bw]

13 Als es ihnen schlecht ging, zog ich Trauerkleidung an,
fastete aus echtem Mitgefühl und betete mit tief gesenktem Kopf[bx].
14 Ich nahm Anteil, als ginge es um einen Freund oder Bruder.
Tief gebeugt ging ich umher wie in Trauer um die eigene Mutter.

15 Doch jetzt, wo das Unglück mich zu Fall bringen will,
laufen sie zusammen, voller Schadenfreude!
Und unter sie mischt sich hergelaufenes Pack[by]
Leute, die ich vorher nicht kannte, schließen sich ihnen an.
Sie zerreißen sich das Maul über mich und hören nicht mehr auf.[bz]
16 Gehässig zeigen sie mir die Zähne,
wie man das von gottlosem Gesindel kennt.[ca]

17 Herr, wie lange willst du dir das ansehen?
Ich habe nun schon viel Schlimmes von ihnen hinnehmen müssen –
rette mich aus der Gewalt dieser gefährlichen Löwen![cb]

18 Ich will dich preisen, wenn die Gemeinde sich vor dir versammelt,
umgeben von vielen Menschen will ich dich loben.
19 Lass nicht zu, dass meine Feinde sich noch länger über mich freuen!
Sie, die mich ohne Grund hassen, sollen nicht mehr hämisch die Augen verdrehen.

20 Was sie reden, dient ja keineswegs dem Frieden;
im Gegenteil, wer Ruhe im Land liebt,
gegen den gehen sie vor mit Verleumdung und Betrug.
21 Gegen mich reißen sie ihren Mund auf und sagen:
»Na also, da sehen wir dein Unglück doch mit eigenen Augen!«

22 Doch du, Herr, du selbst hast das alles gesehen – schweige nicht dazu!
Herr, bleib nicht fern von mir!
23 Wach auf, mach dich auf und stell mein Recht wieder her,
mein Gott und mein Herr, setze dich für mein Anliegen ein!

24 Verhilf mir zu meinem Recht, Herr, mein Gott, denn du bist gerecht!
Lass nicht zu, dass meine Feinde über mich triumphieren!
25 Sie sollen nicht selbstzufrieden[cc] sagen können:
»Na bitte, genau wie wir’s wollten!«
Und auch nicht: »Wir haben ihn kleingekriegt!«

26 In Grund und Boden schämen sollen sich alle,
die sich über mein Unglück freuen.
Schimpf und Schande über alle,
die so hochmütig gegen mich auftreten!

27 Alle aber, die wünschen, dass mir Gerechtigkeit zuteil wird,
mögen jubeln und sich freuen.
Immer wieder sollen sie sagen können:
»Hoch gelobt sei der Herr,
der seinem Diener Frieden schenken will.«

28 Und ich will erzählen, wie gerecht du bist,
den ganzen Tag will ich dich loben.

Bis an den Himmel reicht deine Gnade

36 Für den Dirigenten[cd]. Von David, dem Diener des Herrn.

Die Sünde sitzt tief im Herzen des Gottlosen und flüstert ihm zu, was er tun soll.[ce]
Sich Gott in Ehrfurcht zu unterstellen, käme ihm nie in den Sinn.[cf]
Er gefällt sich darin, Schuld auf sich zu laden und andere zu hassen.
Über seine Lippen kommt nichts als Lug und Trug;
es liegt ihm nichts mehr daran, vernünftig zu handeln und Gutes zu tun.
Selbst wenn er im Bett liegt, schmiedet er noch unheilvolle Pläne.
Er hat den Weg betreten, der alles andere als gut ist.
Das Böse verabscheut er nicht.

Herr, bis an den Himmel reicht deine Gnade,
bis zu den Wolken deine Treue.
Deine Gerechtigkeit ist so beständig wie die Berge, die du geschaffen hast,
deine Urteile gründen tief wie das Meer.[cg]
Ja, du, Herr, hilfst Menschen und Tieren.

Wie kostbar, o Gott, ist deine Gnade!
Menschen suchen Zuflucht im Schatten deiner Flügel.
Sie dürfen den Reichtum deines Hauses genießen,
und aus einem Strom der Freude gibst du ihnen zu trinken.

10 Bei dir ist die Quelle allen Lebens,
in deinem Licht sehen wir das Licht.
11 Lass deine Gnade für immer bei denen bleiben, die dich kennen,
und deine Treue[ch] bei denen, die von Herzen aufrichtig sind.

12 Bewahre mich vor den Fußtritten hochmütiger Menschen;
den Gottlosen soll es nicht gelingen, mich mit ihren Händen wegzustoßen.
13 Der Augenblick wird kommen,
an dem diese niederträchtigen Leute zu Boden stürzen;
sie werden niedergestoßen und können nicht mehr aufstehen.[ci]

Beneide die Gottlosen nicht![cj]

37 Von David.

Entrüste dich nicht über die Menschen, die Böses tun;
beneide nicht die Leute, die Unrecht üben!
Denn sie verdorren so schnell wie das Gras,
wie alle grünen Pflanzen verwelken sie.

Du aber vertrau auf den Herrn und tu Gutes.
Bleib im Land, sei zuverlässig und treu.[ck]
Freu dich über den Herrn,
und er wird dir geben, was du dir von Herzen wünschst.

Lass den Herrn deinen Weg bestimmen[cl],
vertrau auf ihn, und er wird handeln.
Er wird deine Rechtschaffenheit erstrahlen lassen wie das Morgenlicht
und dein Recht leuchten lassen wie die Mittagssonne.
Überlass dich ruhig dem Herrn und warte, bis er eingreift.

Gerate nicht in Zorn über den,
der auf seinem bösen Weg auch noch Erfolg hat,
über einen Menschen, der seine finsteren Pläne in die Tat umsetzt.
Sag dich los vom Zorn, leg deine Wut ab!
Lass dich von deiner Entrüstung nicht beherrschen;
es führt nur zum Bösen.

Denn die Übeltäter werden ´von Gott` ausgerottet;
aber die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen,
werden das Land als Besitz erhalten.

10 Nur noch kurze Zeit, dann ist der Gottlose nicht mehr da.
Du schaust dich nach ihm um, aber da ist niemand mehr.
11 Doch die Friedfertigen werden das Land als Besitz erhalten,
sie werden sich freuen an einer Fülle von Frieden ´und Glück`.

12 Der Gottlose schmiedet zwar seine Pläne gegen den, der nach Gottes Willen lebt[cm];
gehässig fletscht er die Zähne gegen ihn.
13 Aber der Herr kann darüber nur lachen,
denn er sieht den Tag des Gerichts kommen[cn].

14 Die gottlosen Gewalttäter ziehen ihr Schwert und spannen den Bogen,
um den Wehrlosen und Armen umzubringen und um aufrichtige Menschen niederzumetzeln.
15 Aber ihr Schwert wird in ihr eigenes Herz dringen,
und ihre Bogen werden zerbrechen.

16 Der geringe Besitz eines Menschen, der nach Gottes Willen lebt[co],
hat größeren Wert als der Reichtum von vielen Gottlosen[cp].
17 Denn die Macht der Feinde Gottes wird zerbrochen[cq];
denen aber, die nach Gottes Willen leben, ist der Herr Stütze und Halt.

18 Der Herr kennt die Zukunft der rechtschaffenen Menschen,
er gibt ihnen ein Erbe, das sie für immer besitzen werden.
19 Selbst eine schlimme Zeit stürzt sie nicht ins Elend,
auch während einer Hungersnot werden sie noch satt.

20 Doch die Gott verachten, werden umkommen,
und die Feinde des Herrn sind so vergänglich wie die Pracht der Wiesen.
Ja, sie schwinden dahin, sie vergehen wie Rauch[cr].

21 Während der Gottlose borgt und nicht zurückzahlt,
ist der Mensch, der nach Gottes Willen lebt[cs], großzügig und gibt.
22 Denn die unter dem Segen des Herrn stehen,
erhalten das Land als Besitz.
Aber die unter seinem Fluch stehen, werden ausgerottet.

23 Es ist ein Geschenk des Herrn,
wenn die Schritte eines aufrichtigen Menschen fest und sicher werden.
An seinem Weg hat der Herr Gefallen.
24 Wenn ein solcher Mensch dann doch einmal hinfällt,
bleibt er nicht hilflos liegen, denn der Herr hält ihn an der Hand.

25 Ob damals, als ich jung war, oder heute im Alter:
Niemals habe ich erlebt, dass ein Mensch, der sich an Gottes Gebote hält, völlig verlassen gewesen wäre,
niemals mussten seine Kinder um Brot betteln.
26 ´Im Gegenteil!` Den ganzen Tag ist er barmherzig und leiht anderen.
Noch seine Nachkommen werden ´durch ihn` gesegnet sein.[ct]

27 Also lass alles Böse, tu das Gute,
so wirst du für immer ´im Land` wohnen.
28 Denn der Herr liebt das Recht und lässt alle, die ihm treu sind, niemals im Stich.
In Ewigkeit werden sie bewahrt.
Aber die Nachkommen der Feinde Gottes werden ausgerottet.
29 Die nach Gottes Willen leben[cu], werden das Land als Besitz erhalten,
für immer werden sie darin wohnen.

30 Wer Gottes Willen tut[cv], redet weise,
was er sagt, entspricht dem Recht.
31 Er trägt die Weisung seines Gottes im Herzen,
und deshalb stolpert er nicht.

32 Der Gottlose lauert ihm zwar auf und sucht ihn umzubringen,
33 aber der Herr überlässt ihn nicht den Händen dieses Verbrechers.
Und im Gericht lässt er nicht zu, dass er verurteilt wird.

34 Setz deine Hoffnung auf den Herrn und halte dich an seinen Weg.
Dann wird er dich zu Ehren bringen, indem er dir das Land zum Besitz gibt.
Du wirst es noch erleben, dass die Feinde Gottes ausgerottet werden.

35 Ich sah einen gewalttätigen gottlosen Menschen,
der stand fest da wie ein Baum mit ausladenden Ästen und in voller Blüte[cw].
36 Ich kam ein anderes Mal vorbei – da war[cx] nichts mehr von ihm zu sehen!
Ich suchte ihn, doch er war nicht mehr zu finden.

37 Achte auf den, der aufrichtig und ehrlich ist,
denn dieser Mensch hat eine Zukunft in Frieden[cy].
38 Alle jedoch, die Gott verachten, werden ausgerottet;
sie haben keine Zukunft[cz].

39 Aber denen, die nach seinem Willen leben[da], hilft der Herr;
auch in Zeiten der Not ist er ihre sichere Festung.
40 Der Herr selbst wird ihnen beistehen und sie befreien,
er rettet sie vor den Gottlosen und hilft ihnen, denn bei ihm haben sie Zuflucht gesucht.

Ich bin am Ende meiner Kraft!

38 Ein Psalm Davids, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.[db]

Herr, bestrafe mich nicht in deinem Zorn
und weise mich nicht zurecht, solange du aufgebracht bist!
Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen,
und deine Hand liegt schwer auf mir.

Weil du zornig auf mich bist, gibt es keine heile Stelle mehr an meinem Körper.
Wegen meiner Sünden ist nichts mehr an mir gesund.[dc]
Meine Schuld ist mir über den Kopf gewachsen,
sie ist eine drückende Last, zu schwer für mich zu tragen.

Meine Wunden eitern und verbreiten einen üblen Geruch –
dass es dahin kam, war meine eigene Torheit.
Ich bin gekrümmt und gebeugt,
in düsterer Trauer schleppe ich mich durch den Tag.

In meinen Hüften brennt der Schmerz,
keine heile Stelle gibt es mehr an mir.
Ich bin zerschlagen, am Ende meiner Kräfte.
Oft lässt die Qual meines Herzens mich nur noch schreien.

10 Herr, du weißt, wonach ich mich sehne,
mein Seufzen bleibt dir nicht verborgen.
11 Mein Herz pocht, meine Kraft hat mich verlassen,
mein Augenlicht ist fast erloschen.

12 Meine Freunde und Gefährten haben sich wegen meines Unglücks von mir zurückgezogen;
meine Verwandten halten sich von mir fern.
13 Meine Feinde trachten mir nach dem Leben und stellen mir Fallen;
Menschen, die mein Unglück suchen, verwünschen mich
und denken sich den ganzen Tag hinterlistige Pläne aus.

14 Ich aber stelle mich taub und höre nicht hin,
ich bleibe stumm wie einer, der seinen Mund nicht aufmachen kann.
15 Ich verhalte mich wie jemand, der nichts hört,
wie einer, der zu keiner Entgegnung mehr fähig ist.

16 Ja, allein auf dich, Herr, hoffe ich,
du selbst wirst die Antwort geben, Herr, mein Gott.
17 Mein Wunsch ist: Keiner von ihnen soll sich über mein Unglück freuen,
niemand soll überheblich auf mich herabblicken, wenn ich den Halt verliere.
18 Es fehlt nicht mehr viel, und ich stürze.
Von Schmerzen bin ich ständig geplagt.

19 Ja! Ich bekenne meine Schuld.
Meine Sünde tut mir von ganzem Herzen leid.

20 Meine Feinde sind zahlreich und voller Kraft.
Und es sind so viele, die mich ohne Grund hassen!
21 Gutes vergelten sie mir mit Bösem.
Gerade weil ich mich für das Gute einsetze, begegnen sie mir mit Feindschaft.

22 Verlass mich nicht, Herr! Sei mir doch jetzt nicht fern, mein Gott!
23 Komm rasch herbei und hilf mir, Herr, denn du bist meine Rettung!

Ein Menschenleben – vergänglich wie ein Hauch

39 Für den Dirigenten[dd]. Für Jedutun[de]. Ein Psalm Davids.

Ich hatte mir vorgenommen, mich richtig zu verhalten[df]
und mich nicht durch Worte zu versündigen,
die rasch über die Lippen kommen.
In der Nähe gottloser Menschen
wollte ich meine Zunge im Zaum halten.

So schwieg ich denn und blieb stumm – ohne dass es viel genützt hätte.[dg]
Denn in mir bohrte weiter der Schmerz.
Mein Herz brannte, mein Stöhnen brachte ein Feuer zum Lodern.
Schließlich konnte ich doch nicht mehr schweigen.[dh]

Lass mich begreifen, Herr, dass mein Leben begrenzt ist
und meine Erdentage kurz bemessen sind!
Lass mich erkennen, wie vergänglich ich bin!
Meine Lebenszeit gleicht in deinen Augen nur einer Handbreite,
meine Zeit auf dieser Erde ist vor dir wie ein Nichts.
Der Mensch ist nur ein Hauch,
selbst wenn er noch so kraftvoll dazustehen scheint.[di]

Wie ein Schatten geht der Mensch ´über die Erde`,
um sinnlose Dinge machen die Leute viel Lärm.
Sie häufen Besitz auf, aber letztendlich weiß niemand, für wen.

Worauf soll ich denn nun meine Hoffnung setzen, Herr?
Mein Warten und Hoffen gilt allein dir!
Befreie mich von all meiner Schuld,
gib mich nicht dem Gespött von Dummköpfen preis!

10 Ich will still sein und mache meinen Mund nicht mehr auf.
Denn von dir kommt alles, was geschehen ist.[dj]

11 Doch nun nimm das Leid, das du mir auferlegt hast, von mir,
damit ich unter deiner strafenden Hand nicht vergehe.
12 Wenn du einen Menschen wegen seiner Schuld bestrafst,
lässt du seine Schönheit vergehen
wie ein Kleid, das die Motten zerfressen.
Ja, ´nichts weiter` als ein Hauch ist jeder Mensch.

13 Höre auf mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien!
Schweige nicht zu meinen Tränen!
Ich bin ja nur ein Gast bei dir,
ein Fremder[dk] wie alle meine Vorfahren.

14 Blicke nicht länger im Zorn auf mich,
damit ich wieder froh werde,
bevor ich diese Erde verlassen muss und nicht mehr bin.

Komm mir schnell zu Hilfe, Herr!

40 Für den Dirigenten[dl]. Von David. Ein Psalm.

Beharrlich habe ich auf den Herrn gehofft,
da wendete er sich mir zu und erhörte mein Schreien.
Er zog mich aus der Grube, die mein Ende bedeutet hätte,
aus Schlamm und Morast,
er stellte meine Füße auf festen Grund
und gab meinen Schritten sicheren Halt.

Ein neues Lied hat er mir geschenkt[dm],
lässt mich einen Lobgesang anstimmen auf ihn, unseren Gott.
Viele Menschen werden sehen, was er für mich getan hat.
Dann werden sie dem Herrn voll Ehrfurcht vertrauen.

Glücklich zu preisen ist, wer[dn] sein Vertrauen auf den Herrn setzt
und nicht hört auf die Stolzen, die vom richtigen Weg abweichen
und nur allzu leicht zum Lügen bereit sind[do].

Herr, mein Gott! Wie oft hast du Wunder geschehen lassen,
wie zahlreich sind deine Pläne, die du mit uns hast[dp]!
Keiner ist wie du!
Wollte ich alles erzählen, was du getan hast –
ich könnte es gar nicht – dazu ist es viel zu viel!

An Schlachtopfern und Speiseopfern hast du kein Gefallen,
aber du gabst mir Ohren, die offen sind für dich[dq],
Brandopfer und Sündopfer hast du nicht von mir verlangt.
Da habe ich gesagt: »Hier bin ich!
Im Buch des Gesetzes ist von mir die Rede.[dr]
Es erfüllt mich mit Freude, zu tun, was dir, mein Gott, gefällt.
Deine Weisungen trage ich in meinem Herzen.«

10 Vor der großen Versammlung habe ich verkündet,
wie treu und gerecht du bist.
Nichts konnte mich abhalten, davon zu reden, Herr, du weißt es.
11 Dass du uns Heil schenkst[ds], hielt ich nicht in meinem Herzen verborgen,
von deiner Treue und deiner Hilfe habe ich erzählt.
Vor den Versammelten habe ich nicht verschwiegen,
was für ein gnädiger und zuverlässiger Gott du bist.
12 Du, Herr, wirst mir dein Erbarmen nicht entziehen,
deine Gnade und deine Treue werden mein ständiger Schutz sein.

13 Von allen Seiten dringt Unheil auf mich ein,
meine Sünden haben mich eingeholt –
es sind so viele, dass ich sie nicht mehr überblicken kann.
Sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf –
und mein Herz ist ganz verzagt.

14 Herr, mögest du Gefallen daran haben, mich zu retten!
Komm mir schnell zu Hilfe, Herr!
15 Hohn und Spott sollen allesamt ernten,
die mir nach dem Leben trachten und es auslöschen wollen!
Ja, alle, die mein Unglück herbeiwünschen,
mögen abziehen, beladen mit Schmach und Schande!
16 Über ihre eigene Schmach sollen sie starr sein vor Entsetzen,
sie, die mich verhöhnen: »Ha! Das geschieht dir recht![dt]«

17 Doch alle, die dich suchen, sollen jubeln vor Freude über dich.
Ja, alle, die nach deiner Hilfe verlangen, sollen es immer wieder bezeugen:
»Der Herr ist groß!«
18 Ich bin arm und vom Leid gebeugt, aber der Herr denkt an mich.
Du bist meine Hilfe und mein Befreier –
mein Gott, zögere nicht länger!

Wer anderen Erbarmen zeigt, findet Erbarmen

41 Für den Dirigenten[du]. Ein Psalm Davids.

Glücklich zu preisen ist, wer anderen Menschen in Not zur Seite steht!
Geht es ihm dann selbst einmal schlecht, wird der Herr seine Hilfe sein.
Ja, der Herr wird ihn beschützen und am Leben erhalten,
und so wird er im ganzen Land glücklich gepriesen.
Du, ´Herr`, lieferst ihn niemals der Willkür seiner Feinde aus.
Fesselt ihn ein schweres Leiden ans Bett, ist der Herr seine Stütze.
Ja, dem Verlauf seiner Krankheit gibst du, ´Herr`, eine Wendung zum Guten!

Ich selbst bitte nach wie vor: »Herr, hab Erbarmen mit mir!
Heile mich[dv], denn ich habe gegen dich gesündigt ´und trage nun die Folgen`!«

Meine Feinde reden Böses über mich, sie fragen:
»Wann stirbt er endlich? Wann gerät sein Name in Vergessenheit?«
Wenn einer von ihnen mich besucht, um zu sehen, wie es mir geht,
dann heuchelt er Anteilnahme.
Er will etwas erfahren, das er gegen mich verwenden kann.
Kaum ist er wieder draußen, redet er schlecht über mich.

Alle, die mich hassen, stecken die Köpfe zusammen und tuscheln über mich,
sie hecken Böses gegen mich aus und sagen:
»Den hat’s schlimm erwischt.
So wie der daliegt, wird er ganz sicher nicht mehr aufstehen!«
10 Selbst mein Vertrauter, auf den ich mich verließ, ja, mit dem ich mein Brot geteilt habe,
tritt mich nun mit Füßen.

11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf!
Dann werde ich ihnen ihr Unrecht heimzahlen.
12 Wenn meine Feinde nicht die Oberhand behalten,
erkenne ich, dass du Gefallen an mir hast.

13 Ja, ich weiß es: Weil ich aufrichtig bin,
bist du meine Stütze und mein Halt.
Du stellst mich wieder auf die Füße
und lässt mich nahe bei dir bleiben für immer und ewig.

14 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen! Ja, Amen!

Zweites Buch

Sehnsucht nach Gott

42 Für den Dirigenten[dw]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[dx]. Von den Korachitern[dy].

Wie der Hirsch nach frischem Wasser lechzt,
so lechzt meine Seele nach dir, o Gott.
Meine Seele dürstet nach Gott, ja, nach dem lebendigen Gott.
Wann endlich werde ich ´wieder zum Heiligtum` kommen und dort vor Gottes Angesicht stehen[dz]?
Tränen sind meine einzige Speise Tag und Nacht.
Ständig fragt man mich: »Wo ist denn nun dein Gott?«

Ich erinnere mich an frühere Zeiten, lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf[ea]:
Wie schön war es doch, als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte,
begleitet von Jubel und Dank, im feierlichen Festzug mit vielen Menschen!

Warum bist du so bedrückt, meine Seele?
Warum stöhnst du so verzweifelt?
Warte nur zuversichtlich auf Gott!
Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken,
dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft[eb].

Mein Gott[ec], tiefe Trauer bedrückt meine Seele.
In der Ferne des Jordanlandes und des Hermongebirges denke ich an dich.
Vom Berg Misar aus ´gehen meine Gedanken zu dir`.
Gewaltige Wassermassen brausen und tosen,
so als riefe eine Flut die andere herbei.[ed]
Du hast sie geschickt; deine Wellen und Wogen rollen über mich hinweg.

´Und dennoch`:
Am Tag wird der Herr mir seine Gnade schenken,
und in der Nacht begleitet mich sein Lied,
ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.

10 Zu Gott, meinem Fels, will ich sagen: »Warum nur hast du mich vergessen?
Warum muss ich so traurig meinen Weg gehen, bedrängt von meinem Feind?«
11 Der Hohn meiner Feinde zerfrisst mich wie eine tödliche Krankheit.
Den ganzen Tag spotten sie: »Wo ist denn nun dein Gott?«

12 Warum bist du so bedrückt, meine Seele?
Warum stöhnst du so verzweifelt?
Warte nur zuversichtlich auf Gott!
Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken,
dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft[ee].
Ja, er ist mein Gott.

Bring mich zurück zu deinem Heiligtum![ef]

43 Verschaffe mir Recht, o Gott,

und führe du meinen Rechtsstreit gegen ein Volk, das keine Güte mehr kennt!
Rette mich vor dem Mann, der betrügt und Unrecht übt!
Du bist doch der Gott, bei dem ich Zuflucht finde.
Warum nur hast du mich verstoßen?
Warum muss ich so traurig meinen Weg gehen, bedrängt von meinem Feind?

Sende mir dein Licht und deine Treue, damit sie mich leiten
und mich zurückbringen zu deinem heiligen Berg, zu deiner Wohnung!

Dann werde ich vor Gottes Altar treten,
ja, ich will zu Gott kommen, der mich mit Jubel und Freude erfüllt.
Dich will ich loben beim Spiel auf der Harfe – dich, meinen Gott[eg].

Warum bist du so bedrückt, meine Seele?
Warum stöhnst du so verzweifelt?
Warte nur zuversichtlich auf Gott!
Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken,
dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft [eh].
Ja, er ist mein Gott.

Gott, vergiss uns nicht!

44 Für den Dirigenten[ei]. Von den Korachitern[ej]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[ek].

Gott, mit eigenen Ohren haben wir es vernommen,
unsere Vorfahren haben uns davon erzählt:
Großes hast du zu ihrer Zeit vollbracht,
in weit zurückliegenden Tagen.
Du allein, du hast mit deiner Hand ganze Völker aus dem Land herausgerissen
und an ihrer Stelle unsere Vorfahren eingepflanzt.
Du selbst hast Nationen vernichtet,
damit unsere Väter sich ausbreiten konnten.

Nicht etwa durch ihr Schwert haben sie das Land in Besitz genommen,
nicht ihre eigene Kraft[el] hat ihnen geholfen.
Nein, deine Hand und dein starker Arm stand ihnen bei;
du hast ihnen dein Angesicht freundlich zugewandt[em], weil du Gefallen an ihnen hattest.

Du bist mein König, o Gott!
So gib doch erneut Befehl zur Rettung Israels[en]!
Durch deine Hilfe werden wir die Feinde, die uns bedrängen, zu Boden stoßen.
In deinem Namen wollen wir alle in den Staub treten, die sich gegen uns erheben.

Nicht auf meinen Bogen will ich mich verlassen,
mein Schwert wird mir nicht den Sieg schenken.
Du ´allein` wirst uns retten vor unseren Feinden,
und alle, die uns hassen, stürzt du in Schande.

Jeden Tag rühmen wir voller Stolz unseren Gott,
ja, deinen Namen wollen wir ewig preisen.[eo]

10 Und doch hast du uns nun verstoßen und Schande über uns gebracht,
du bist nicht mit unseren Truppen gegen den Feind gezogen.
11 Du ließt uns vor dem Gegner die Flucht ergreifen,
und Menschen, die uns hassen, konnten uns nach Belieben ausplündern.

12 Wie man Schlachtvieh weggibt, so hast du uns unserem Schicksal überlassen,
unter die anderen Völker hast du uns zerstreut.
13 Dein eigenes Volk hast du für einen Spottpreis verkauft,
ja, du hast für uns so gut wie nichts verlangt!

14 Du machtest uns zum Gespött unserer Nachbarvölker,
wir ernten nur Hohn und Schmach von allen rings um uns.
15 Für die anderen Völker ist unser Unglück zum Sprichwort geworden –
dafür hast du gesorgt.
Sie schütteln nur noch den Kopf über uns.

16 Tagaus, tagein habe ich meine Schande vor Augen,
die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.
17 Denn ich höre die verletzenden Worte der Spötter,
und ich sehe die rachsüchtigen Feinde.

18 Dieses Unheil ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben.
Auch haben wir den Bund nicht gebrochen, den du mit uns geschlossen hast.
19 Unser Herz hat sich nicht von dir abgewendet,
mit keinem Schritt sind wir von deinem Weg abgewichen.
20 ´Das also kann nicht der Grund dafür sein`, dass du uns zerschlagen hast
an einem wüsten Ort, wo die Schakale hausen,
dass du dunkle Schatten des Todes auf uns hast fallen lassen.

21 Hätten wir nicht mehr an unseren Gott gedacht[ep]
oder gar unsere Hände im Gebet zu einem anderen Gott ausgestreckt,
22 hätte unser Gott das nicht längst durchschaut?
Denn wer kennt die verborgenen Winkel unseres Herzens, wenn nicht er?
23 Nein, deinetwegen sind wir ständig vom Tod bedroht[eq];
man behandelt uns wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind.

24 Wach auf, Herr, warum schläfst du?
Wach auf, verstoße uns nicht für immer!
25 Warum nur verbirgst du dein Angesicht?
Weshalb vergisst du unser Elend und die Bedrängnis, in der wir leben müssen?
26 Denn wir sind gebeugt worden, bis wir im Staub lagen[er],
wir kriechen am Boden und kommen nicht mehr hoch.
27 Erhebe dich und eile uns zu Hilfe,
erlöse uns aus all unserer Not um deiner Güte willen!

Lied zur Hochzeit des Königs

45 Für den Dirigenten[es]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von den Korachitern[et]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[eu]. Ein Liebeslied.

Mein Herz ist erfüllt von schönen Worten,
dem König will ich meine Lieder vortragen.
Meine Zunge gleicht der Feder eines schreibgewandten Menschen.

Du bist weitaus schöner als alle anderen,
über deine Lippen kommen Worte voll Anmut.
Denn Gott hat dich gesegnet für immer und ewig.

Gürte dein Schwert um die Hüfte, du tapferer Held,
umgib dich mit deiner Majestät und Pracht!
Ja, in deiner Majestät sei stark und zieh aus für die Wahrheit, für Gerechtigkeit und Güte!
Verschaffe dir Achtung durch gewaltige Taten,
die du mit deinem mächtigen Arm vollbringst![ev]
Deine Pfeile sind spitz und scharf –
ganze Völker werden dir unterliegen.
Deine Geschosse treffen deine Feinde mitten ins Herz.

Dein Thron, göttlicher Herrscher[ew], hat für immer Bestand;
das Zepter in deiner Hand ist Zeichen für deine gerechte Herrschaft[ex].
Du liebst das Recht, und alle Gottlosigkeit ist dir verhasst.
Deshalb hat Gott, dein Gott, das Salböl der Freude
in solcher Fülle über dich ausgegossen wie bei keinem deiner Gefährten.

Deine Gewänder duften nach Myrrhe, Aloe und Kassia –
so als seien sie daraus gemacht.
Aus Palästen, mit Elfenbein verziert, erfreuen dich die Klänge von Saiteninstrumenten.
10 Königstöchter gehören zu deinem Hofstaat[ey],
zu deiner Rechten steht die Königin,
geschmückt mit feinstem Gold aus Ofir.

11 Höre, Tochter, sieh her und schenk mir ein offenes Ohr!
Denk nicht zurück an dein Volk und an dein Elternhaus!
12 Wenn der König dich zu sehen wünscht, beeindruckt von deiner Schönheit,
dann komm und verneige dich vor ihm,
er ist ja nun dein Herr.
13 Die Bewohner von Tyrus bringen dir ihre Geschenke,
deine Gunst suchen selbst die reichsten Völker.

14 Herrlich geschmückt steht die Königstochter in ihren Gemächern bereit,
mit Gold durchwirkt ist ihr Kleid.

Neue Genfer Übersetzung (NGU-DE)

Copyright © 2011 by Société Biblique de Genève