Bible in 90 Days
15 In Gewändern mit bunten Stickereien wird sie zum König geleitet,
Brautjungfern sind ihr Gefolge.
Auch ihre Gefährtinnen werden vor dich, ´den König`, geführt.
16 Freude und Jubel begleiten den Hochzeitszug,
so ziehen sie ein in den Palast des Königs.
17 An die Stelle deiner Väter, o König, werden deine Söhne treten[a],
auf der ganzen Erde wirst du sie zu Herrschern einsetzen.
18 Deinen Namen will ich allen Generationen bekannt machen,
darum werden die Völker dich preisen für immer und ewig.
Der Herr ist mit uns
46 Für den Dirigenten[b]. Von den Korachitern[c]. In hoher Stimmlage[d] vorzutragen. Ein Lied.
2 Gott ist für uns Zuflucht und Schutz,
in Zeiten der Not schenkt er uns seine Hilfe mehr als genug[e].
3 Darum fürchten wir uns nicht,
wenn auch die Erde bebt und wankt
und die Berge mitten ins Meer sinken,
4 wenn auch seine Wellen brausen und tosen
und die Berge erbeben von seiner gewaltigen Kraft.[f]
5 Ein Strom, von vielen Bächen gespeist, erfreut die Stadt Gottes,
den heiligen Ort, an dem der Höchste wohnt.
6 Ja, Gott wohnt in ihrer Mitte, darum wird sie niemals ins Wanken geraten,
Gott wird ihr Hilfe bringen, wenn sich die Nacht zum Morgen wendet.
7 Völker geraten in Aufruhr, Königreiche wanken –
Gott lässt seine Stimme nur einmal erschallen, und schon vergeht die ganze Welt!
8 Der allmächtige
der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg
9 Kommt und führt euch vor Augen, welch große Taten der
In aller Welt hat er vernichtende Schläge ´gegen seine Feinde` geführt.
10 Er beendet Kriege überall auf der Erde,
Pfeil und Bogen bricht er entzwei, er zerschmettert Speere
und verbrennt Streitwagen im Feuer.
11 Lasst euren Aufruhr und erkennt[h], dass ich allein Gott bin,
hoch erhaben über alle Völker, geehrt in aller Welt.
12 Der allmächtige
der Gott Jakobs ist für uns eine sichere Burg.
Gott, der mächtige König über die ganze Welt
47 Für den Dirigenten[i]. Von den Korachitern[j]. Ein Psalm.
2 Ihr Völker auf der ganzen Welt, klatscht in die Hände!
Lobt Gott und lasst euren Jubel laut hören!
3 Denn der
Er ist ein mächtiger König über die ganze Welt.
4 Er hat andere Völker unserer Herrschaft unterstellt,
ganze Nationen legte er uns zu Füßen.
5 Das Land, in dem wir wohnen, hat er für uns ausgewählt als Erbbesitz.
Es erfüllt ganz Israel, dem Gottes Liebe gilt, mit Stolz.[k][l]
6 Unter dem Jubel seines Volkes ist Gott wieder in den Himmel emporgestiegen[m],
der Schall der Posaunen begleitet ihn, den
7 Singt, ja, singt Psalmen für unseren Gott!
Singt und musiziert für ihn, unseren König!
8 Denn Gott ist König der ganzen Welt.
So singt und spielt für ihn ein kunstvolles Lied!
9 Gott herrscht als König über alle Völker der Erde,
er hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt.
10 Mächtige Herrscher aus anderen Völkern versammeln sich,
sie alle vereinen sich zu einem Volk, das zum Gott Abrahams gehört.[n]
Denn alle Könige[o] auf der Erde gehören Gott,
er allein ist hoch erhaben.
Die Stadt Gottes – unüberwindbar für alle Feinde
48 Ein Lied. Ein Psalm. Von den Korachitern[p].
2 Groß ist der
in der Stadt unseres Gottes.
Dort erhebt sich sein heiliger Berg,
3 schön ragt er empor, eine Freude für die ganze Welt!
Ja, der Berg Zion, der sich nach Norden erstreckt,
gehört zur Stadt des großen Königs.[q]
4 Gott wohnt in ihren Palästen,
und es ist überall bekannt: Er schenkt Zuflucht.
5 Könige anderer Völker hatten sich verbündet
und waren gemeinsam ´gegen die Stadt` gezogen.
6 Doch schon bei ihrem Anblick waren sie starr vor Schreck,
von Entsetzen gepackt ergriffen sie die Flucht.
7 Sie zitterten und bebten
wie eine Frau, die in den Wehen liegt.
8 Einst waren sie wie mächtige Schiffe aus Tarsis,
doch du hast einen Ostwind geschickt und sie zerschellen lassen.[r]
9 Vorher kannten wir es nur vom Hören,
nun haben wir selbst gesehen, was Gott getan hat
dort in der Stadt, wo der allmächtige
in der Stadt unseres Gottes.
Gott lässt sie für immer bestehen.[t]
10 Wir halten uns deine Gnade vor Augen, o Gott,
wenn wir uns in deinem Tempel versammeln.
11 Gott, so weit wie dein Name bekannt ist,
so weit reicht auch dein Ruhm – bis an die Enden der Erde.
Deine starke Hand schafft uns Gerechtigkeit[u],
12 darum soll Freude herrschen auf dem Berg Zion.
Ja, alle Städte in Juda[v] haben Grund, laut zu jubeln
über die gerechten Urteile, die du vollstreckst.
13 Zieht rings um den Berg Zion, geht um die Stadt
und zählt ihre Festungstürme!
14 Bestaunt ihre Schutzwälle[w]
und richtet euren Blick auf die Paläste[x]!
Dann könnt ihr späteren Generationen erzählen:
15 Ja, so ist Gott,
er bleibt unser Gott für immer und ewig!
Er wird uns führen bis zum Tod[y].
Vom Tod kann sich keiner freikaufen
49 Für den Dirigenten[z]. Von den Korachitern[aa]. Ein Psalm.
2 Hört diese Botschaft, all ihr Völker,
horcht auf, ihr Menschen dieser Welt,
3 ihr Einfachen und ihr Vornehmen, ihr Reichen und ihr Armen gleichermaßen!
4 Mein Mund soll eine Fülle an Weisheit verkünden,
und mein Herz bemüht sich um Einsicht.
5 Ich selbst habe mein Ohr für Sprüche der Weisheit geöffnet,
und zum Klang der Zither will ich ihre Bedeutung enträtseln.[ab]
6 Warum sollte ich mich fürchten in schweren Tagen?
Warum sollte ich Angst haben vor Menschen, deren Bosheit mich verfolgt?
7 Sie vertrauen auf ihr Vermögen
und brüsten sich mit ihrem großen Reichtum.
8 Doch kein Mensch kann das Leben eines anderen mit Geld verlängern,
niemand kann sich bei Gott vom Tod freikaufen.[ac]
9 Aller Reichtum der Welt wäre nicht genug!
Jeder Mensch muss den Wunsch aufgeben,
10 für immer weiter zu leben
und vom Grab verschont zu bleiben.
11 Ja, es ist offensichtlich:
So wie die Weisen einmal sterben werden,
müssen auch die Törichten und die Dummen ihr Leben lassen,
und all ihr Vermögen fällt anderen zu.
12 Sie bilden sich ein, ihre Häuser seien für die Ewigkeit gebaut
und ihre Wohnsitze blieben auch in allen künftigen Generationen erhalten.[ad]
Große Ländereien haben sie erworben und nach sich selbst benannt.
13 Doch selbst ein Mensch im größten Prunk hat hier keine Bleibe auf ewig.
Am Ende unterscheidet er sich nicht vom Vieh,
dem irgendwann das Leben genommen wird.
14 Ja, so wird es all denen ergehen, die unerschütterlich auf sich selbst vertrauen.
Und nicht anders sieht das Ende derer aus, die ihren Worten Beifall spenden.[ae][af]
15 Wie ein Hirte seine Schafe weidet, so führt sie der Tod in das Totenreich,
dann bricht der Tag an, an dem die aufrichtigen Menschen über sie triumphieren.
Ihr Körper verwest im Totenreich, und ihre prächtigen Häuser auf Erden verfallen.[ag]
16 Mich aber wird Gott erlösen und den Klauen des Todes entreißen,
er wird mich zu sich holen und bei sich aufnehmen[ah].
17 Sei nicht beunruhigt, wenn ein Mensch immer reicher
und sein Haus immer prunkvoller wird.
18 Denn nichts von allem kann er im Sterben mitnehmen,
nichts von seiner ganzen Pracht folgt ihm über die Schwelle des Todes[ai].
19 Zu Lebzeiten mag er sich selbst[aj] beglückwünschen
– und von anderen wird man ja sowieso gefeiert, wenn man das Leben zu genießen versteht –
20 er wird dennoch dorthin kommen, wo schon seine Vorfahren versammelt sind.
Sie alle sehen nie mehr das Licht.
21 Ja, ein Mensch im größten Prunk, der keine Einsicht hat,
unterscheidet sich am Ende nicht vom Vieh,
dem irgendwann das Leben genommen wird.
Gott zieht sein Volk zur Rechenschaft
50 Ein Psalm Asafs.
Gott[ak], der
sein Ruf ergeht an alle, die auf der Erde wohnen,
vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang.
2 Vom Zion aus, dem Berg von vollendeter Schönheit,
erscheint er in herrlichem Glanz.
3 Unser Gott kommt, und er wird nicht schweigen!
Verzehrendes Feuer geht ihm voran,
gewaltige Stürme brausen rings um ihn.
4 Himmel und Erde ruft er ´als Zeugen`,
wenn er über seinem Volk zu Gericht sitzen wird.
5 ´Er sagt`: »Versammelt vor mir alle, die mir treu ergeben sind,
alle, die mir ihre Opfer dargebracht und dabei den Bund mit mir geschlossen haben.«
6 Der ganze Himmel verkündet, dass Gott gerecht ist,
er selbst hat den Platz des Richters eingenommen[al].[am]
7 »So höre doch, mein Volk, jetzt rede ich mit dir!
Israel, ich muss dich ermahnen!
Ich bin Gott, ja, dein Gott bin ich.
8 Nicht wegen deiner Schlachtopfer klage ich dich an,
auch deine Brandopfer bringst du mir ja regelmäßig dar[an].
9 Ich brauche keine Stiere aus deinem Stall
und keine Böcke von deinen Weiden.
10 Denn alle Tiere in Wald und Flur gehören mir ohnehin,
auch das Vieh auf tausenden von Hügeln[ao].
11 Ich kenne jeden Vogel in den Bergen,
´alles`, was sich in Feld und Wiese regt, ist mir vertraut.
12 Würde ich je Hunger verspüren, ich bräuchte es dir nicht zu sagen,
denn mir gehört der ganze Erdkreis mit all seiner Fülle.
13 Esse ich etwa Fleisch von Stieren?
Trinke ich denn Blut von Böcken?
14 Zeige Gott deinen Dank – das ist das Opfer, das ihm gefällt![ap]
Erfülle die Gelübde, die du vor ihm, dem Höchsten, abgelegt hast!
15 Rufe zu mir in Tagen der Not.
Dann werde ich dich retten, und du wirst mich preisen.«
16 Zu dem aber, der ihn missachtet, spricht Gott:
»Was sagst du überhaupt meine Gebote auf?
Warum nimmst du die Weisungen meines Bundes immer wieder in den Mund?
17 Gleichzeitig verabscheust du selbst jede Zurechtweisung,
ja, meine Worte wirfst du achtlos hinter dich!
18 Wenn du einen Dieb siehst, freundest du dich mit ihm an,
und mit Ehebrechern verbündest du dich.
19 Aus deinem Mund sprudelt Bosheit hervor,
und mit deiner Zunge knüpfst du ein Lügennetz.
20 Wenn du mit anderen zusammensitzt, redest du schlecht über deinen Nächsten,
sogar deinen leiblichen Bruder bringst du in Verruf.
21 Das alles hast du getan, und bisher habe ich dazu geschwiegen.
Da dachtest du, ich sei genau wie du.
Aber ich werde dich zur Rede stellen und dir dein Verhalten vor Augen führen.
22 Ihr, die ihr Gott vergesst, nehmt euch diese Warnung doch zu Herzen!
Denn sonst werde ich euch zerreißen ´wie ein Löwe`,
und dann kann euch niemand mehr helfen!
23 Wer mir seinen Dank zeigt, der bringt mir ein Opfer dar, das mich ehrt.[aq]
So ebnet er den Weg, auf dem ich ihm Gottes Rettung zeige.[ar]«
Gott, vergib mir meine Schuld!
51 Für den Dirigenten[as]. Ein Psalm Davids. 2 Entstanden, nachdem der Prophet Natan zu David gekommen war, weil David mit Batseba Ehebruch begangen hatte.[at]
3 Sei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an Gnade!
In deiner großen Barmherzigkeit lösche meine Vergehen aus!
4 Wasche meine Schuld ganz von mir ab,
und reinige mich von meiner Sünde!
5 Denn ich erkenne meine Vergehen,
und meine Sünde ist mir ständig vor Augen.
6 Gegen dich allein habe ich gesündigt,
ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse ist.
Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du bist im Recht mit deinem Urteil,
dein Richterspruch ist wahr und angemessen.[au]
7 Du weißt es: Von Geburt an lastet Schuld auf mir;
auch meine Mutter war nicht frei von Sünde, als sie mit mir schwanger war.[av]
8 Du liebst es, wenn ein Mensch durch und durch aufrichtig ist;
so lehre mich doch im Tiefsten meines Herzens Weisheit![aw]
9 Reinige mich von meiner Sünde –
so wie der Priester dies mit einem Ysopbüschel tut –,
dann bin ich wirklich wieder rein.
Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich weißer sein als Schnee.[ax]
10 Lass mich wieder etwas Wohltuendes hören und Freude erleben,
damit ich aufblühe, nachdem du mich so zerschlagen hast[ay].
11 Schau nicht weiter auf die Sünden, die ich begangen habe[az],
sondern lösche meine ganze Schuld aus!
12 Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott,
und gib mir einen neuen, gefestigten Geist.
13 Schick mich nicht weg aus deiner Nähe[ba],
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Lass mich wieder Freude erleben, wenn du mich rettest.
Hilf mir, indem du mich bereit machst, dir gerne zu gehorchen.[bb]
15 Dann will ich denen, die sich von dir abgewendet haben, deine Wege zeigen.
Ja, Menschen, die gegen dich sündigen, sollen so umkehren zu dir.
16 Gott, durch mich wurde das Blut eines Menschen vergossen –
befreie mich von dieser Schuld[bc], Gott, du mein Retter!
Dann werde ich dich loben mit meiner Stimme und jubeln über deine Treue[bd].
17 Herr, öffne du meine Lippen,
damit mein Mund deinen Ruhm verkündet!
18 Dir liegt nichts daran, dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe –
ich würde es sonst bereitwillig tun.
Nein, nach Brandopfern hast du kein Verlangen.
19 Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue[be];
ein zerbrochenes und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht zurückweisen.
20 In deiner Güte erweise auch der Stadt Zion Gutes,
ja, festige die Mauern Jerusalems!
21 Dann wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen Opfern[bf],
an Brandopfern, die vollständig in Rauch aufgehen[bg].
Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere für dich dargebracht.
Das Ende des reichen Betrügers
52 Für den Dirigenten[bh]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[bi]. Von David. 2 Der Edomiter Doëg hatte Saul aufgesucht und ihm verraten: »David ist gekommen und befindet sich im Haus von Ahimelech.«[bj]
3 Was prahlst du so mit deiner Bosheit, du großer Held?
Gottes Gnade hat Bestand für alle Zeit![bk]
4 Alles, was du im Sinn hast, ist das Verderben anderer,
deine Zunge gleicht einem geschliffenen Schermesser, du Betrüger!
5 Du liebst das Böse und nicht das Gute,
die Lüge mehr als das ehrliche und hilfreiche Wort[bl].[bm]
6 Mit deinen Worten Unheil anzurichten – das gefällt dir,
du betrügerisches Großmaul[bn]!
7 So wird nun Gott dich für immer vernichten:
Er wird dich packen und aus deinem Zuhause[bo] herausreißen,
dich entwurzeln aus der Welt der Lebenden[bp].
8 Das werden die sehen, die nach Gottes Willen leben[bq],
und ehrfürchtiges Staunen wird sie erfassen.
Erleichtert werden sie dann lachen und sagen[br]:
9 »Seht ihr, so geht es dem, der seine Zuflucht nicht bei Gott gesucht hat.
Lieber vertraute er auf seinen großen Reichtum
und baute auf List und Tücke[bs].«
10 Ich aber gleiche einem Ölbaum, der beim Haus Gottes grünt und blüht,
immer und ewig vertraue ich auf Gottes Güte.
11 Ich werde dir, ´Herr`, ewig danken für das, was du getan hast.
Voll Zuversicht hoffe ich auf dich,
ja, dein Name steht für einen gütigen Gott –
das bezeuge ich vor allen, die dir treu sind.[bt]
Es gibt keinen, der Gutes tut[bu]
53 Für den Dirigenten[bv]. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung[bw]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[bx]. Von David.
2 Törichte Spötter[by] reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!«
Sie richten Unheil an, ihr ganzes Verhalten ist abscheuliches Unrecht.
Keiner handelt so, wie es gut wäre.
3 Gott schaut vom Himmel herab auf die Menschen.
Er möchte sehen, ob es einen unter ihnen gibt, der verständig ist,
einen, der nach Gott fragt.
4 Doch alle sind ´vom richtigen Weg` abgewichen,
sie sind durch und durch verdorben.
Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger.
5 Haben denn alle, die Unrecht tun, keine Einsicht mehr?
Sie fressen mein Volk auf, so als wäre es ein Stück Brot,
und zu Gott rufen sie überhaupt nicht.
6 Doch der Tag wird kommen,
an dem sie von Schrecken gepackt werden,
obwohl es keinen Grund dafür gibt.
´Israel`, Gott vernichtet deine Feinde und Belagerer,
ihre Leichen liegen verstreut auf den Feldern.
Du, ´Israel`, stürzt deine Feinde in Schande,
denn Gott selbst hat sie verstoßen.[bz]
7 Käme doch endlich vom Berg Zion die Rettung für ganz Israel!
Wenn Gott das Geschick seines Volkes zum Guten wendet[ca],
dann wird ganz Israel in Jubel ausbrechen,
überall im Land wird Freude herrschen[cb].
Der Herr gibt meinem Leben Halt
54 Für den Dirigenten[cc]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[cd]. Von David. Er schrieb es, 2 nachdem Leute aus Sif zu Saul gegangen waren und ihn gefragt hatten: »Weißt du schon, dass sich David bei uns versteckt hält?«[ce]
3 Gott, durch die Kraft deines Namens[cf] rette mich!
Erweise deine Macht und verschaffe mir Recht!
4 Gott, höre auf mein Gebet,
schenke den Worten, die über meine Lippen kommen, ein offenes Ohr!
5 Denn fremde Menschen treten mir als Feinde entgegen,
sie sind gewalttätig und trachten mir nach dem Leben.
Gott ist ihnen dabei völlig gleichgültig.[cg][ch]
6 Ich weiß[ci]: Gott ist mein Helfer!
Ja, der Herr gibt meinem Leben Halt!
7 Er wird die Bosheit meiner Feinde auf sie selbst zurückfallen lassen.[cj]
Ja, ´
8 Dann will ich dir mit Freude Opfer darbringen
und dankbar bekennen,
9 Ja, aus aller Not hat er mich gerettet,
und mit Genugtuung blicke ich auf meine besiegten Feinde[cl].
Vom Feind bedrängt und vom besten Freund verraten
55 Für den Dirigenten[cm]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[cn]. Von David.
2 Höre mein Gebet, o Gott,
und verschließe dich meinem Flehen nicht!
3 Schenk mir ein offenes Ohr und antworte mir.
Vor Kummer finde ich keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.
4 Denn ich höre, was meine Feinde erzählen,
dem Druck dieser gottlosen Menschen bin ich ausgesetzt.
Sie fügen mir Böses zu,
voller Zorn feinden sie mich an.
5 Mein Herz bebt,
Todesangst überfällt mich.
6 Furcht und Zittern setzt mir zu,
das Grauen droht mich zu ersticken[co].
7 Darum rufe ich: Ach hätte ich doch Flügel wie eine Taube!
Ich würde davonfliegen und mich in Sicherheit bringen.
8 Ja, weit weg würde ich fliehen
und in der Wüste einen Ort zum Ausruhen suchen.[cp]
9 Schnellstens würde ich Zuflucht finden
vor heftigem Wind und vor Sturm.
10 Entzweie meine Feinde, o Herr,
mache sie uneins im Denken und Reden![cq]
Ich sehe doch, was von ihnen ausgeht:
In der Stadt regieren Gewalt und Streit ´wie Wächter`,
11 die auf den Mauern Tag und Nacht ihre Runden drehen.
Leid und Unglück herrschen mitten in der Stadt,
12 in ihrem Innern greift Zerstörung um sich.
Auf ihrem Marktplatz nehmen Unterdrückung und Betrug kein Ende.
13 Es ist ja nicht mein Feind, der mich verhöhnt – das könnte ich noch ertragen!
Nicht jemand, der mich schon immer gehasst hat, spielt sich gegen mich auf –
vor einem solchen könnte ich mich noch verbergen.
14 Aber nein, du bist es, ein Mann, der mir nahestand[cr],
mein Freund und Vertrauter!
15 Wie schön war es, als wir noch zusammen waren und unsere Gedanken austauschen konnten!
Gemeinsam gingen wir den Weg hinauf zum Haus Gottes,
inmitten einer fröhlichen Menge.
16 Der Tod soll meine Feinde wegraffen!
Lebendig sollen sie ins Totenreich hinabfahren!
Denn Bosheit herrscht in ihren Häusern und in ihren Herzen.
17 Ich aber, ich rufe zu Gott,
und der
18 Am Abend, am Morgen und am Mittag klage und stöhne ich –
so lange, bis Gott meine Stimme hört.
19 Er befreit mich und lässt meine Seele Frieden finden.
Darum können mir die nichts anhaben,
die jetzt scharenweise gegen mich stehen.
20 Ja, Gott wird mich hören und meinen Feinden die Antwort geben, die sie verdienen[cs] –
er sitzt schließlich immer noch auf dem Thron und regiert.
Sie wollen sich ja nicht ändern,
und vor Gott haben sie keine Ehrfurcht.
21 Der früher mein Vertrauter[ct] war, hat seine Hand erhoben gegen seine Gefährten,
den Bund der Freundschaft hat er gebrochen.
22 Seine Worte sind butterweich,
sein Herz jedoch sinnt auf Krieg!
Seine Reden sind glatter als Öl,
doch sie verwunden wie gezückte Schwerter!
23 Wirf all deine Last auf den
Niemals lässt er den zu Fall kommen, der nach Gottes Willen lebt.[cu]
24 Ja, du selbst, Gott, wirst die Bösen hinabstürzen in die tiefste Grube[cv].
Blutgierige Mörder und Betrüger werden sterben,
noch bevor die Hälfte ihrer Lebenszeit vergangen ist.
Ich aber vertraue auf dich!
Gott gibt Zuversicht
56 Für den Dirigenten[cw]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Stumm gewordene Taube im fernen, fremden Land«[cx]. Von David. Ein Lehrpsalm[cy]. Er schrieb ihn über die Philister, die ihn einst in Gat festgenommen hatten.[cz]
2 Sei mir gnädig, o Gott, denn Menschen verfolgen mich.
Den ganzen Tag stellen sie mir nach und suchen den Streit.
3 Tag für Tag bedrängen mich meine Feinde,
ja, viele sind es, die mich in ihrem Hochmut bekämpfen.
4 Doch gerade an Tagen, an denen ich mich fürchte,
vertraue ich auf dich.
5 Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen![da]
Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was können vergängliche Menschen mir schon antun?[db]
6 Tagaus, tagein verdrehen sie meine Worte,
sie haben nur eines im Sinn: mir zu schaden.
7 Sie rotten sich zusammen und lauern mir auf,
ja, sie beobachten mich auf Schritt und Tritt, denn sie trachten mir nach dem Leben.
8 Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen?
Lass deinen Zorn sichtbar werden, o Gott,
mit dem du ganze Völker zu Boden schmetterst![dc]
9 Du hast dir genau gemerkt, wie oft ich nun schon auf der Flucht war.
Du kennst jede meiner Tränen.[dd]
Ist nicht ´die kleinste Einzelheit` in deinem Buch festgehalten?
10 Es kommt der Tag, an dem meine Feinde weichen müssen –
auch dies wird ein Tag sein, an dem ich zu dir rufe.
Eines weiß ich jetzt schon: Gott ist auf meiner Seite!
11 Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen.
Ja, mit der Hilfe des
12 Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was können Menschen mir schon antun?
13 Gern erfülle ich die Gelübde, die ich vor dir, Gott, abgelegt habe.
Ich will dir Dankopfer bringen.
14 Denn du rettest mich vor dem Tod;
du bewahrst meine Füße vor dem Ausgleiten, damit ich nicht falle.
So kann ich meinen Weg gehen in deiner Nähe,
im Licht des Lebens.[de]
Zeige dich in deiner Macht, o Gott!
57 Für den Dirigenten[df]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«[dg]. Von David. Ein Lehrpsalm[dh]. Er schrieb ihn in Erinnerung daran, dass er sich auf der Flucht vor Saul in einer Höhle versteckt hatte.[di]
2 Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig!
Denn bei dir ist meine Seele geborgen,
im Schatten deiner Flügel will ich mich bergen,
bis die tödliche Gefahr vorüber ist.
3 Ich rufe zu Gott, dem Höchsten,
zu dem Gott, der alles für mich zu einem guten Ende bringt.
4 Er wird vom Himmel aus Hilfe schicken und mich retten,
selbst wenn man mich noch so bedrängt und verhöhnt![dj]
Gott schickt mir seine Gnade und Treue.
5 Von Feinden bin ich umzingelt,
sie sind wie Löwen, die Menschen verschlingen.
Ihre Zähne sind spitz wie Speere und Pfeile,
und ihre Zunge gebrauchen sie wie ein scharfes Schwert.[dk]
6 Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen[dl],
und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden
7 Ein Fangnetz haben sie mir in den Weg gelegt,
jeden Lebensmut wollten sie mir nehmen[dm].
Eine Fallgrube haben sie für mich gegraben,
doch sie selbst sind mitten hineingestürzt!
8 Ich habe wieder neuen Mut bekommen, o Gott, ja, mein Herz ist zuversichtlich.
Ich will singen und auf der Harfe spielen.
9 Wach auf, meine Seele[dn]!
Harfe und Zither, wacht auf!
Ich will aufstehen noch vor der Morgenröte und sie wecken durch unser Spiel.[do]
10 Vor den Völkern will ich dich loben, Herr.
Ja, vor ihnen soll mein Lied für dich erklingen.
11 Denn deine Gnade ist so groß und weit wie der Himmel,
und deine Treue reicht bis zu den Wolken.
12 Zeige dich, o Gott, in deiner Macht, lass sie den Himmel überstrahlen,
und auch auf der ganzen Erde lass deine Herrlichkeit sichtbar werden.
Anklage gegen Menschen, die das Recht verdrehen
58 Für den Dirigenten[dp]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«[dq]. Von David. Ein Lehrpsalm[dr].
2 Ihr Mächtigen, seid ihr wirklich gerecht, wenn ihr eure Urteile fällt?[ds]
Richtet ihr die Menschen unparteiisch?
3 Ganz und gar nicht!
In euren Herzen schmiedet ihr heimtückische Pläne;
das Land ist erfüllt von der Gewalt, die von euren Händen ausgeht!
4 Diese Gottlosen sind von Geburt an auf dem falschen Weg,
auf Irrwegen gehen diese Lügenmäuler von Mutterleib an!
5 Giftig sind sie wie Schlangen,
ja, sie gleichen einer Otter, die ihr Ohr verschließt
6 und nicht auf die Stimme des Schlangenbeschwörers hört,
auf den erfahrenen Zauberer, der Schlangen mit Worten zähmen kann.
7 Gott, brich diesen Leuten die Zähne aus!
8 Lass sie verschwinden wie versickerndes Wasser.
Und wenn sie ihre Pfeile schießen, dann brich diesen die Spitze ab![dt]
9 Ihr Leben soll so kurz sein wie das einer Schnecke, die sich auflöst und verendet,
wie das einer Fehlgeburt, die nie das Licht der Sonne sieht.
10 ´Ja, ihr Mächtigen werdet es noch merken:`
Ehe eure Kochtöpfe vom Holzfeuer heiß werden –
egal, ob das Fleisch noch roh ist oder schon gart –
Gott fegt durch einen Sturm alles hinweg![du]
11 Wenn Gott Vergeltung übt,
wird sich jeder freuen, der nach Gottes Willen lebt.[dv]
Ja, er wird seine Füße baden im Blut dieser gottlosen Verbrecher!
12 Dann werden die Menschen sagen:
»Seht ihr – wer Gottes Willen tut[dw], bekommt doch noch seinen Lohn!
Ja, es gibt noch einen Gott, der gerecht richtet auf dieser Erde!«
Unschuldig verfolgt
59 Für den Dirigenten[dx]. Nach der Melodie von »Verschone und erhalte!«[dy]. Von David. Ein Lehrpsalm[dz]. Er schrieb ihn in Erinnerung daran, dass Saul David töten wollte und Männer losgeschickt hatte, um Davids Haus zu bewachen.[ea]
2 Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott,
bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich stellen!
3 Ja, befreie mich von Menschen, die Verbrechen begehen,
rette mich vor skrupellosen Mördern!
4 Sieh doch, wie sie mir auflauern und mir nach dem Leben trachten!
Diese Gewalttäter rotten sich gegen mich zusammen.
Dabei habe ich gar kein Unrecht begangen,
keine Sünde trennt mich von dir,
5 Obwohl ich schuldlos bin, kommen sie angelaufen und gehen gegen mich in Stellung.
´
6 Allmächtiger
mach dich auf und halte Gericht über alle anderen Völker!
Zeig bei keinem Gnade, der Unheil stiftet und betrügt![ec]
7 Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde
und streifen umher in der Stadt.
8 Sieh nur, der Geifer läuft ihnen schon aus dem Maul!
Jedes Wort, das über ihre Lippen kommt, verwundet wie ein scharfes Schwert.
Sie sind sich ihrer Sache sicher: »Wer hört uns schon?«
9 Aber du,
Du spottest ´über sie wie` über alle fremden Völker.
10 Du meine Stärke[ed], auf dich will ich schauen und auf deine Hilfe warten.
Ja, Gott ist meine sichere Burg!
11 Mein Gott wird mir voll Güte entgegenkommen,
er lässt mich ´als Sieger` herabsehen auf alle meine Feinde.
12 Töte sie nicht auf der Stelle, damit mein Volk ´ihre Strafe` nicht zu schnell vergisst!
Erweise deine Macht an ihnen, lass sie umherirren und bring sie zu Fall,
du, Herr, bist doch unser Schild, der uns schützt!
13 Sie sündigen, sobald sie den Mund aufmachen,
darum lass sie sich verstricken in ihrem Stolz.
Das ist der Lohn für die Flüche und Lügen, die sie von sich geben!
14 Mach ein Ende mit ihnen in deinem Zorn,
vernichte sie, dass nichts mehr von ihnen übrigbleibt!
Daran wird man erkennen[ee], dass Gott herrscht über ganz Israel[ef]
und bis in die entferntesten Winkel der Erde.
15 Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde
und streifen umher in der Stadt.
16 Sie streunen auf der Suche nach Fraß,
und wenn sie nicht satt werden, dann knurren sie[eg].
17 Ich aber will deine Stärke besingen,
und am Morgen will ich jubeln über deine Gnade.
Denn du wurdest für mich zur sicheren Burg,
zur Zuflucht am Tag meiner Not.
18 Du bist meine Stärke, dir will ich Psalmen singen!
Ja, Gott ist meine sichere Burg, ein Gott, der mir seine Gnade schenkt.
Gebet nach einer schweren Niederlage
60 Für den Dirigenten[eh]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie das Lied »Lilie des Zeugnisses«[ei]. Ein Lehrpsalm[ej] Davids für den Unterricht. 2 David schrieb ihn zur Erinnerung an den Krieg gegen die Aramäer von Mesopotamien und gegen die Aramäer von Zoba. Sein Feldherr Joab musste umkehren, um gegen die Edomiter zu kämpfen. Im Salztal schlug er 12.000 von ihnen.[ek]
3 Gott, du hast uns verstoßen und unsere Truppen in alle Richtungen zerstreut[el],
zornig bist du auf uns gewesen,
richte uns nun wieder auf!
4 Du hast unser Land erbeben lassen und ihm tiefe Wunden geschlagen,
heile seine Risse, denn es bricht auseinander!
5 Du hast dein Volk Schweres erleben lassen.
Wein gabst du uns zu trinken, der uns betäubte und uns taumeln ließ.
6 Doch denen, die Ehrfurcht vor dir haben,
hast du ein Signal gegeben,
dass sie fliehen können vor den Bogenschützen des Feindes[em].[en]
7 Damit alle gerettet werden, die du liebst,
hilf uns mit deinem starken Arm[eo] und erhöre mein Gebet[ep]!
8 Darauf hat Gott in seinem Heiligtum geantwortet[eq]:
»Als Sieger will ich triumphieren,
die Stadt Sichem werde ich meinem Volk zurückgeben
und das Tal von Sukkot als mein Eigentum vermessen.
9 Mir gehört das Gebiet von Gilead und von Manasse,
Efraïm ist mein starker, schützender Helm,
und Juda ist mein Herrscherstab.
10 Moab aber ist mein Waschbecken,
von Edom ergreife ich Besitz, indem ich meinen Schuh darauf werfe[er].
Und auch du, Land der Philister, musst mir zujubeln![es]«
11 Aber wer bringt mich in jene Stadt, die gut befestigt ist?
Ja, wer geleitet mich nach Edom?[et]
12 Hast nicht du, o Gott, uns verstoßen?
Weigerst du dich nicht bis jetzt, mit unseren Heeren in den Kampf zu ziehen?
13 Hilf uns doch gegen unsere Feinde!
Was können Menschen alleine schon ausrichten?
14 Aber mit Gott werden wir den Sieg erringen[eu],
er wird alle, die uns jetzt bedrängen, schließlich zertreten![ev]
Ein Gebet des Königs
61 Für den Dirigenten[ew]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Von David.
2 Höre, o Gott, mein lautes Flehen,
achte auf mein Gebet!
3 Aus weiter Ferne, wie vom Ende der Erde, rufe ich zu dir,
denn mein Herz ist mutlos geworden.
Ach führe mich doch auf jenen Felsen, der für mich zu hoch ist![ex]
4 Denn du bist für mich zu einer Zuflucht geworden,
zum starken Turm, der mich schützt vor dem Feind.
5 Ich möchte in deinem Heiligtum[ey] wohnen für alle Ewigkeit,
mich bergen unter deinen schützenden Flügeln.[ez]
6 Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört.
Du hast mir das Erbe gegeben, das denen zusteht,
die Ehrfurcht vor deinem großen Namen haben.[fa]
7 So füge den Lebenstagen des Königs weitere hinzu,
seine Jahre sollen einander folgen wie eine Generation der anderen[fb].
8 Möge er für immer seine Herrschaft vor Gottes Angesicht ausüben!
´O Gott`, sende deine Gnade und deine Treue, damit sie sein Schutz sind.
9 Dann will ich für alle Zeiten zur Ehre deines Namens Psalmen singen
und so meine Gelübde erfüllen Tag für Tag.
Geborgen bei Gott
62 Für den Dirigenten[fc]. Für Jedutun[fd]. Ein Psalm Davids.
2 Bei Gott allein findet meine Seele Ruhe,
von ihm kommt meine Hilfe.
3 Er allein ist mein Fels und meine Rettung,
ja, er ist meine sichere Festung.
Dank seiner Hilfe werde ich nicht zu Fall kommen.[fe]
4 Wie lange wollt ihr noch anstürmen gegen einen einzigen Mann,
wollt ihr allesamt ihn niederschlagen,
so als wäre er eine Wand, die sich schon bedenklich neigt,
eine Mauer, die kurz vor dem Einsturz steht?
5 Sie planen, ihn aus seiner führenden Stellung zu stoßen,
und dabei ist ihnen jede Lüge recht.
Über ihre Lippen kommen zwar Segenswünsche,
im Herzen jedoch verfluchen sie einen.[ff]
6 Bei Gott allein soll meine Seele Ruhe finden,
von ihm kommt meine Hoffnung.
7 Er allein ist mein Fels und meine Rettung,
ja, er ist meine sichere Festung.
Dank seiner Hilfe werde ich nicht zu Fall kommen.
8 Meine Rettung gründet sich auf Gott allein,
auch meine Ehre verdanke ich nur ihm.[fg]
Er ist der Fels, der mir Halt gibt,
meine Zuflucht finde ich bei Gott.
9 Vertraut auf ihn zu jeder Zeit, ihr alle aus meinem Volk!
Schüttet ihm euer Herz aus!
Gott ist unsere Zuflucht.
10 Nur ein Hauch dagegen sind die Menschen,
die Einfachen und auch die Vornehmen.
Legte man sie auf eine Waage, so würde diese Seite immer in die Höhe schnellen,
denn sie sind allesamt leichter als ein Hauch.
11 Verlasst euch nicht auf Besitz, den ihr von anderen erpresst habt!
Setzt nicht eure Hoffnung auf geraubtes Gut.
Wenn euer Reichtum wächst, dann hängt euer Herz nicht daran!
12 Eines hat Gott betont, und mehrmals habe ich es vernommen[fh]:
Alle Macht liegt allein in Gottes Händen –
13 ja, Herr, und auch die Gnade kommt von dir!
Du gibst jedem das, was er für sein Tun verdient.
Deine Güte ist besser als das Leben
63 Ein Psalm Davids aus der Zeit, als er sich in der Wüste von Juda aufhielt.[fi]
2 Gott, mein Gott bist du, dich suche ich.
Wie ein Durstiger, der nach Wasser lechzt, so verlangt meine Seele nach dir.
Mit meinem ganzen Körper spüre ich, wie groß meine Sehnsucht nach dir ist
in einem dürren, ausgetrockneten Land, wo es kein Wasser mehr gibt.[fj]
3 Mit dem gleichen Verlangen hielt ich im Heiligtum Ausschau nach dir,
um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
4 Denn deine Güte ist besser als das Leben,
mit meinem Mund will ich dich loben.
5 Ja, so will ich dich preisen mein Leben lang,
im Gebet will ich meine Hände zu dir erheben und deinen Namen rühmen[fk].
6 Deine Nähe sättigt den Hunger meiner Seele wie ein Festmahl[fl],
mit meinem Mund will ich dich loben,
ja, über meine Lippen kommt großer Jubel.
7 Nachts auf meinem Lager denke ich an dich,
stundenlang[fm] sinne ich über dich nach:
8 So viele Male hast du mir geholfen[fn],
und im Schutz deiner Flügel kann ich jubeln.
9 Von ganzem Herzen hänge ich an dir[fo],
und deine Hand[fp] hält mich fest.
10 Meine Feinde wollen mir Böses und trachten mir nach dem Leben.[fq]
Im tiefsten Totenreich werden sie noch enden!
11 Dem tödlichen Schwert werden sie ausgeliefert[fr],
den Schakalen werden sie zur Beute.
12 Doch der König wird sich freuen, weil Gott zu ihm hält.
Glücklich schätzen kann sich jeder, der sich bei einem Eid auf Gott beruft[fs].
Der Mund der Lügner aber wird gestopft.
Gott sieht dem Unrecht nicht tatenlos zu
64 Für den Dirigenten[ft]. Ein Psalm Davids.
2 Höre, Gott, auf meine Stimme, auf mein Klagen!
Beschütze mein Leben vor dem Schrecken, den meine Feinde verbreiten!
3 Sei mein Schutz vor der Verschwörung dieser Übeltäter,
vor der lärmenden Horde derer, die Unheil anrichten!
4 Ihre Zunge gebrauchen sie wie ein scharfes Schwert;
giftige Worte – das sind die Pfeile, die sie anlegen,
5 um aus dem Hinterhalt unschuldige Menschen zu treffen.
Plötzlich und ohne jede Scheu schießen sie auf ihre Opfer!
6 Sie ermutigen sich gegenseitig zu bösen Plänen
und verabreden, heimlich Fallen auszulegen.
Dabei sagen sie: »Wer kann unsere Handlanger dabei schon ertappen?[fu]«
7 Die übelsten Machenschaften hecken sie aus und brüsten sich:
»Wir sind bereit! Unser Plan ist schlau erdacht!«[fv]
Wie unergründlich ist doch, was im Inneren eines Menschen vorgeht,
in der Tiefe seines Herzens!
8 Doch dann schießt Gott seine Pfeile auf sie ab,
ganz plötzlich sind sie schwer verwundet!
9 Und so werden sie selbst zu Fall gebracht –
was sie mit ihrer bösen Zunge anderen zufügen wollten,
das kommt nun über sie.
Alle, die sie sehen, schütteln entsetzt den Kopf.
10 Ehrfurcht vor Gott erfüllt alle Menschen.
Sie bekennen, was Gott getan hat,
und verstehen nun: So handelt Gott!
11 Wer nach dem Willen des
Und alle Menschen, die von Herzen aufrichtig sind, werden sich glücklich schätzen.
Danklied für Gottes reichen Segen
65 Für den Dirigenten[fx]. Ein Psalm Davids. Ein Lied.
2 Bei dir zur Ruhe kommen – damit preist man dich[fy], du Gott, der auf dem Berg Zion wohnt.
Jeder soll die Gelübde erfüllen, die er vor dir abgelegt hat.
3 Zu dir, der Gebete erhört, werden alle Menschen[fz] kommen.
4 Erdrückt mich auch die Last meiner Sünden –
du vergibst unsere Vergehen.
5 Glücklich ist der zu nennen, den du erwählt hast und in deine Nähe kommen lässt!
Er darf zuhause sein in den Vorhöfen deines Heiligtums.
Wir wollen uns sättigen an all dem Guten, das dein Haus uns bietet, dein heiliger Tempel.
6 Du bist treu und gerecht und antwortest uns durch ehrfurchtgebietende Taten[ga],
du Gott, der uns Rettung schenkt,
du Zuversicht aller, die auf der Erde wohnen,
von den abgelegensten Enden bis zu den fernsten Meeresküsten.
7 ´Du bist es`, der die Berge gründet in seiner Kraft,
Stärke umgibt dich.
8 Das Tosen der Meere bringst du zur Ruhe, das Brausen ihrer Wogen genauso
wie den Aufruhr der Völker.
9 Selbst in den fernen Gegenden der Erde haben die Menschen große Ehrfurcht vor deinen Wundern,
im Osten, wo die Sonne aufgeht, und im Westen, wo sie untergeht, lässt du Jubel ausbrechen.
10 Du hast dich unserem Land zugewandt
und es mit deinen Gaben überschüttet.
Mehr als reiches Wachstum hast du geschenkt –
ja, der Segensstrom Gottes[gb] führt Wasser im Übermaß!
Das Getreide lässt du gut gedeihen,
weil du das Land entsprechend vorbereitest:
11 Du wässerst die Furchen des Ackers
und lockerst seine Schollen[gc].
Durch Regen machst du den Boden weich
und segnest sein Gewächs.
12 Du hast das Jahr gekrönt mit Gaben deiner Güte.
Die Spuren, die du hinterlassen hast, zeugen von Wohlstand und Fülle.[gd]
13 Selbst auf den Grünflächen der Steppe steht üppiges Gras,
und mit Jubel bekleiden[ge] sich die Hügel.
14 Die Weiden schmücken sich mit Herden,
und die Täler sind bedeckt mit Korn.
Alles bricht in Jubel aus, alles singt!
Dankbarer Rückblick
66 Für den Dirigenten[gf]. Ein Lied. Ein Psalm.
Jubelt Gott zu, all ihr Länder[gg],
2 singt Psalmen zur Ehre seines Namens,
lasst sein Lob auf herrliche Weise erklingen[gh]!
3 Sagt zu Gott: »Wie ehrfurchtgebietend sind doch deine Taten!
Wegen deiner großen Macht müssen selbst deine Feinde unterwürfig vor dich kommen.[gi]
4 Alle Länder[gj] werden sich anbetend vor dir beugen und dir Psalmen singen,
ja, deinen Namen werden sie besingen.«[gk]
5 Kommt und seht, welch große Taten Gott vollbracht hat!
Erhaben und erschreckend zugleich ist sein Handeln an den Menschen.
6 Er verwandelte das Meer in trockenes Land.
Trockenen Fußes konnte unser Volk auch den Jordan durchqueren.[gl]
Dabei freuten wir uns über unseren Gott[gm]!
7 In seiner Macht herrscht er für immer und ewig.
Seine Augen blicken wachsam auf die Völker –
widerspenstige Menschen sollen es nicht wagen, sich gegen ihn zu erheben!
8 Preist, ihr Völker, unseren Gott!
Lasst mit lauter Stimme sein Lob erklingen!
9 Er belebt unsere Seele
und bewahrt unsere Füße vor dem Stolpern.[gn]
10 Ja, Gott, du hast uns Prüfungen ausgesetzt,
du hast uns geläutert wie Silber ´im Schmelzofen`.
11 Du hast uns ins Fangnetz geraten lassen,
hast drückende Lasten auf unseren Rücken[go] gelegt.
12 Du hast nichtswürdige Menschen über uns hinwegtrampeln lassen[gp] ´wie über besiegte Feinde`.
Ins Feuer sind wir geraten, ins Wasser ebenso –
aber du hast uns herausgeführt und mit Überfluss beschenkt[gq].
13 Ich will zu deinem Haus kommen mit Tieren für das Brandopfer,
ich will dir meine Gelübde erfüllen,
14 die über meine Lippen kamen,
die mein Mund ausgesprochen hat, als ich in Not war.
15 Masttiere will ich dir zum Brandopfer bringen,
Fettstücke von Widdern für das Rauchopfer[gr].
Rinder und Ziegenböcke will ich für das Opfer zubereiten.
16 Kommt und hört mir zu, ihr alle, die ihr Ehrfurcht vor Gott habt!
Ich will erzählen, was er für mich[gs] getan hat.
17 Zu ihm rief ich mit lauter Stimme,
mein Mund war voll seines Lobes.[gt]
18 Hätte ich dabei böse Absichten im Herzen gehabt,
dann hätte der Herr erst gar nicht auf mich gehört.
19 Aber Gott hat mich wirklich erhört,
mein Gebet hat er vernommen.
20 Gelobt sei Gott,
der mein Gebet nicht abgewiesen
und mir seine Gnade nicht entzogen hat!
Gottes Segen für Israel und für die ganze Welt
67 Für den Dirigenten[gu]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein Psalm. Ein Lied.
2 Gott schenke uns seine Gnade und seinen Segen.
Er wende sich uns freundlich zu und begleite uns mit strahlendem Angesicht.[gv][gw]
3 Denn so erkennt man auf der ganzen Erde dein Wirken, o Gott,
und alle Völker werden sehen, was du zur Rettung der Menschen tust.[gx]
4 Die Völker sollen dir danken, o Gott,
ja, alle Völker mögen dich preisen!
5 Die Nationen sollen sich freuen und dir zujubeln,
denn du richtest alle Völker aufrichtig und gerecht.
Ja, du leitest alle Nationen auf Erden.
6 Die Völker sollen dir danken, o Gott,
ja, alle Völker mögen dich preisen!
7 Der Erdboden bringt seine Frucht hervor –
Gott, unser Gott, wird uns ´mit einer reichen Ernte` segnen.
8 Ja, segnen wird uns Gott,
und bis in die fernen Gegenden der Erde werden Menschen Ehrfurcht vor ihm haben[gy].
Gott schenkt seinem Volk den Sieg
68 Für den Dirigenten[gz]. Von David. Ein Psalm. Ein Lied.
2 Ach, möge Gott sich doch erheben,
damit seine Feinde sich in alle Richtungen zerstreuen!
Alle, die ihn hassen, sollen vor ihm[ha] die Flucht ergreifen.
3 Wie Rauch vom Wind vertrieben wird, so vertreibe sie, ´o Gott`[hb]!
Wie Wachs durch Feuer schmilzt, so sollen die Gottlosen umkommen in Gottes Nähe[hc].
4 Doch alle, die nach Gottes Willen leben,
werden sich freuen und jubeln in Gottes Gegenwart.[hd]
Ja, sie sollen jauchzen vor lauter Freude!
5 Singt Gott ein Lied, lasst einen Psalm erklingen zur Ehre seines Namens!
Bereitet den Weg für ihn, der durch die Steppen herbeireitet[he] –
»
6 Ein Vater für die Waisen, ein Anwalt für die Witwen
ist Gott in seinem Heiligtum.
7 Gott schenkt vereinsamten Menschen ein Zuhause,
Gefangene führt er in Freiheit und Wohlergehen[hg].
Doch wer sich ihm widersetzt, der muss bleiben in dürrem Land.
8 Gott, als du auszogst an der Spitze deines Volkes,
als du einhergeschritten bist durch die Wüste,[hh]
9 da bebte die Erde, da spendete der Himmel Wasser vor dir, Gott,
vor dem Gott, der am Sinai gesprochen hat[hi], dem Gott Israels!
10 Regen in Fülle ließt du strömen, o Gott,
und so oft dein eigenes Land auch ermattet war –
du hast es wieder gestärkt und aufgerichtet.
11 Dein Volk[hj] wurde darin sesshaft.
In deiner Güte hast du, Gott, für die Armen gesorgt.
12 Der Herr hat ein Machtwort gesprochen[hk],
und eine große Schar von Frauen hat dann den Sieg verkündet.
13 Die Könige der feindlichen Heere fliehen, ja sie ergreifen die Flucht.
Und die Frauen zu Hause können nun reiche Beute austeilen.[hl]
14 Wollt ihr da noch bei euren Herden lagern?
´Eure Pracht gleicht der einer` Taube, deren schillernde Flügel wie mit Silber überzogen sind,
und ihre Schwungfedern wie mit feinstem Gelbgold[hm].
15 Als der allmächtige Gott die feindlichen Könige auseinandertrieb,
da fiel Schnee auf dem Berg Zalmon.
16 Ein wahrhaft majestätischer Berg[hn] ist der Baschan,
ein Höhenzug mit vielen Gipfeln.
17 Doch warum blickt ihr gipfelreichen Berge so voller Neid?
Warum schaut ihr auf jenen anderen Berg, den Gott sich als Wohnsitz auserkoren hat?
Kein Zweifel, der
18 Gottes Streitwagen sind unzählbar, tausendmal Tausende.
Der Herr selbst ist mitten unter ihnen, erhaben und heilig wie der Berg Sinai.[ho]
19 Du bist im Triumphzug zur Höhe hinaufgefahren, hast Gefangene mit dir geführt.
Geschenke hast du entgegengenommen von den Menschen,
auch von den Widerspenstigen.
Gewiss, Gott, der
20 Gepriesen sei der Herr! Tag für Tag trägt er unsere Last[hq];
ja, er, Gott, ist unsere Rettung.
21 Gott schenkt uns Rettung auf vielfältige Weise.
Der
22 Gewiss, Gott wird seinen Feinden den Kopf zerschmettern,
das stolz erhobene Haupt eines jeden, der sich von seiner Sünde nicht abbringen lässt.
23 Der Herr hat gesagt:
»Deine Feinde[hr] bringe ich zurück aus Baschan,
selbst aus den Tiefen des Meeres hole ich sie wieder hervor.
24 Denn du sollst deine Füße baden im Blut deiner Feinde,
und auch deine Hunde sollen es auflecken mit ihrer Zunge.«
25 Gott, alle sehen deinen Triumphzug,
wie du, mein König und mein Gott, einziehst ins Heiligtum.
26 Ganz vorne schreiten die Sänger,
dann folgen die Musiker mit ihren Saiteninstrumenten,
sie alle sind umringt von Mädchen mit Handpauken.
27 Preist Gott in euren Chören[hs]!
Preist alle den
28 ´Die nächste Abteilung` führt Benjamin an, der kleinste der Stämme[hu],
die Fürsten von Juda folgen in großer Schar,
dahinter die Fürsten von Sebulon, dann die von Naftali.
29 Du sollst mächtig sein, ´Israel`, das ist der Wille deines Gottes![hv]
Alles, was du, o Gott, für uns vollbracht hast, das erhalte in deiner Kraft!
30 Dort in deinem Heiligtum über Jerusalem
werden Könige dir ihre Gaben bringen.
31 Weise das Tier im Schilf in seine Schranken,
ebenso die Gewaltherrscher und ihre Völker,
die einer Horde Stiere mit ihren Kälbern gleichen![hw]
Sie sollen sich dir unterwerfen und dir Tribut aus Silber zollen![hx]
Ja, Gott zerstreut[hy] die Völker, die am Krieg Gefallen haben.
32 Aus Ägypten kommen die Würdenträger herbei[hz],
Äthiopien bringt Gott mit vollen Händen Geschenke dar.
33 Ihr Königreiche der Erde, preist Gott mit Gesang!
Singt und spielt Psalmen für ihn, den Herrn,
34 der durch die Himmel reitet, die seit Urzeiten bestehen[ia].
Hört! Er lässt seine Stimme erschallen, gewaltig wie ein Donner!
35 Erkennt Gottes Herrschaft an![ib]
Über Israel erstreckt sich seine Majestät
und seine Macht über alle Wolken hinaus.
36 Ehrfurchtgebietend bist du, o Gott, in deinem Heiligtum.[ic]
Der Gott Israels verleiht Macht und Stärke seinem Volk.
Gelobt sei Gott!
In schwerer Not
69 Für den Dirigenten[id]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Von David.
2 Rette mich, Gott, denn das Wasser steht mir bis zum Hals[ie]!
3 Ich versinke in tiefem Schlamm und finde keinen Halt.
Das Wasser reißt mich in die Tiefe,
die Flut überschwemmt mich.
4 Erschöpft bin ich durch mein ständiges Rufen,
meine Kehle brennt,
meine Augen erlöschen –
ich aber warte weiter sehnsüchtig auf meinen Gott[if].
5 So viele Menschen hassen mich ohne Grund,
sie sind zahlreicher als die Haare auf meinem Kopf.
Ihre Macht ist groß, und sie wollen mich zum Schweigen bringen[ig],
verlogene Feinde sind sie allesamt.
Ich soll ihnen ersetzen, was ich gar nicht gestohlen habe.
6 Du allein, mein Gott, weißt, wo ich unverständig bin;
meine Schuld ist dir nicht verborgen.
7 Lass es mit mir nicht so weit kommen, allmächtiger Herr, du
dass sich nun alle, die auf dich hoffen, meinetwegen schämen müssen!
Lass nicht zu, dass durch mich Schimpf und Schande die trifft,
die deine Nähe suchen, du Gott Israels!
8 Denn weil ich zu dir gehöre, werde ich mit Hohn und Spott überschüttet,
die Scham ist mir ins Gesicht geschrieben.
9 Selbst meinen Brüdern bin ich fremd geworden,
meine eigenen Geschwister begegnen mir, als gehörte ich nicht zum selben Volk wie sie.
10 Denn die Leidenschaft für dein Haus hat meine ganze Kraft verzehrt,
gegen mich richten sich die Beschimpfungen derer, die sonst dich beschimpfen.
11 Als ich weinte und fastete[ii],
selbst dann haben sie mich noch verhöhnt.
12 Legte ich in Trauer ein Gewand aus Sackleinen an,
so dichteten sie Spottverse auf mich.
13 Beim Stadttor, ´wo die Leute sich treffen`, ziehen sie über mich her,
und die Betrunkenen verhöhnen mich in ihren Saufliedern.
14 Ich aber bete zu dir,
Gott, antworte mir doch in deiner großen Gnade,
rette mich, so wie du es in deiner Treue schon immer getan hast[ij]!
15 Zieh mich heraus aus dem Schlamm, damit ich nicht versinke!
Rette mich vor dem Zugriff meiner Feinde, die mich hassen,
lass mich dem tiefen Wasser entkommen!
16 Sorge dafür, dass die Flut mich nicht überschwemmt
und die tiefen Strudel mich nicht verschlingen,
möge der Brunnen mich nicht für immer in seinem Schlund begraben[ik]!
17 Antworte mir,
Wende dich mir zu in der ganzen Fülle deines Erbarmens.
18 Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, deinem Diener,
denn mir ist angst und bange. Antworte mir doch rasch!
19 Schenk meiner Seele deine Nähe und erlöse mich[im],
befreie mich meinen Feinden zum Trotz!
20 Du weißt, wie viel Spott und Verachtung ich ernte,
welche Schande ich ertragen muss.
Alle meine Widersacher sind dir vor Augen.
21 Der Hohn hat mir das Herz gebrochen, ich verzweifle.
Ich hoffte auf Mitleid – es gab keins.
Ich sah mich um nach Tröstern – es waren keine zu finden.
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