Bible in 90 Days
22 Man gab mir Galle zur Speise,
und Essig reichte man mir zu trinken, als ich durstig war.
23 Dafür sollen ihnen ihre Opferfeste[a] zur Falle werden,
ja, zum Fangnetz für diese gleichgültig dahinlebenden Menschen!
24 Lass es finster werden vor ihren Augen, so dass sie nichts mehr sehen können!
Ihre Hüften sollen so schwach sein, dass sie nie mehr sicher auf den Beinen sind![b]
25 Überschütte sie mit deinem Grimm,
ja, dein glühender Zorn soll sie treffen.
26 Ihr Wohngebiet soll öde und verlassen sein,
und in ihren Zelten soll niemand mehr wohnen.
27 Denn eigenmächtig verfolgen sie den, der von dir bereits gestraft wurde;
und leichtfertig erzählen sie vom Schmerz derer[c], die du verwundet hast.
28 Füge ihrer Schuld neue Schuld hinzu,
und lass sie nicht teilhaben an deinem Heil[d].
29 Ihre Namen sollen aus dem Buch des Lebens gestrichen werden,
damit sie nicht darin stehen zusammen mit denen, die nach deinem Willen leben[e].
30 Ich aber bin vom Leid gebeugt und voller Schmerzen,
greif ein, o Gott, und bring mich in Sicherheit!
31 Rühmen will ich den Namen Gottes mit einem Lied,
voller Dank will ich ihn preisen.
32 Das gefällt dem
besser als das vorzüglichste Jungtier mit Hörnern und gespaltenen Hufen.
33 Alle, die wie ich Unrecht geduldig ertragen, werden es sehen und sich freuen.
Ihr alle, die ihr Gottes Nähe sucht – euer Herz lebe auf!
34 Denn der
Er verachtet keinen, der gefangen ist und zu ihm gehört.[f]
35 Himmel und Erde sollen ihn loben,
auch die Meere und alle Lebewesen darin!
36 Denn Gott wird die Stadt Zion retten und die Städte in Juda wieder aufbauen,
damit sein Volk in ihnen wohnt und das Land besitzt.
37 Ja, die Nachkommen derer, die ihm dienen, werden es als Erbe erhalten.
Alle, die seinen Namen lieben, werden dort wohnen.
Hilferuf eines Verfolgten[g]
70 Für den Dirigenten[h]. Ein Psalm Davids, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen[i].
2 Eile herbei, Gott, mich zu retten;
3 Hohn und Spott sollen alle ernten, die mir nach dem Leben trachten!
Ja, alle, die mein Unglück herbeiwünschen, mögen abziehen, beladen mit Schmach und Schande!
4 Über ihre eigene Schmach beschämt sollen sie zurückweichen[j],
sie, die mich verhöhnen: »Ha! Das geschieht dir recht[k]!«
5 Doch alle, die dich suchen, sollen jubeln vor Freude über dich.
Ja, alle, die nach deiner Rettung verlangen, mögen es immer wieder bezeugen: »Gott ist groß!«
6 Ich aber bin arm und vom Leid gebeugt – Gott, eile herbei!
Du bist meine Hilfe und mein Befreier,
Verlass mich nicht im Alter!
71 Bei dir,
lass mich nie in Schande geraten!
2 Erweise mir deine Treue, hilf mir und befreie mich[l],
neige dich zu mir herab und schenke meinem Rufen ein offenes Ohr!
Rette mich doch!
3 Sei für mich ein Fels, ein sicheres Zuhause, zu dem[m] ich immer fliehen kann.
Du hast ja fest beschlossen, mich zu retten.
Denn mein Fels und meine Burg, das bist nur du![n]
4 Mein Gott, befreie mich aus den Fängen der Gottlosen,
rette mich aus den Klauen verbrecherischer und gewalttätiger Menschen!
5 Denn du allein bist meine Hoffnung, Herr, ja,
du bist meine Zuversicht von meiner Jugend an.
6 Seit mein Leben begann, bist du mein Halt,
aus dem Mutterleib hast du mich ans Licht gezogen.[o]
Dich will ich loben allezeit.[p]
7 Für viele bin ich zu einem abschreckenden Beispiel geworden[q],
du aber bist meine sichere Zuflucht.
8 Mein Mund ist voll deines Lobes,
lässt deinen Ruhm erklingen den ganzen Tag.
9 Stoße mich auch jetzt nicht von dir, wo ich alt geworden bin;
wenn meine Kräfte mehr und mehr schwinden – auch da verlass mich nicht!
10 Denn meine Feinde reden schon ´das Schlimmste` über mich,
und die mir nach dem Leben trachten, beraten sich.
11 Sie sagen: »Gott hat ihn verlassen! Verfolgt und ergreift ihn,
denn keiner ist da, der ihm hilft!«
12 Gott, zieh dich nicht von mir zurück[r],
eile schnell herbei, um mir zu helfen!
13 Scheitern und umkommen sollen alle, die mich bis aufs Äußerste bekämpfen[s],
mit Schimpf und Schande beladen seien alle, die mich ins Unglück stürzen wollen!
14 Ich aber werde stets ´auf dich` hoffen
und noch mehr dazu beitragen, dass man dich überall rühmt[t].
15 Aus meinem Mund wird man hören, wie du deine Treue erweist,
den ganzen Tag will ich davon reden, dass du Rettung schenkst.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft du schon geholfen hast![u]
16 Ich will ´zum Heiligtum` kommen, um die mächtigen Taten Gottes, des
Deine Treue[w] will ich preisen,
dich allein will ich rühmen.
17 Gott, schon von meiner Jugend an hast du mich unterwiesen,
und bis zum heutigen Tag verkünde ich deine Wunder.
18 Verlass mich nicht im Alter, mein Gott,
auch nicht, wenn ich ein Greis mit weißen Haaren bin.
Denn noch der Generation nach mir möchte ich verkünden, wie du eingreifst[x];
allen, die noch kommen, will ich von deiner Macht erzählen.
19 Gott, deine Treue ist so groß, dass sie bis an den Himmel reicht[y]!
Du hast große Wunder getan –
Gott, wer ist dir gleich?
20 Du hast uns[z] Nöte und bitteres Leid erfahren lassen,
du wirst uns auch wieder neues Leben schenken
und uns aus den tiefsten Abgründen der Erde emporführen.
21 Du wirst mein Ansehen vor den Menschen wiederherstellen,
du wendest dich ´mir erneut zu` und tröstest mich.
22 So will ich dich nun preisen zum Spiel auf der Harfe,
dich loben für deine Treue, mein Gott.
Ich will dir Psalmen singen zur Zither, du heiliger Gott Israels[aa].
23 Jubel soll über meine Lippen kommen, wenn ich ein Lied für dich anstimme.
Auch meine Seele, die du erlöst hast, jubelt dir zu.
24 Mit meinem Mund will ich den ganzen Tag verkünden,
dass du deine Treue erweist.[ab]
Denn gescheitert und mit Schande bedeckt stehen alle da,
die mich ins Unglück stürzen wollen.
Ein Gebet für den König des Friedens
72 Von Salomo.
Gott, gib dem König Vollmacht, in deinem Namen Recht zu sprechen,
ermögliche es ihm, dem Königssohn, Gerechtigkeit in deinem Sinne auszuüben![ac]
2 Er regiere als gerechter Herrscher über dein Volk
und lasse die Armen und Unterdrückten[ad] zu ihrem Recht kommen.
3 Möge der Friede sich über das Volk ausbreiten und selbst die Berge bedecken,
mögen die Hügel des Landes bekleidet sein mit Gerechtigkeit![ae]
4 Der König schaffe Recht den Armen und Gebeugten im Land,
er rette die Kinder der Bedürftigen und zerschmettere ihre Unterdrücker.
5 Möge dir Ehrfurcht entgegengebracht werden, solange die Sonne scheint
und der Mond für uns leuchtet, jetzt und in allen künftigen Generationen![af]
6 Der König sei für unser Land so wohltuend
wie Regen, der auf frisch gemähte Wiesen niederfällt,
wie lang ersehnte Schauer, die dem Erdboden Wasser geben!
7 In seinen Tagen sollen alle aufblühen, die nach Gottes Willen leben.[ag]
Friede in Fülle breite sich solange aus, bis der Mond nicht mehr leuchtet.
8 Der König herrsche über alle Länder von einem Meer zum anderen,
vom Euphratstrom[ah] bis zu den fernsten Winkeln der Erde.
9 Vor ihm werden die Bewohner der Steppengebiete niederknien,
und alle seine Feinde werden im Staub liegen[ai].
10 Die Könige von Tarsis und von allen Inseln werden Geschenke bringen,
die Herrscher von Saba und Seba ihren Tribut entrichten.
11 Alle Könige werden sich vor ihm niederwerfen,
alle Völker ihm dienen.
12 Denn er wird zum Retter für die Bedürftigen, die um Hilfe rufen,
für Menschen, die leiden und keinen Beistand haben.
13 Er wird sich über Schwache und Bedürftige erbarmen
und zum Lebensretter werden für Menschen in Not.
14 Aus Unterdrückung und Gewalt wird er sie[aj] erlösen,
denn ihr Leben ist kostbar in seinen Augen[ak].
15 Lang lebe der König![al]
Möge er beschenkt werden mit feinstem Gold aus Saba,
möge man beständig für ihn beten und ihn segnen allezeit!
16 Getreide wachse im Land in Hülle und Fülle,
dass es woge selbst auf den Gipfeln der Berge,
so üppig wie der Wald des Libanon.
Möge es Städte voller Leben geben, blühend wie fruchtbare Wiesen!
17 Der Name des Königs sei für immer bekannt,
sein Ruhm bleibe bestehen, solange es die Sonne gibt.[am]
Mögen alle Menschen sich auf seinen Namen berufen, wenn sie sich Segen wünschen!
Ja, alle Völker sollen ihn glücklich preisen!
Amen! Ja, Amen!
18 Gepriesen sei Gott, der
er vollbringt Wunder – er allein!
19 Gepriesen sei sein herrlicher Name in alle Ewigkeit,
seine Herrlichkeit erfülle die ganze Erde!
20 Hier enden die Gebete Davids, des Sohnes von Isai.[an]
Drittes Buch
Du bist mir mehr wert als alles andere
73 Ein Psalm Asafs.
Ganz sicher: Gott ist voller Güte gegenüber Israel,
gegenüber all denen, deren Herz frei von Schuld ist[ao].
2 Ich aber wäre fast gestrauchelt,
nur wenig fehlte noch, und meine Füße wären ausgeglitten.
3 Denn ich beneidete die Überheblichen;
es machte mir zu schaffen, als ich sah, wie gut es den Gottlosen geht.
4 Bis zu ihrem Tod leiden sie keine Qualen,
und wohlgenährt ist ihr Bauch.[ap]
5 Die Mühen des täglichen Lebens kennen sie nicht,
und von menschlichen Sorgen werden sie nicht geplagt.
6 Darum tragen sie ihren Stolz zur Schau wie eine Halskette,
Gewalt umgibt sie wie ein Gewand.
7 Ihre Augen blicken[aq] aus einem fetten und feisten Gesicht,
aus ihren Herzen quellen böse Pläne hervor[ar].
8 Sie verhöhnen und unterdrücken andere durch die Bosheit ihrer Worte,
von oben herab reden sie stolz daher.
9 Ihr Maul reißen sie weit auf,
weder Himmel noch Erde bleiben von ihren Lästereien verschont.[as]
10 Darum laufen ihnen auch so viele Leute nach
und nehmen ihre Worte gierig auf wie Wasser.
11 Und dabei sagen sie auch noch: »Wie sollte Gott von unserem Tun etwas wissen?
Er, der Höchste, bekommt doch gar nichts mit!«
12 Ja, sie verachten Gott,
haben aber keine Sorgen und häufen auch noch Reichtum an[at]!
13 Ach – so habe ich wohl ganz umsonst mein Herz
und meine Hände frei von Schuld gehalten[au]!
14 Ich werde ja doch den ganzen Tag vom Unglück geplagt,
jeder Morgen ist bereits eine Strafe für mich!
15 Hätte ich jemals gesagt: »Ich will genauso daherreden ´wie jene Gottlosen`!«,
dann hätte ich treulos gehandelt gegenüber denen, die zu deinen Kindern gehören[av].
16 So dachte ich nach, um all dies zu begreifen,
doch es war zu schwer für mich[aw] –
17 so lange, bis ich endlich in Gottes Heiligtum ging.
Dort begriff ich, welches Ende auf jene Menschen wartet:
18 Ganz sicher, du stellst sie auf rutschigen Boden,
du lässt sie stürzen und in Trümmern liegen bleiben[ax].
19 Im Nu werden sie vernichtet,
ein schreckliches Ende finden sie!
20 Wie man einen Traum gleich nach dem Erwachen vergisst,
so lässt du, Herr, ihren Anblick verschwinden, sobald du dich ´zum Gericht` erhebst.
21 Als mein Herz verbittert war
und ich mich tief verletzt fühlte[ay],
22 da war ich töricht und ohne Einsicht,
verständnislos wie ein Tier stand ich vor dir.
23 Aber nun bleibe ich für immer bei dir,
und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst.
24 Du leitest mich nach deinem weisen Plan
und nimmst mich am Ende in Ehren auf.
25 Wen habe ich im Himmel außer dir?
Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß!
26 Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt,
so gibt doch Gott meiner Seele Halt.
Er ist alles, was ich brauche – und das für immer![az]
27 Ganz sicher: Wer sich von dir lossagt, der wird umkommen.
Du vernichtest alle, die dir treulos den Rücken kehren[ba].
28 Für mich aber ist Gottes Nähe beglückend!
Mein Vertrauen setze ich auf den Herrn, ja, auf den
Alle deine Taten will ich weitererzählen.[bb]
Gott, wie lange noch liegt dein Heiligtum in Trümmern?
74 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[bc]. Von Asaf.
Warum, o Gott, hast du uns für immer verstoßen?
Warum trifft uns dein glühender Zorn?
Wir sind doch deine Herde, und du bist unser Hirte, der uns auf seine Weide führt![bd]
2 Denk an deine Gemeinde, die du dir vor langer Zeit als Eigentum erworben hast,
die du erlöst und zu dem Volk gemacht hast, das dir allein gehört[be]!
Denk an den Berg Zion, auf dem du Wohnung nahmst.
3 Mach dich schnellen Schrittes auf zu den Trümmern, die schon seit ewigen Zeiten dort liegen!
Alles im Heiligtum haben unsere Feinde verwüstet!
4 Laut brüllen die Feinde dort, wo du deinem Volk begegnet bist,
überall haben sie ihre Feldzeichen errichtet.
5 Wie man mit der Axt zum Schlag ausholt
gegen das dichte Geäst im Wald,
6 so zerschlugen sie das Gebälk und seine Schnitzereien
mit Beilen und mit Brechstangen.
7 Dein gesamtes Heiligtum haben sie in Brand gesteckt.
Entweiht und dem Erdboden gleichgemacht haben sie deine Wohnung, in der man deinen Namen anrief[bf].
8 Ihr Plan stand fest: »Wir wollen sie allesamt niederzwingen!«, so sagten sie.
Sie verbrannten alle Stätten im Land, wo man sich zum Gottesdienst versammelt.
9 Wir haben kein Zeichen mehr dafür, dass du noch einmal eingreifen wirst.[bg]
Auch kein Prophet ist mehr da,
und niemand unter uns weiß, wie lange dies noch so weitergehen soll.
10 Wie lange, o Gott, dürfen unsere Bedränger noch lästern,
wie lange dürfen die Feinde deinen Namen immer wieder verhöhnen?
11 Warum greifst du nicht ein mit deiner starken Hand?
Zieh sie doch aus deinem Gewand hervor und bereite ihnen allen ein Ende![bh]
12 Und doch ist Gott mein König schon seit frühester Zeit,
er vollbringt rettende Taten überall auf der Erde.
13 Du selbst hast durch deine große Macht das Meer geteilt,
und die Köpfe der Drachen, die sich aus dem Wasser erhoben, hast du zerschlagen.
14 Dem ´Ungeheuer` Leviatan hast du die Köpfe zerschmettert,
und dann gabst du es den wilden Tieren in der Wüste zum Fraß[bi].
15 Du selbst hast Quellen und Bäche hervorsprudeln lassen,
und Ströme, die nie versiegten, hast du ausgetrocknet.
16 Dir gehört der Tag und auch die Nacht,
dem Mond und der Sonne hast du ihren Platz zugewiesen.
17 Du selbst hast alle Grenzen der Erde bestimmt,
Sommer und Winter hast du geschaffen.
18 Denk daran: Die Feinde verhöhnen dich, den
Sie sind ein gottloses Volk und lästern über deinen Namen!
19 Gib uns nicht wie eine wehrlose Taube in die Gewalt dieser Raubtiere![bj]
Das Leben deines unterdrückten Volkes steht auf dem Spiel – vergiss es nicht für immer![bk]
20 Blick ´wieder` auf den Bund, ´den du mit uns geschlossen hast`.
Denn in den dunklen Schlupfwinkeln des Landes herrscht rohe Gewalt.
21 Setz dich dafür ein, dass die Unterdrückten nicht beschämt davonschleichen müssen,
lass die Armen und Gebeugten wieder deinen Namen preisen!
22 Erhebe dich, Gott, und kämpfe für dein Anliegen!
Denk daran, dass törichte Menschen dich den ganzen Tag verhöhnen.
23 Vergiss nicht das Geschrei derer, die sich dir widersetzen!
Sie lehnen sich gegen dich auf, und ihr lautes Toben nimmt kein Ende.[bl]
Gott greift zur rechten Zeit ein
75 Für den Dirigenten[bm]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«[bn]. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.
2 Wir danken dir, Gott, wir danken dir.
Du bist uns nahe – dein Name ist unter uns bekannt.
Von den Wundern, die du vollbringst, erzählt man überall.[bo]
3 Du sagst ja:
»Ich wähle den richtigen Zeitpunkt –
und dann werde ich unparteiisch Gericht halten.
4 Mag auch die Erde wanken, mögen ihre Bewohner beben vor Angst –
ich selbst habe ihre Grundpfeiler unverrückbar befestigt.[bp]
5 Ich rufe den Stolzen zu: Schluss mit eurer Überheblichkeit!
Und zu den Gottlosen sage ich: Brüstet euch nicht mit eurer vermeintlichen Stärke!
6 Tragt sie nicht zur Schau, so als reiche sie bis an den Himmel![bq]
Redet nicht herausfordernd mit stolz gerecktem Hals!«
7 Denn weder von Osten, wo die Sonne aufgeht, noch von Westen, wo sie untergeht,
auch nicht von der Steppe her ist Hilfe zu erwarten[br].
8 Nein, Gott selbst sorgt für Recht:
den einen erniedrigt er, den anderen bringt er zu großem Ansehen.
9 Der
gefüllt mit dem Wein seines Zorns – schäumend und von betäubender Wirkung.
Und Gott schenkt allen auf dieser Erde, die ihn verachten, davon ein:
Bis zum letzten bitteren Tropfen müssen sie ihn austrinken![bs]
10 Ich aber will für alle Zeiten Gottes Taten verkünden,
für den Gott Jakobs will ich Psalmen singen.
11 ´Er spricht`: »Alle Macht der Gottlosen werde ich brechen,
doch zunehmen wird die Macht all derer, die nach Gottes Willen leben.«[bt]
Gott, du bist ehrfurchtgebietend!
76 Für den Dirigenten[bu]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein Psalm Asafs. Ein Lied.
2 Wohl bekannt ist Gott in Juda,
groß ist sein Name in ganz Israel.
3 In Salem[bv] wurde sein heiliges Zelt errichtet,
auf dem Berg Zion hat er Wohnung genommen.
4 Dort zerbrach er die Brandpfeile[bw],
die Schilde, Schwerter und alle Kriegswaffen der Feinde[bx].[by]
5 In Licht bist du gehüllt, ´o Gott`,
erhabener als[bz] die Berge, von denen die Raubzüge der Feinde ausgingen[ca].
6 Selbst die mutigsten Helden[cb] wurden ihrer Waffen beraubt,
nun schlafen sie den Todesschlaf,
und keiner der sonst so starken Krieger vermag die Hände zum Kampf zu erheben[cc].
7 Dein Drohen, du Gott Jakobs, genügte –
und schon fielen die Pferde vor den Streitwagen in einen betäubenden Schlaf.
8 Du, ja, du bist Schrecken erregend!
Wer kann vor dir bestehen, wenn du deinem Zorn freien Lauf lässt?
9 Vom Himmel her lässt du dein Gerichtsurteil hören,
Furcht ergreift die Erde, und sie wird ganz still.
10 Ja, das geschieht, wenn Gott aufsteht, um Recht zu sprechen,
um den Unterdrückten im Land Rettung zu bringen.
11 Selbst das schlimmste Wüten von Menschen trägt noch bei zu deinem Lob;
du schmückst dich mit allen, die diesem Toben entgehen, wie mit einem ´schönen` Gürtel.[cd]
12 Legt vor dem
ihr alle, die ihr euch um ihn versammelt.
Ihm, dem Ehrfurchtgebietenden, bringt eure Gaben dar!
13 Dem Hochmut der Gewaltherrscher bereitet er ein Ende[ce],
als furchterregend erweist er sich gegenüber allen Königen der Erde.
Du bist der Gott, der Wunder tut
77 Für den Dirigenten[cf]. Für Jedutun[cg]. Von Asaf. Ein Psalm.
2 Mit lauter Stimme rufe ich zu Gott, ja, ich schreie zu ihm!
Mit lauter Stimme rufe ich, damit er mir ein offenes Ohr schenkt.
3 In meiner Not suche ich den Herrn;
nachts strecke ich im Gebet meine Hände zu ihm aus und lasse sie nicht sinken.
Doch im tiefsten Herzen finde ich keinen Trost.[ch]
4 Denke ich an Gott, dann seufze ich.
Grüble ich über alles nach, so verlässt mich der Mut.[ci]
5 Du lässt mich die ganze Nacht keinen Schlaf finden.[cj]
Ich bin so aufgewühlt, dass mir die Worte fehlen.
6 So denke ich nach über vergangene Zeiten,
über Jahre, die schon ewig lange zurückliegen.
7 Ich erinnere mich an mein Saitenspiel in der Nacht.[ck]
Tief in meinem Herzen sinne ich nach,
ich versuche eine Antwort auf meine Fragen zu finden[cl]:
8 Wird der Herr ´sein Volk` für immer verstoßen?
Will er uns in Zukunft keine Gnade mehr erweisen?
9 Ist es denn mit seiner Güte für immer und ewig vorbei?
Finden seine Zusagen keine Erfüllung mehr in künftigen Generationen?
10 Hat Gott denn vergessen, barmherzig und gnädig zu sein?
Hat er uns im Zorn sein Erbarmen entzogen?
11 Ja, das ist es, was mich so sehr quält:
dass der Höchste nicht mehr so eingreift wie früher.[cm]
12 Doch ich will mir die Taten des
Ja, ich will an deine Wunder aus längst vergangener Zeit denken.
13 Ich sinne über all dein Wirken nach,
dein Handeln erfüllt meine Gedanken.
14 Gott, heilig ist alles, was du tust[cn].
Wer sonst ist ein so großer Gott wie du?
15 Du bist der Gott, der Wunder vollbringt!
Den Völkern hast du deine Macht gezeigt.
16 Dein Volk hast du mit starker Hand erlöst,
die Nachkommen Jakobs und Josefs.
17 Die Wasser des Meeres sahen dich, Gott;
die Wassermassen sahen dich und kamen in Bewegung.
Auch die Meerestiefen erbebten.
18 Die Wolken gossen Regenfluten aus,
sie ließen Donnerschläge hören,
und wie Brandpfeile schossen Blitze hin und her.
19 Laut erschallte dein Donner im Wirbelwind,
Blitze erleuchteten den Erdkreis,
die Erde zitterte und bebte.
20 Dein Weg führte mitten durch das Meer,
deine Pfade verliefen durch die Wassermassen.
Doch Fußspuren von dir sah man nicht.
21 Du hast dein Volk geleitet wie ein Hirte seine Herde
unter der Führung von Mose und Aaron.
Gottes Wege mit seinem Volk
78 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[co]. Von Asaf.
Höre, mein Volk, auf meine Weisung,
habt ein offenes Ohr für meine Worte.
2 Sprüche der Weisheit will ich vortragen,
ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war.
3 Was wir gehört und erfahren haben
und was unsere Väter uns erzählt haben,
4 das wollen wir auch unseren[cp] Kindern nicht vorenthalten.
Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des
von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat.
5 Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen[cq],
ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt.
Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben.
6 Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen,
alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen.
7 So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen
und seine großen Taten nicht vergessen.
Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben.
8 Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden,
die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten –
eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war[cr].
9 Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen,
sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen.
10 Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte,
sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen.
11 Seine großartigen Taten vergaßen sie,
auch die Wunder, die er sie erleben ließ.
12 Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht,
in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan.
13 Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen,
zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm.
14 Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke
und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein.
15 In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten
und gab ihnen reichlich zu trinken.
16 Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein,
und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss.
17 Sie aber sündigten weiter gegen ihn
und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf.
18 Ganz bewusst[cs] stellten sie Gott auf die Probe
und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten.
19 Sie beleidigten Gott und fragten:
»Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen?
20 Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus,
sogar ganze Bäche strömten hervor.
Aber kann er seinem Volk auch Brot geben
oder gar Fleisch verschaffen?«
21 Der
dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs,
sein Zorn entbrannte[ct] gegen Israel.
22 Denn sie glaubten Gott nicht,
und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe.
23 Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl,
ja, er öffnete die Türen des Himmels.
24 Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten,
Getreide aus dem Himmel gab er ihnen.
25 Jeder von ihnen aß das Brot der Engel[cu],
und Gott gab ihnen Speise in Fülle.
26 Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen,
und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei.
27 ´Auf sein Volk` ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner,
Geflügel gab es wie Sand am Meer.
28 Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein,
rings um ihre Zelte.
29 Sie aßen davon und wurden reichlich satt,
alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen.
30 Doch noch war ihre Gier nicht gestillt,
noch war die Speise in ihrem Mund,
31 da brach Gottes Zorn gegen sie los.
Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute,
ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder.
32 Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter
und schenkten seinen Wundern keinen Glauben.
33 Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen
und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken.
34 Wenn er viele von ihnen umkommen ließ,
fragten die Übrigen wieder nach ihm.
Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott.
35 Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist,
und er, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten,
sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam.
37 Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm
und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte.
38 Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht.
Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf.
39 Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind –
ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt.
40 Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf
und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe!
41 Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe
und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels.
42 Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen
und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte.
43 Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten,
im Gebiet der Stadt Zoan.
44 Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden,
so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte.
45 Er schickte ´den Ägyptern` Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen,
und Frösche, die ihnen Verderben brachten.
46 Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis;
die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken.
47 Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder,
und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis.
48 Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen,
ihre Herden dem Blitzschlag.
49 Sein glühender Zorn brach gegen sie los,
mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück.
Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten.[cv]
50 Seinem Zorn ließ er freien Lauf,
selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie[cw] durch die Pest umkommen.
51 Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder,
ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams[cx].
52 Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe,
und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde.
53 Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst.
Ihre Feinde jedoch begrub das Meer.
54 Er brachte sie in sein heiliges Land[cy]
und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte.
55 Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land
und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels.
So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen.
56 Doch wieder forderten sie Gott heraus;
sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf
und hielten sich nicht an seine Mahnungen.
57 Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter.
Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen.[cz]
58 Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen,
mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht.
59 Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten,
entbrannte sein Zorn[da];
voll Abscheu wandte er sich von Israel ab.
60 Er gab sein Heiligtum in Silo auf,
das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte.
61 Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden[db],
ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes.
62 Er lieferte sein Volk dem Schwert aus,
sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte.
63 Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt,
und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr.
64 Die Priester kamen durch das Schwert um,
und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten.
65 Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht,
wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird[dc].
66 Nun schlug er seine Feinde zurück,
in ewige Schande stürzte er sie.
67 Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes,
seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm.[dd]
68 Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda
´und damit` den Berg Zion, dem seine Liebe gilt.
69 Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge[de],
unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat.
70 Er erwählte David, seinen Diener,
und holte ihn weg von den Schafpferchen:
71 Von den Muttertieren nahm er ihn fort,
damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs,
für Gottes eigenes Volk Israel[df].
72 Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen,
ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand.
Gott, wie lange willst du noch zornig sein?
79 Ein Psalm Asafs.
Gott, fremde Völker sind in deinen Besitz eingedrungen,
deinen heiligen Tempel haben sie entweiht
und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht.
2 Sie haben deine Diener getötet und deren Leichen den Vögeln zum Fraß überlassen.
Menschen, die dir zu Lebzeiten treu ergeben waren, haben sie den wilden Tieren vorgeworfen.
3 Ihr Blut haben sie rings um Jerusalem vergossen, als wäre es Wasser,
und niemand ist da, der die Toten begräbt.
4 Wir wurden zum Gespött unserer Nachbarvölker,
wir ernten nur Hohn und Schmach von allen ringsum.
5 Wie lange noch bekommen wir deinen Unwillen zu spüren,
Doch nicht für immer?
Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer?
6 Lass ihn an den anderen Völkern aus, die nichts von dir wissen wollen,
an den Königreichen, in denen man deinen Namen nicht anruft!
7 Denn ganz Israel[dg] haben sie sich einverleibt
und sein gesamtes Wohngebiet verwüstet.
8 Rechne uns doch die Schuld unserer Vorfahren[dh] nicht an!
Komm uns rasch mit deinem reichen Erbarmen entgegen!
Denn wir sind sehr schwach geworden.
9 Hilf uns, du Gott, der uns Rettung schenkt, damit dein Name überall geehrt wird!
Befreie uns, vergib uns unsere Sünden – es geht doch um das Ansehen deines Namens[di]!
10 Warum sollen die anderen Völker sagen: »Wo ist er denn nun, der Gott Israels?«?
Zeig ihnen vor unseren Augen, dass du das ´achtlos` vergossene Blut deiner Diener rächst.
11 Lass das Stöhnen der Gefangenen zu dir dringen,
zeig, wie weit dein mächtiger Arm reicht, und erhalte die Todgeweihten am Leben[dj]!
12 Lass den Hohn unserer Nachbarvölker siebenfach auf sie selbst zurückfallen –
letztlich haben sie doch dich, Herr, damit verspottet!
13 Wir aber sind dein Volk, die Schafe auf deiner Weide;
wir wollen dir für immer und ewig danken,
deinen Ruhm weitertragen von Generation zu Generation.
Gebet für Israel, den Weinstock Gottes
80 Für den Dirigenten[dk]. Auf die gleiche Weise wie das Lied »Lilien« zu begleiten. Ein feierliches Bekenntnis von Asaf. Ein Psalm.
2 Du Hirte Israels, der du die Nachkommen Josefs[dl] führst wie ein Hirte seine Herde, höre uns doch!
Du, der du thronst über den Kerub-Engeln[dm], erscheine in deinem herrlichen Glanz!
3 Vor den Augen der Stämme Efraïm, Benjamin und Manasse
lass deine Kraft wirksam werden
und komm uns zu Hilfe!
4 Gott, richte uns wieder auf[dn]!
Wende uns dein Angesicht freundlich zu[do],
damit wir gerettet werden!
5
wie lange hüllst du dich noch in Zorn, während dein Volk zu dir betet[dq]?
6 Du gibst ihnen immer noch Brot zu essen, das von ihren Tränen benetzt ist.
Und voller Tränen ist auch der Becher, den du ihnen zum Trinken reichst.[dr]
7 Du hast uns zum Zankapfel für unsere Nachbarvölker gemacht[ds],
und unsere Feinde spotten über uns[dt].
8 Allmächtiger Gott[du], richte uns wieder auf!
Wende uns dein Angesicht freundlich zu,
damit wir gerettet werden!
9 Einen Weinstock hast du aus Ägypten herausgeholt,
fremde Völker hast du ´aus Israel` vertrieben und ihn ´an ihrer Stelle` eingepflanzt.
10 Du gabst ihm weiten Raum,
er schlug Wurzeln und breitete sich aus im ganzen Land.
11 Sein Schatten bedeckte die Berge,
seine Ranken die mächtigen Zedern des Libanon[dv].
12 Er streckte seine Zweige aus bis ans Meer
und seine jungen Triebe bis hin zum Eufrat[dw].
13 Warum aber hast du seine schützende Mauer niedergerissen,
so dass nun alle, die vorbeikommen, seine Früchte und Zweige abreißen können?
14 Die Wildschweine aus dem Wald fressen ihn kahl,
und die Tiere des Feldes weiden ihn ab.
15 Du allmächtiger Gott[dx], kehr doch zu uns zurück;
schau vom Himmel herab und sieh dir alles an!
Kümmere dich doch wieder liebevoll um diesen Weinstock!
16 Umhege und schütze ihn, den[dy] du selbst gepflanzt hast[dz],
den jungen Spross[ea], den du für dich hast stark werden lassen!
17 Teile deines Weinstocks sind verbrannt, andere wurden abgeschnitten –
dein Volk geht zugrunde, solange du deinen Blick voller Zorn auf sie richtest[eb].
18 Halte doch deine mächtige Hand schützend über den König, der an deiner rechten Seite sitzt,
über den Menschen, den du für dich hast stark werden lassen.[ec]
19 Dann werden wir uns nicht mehr von dir abwenden.
Schenk uns neues Leben, und wir werden deinen Namen wieder anrufen.
20
Wende uns dein Angesicht freundlich zu,
damit wir gerettet werden!
Eine Festrede Gottes an sein Volk
81 Für den Dirigenten[ee]. Auf beschwingte Weise zu begleiten[ef]. Von Asaf.
2 Jubelt Gott zu, der unsere Stärke ist!
Brecht in Freudenrufe aus ihm zu Ehren, dem Gott der Nachkommen Jakobs!
3 Stimmt an den Gesang, lasst die Pauke ertönen,
die wohlklingende Zither mitsamt der Harfe.
4 Bei Neumond blast das Widderhorn
und auch an unserem Festtag bei Vollmond!
5 Denn dies ist eine Ordnung für Israel,
eine Weisung vom Gott der Nachkommen Jakobs.
6 Damals tat er den Nachkommen Josefs seinen Willen kund,
als er sich aufmachte, um über Ägypten Gericht zu halten.
Ich höre Worte, die ich bisher noch nicht vernommen habe:
7 »Ich habe seine Schulter von der drückenden Last befreit,
seine Hände müssen den schweren Korb nicht mehr tragen.
8 In deiner Not hast du zu mir geschrien,
und ich habe dir herausgeholfen.
Verhüllt durch Gewitterwolken antwortete ich dir;
und in Meriba, wo ich dir später Wasser gab[eg], stellte ich dich auf die Probe.[eh]
9 Höre nun, mein Volk, ich will dich ermahnen!
Israel, würdest du doch auf mich hören!
10 Kein fremder Gott soll bei dir sein;
vor keinem Gott, den andere Völker verehren, sollst du dich niederwerfen.
11 Ich allein bin der
der dich aus Ägypten herausgeführt hat.
Öffne deinen Mund weit, damit ich ihn ´mit Gutem` füllen kann!
12 Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme,
Israel hat mir nicht gehorcht.
13 Da überließ ich sie den Folgen ihres Starrsinns;
sie lebten so, wie sie es selbst für richtig hielten.
14 Ach, würde mein Volk doch auf mich hören,
würde Israel doch auf meinen Wegen gehen!
15 Wie schnell würde ich ihre Feinde in die Knie zwingen
und meine strafende Hand erheben gegen alle, die sie bedrängen.«
16 Ja, alle, die den
und ihre Strafe würde ewig dauern[ej].
17 Israel aber würde er [ek] mit dem besten Weizen speisen
und mit wildem Honig aus den Bergen sättigen.
Gott hält Gericht über die Götter
82 Ein Psalm Asafs.
Gott steht da in der Gottesversammlung,
inmitten der Götter[el] hält er Gericht:
2 »Wie lange noch wollt ihr ungerechte Urteile fällen
und die gottlosen Verbrecher begünstigen?[em]
3 Schafft Recht den Schutzlosen und Waisen;
sorgt dafür, dass den Unterdrückten und Armen Gerechtigkeit zuteil wird!
4 Befreit die Schutzlosen und Bedürftigen,
entreißt sie der Gewalt der gottlosen Verbrecher!
5 Aber es fehlt ihnen an Einsicht und Erkenntnis,
in Finsternis gehen sie ihren Weg.
Da geraten sogar die Fundamente der Erde ins Wanken!
6 Ich selbst hatte zwar gesagt: Ihr seid Götter,
Söhne des Höchsten seid ihr alle.
7 Aber ihr werdet sterben wie ganz gewöhnliche Menschen,
und ihr werdet stürzen wie irgendein Machthaber!«
8 Mache dich auf, Gott! Halte Gericht über die Welt!
Denn alle Völker gehören dir als Erbbesitz.
Verschwörung der Völker gegen Israel und gegen Gott
83 Ein Lied. Ein Psalm Asafs.
2 Gott, bleibe nicht untätig!
Schweige nicht und sieh nicht tatenlos zu, o Gott!
3 Sieh doch, wie deine Feinde in Aufruhr geraten!
Menschen, die dich hassen, lehnen sich auf mit hoch erhobenem Haupt.
4 Sie planen eine Verschwörung gegen dein Volk,
sie rotten sich zusammen gegen die, die bei dir Schutz finden[en].
5 »Kommt!«, sagen sie, »wir wollen dieses ganze Volk auslöschen!
In Zukunft soll sich niemand mehr an den Namen Israel erinnern!«
6 Bei ihren Beratungen sind sie sich völlig einig,
gegen dich, ´Gott`, richtet sich ihr Bündnis!
7 Es sind die Edomiter und die Ismaëliter, die alle in Zelten wohnen,
die Moabiter und Hagariter,
8 dann die von Gebal, Ammon und Amalek,
die Philister samt denen, die in Tyrus wohnen.
9 Auch die Assyrer haben sich ihnen angeschlossen
und unterstützen ´die Moabiter und die Ammoniter`, die Nachkommen Lots.[eo]
10 Geh mit ihnen um wie damals mit den Midianitern,
wie mit Sisera und Jabin am Fluss Kischon!
11 Bei En-Dor wurden sie vernichtend geschlagen,
und ihre Leichen wurden zum Dünger für den Erdboden.
12 Lass es ihren Fürsten ergehen wie damals Oreb und Seëb,
lass all ihre Anführer enden wie Sebach und Zalmunna!
13 Auch sie sagten sich: »Wir wollen das ganze Herrschaftsgebiet Gottes[ep] für uns erobern!«
14 Mein Gott, mach sie ausgedörrten Disteln gleich, die der Sturm umherwirbelt[eq],
zerstreue sie wie Spreu im Wind!
15 Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt,
und wie sengende Flammen, die Bergkuppen kahlfressen,
16 so komme du über sie und jage sie im Unwetter davon,
sprenge sie auseinander[er] wie durch einen Wirbelsturm.
17 Lass ihnen die Schamröte ins Gesicht steigen,
damit sie dich suchen und nach deinem Namen fragen, o
18 Schmach und Schrecken soll sie für immer zeichnen,
mögen sie in Schande zugrunde gehen.
19 Denn sie sollen endlich erkennen, dass du allein, der du
der höchste Herrscher über die ganze Erde bist.
Sehnsucht nach Gottes Heiligtum
84 Für den Dirigenten[es]. Auf beschwingte Weise zu begleiten[et]. Von den Korachitern[eu]. Ein Psalm.
2 Wie schön sind doch deine Wohnungen, allmächtiger
3 Ich sehne mich von ganzem Herzen, ja, ich verzehre mich vor Verlangen[ew] nach den Vorhöfen ´am Heiligtum` des
Mit Leib und Seele juble ich dem lebendigen Gott zu.
4 Selbst der Spatz hat ein Zuhause gefunden,
die Schwalbe ein Nest für sich,
wo sie ihre Jungen versteckt hat –
nämlich bei deinen Altären,
du allmächtiger
5 Glücklich zu nennen sind alle, die in deinem Haus wohnen dürfen,
sie werden dich für immer preisen.[ex]
6 Glücklich zu nennen ist, wer seine Stärke in dir gefunden hat,
alle die, deren Herz erfüllt ist von dem Wunsch, zu deinem Heiligtum zu pilgern[ey].
7 Durchqueren sie das Tal der Dürre[ez],
so wird es durch sie zu einem Ort mit Quellen,
und auch der Herbstregen[fa] schenkt dem Tal wieder Fruchtbarkeit[fb].
8 Sie empfangen auf Schritt und Tritt neue Kraft[fc],
bis sie dann vor Gott auf dem Berg Zion stehen.
9
schenk mir ein offenes Ohr, du Gott der Nachkommen Jakobs!
10 Achte doch auf unseren König, der uns Schutz bietet, o Gott,
ja, blicke wohlwollend auf den, der von dir gesalbt wurde![fe]
11 Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als tausend andere sonst.
Ich will lieber an der Schwelle stehen im Haus meines Gottes
als dort zu wohnen, wo die Gottlosigkeit herrscht!
12 Denn Gott, der
Gnade schenkt der
Denen, die aufrichtig ihren Weg gehen, enthält er nichts Gutes vor.
13 Allmächtiger
Bitte um neue Gnade für Gottes Volk
85 Für den Dirigenten[ff]. Von den Korachitern[fg]. Ein Psalm.
2
die Nachkommen Jakobs hast du aus der Gefangenschaft befreit.
3 Du hast die Schuld deines Volkes vergeben
und alle ihre Sünden zugedeckt.[fh]
4 Deinen Groll hast du beendet,
hast abgelassen von deinem glühenden Zorn.
5 Richte uns nun wieder auf[fi], Gott, der uns Rettung schenkt!
Setz deinem Unwillen gegen uns doch ein Ende!
6 Oder willst du ewig aufgebracht sein über uns?
Willst du zornig auf uns sein – jetzt und in allen künftigen Generationen?
7 Willst du uns nicht wieder neues Leben schenken,
damit dein Volk sich über dich freuen kann?
8 Lass uns deine Gnade erfahren,
und schenke uns Rettung.
9 Ich will hören, was Gott, der
Frieden verspricht er seinem Volk, all denen, die ihm treu sind.
Nur sollen sie nicht wieder in ihre verhängnisvollen Fehler zurückfallen[fj]!
10 Ja, nahe ist seine Rettung denen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.
Seine Herrlichkeit soll wieder Wohnung nehmen in unserem Land.
11 Dann begegnen einander Gnade und Wahrheit,
dann küssen sich Gerechtigkeit und Friede.
12 Treue wird aus der Erde sprießen
und Gerechtigkeit herabschauen vom Himmel.
13 Der
und unser Land wird seinen Ertrag bringen.
14 Gerechtigkeit wird vor unserem Gott hergehen,
und er wird sie Schritt um Schritt zu seinem Weg ´für uns` machen[fk].
Herr, bewahre mich vor Verfolgung und Gewalt!
86 Ein Gebet von David.
denn ich bin arm und vom Leid gebeugt.
2 Schütze mein Leben, ich gehöre ja zu dir!
Hilf mir, deinem Diener, der auf dich vertraut –
du bist doch mein Gott!
3 Hab Erbarmen mit mir, Herr;
zu dir rufe ich den ganzen Tag.
4 Erfreue das Herz deines Dieners,
denn nach dir, Herr, sehnt sich meine Seele[fl].
5 Du, Herr, bist doch gütig und gern bereit zu vergeben,
reich an Gnade gegenüber allen, die zu dir rufen.
6 Höre auf mein Gebet,
und achte auf mein lautes Flehen!
7 In meiner Not rufe ich zu dir,
denn du wirst mir antworten.
8 Keiner ist wie du, kein anderer Gott gleicht dir, Herr!
Und nichts reicht heran an die Werke, die du vollbracht hast.
9 Alle Völker, die du geschaffen hast, werden kommen und sich vor dir niederwerfen, Herr.
Deinem Namen werden sie Ehre erweisen.
10 Denn du bist groß und vollbringst Wunder.
Du bist Gott, du allein!
11 Weise mir deinen Weg,
Ich möchte in Treue zu dir mein Leben führen.
Richte mein Herz auf eines aus: deinem Namen in Ehrfurcht zu begegnen.
12 Ich will dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen danken,
deinen Namen möchte ich ehren für alle Zeit.
13 Denn du hast mir deine Gnade so reich erwiesen
und mein Leben den Tiefen des Totenreiches entrissen.
14 Gott, vermessene Menschen treten mir als Feinde entgegen,
eine Rotte gewalttätiger Leute trachtet mir nach dem Leben.
Du bist ihnen völlig gleichgültig.
15 Aber du, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott,
du gerätst nicht schnell in Zorn, sondern bist reich an Gnade und Treue.
16 Wende dich mir wieder zu und sei mir gnädig!
Verleih deinem Diener deine Kraft,
und hilf dem Sohn deiner Dienerin!
17 Gib mir ein Zeichen dafür, dass du es gut mit mir meinst.
Alle, die mich hassen, sollen es sehen und sich schämen,
weil du,
Zion, die Geburtsstadt von Menschen aus allen Völkern
87 Von den Korachitern[fm]. Ein Psalm. Ein Lied.
Auf heiligen Berghöhen hat er sie gegründet –
2 der
mehr als alle anderen Wohnstätten Jakobs[fn].
3 Herrliches ist über dich verheißen, du Stadt Gottes![fo]
4 ´Gott sagt zu dir`:
Ich erkläre feierlich, dass Ägypten[fp] und Babel einmal zu denen gehören werden, die sich zu mir bekennen;
das gilt auch für das Philisterland, Tyrus und Äthiopien.
´In all diesen Ländern wird es Menschen geben, von denen es heißen wird`:
Diese sind dort, ´in Zion`, geboren.[fq]
5 Und von der Stadt Zion selbst wird man einst sagen:
Ein Mensch nach dem anderen wurde dort geboren.[fr]
Er, der Höchste, verleiht ihr sicheren Bestand.
6 Wenn der
»Diese wurden in Zion geboren.«
7 Sie alle werden tanzen und singen:
»Alle Quellen, von denen ich lebe[ft], sind in dir!«
Ein Schrei zu Gott in schwerer Krankheit
88 Ein Lied. Ein Psalm der Korachiter[fu]. Für den Dirigenten[fv]. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung[fw]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[fx]. Von Heman, dem Esrachiter.
2
Tag und Nacht komme ich vor dich und schreie zu dir.
3 Lass mein Gebet zu dir dringen!
Schenk meinem Flehen ein offenes Ohr!
4 Denn meine Seele hat schon mehr als genug Leid erfahren.
Ich bin an der Schwelle des Todes angelangt.[fz]
5 Man hält mich für einen, der dem Grab schon nahe ist[ga],
ich bin ein Mensch ohne jede Lebenskraft.
6 Dem Tod bin ich ausgeliefert [gb]
wie einer der Gefallenen, die im Grab liegen,
an die du schon nicht mehr denkst.
Deine helfende Hand ist nicht mehr für sie da.[gc]
7 Du hast mich in eine abgrundtiefe Grube gelegt,
in die tiefsten Tiefen des Meeres, wo finstere Nacht herrscht.
8 Dein Zorn lastet schwer auf mir,
mit all deinen Wellen und Wogen drückst du mich nieder.[gd]
9 Meinen vertrauten Freunden hast du mich entfremdet,
du hast mich zu jemandem gemacht, den sie verabscheuen.
Ich bin gefangen und weiß keinen Ausweg mehr.
10 Vor lauter Elend werden meine Augen schwächer,
tagtäglich rufe ich zu dir,
und strecke meine Hände zu dir aus.
11 Willst du denn an den Toten Wunder tun?
Oder werden die Gestorbenen aufstehen, um dich zu preisen?
12 Erzählt man sich etwa im Grab von deiner Gnade,
in der Totenwelt von deiner Treue?
13 Werden im Reich der Finsternis deine Wunder bekannt gemacht
und deine Gerechtigkeit in jenem Land, wo alles vergessen ist?
14 Ich aber – ich schreie zu dir,
und schon am Morgen kommt mein Gebet vor dich.
15 Warum,
Warum verbirgst du dein Angesicht vor mir?
16 Von Jugend auf bin ich vom Leid gebeugt und dem Tode nah.
Ich trage schwer an den Schrecken, die du über mich kommen lässt;
ich bin völlig verzweifelt.
17 Dein Zorn überrollte mich wie ein Flammenmeer,
deine schrecklichen Angriffe haben mich vernichtet.
18 Wie gefährliche Wellen schlagen sie über mir zusammen – den ganzen Tag,
sie bedrängen mich von allen Seiten.
19 Meinen Freunden und Nachbarn hast du mich entfremdet,
mein einziger Vertrauter ist die Finsternis.
Gelten Gottes Zusagen nicht mehr?
89 Ein kunstvoll gestaltetes Lied[gf]. Von Etan, dem Esrachiter.
2 Ewig will ich die Gnade besingen, die der
Auch den künftigen Generationen will ich verkünden, wie treu du bist.
3 Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu[gg],
deine Treue steht fest wie der Himmel[gh].
4 ´Du hast gesagt:` »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählt habe,
meinem Diener David habe ich geschworen:
5 Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben,
deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.«[gi]
6 Der Himmel preist deine Wunder,
alle versammelten heiligen Engel loben deine Treue[gj].
7 Denn wer dort über den Wolken hält einem Vergleich mit dem
Welches himmlische Wesen steht auf derselben Stufe mit dem
8 Ehrfurchtgebietend ist Gott im Kreis der heiligen Engel[gk],
herrlich und erschreckend zugleich ist er für alle rings um ihn her.
9
Stark bist du,
10 Du bändigst das tobende Meer,
auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe.
11 Du hast Ägypten[gn] zu Boden getreten, dass es da lag wie ein Gefallener.
Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut.
12 Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde,
ja, die Welt mit allem, was auf ihr lebt – du hast sie geschaffen.
13 Norden und Süden – du warst ihr Schöpfer;
der Berg Tabor wie auch der Hermon, sie rühmen deinen Namen.
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