Bible in 90 Days
Rette mich vor dem Hass meiner Feinde!
109 Für den Dirigenten[a]. Von David. Ein Psalm.
Du, Gott, dem ich meine Loblieder singe[b], schweige doch nicht!
2 Denn gottlose Verleumder haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden.
Als sie mit mir redeten, kam nur Lug und Trug über ihre Lippen.[c]
3 Mit hasserfüllten Worten haben sie mich umringt
und ohne einen Anlass Krieg gegen mich geführt.
4 Ich erwies ihnen Liebe, und doch feindeten sie mich an.
Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet.
5 Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten,
und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.
6 Lass doch einen gewissenlosen Richter gegen meinen Feind auftreten[d],
und ein Ankläger stehe ´im Gericht` zu seiner Rechten.
7 Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor,
selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde.
8 Seine Lebenszeit sei kurz,
sein Amt soll ein anderer übernehmen.
9 Zu Waisen mögen seine Kinder werden
und seine Frau zur Witwe.
10 Seine Kinder sollen bettelnd umherirren
und die Ruinen ihres Hauses nach Überresten durchsuchen[e].
11 Auf all sein Hab und Gut erhebe der Gläubiger Anspruch,
Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb.
12 Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält[f]
und seine verwaisten Kinder beschenkt.
13 Seine Nachkommen sollen aussterben,
in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer.
14 Die Schuld seiner Vorfahren bleibe beim
und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgelöscht:
15 Ja, ihre Vergehen seien dem
niemand auf der Erde soll sich mehr an diese Menschen erinnern.
16 ´All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben.
Stattdessen verfolgte er den, der von Leid und Elend geplagt wurde;
ja, ermorden wollte er ihn, dessen Herz verzweifelt war.
17 Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen.
Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern.
18 Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel.
Darum soll der Fluch in ihn eindringen wie Wasser
und wie Öl, das in die Haut einzieht.[g]
19 Ja, umhüllen soll ihn der Fluch wie ein Gewand,
er soll ihn umgeben wie ein Gürtel, den er nicht mehr ablegt.
20 Diese Strafe möge der
über alle, die nur Böses über mich reden[h].
21 Du aber,
Rette mich, weil du reich an Gnade bist!
22 Ich bin arm und vom Leid gebeugt,
und mein Herz ist verwundet.
23 Wie der Schatten immer länger wird, ´bevor er verschwindet,`
so schwinde ich dahin;
wie eine Heuschrecke abgeschüttelt wird, so werde ich aus dem Leben verscheucht.
24 Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern,
und ich bin abgemagert bis auf die Knochen.
25 Für meine Feinde bin ich die Zielscheibe für Hohn und Spott[k],
sie sehen mich und schütteln nur noch den Kopf.
26 Hilf mir,
rette mich, weil du doch gnädig bist!
27 Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt[l],
dass du,
28 Sie zwar verfluchen mich, du aber segnest.[m]
Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da,
während ich, dein Diener, mich freuen darf.
29 Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand,
Schande umgibt sie wie ein Mantel.
30 Ich aber werde den
und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite,
er hilft ihm gegen alle, die sich als Richter über sein Leben aufspielen.
Priester und König
110 Von David. Ein Psalm.
So lautet der Ausspruch des
»Setze dich an meine rechte Seite,
bis ich deine Feinde zum Schemel für deine Füße gemacht habe!«
2 Der
von dort streckt er das Zepter deiner Macht in alle Richtungen aus[n]
und sagt dir: »Herrsche mitten unter deinen Feinden!«
3 Mit ganzem Herzen steht dein Volk bereit,
willig folgt es dir an jenem Tag, an dem du dein Heer aufbietest[o].
In heilige Priestergewänder festlich gekleidet
und wie der Tau aus dem Schoß der Morgenröte,
so frisch und zahlreich ist deine junge Mannschaft zur Stelle. [p]
4 Der
»Du sollst für alle Zeiten Priester sein –
ein Priester von derselben priesterlichen Ordnung wie Melchisedek!«
5 Der Herr steht dir zur Seite[q];
er zerschmettert die feindlichen Könige an jenem Tag,
an dem er seinem Zorn freien Lauf lässt.
6 Er wird Gericht halten über die Völker,
und alles wird voll von Toten sein.
Er vernichtet den Herrscher,
der über ein großes Land regiert.
7 Auf seinem Feldzug wird der König aus dem Bach trinken –
so gestärkt wird er am Ende als Sieger sein Haupt erheben.[r]
Dank für Gottes große Taten[s]
111 Halleluja!
Danken will ich dem
umgeben von denen, die ihm aufrichtig dienen, inmitten der Gemeinde[t].
2 Gewaltig sind die Taten des
alle, die sich an ihnen erfreuen, denken gerne über sie nach[u].
3 Was Gott tut, zeugt von seiner Majestät und Herrlichkeit,
für alle Zeiten erweist er seine Treue[v].
4 Er hat Gedenktage festgelegt, damit man sich immer wieder an seine Wunder erinnert[w] –
gnädig und barmherzig ist der
5 Reichlich zu essen gab er denen, die Ehrfurcht vor ihm haben,
immer und ewig wird er sich an seinen Bund erinnern.
6 Er hat sein Volk erfahren lassen, wie mächtig sein Handeln ist,
ihnen hat er verkündet, dass er ihnen die Länder anderer Völker[x] geben werde.
7 Was er mit eigenen Händen vollbringt, zeugt von Wahrhaftigkeit und Recht,
auf seine Ordnungen kann sich jeder verlassen.
8 Sie gelten unerschütterlich für immer und ewig,
gegründet sind sie auf Wahrheit und Aufrichtigkeit.
9 Erlösung hat er seinem Volk gebracht,
er hat einen Bund mit ihnen geschlossen und verordnet,
dass dieser für alle Zeiten gelten soll.
Heilig und ehrfurchtgebietend ist sein Name.
10 Weisheit beginnt damit, dass man dem
Alle, die in dieser Haltung leben, gewinnen gute Einsicht.[y]
Gottes Lob wird für immer und ewig bestehen.[z]
Das Glück des Menschen, der Gott die Treue hält[aa]
112 Halleluja!
Glücklich zu preisen ist, wer dem
wer Gottes Gebote mit Freude befolgt.
2 Seine Nachkommen werden im ganzen Land einflussreich sein.
Ja, sie alle, die aufrichtig vor Gott leben, werden von ihm gesegnet.
3 Wohlstand und Reichtum sind im Haus eines solchen Menschen zu finden,
das Gute, das er tut, hat für immer Bestand[ab].
4 Aufrichtigen Menschen strahlt in der Finsternis ein helles Licht auf,
gnädig, barmherzig und gerecht ´ist Gott`[ac].
5 Gut steht es um den, der barmherzig ist und anderen etwas leiht.
Vor Gericht wird er sein Recht behaupten können.[ad]
6 Ja, niemals wird er ins Stolpern geraten;
in ewig guter Erinnerung wird der bleiben, der nach Gottes Willen lebt[ae].
7 Vor einem schlimmen Gerücht[af] hat er keine Angst;
sein Herz ist zuversichtlich, voll Vertrauen auf den
8 Gefestigt ist sein Herz, er fürchtet sich nicht –
bis er schließlich herabblicken darf auf alle, die ihn angegriffen haben.
9 Er teilt mit vollen Händen aus und beschenkt die Bedürftigen;
das Gute, das er tut, hat für immer Bestand.
Er behauptet sich und genießt hohes Ansehen.[ag]
10 Der Gottlose sieht es und ärgert sich,
voller Wut knirscht er mit den Zähnen – und geht doch unaufhaltsam seinem Ende entgegen[ah]!
Ja, die Wünsche der Gottlosen werden mit ihnen untergehen.
Ein Lob auf den erhabenen Gott
113 Halleluja!
Ihr Diener des
lobt den Namen des
2 Der Name des
jetzt und bis in alle Ewigkeit!
3 Vom Aufgang der Sonne bis dorthin, wo sie untergeht[ai],
sei der Name des
4 Erhaben über alle Völker ist der
seine Herrlichkeit überstrahlt den Himmel.
5 Wer ist wie der
der in der Höhe thront,
6 der herabblickt auf alles,
was im Himmel und auf Erden ist?
7 Den Geringen, der im Staub liegt, richtet er auf;
den Armen holt er heraus aus dem Schmutz.
8 Er lässt ihn bei den Herrschenden sitzen,
gibt ihm einen Ehrenplatz bei den Vornehmen seines Volkes.
9 Der kinderlosen Ehefrau verleiht er Wohnrecht
und lässt sie eine glückliche Mutter werden.[aj]
Halleluja!
Gottes Macht beim Auszug seines Volkes aus Ägypten
114 Als Israel auswanderte aus Ägypten,
als die Nachkommen Jakobs wegzogen von einem Volk mit fremder Sprache,
2 da wurde Juda zu Gottes Heiligtum,
Israel zu seinem Herrschaftsbereich.
3 Das Meer sah es und floh,
der Jordan wich zurück.
4 Die Berge erbebten und sprangen wie Widder,
die Hügel hüpften wie die Lämmer.
5 Was ist mit dir, Meer, dass du die Flucht ergreifst?
Und mit dir, Jordan, dass du zurückweichst?
6 Warum springt ihr Berge wie Widder
und ihr Hügel wie Lämmer?[ak]
7 Erde, erbebe vor dem Herrn,
vor dem Gott Jakobs –
8 vor ihm, der den Fels in einen Wasserteich verwandelt[al],
das Kieselgestein in eine sprudelnde Quelle!
Herr, bereite deinem Namen Ehre!
115 Nicht uns,
sondern deinem Namen bereite Ehre!
´Hilf uns` um deiner Gnade und Treue willen!
2 Warum sollten die anderen Völker ´Grund finden zu` sagen:
»Wo ist nun ihr Gott?«
3 Unser Gott ist im Himmel!
Alles, was ihm gefällt, das führt er auch aus.
4 Die Götzen der fremden Völker hingegen sind Figuren aus Silber oder Gold,
ein Machwerk von Menschenhand.
5 Einen Mund haben sie, doch sprechen können sie nicht;
Augen haben sie, sehen aber nichts.
6 Ohren haben sie und können nicht hören,
sie haben eine Nase und riechen damit nichts.
7 Mit ihren Händen können sie nichts ertasten,
mit ihren Füßen nicht einen Schritt gehen,
kein Laut kommt aus ihrer Kehle.
8 Genau so ´hilflos` sind die Menschen, die sie angefertigt haben,
und jeder, der auf solche Götzen[am] vertraut![an]
9 ´Du aber`, Israel, vertraue auf den
– Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
10 Ihr Nachkommen Aarons[ao], vertraut auf den
– Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
11 Ihr, die ihr Ehrfurcht habt vor dem
– Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt.
12 Der
Er wird alle Israeliten[ap] segnen,
er wird alle Nachkommen Aarons segnen.
13 Er wird die segnen, die Ehrfurcht vor dem
die Kleinen wie die Großen[aq].
14 Der
euch und eure Kinder.
15 Ihr seid gesegnet vom
der Himmel und Erde geschaffen hat.
16 Der Himmel gehört allein dem
die Erde aber hat er den Menschen anvertraut.
17 Die Toten können den
keiner von denen, die in die Stille des Totenreichs hinab müssen.
18 Wir aber, ´die wir leben`, wollen den
jetzt und in alle Ewigkeit!
Halleluja!
Ein Dank für Rettung in höchster Not
116 Ich liebe den
als ich laut zu ihm um Hilfe flehte.
2 Ein offenes Ohr hat er mir geschenkt,
darum will ich mein Leben lang zu ihm rufen.
3 Der Tod hatte seine Arme schon nach mir ausgestreckt,
das Totenreich warf seine Schatten voraus[ar],
in Not und Leid war ich geraten.
4 Da rief ich den Namen des
»O
5 Gnädig und gerecht ist der
ja, voll Erbarmen ist unser Gott!
6 Der
Ich war schwach, doch er hat mich gerettet.
7 Komm wieder zur Ruhe, meine Seele,
denn der
8 Ja, du hast mich[as] vor dem Tod gerettet,
meine Tränen hast du getrocknet
und meine Füße vor dem Ausgleiten bewahrt, damit ich nicht zu Fall komme.
9 So kann ich meinen Weg gehen in der Nähe des
ja, ich darf am Leben bleiben.[at]
10 Am Glauben habe ich festgehalten, auch als ich sagen musste:
»Ich liege am Boden!«
11 In meiner Verzweiflung sagte ich:
»Letztlich ist doch jeder Mensch ein Lügner!«
12 Wie kann ich dem
für alles Gute, was er an mir getan hat?
13 Als Dank für die Rettung will ich ´beim Festmahl` den Becher erheben
und den Namen des
14 Ich will die Gelübde erfüllen, die ich vor dem
vor seinem ganzen Volk will ich es tun.
15 Kostbar ist in den Augen des
das Leben derer, die ihm treu sind.[av]
16 O
Ja, dein Diener bin ich, und bereits meine Mutter hat dir treu gedient.[aw]
Du hast alle Stricke gelöst, die mich gefangen hielten.
17 Dir will ich Dankopfer darbringen
und dabei deinen Namen,
18 Ich will die Gelübde erfüllen, die ich vor dem
vor seinem ganzen Volk will ich es tun –
19 in den Vorhöfen beim Haus des
in deiner Mitte, Jerusalem.
Halleluja!
Alle Völker sollen Gott loben
117 Lobt den
preist ihn, all ihr Nationen!
2 Denn überwältigend ist seine Gnade, die er uns erweist,
und die Treue des
Halleluja!
Dankfest der Gemeinde Israels
118 Halleluja!
Dankt dem
und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
2 Israel soll sagen: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
3 Die Nachkommen Aarons sollen sagen[ax]: Seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen.
4 Alle, die Ehrfurcht vor dem
5 In großer Not rief ich zum
und er antwortete mir, ja, der
6 Der
Was kann ein Mensch mir anhaben?
7 Der
ich werde noch ´als Sieger` herabsehen auf alle, die mich hassen.
8 Besser ist es, beim
als sich auf Menschen zu verlassen.
9 Besser ist es, beim
als sich auf Mächtige zu verlassen.
10 Viele fremde Völker hatten mich umringt –
im Namen des
11 Von allen Seiten hatten sie mich umstellt und mich eingeschlossen –
im Namen des
12 Wie ein Bienenschwarm hatten sie mich umringt,
doch sie sind erloschen wie brennendes Dornengebüsch –
im Namen des
13 Man hat mich so gestoßen, dass ich fallen sollte.
Aber der
14 Mein Stärke ist der
er wurde mir zum Helfer!
15 Lauten Jubel über die Rettung hört man in den Zelten derer, die nach Gottes Willen leben[ba]:
Die Hand des
16 Die rechte Hand des
ja, die Hand des
17 Ich werde nicht sterben, sondern leben
und von den Taten des
18 Der
aber dem Tod hat er mich nicht preisgegeben.
19 Öffnet mir ´die Tore des Tempels`, die Tore der Gerechtigkeit,
ich möchte hindurchgehen und dem
20 »Das ist das Tor, das dem
Menschen, die nach Gottes Willen leben[bc], dürfen hindurchgehen.«[bd]
21 Ich danke dir,
und mir zum Helfer wurdest.
22 Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten,
ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der
und es ist ein Wunder in unseren Augen.
24 Dies ist der Tag, den der
heute wollen wir fröhlich jubeln und unsere Freude haben.
25 O
O
26 »Gesegnet sei, wer im Namen des
Wir segnen euch vom Haus des
27 Der
Tanzt einen festlichen Reigen, mit Zweigen in der Hand, bis dicht an die Hörner des Altars![be]«
28 Mein Gott bist du, und ich will dir danken,
mein Gott, ich will dich preisen!
29 Dankt dem
und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen!
Das große Loblied auf Gottes Wort[bf]
1
119 Glücklich zu preisen sind alle, deren Lebensweg untadelig ist,
die den Weg gehen, den das Gesetz des
2 Glücklich sind, die auf alles achten, was er in seinem Wort bezeugt,
die von ganzem Herzen nach ihm fragen,
3 die kein Unrecht tun,
sondern auf Gottes Wegen gehen.
4 Du selbst, ´
damit wir sie mit ganzem Ernst beachten.
5 Ach, dass ich doch beständig die Wege gehen möge,
auf denen ich deine Bestimmungen einhalte!
6 Dann werde ich nicht in Schande enden,
wenn ich auf all deine Gebote schaue.
7 Mit aufrichtigem Herzen will ich dir danken,
wenn ich immer besser deine Rechtsordnung befolgen lerne,
in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
8 An deine Bestimmungen will ich mich halten,
verlasse du mich nur nicht ganz und gar!
2
9 Wodurch hält ein junger Mensch seinen Lebensweg frei von Schuld?
Indem er sich nach deinem Wort, ´
10 Von ganzem Herzen habe ich dich gesucht,
lass mich nicht von deinen Geboten abirren!
11 Auch bewahre ich im Herzen, was du gesagt hast,
um nicht gegen dich zu sündigen.
12 Gepriesen seist du,
Lehre du mich, deinen Bestimmungen zu folgen!
13 Ich selbst will[bg] weitererzählen,
welche Rechtsentscheidungen du ausgesprochen hast.
14 Es erfüllt mich mit Freude, den Weg zu gehen, den du als richtig bezeugst;
darüber bin ich glücklicher als über alles, was man besitzen kann.
15 Gerne denke ich über deine Ordnungen nach,
achten will ich auf die Wege, die du vorgegeben hast.
16 An deinen Bestimmungen habe ich große Freude,
dein Wort will ich niemals vergessen.
3
17 Erweise mir, deinem Diener, deine Güte, damit ich neue Lebenskraft bekomme
und dein Wort befolgen kann.
18 Öffne mir die Augen,
damit ich die Wunder erkenne, die dein Gesetz enthält!
19 Nur ein Gast bin ich auf dieser Erde,
enthalte mir deine Gebote nicht vor.
20 Zu jeder Zeit verzehre ich mich[bh] vor Sehnsucht nach deinen Rechtsbestimmungen.
21 Überhebliche Menschen hast du zurechtgewiesen[bi],
verflucht sind alle, die deine Gebote außer Acht lassen.
22 Befreie mich doch von Hohn und Verachtung,
denn ich gebe Acht auf das, was du in deinem Wort bezeugst.
23 Ganz gleich, ob Mächtige beieinander sitzen und sich gegen mich beraten –
ich, dein Diener, sinne nach über deine Bestimmungen.
24 An dem, was du bezeugst, habe ich große Freude,
es ist der Ratgeber für mein Leben.
4
25 Wie zerschlagen liege ich[bj] im Staub,
schenk mir neue Lebenskraft durch dein Wort.
26 Ich habe dir erzählt, welchen Weg ich wähle, und du hast mir geantwortet.
Nun lehre mich doch, deinen Bestimmungen zu folgen.
27 Lass mich verstehen, welchen Weg deine Ordnungen vorgeben;
ich will nachsinnen über alle deine Wunder.
28 Ich bin in Tränen aufgelöst vor Kummer[bk],
richte mich auf durch dein Wort.
29 Halte mich fern vom Weg der Lüge,
beschenke mich durch die Unterweisung aus deinem Gesetz.
30 Den Weg der Wahrheit habe ich erwählt,
deine Rechtsbestimmungen habe ich stets vor Augen.
31 Ich halte fest an dem, was du bezeugst,
32 Ohne zu zögern will ich den Weg gehen, den deine Gebote weisen,
denn du machst mein Herz dazu bereit[bl].
5
33 Zeige mir,
dann will ich ihn gehen bis an mein Ende[bm].
34 Gib mir Einsicht, damit ich mich an dein Gesetz halte
und es von ganzem Herzen befolge.
35 Führe mich auf dem Pfad, den deine Gebote vorzeichnen,
denn an ihm habe ich meine Freude.
36 Lenke mein Herz hin zu dem, was du in deinem Wort bezeugst,
und halte es fern vom ´selbstsüchtigen` Streben nach Gewinn!
37 Ja, halte meine Augen davon ab, nach trügerischen Dingen Ausschau zu halten.
Schenk mir neue Lebenskraft, indem du mich auf deinen Wegen[bn] führst.
38 Erfülle mir, deinem Diener, die Zusage, die du mir gegeben hast.
Sie gilt allen, die Ehrfurcht vor dir haben.[bo]
39 Lass mich nicht in Schande enden – mir graut davor!
Deine Rechtsbestimmungen sind heilsam.
40 Ja, ich sehne mich nach deinen Ordnungen.
Erweise mir deine Treue und gib mir neue Lebenskraft.[bp]
6
41 Schenk mir reichlich deine Gnade,
und deine Rettung, wie du es zugesagt hast.
42 Dann kann ich dem, der mich beschimpft, Rede und Antwort stehen,
denn ich vertraue auf dein Wort.
43 Lass meinen Mund nicht verstummen, hilf mir, die Wahrheit zu sagen![bq]
Meine Hoffnung setze ich auf deine gerechten Entscheidungen.
44 An dein Gesetz will ich mich beständig halten,
für immer und ewig.
45 So werde ich frei meinen Weg gehen können,
denn gewissenhaft forsche ich in deinen Ordnungen.
46 Vor Königen will ich reden über das, was du in deinem Wort bezeugst,
und ich werde mich nicht dafür schämen.
47 Mit großer Freude erfüllen mich deine Gebote,
die ich so lieb gewonnen habe.
48 Ja, ich liebe und verehre deine Gebote[br],
und über deine Bestimmungen sinne ich nach.
7
49 Denk an das Wort, das du an mich, deinen Diener, gerichtet hast –
du hast mich doch darauf meine Hoffnung setzen lassen!
50 Dies ist mein Trost in allem Leid,
dass dein Zuspruch mir neue Lebenskraft gegeben hat.
51 Bis zum Äußersten haben überhebliche Menschen ihren Spott mit mir getrieben,
ich aber bin von deinem Gesetz nicht abgewichen.
52 Immer, wenn ich an deine Rechtsbestimmungen dachte, die seit ewigen Zeiten gelten,
dann fand ich Trost.
53 Mich packt der Zorn über die Gottlosen,
die deinem Gesetz den Rücken kehren.
54 Deine Bestimmungen begleiten mich wie Lieder[bs],
solange ich als Gast auf dieser Erde lebe.
55 Selbst spät in der Nacht denke ich an deinen großen Namen,
an dein Gesetz habe ich mich ständig gehalten.
56 Es ist ein Geschenk für mich[bt],
deine Ordnungen bewahren zu dürfen.
8
57
Ich habe versprochen, deine Worte zu befolgen.
58 Von ganzem Herzen suche ich deine Gunst –
sei mir gnädig, wie du es zugesagt hast.
59 Ich überdenke alle meine Wege
und lenke meine Schritte zurück zu dem, was du als richtig bezeugst.
60 Entschlossen und ohne zu zögern bemühe ich mich,
deine Gebote zu halten.
61 Um mich her liegen die Fallstricke, die gottlose Menschen ausgelegt haben,
ich aber vergesse dein Gesetz nicht.
62 Selbst mitten in der Nacht stehe ich auf, um dir zu danken
für die Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
63 Ich bin ein Freund all derer, die Ehrfurcht vor dir haben
und sich an deine Ordnungen halten.
64
Lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
9
65 Du hast mir, deinem Diener, stets Gutes erwiesen,
66 Lehre mich gesundes Urteil und rechte Erkenntnis,
denn auf deine Gebote vertraue ich.
67 Bevor ich vom Leid getroffen wurde, war ich verstrickt in Irrtum,
doch nun achte ich auf das, was du sagst.
68 Du bist gütig und tust den Menschen Gutes;
lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
69 Überhebliche Leute erdichten Lügen über mich,
ich aber halte mich von ganzem Herzen an deine Anordnungen.
70 Das Herz dieser Leute ist abgestumpft[bu],
ich aber habe große Freude an deinem Gesetz.
71 Es hat mir gut getan, dass ich vom Leid getroffen wurde,
erst dadurch lernte ich, mich auf deine Bestimmungen zu besinnen.
72 Das Gesetz, das du ausgesprochen hast, bedeutet mir mehr
als Tausende von Gold- und Silberstücken.
10
73 Deine Hände haben mich geschaffen und gebildet;
schenk mir Einsicht, damit ich lerne, deine Gebote zu befolgen.
74 Alle, die vor dir Ehrfurcht haben, werden sich freuen, wenn sie mich sehen,
denn ich setze meine Hoffnung auf dein Wort.
75 Ich weiß,
Du hast auch dann in Treue gehandelt, als du Leid über mich brachtest.
76 Lass mich doch nun Trost finden, indem du mir deine Gnade schenkst;
so hast du es ja mir, deinem Diener, zugesagt.
77 Schenk mir in reichem Maß deine Barmherzigkeit, damit ich neue Lebenskraft bekomme,
denn ich habe große Freude an deinem Gesetz.
78 Stürze doch jene überheblichen Leute in Schande – sie, die mich mit ihren Lügen zu Boden gedrückt haben!
Ich dagegen sinne über deine Ordnungen nach.
79 Lass Menschen sich mir zuwenden, die Ehrfurcht vor dir haben,
die vertraut sind mit dem, was du in deinem Wort bezeugst.
80 Mein Herz soll einzig und allein an deinen Bestimmungen hängen,
damit ich nicht in Schande falle.
11
81 Ich verzehre mich[bv] vor Sehnsucht nach deiner Hilfe,
ich setze meine ganze Hoffnung auf dein ´rettendes` Wort.
82 Meine Augen halten sehnsüchtig Ausschau danach, dass du deine Zusage erfüllst.
»Wann wirst du mir Trost geben?«, so frage ich immer wieder.
83 Ich fühle mich ausgedorrt wie ein leerer Wasserschlauch, der im Rauch hängt[bw];
dennoch vergesse ich deine Bestimmungen nicht.
84 Wie viele Tage muss ich, dein Diener, noch warten?[bx]
Wann endlich wirst du Gericht halten über alle, die mich verfolgen?
85 Überhebliche Menschen haben mir Gruben gegraben, damit ich hineinfalle –
sie, denen dein Gesetz so ganz und gar nichts bedeutet.
86 Alle deine Gebote spiegeln deine Treue.
Hilf mir, denn man verfolgt mich mit falschen Anschuldigungen!
87 Es fehlte nicht viel, und meine Feinde hätten hier in unserem Land ein Ende mit mir gemacht;
ich aber weiche dennoch nicht von deinen Anordnungen ab.
88 Sei mir gnädig und schenk mir neue Lebenskraft,
so will ich gerne befolgen, was du gesagt und bezeugt hast.
12
89 Für alle Ewigkeit,
hat dein Wort Bestand, es steht so fest wie der Himmel.[by]
90 Von Generation zu Generation währt deine Treue,
du hast der Erde ihr Fundament gegeben, und so erhältst du sie[bz].
91 Nach deinen Ordnungen gibt es Himmel und Erde[ca] bis heute,
alles steht dir zu Diensten.
92 Hätte ich nicht so große Freude an deinem Gesetz,
dann wäre ich längst zugrunde gegangen in meinem Elend!
93 Nie und nimmer will ich deine Ordnungen vergessen,
durch sie hast du mich neu belebt.
94 Ich gehöre dir, so rette du mich!
Denn gewissenhaft forsche ich in deinen Ordnungen.
95 Gottlose Verbrecher lauern mir auf, um mich umzubringen,
ich aber achte auf alles, was du in deinem Wort bezeugst.
96 Ich habe gesehen, dass alles noch so Vollkommene ein Ende hat,
deine Gebote[cb] aber gelten unbeschränkt.
13
97 Wie lieb habe ich doch dein Gesetz,
den ganzen Tag sinne ich darüber nach!
98 Deine Gebote machen mich klüger als meine Feinde,
denn sie sind mir stets gegenwärtig.
99 Ich bin verständiger als alle meine Lehrer,
weil ich immer wieder nachsinne über das, was du bezeugst.
100 Ich habe mehr Einsicht als erfahrene, alt gewordene Menschen,
denn ich richte mich nach deinen Ordnungen.
101 Von jedem bösen Weg halte ich meinen Fuß zurück,
um dein Wort zu befolgen.
102 Von deinen Rechtsbestimmungen weiche ich nicht ab,
denn du selbst hast mich darin unterwiesen.
103 Deine Zusagen sind für mich wie Gaumenfreuden,
ja, sie sind süßer noch als Honig!
104 Aus deinen Ordnungen gewinne ich Einsicht,
darum hasse ich jeden Weg der Lüge und der Falschheit.
14
105 Dein Wort leuchtet mir dort, wo ich gehe[cc];
es ist ein Licht auf meinem Weg.
106 Ich habe geschworen und halte mich daran:
Die Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt, will ich treu beachten.
107 Ich bin vom Leid sehr gebeugt,
108 Nimm meine Dankgebete als Opfer an,
und lehre mich, deine Rechtsbestimmungen zu befolgen.
109 Ständig ist mein Leben in Gefahr[cd],
doch dein Gesetz vergesse ich nie.
110 Gottlose Menschen stellen mir Fallen,
von deinen Ordnungen irre ich trotzdem nicht ab.
111 Was du in deinem Wort bezeugst, ist mein kostbarer Besitz für alle Zeit,
es erfüllt mein Herz mit großer Freude.
112 Ja, von ganzem Herzen will ich mich nach deinen Bestimmungen richten –
jederzeit, bis an mein Lebensende[ce].
15
113 Ich verabscheue es, wenn Menschen wankelmütig sind,
ich aber habe dein Gesetz lieb gewonnen.
114 Bei dir finde ich Zuflucht, du bist der Schild, der mich schützt,
ich setze meine ganze Hoffnung auf dein Wort.
115 Haltet euch fern von mir, die ihr ständig Böses plant –
ich will die Gebote meines Gottes befolgen!
116 Gib mir Halt, wie du es zugesagt hast! Dann habe ich wieder neue Lebenskraft.
Lass mich in meiner Hoffnung nicht enttäuscht werden.
117 Stärke mich, damit ich gerettet werde,
ich will beständig auf deine Bestimmungen achten.
118 Du weist alle ab, die deine Bestimmungen außer Acht lassen,
denn ihre Pläne sind nichts als Lug und Trug[cf].
119 Alle im Land, die sich dir widersetzen, schaffst du weg wie Abfall[cg],
daher liebe ich alles, was du in deinem Wort bezeugst.
120 Aus Furcht vor dir zittere ich am ganzen Körper[ch],
ich habe Angst vor deinen Strafurteilen.
16
121 Ich habe mich so verhalten, wie es Recht und Gerechtigkeit entspricht,
lass mich nicht in die Hände derer fallen, die mich unterdrücken!
122 Verbürge dich für mich, deinen Diener, damit es mir zugute kommt.
Lass nicht zu, dass überhebliche Menschen mir Gewalt antun!
123 Meine Augen halten sehnsüchtig Ausschau danach, dass du hilfst
und mir zusagst, deine Treue zu erweisen![ci]
124 Handle an mir, deinem Diener, wie es deiner Gnade entspricht,
und lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
125 Dir diene ich doch, so gib mir Einsicht,
damit ich recht begreife, was du in deinem Wort bezeugst.
126 Es ist Zeit zu handeln,
denn man hat dein Gesetz außer Kraft gesetzt[cj].
127 Umso mehr[ck] liebe ich deine Gebote –
mehr als das allerfeinste Gold.
128 Darum halte ich alle deine Anordnungen für gut und richtig[cl],
jeden Weg der Lüge hingegen hasse ich.
17
129 Voller Wunder ist, was du in deinem Wort bezeugst,
darum halte ich mich von ganzem Herzen daran.[cm]
130 Wem deine Worte sich erschließen, für den verbreiten sie Licht,
gerade Unerfahrene gewinnen durch sie Einsicht.
131 Meinen Mund habe ich weit geöffnet wie einer, der ´nach Wasser` lechzt,
so groß ist mein Verlangen nach deinen Geboten.
132 Wende dich mir zu und sei mir gnädig,
so wie es denen zusteht, die deinen Namen lieben.
133 Sprich ein Wort und mach meine Schritte dadurch fest und sicher,
und lass kein Unrecht Macht über mich gewinnen.
134 Befreie mich von jeder Unterdrückung durch andere Menschen,
so will ich mich ´weiter` nach deinen Ordnungen richten.
135 Wende dich mir, deinem Diener, freundlich zu[cn]
und lehre mich, deinen Bestimmungen zu folgen.
136 Mein Gesicht ist tränenüberströmt,
weil man dein Gesetz so missachtet.
18
137 Du,
deine Urteile sind richtig und gut.
138 Was du in deinem Wort bezeugst und uns anvertraust, lässt deine Gerechtigkeit
und deine große Treue sichtbar werden.
139 Meine Leidenschaft ´für deine Gebote` verzehrt meine ganze Kraft,
denn meine Gegner vergessen deine Worte völlig.
140 Jedes deiner Worte ist geläutert und rein,
und ich, dein Diener, habe sie lieb gewonnen.
141 Zwar bin ich unbedeutend und verachtet,
doch deine Ordnungen vergesse ich nicht.
142 Du bist und bleibst gerecht für alle Zeiten[co],
und dein Gesetz ist ´gültig und` wahr.
143 Ich bin in Not und Bedrängnis geraten,
doch an deinen Geboten habe ich große Freude.
144 Was du in deinem Wort bezeugst, ist gerecht für immer und ewig.
Gib mir Einsicht, damit ich neue Lebenskraft bekomme!
19
145 Von ganzem Herzen rufe ich zu dir – erhöre mich,
An deine Bestimmungen will ich mich halten.
146 Ich rufe laut zu dir – rette mich!
Ich will auf alles achten, was du in deinem Wort bezeugst.
147 Noch vor dem Morgengrauen flehe ich um Hilfe
und setze meine Hoffnung auf dein Wort.
148 Nachts liege ich mit offenen Augen wach
und sinne nach über das, was du sagst.
149 Sei mir gnädig und erhöre mich,
schenk mir neue Lebenskraft durch dein gerechtes Urteil!
150 Menschen mit bösen Absichten[cp] kommen mir gefährlich nahe,
von deinem Gesetz haben sie sich weit entfernt.
151 Doch du bist nahe,
Und auf alle deine Gebote ist Verlass.
152 Schon längst weiß ich aus dem, was du in deinem Wort bezeugst,
dass du es als Fundament von ewiger Gültigkeit gelegt hast.
20
153 Sieh mein Elend an und rette mich,
denn dein Gesetz vergesse ich nicht.
154 Sorge für mein Recht und erlöse mich.
Schenk mir neue Lebenskraft, so wie du es zugesagt hast.
155 Für alle, die dich missachten, ist jede Rettung fern,
denn sie fragen nicht nach deinen Bestimmungen.
156 Dein Erbarmen ist unendlich groß,
schenk mir neue Lebenskraft durch dein gerechtes Urteil.
157 Viele verfolgen und bedrängen mich,
ich aber bin nicht abgewichen von dem, was du in deinem Wort bezeugst.
158 Wenn ich die Menschen sehe, die dir untreu sind, dann erfasst mich Abscheu,
weil sie dein Wort missachten.
159 Sieh doch, dass ich deine Anordnungen liebe,
160 Dein Wort ist durch und durch wahr,
und ewig gültig sind alle deine Rechtsurteile. In ihnen zeigt sich deine Gerechtigkeit.
21
161 Mächtige verfolgen mich ohne jeden Grund,
doch nur vor deinen Worten erzittert mein Herz.
162 Ich freue mich über dein Wort
wie jemand, der reiche Beute macht.
163 Lüge hasse und verabscheue ich,
doch deinem Gesetz gilt meine Liebe.
164 Siebenmal am Tag preise ich dich
für deine Rechtsordnung, in der sich deine Gerechtigkeit spiegelt.
165 Großen Frieden haben alle, die dein Gesetz lieben;
es gibt nichts, was sie zu Fall bringen würde.
166 Ich warte auf deine Hilfe,
und handle ´weiterhin` nach deinen Geboten.
167 Von Herzen richte ich mich[cq] nach dem, was dein Wort bezeugt;
ich habe es sehr lieb gewonnen.
168 Ja, ich halte mich an deine Ordnungen und an alles, was du bezeugst;
alle meine Wege liegen offen vor dir.
22
169 Hab ein offenes Ohr für meinen Hilferuf,
gib mir die Einsicht, die dein Wort verleiht[cr].
170 Lass mein lautes Flehen zu dir dringen,
rette mich, wie du es zugesagt hast!
171 Aus meinem Mund soll dein Lob laut erklingen[cs],
weil du mich deine Bestimmungen lehrst.
172 Deine Zusagen will ich besingen,
denn alle deine Gebote sind ganz und gar gerecht.
173 Strecke deine Hand aus, um mir zu helfen,
denn deine Ordnungen habe ich ´zur Richtschnur meines Lebens` erwählt.
174 Ich sehne mich nach deiner Hilfe,
an deinem Gesetz habe ich große Freude.
175 Schenk mir neue Lebenskraft, damit ich dich loben kann[ct],
deine Urteile mögen mir dabei helfen.
176 Ich bin ´so lange` wie ein verlorenes Schaf umhergeirrt. Suche mich – ich diene dir doch,
und deine Gebote habe ich nicht vergessen.
Klage über streitsüchtige Menschen
120 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[cu]
In meiner großen Not rufe ich zum
und er wird mich erhören!
2
vor denen, die mit falscher Zunge reden!
3 Was für eine Strafe wird Gott über euch kommen lassen,
jetzt und in Zukunft, ihr doppelzüngigen Heuchler?[cv]
4 Er, der Allmächtige, wird euch mit spitzen Pfeilen
und mit glühenden Kohlen treffen.[cw]
5 Wie schlimm ist es für mich, dass ich als Fremder mitten in Meschech leben muss,
dass ich bleiben muss bei den Zelten von Kedar![cx]
6 Viel zu lange wohne ich[cy] nun schon
unter Menschen, die den Frieden hassen.
7 Ich selbst suche den Frieden,
doch was ich auch sage – sie sind nur auf Krieg aus!
Meine Hilfe kommt vom Herrn
121 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[cz]
Ich richte meinen Blick empor zu den Bergen –
woher wird Hilfe für mich kommen?
2 Meine Hilfe kommt vom
der Himmel und Erde geschaffen hat.
3 Er bewahrt deine Füße vor dem Stolpern;
er, dein Beschützer, schläft niemals.
4 Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht!
5 Der
der
6 damit dich am Tag die Sonne nicht sticht
und in der Nacht der Mond dir nicht schadet.
7 Der
er bewahrt dein Leben.
8 Der
jetzt und für alle Zeit.[db]
Wünscht Jerusalem Frieden und Glück!
122 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[dc] Von David.[dd]
Wie sehr habe ich mich gefreut, als andere zu mir sagten:
»Lasst uns zum Haus des
2 Und dann standen wir in deinen Toren, Jerusalem.[de]
3 Jerusalem, wie beeindruckend bist du erbaut[df] –
eine Stadt, in der Haus an Haus fest errichtet steht[dg]!
4 Dort hinauf zogen schon immer die Stämme ´Israels`,
die Stämme des
Es ist eine feste Ordnung für Israel,
dort den Namen des
5 Denn dort ist auch der Sitz des obersten Gerichts,
der Thron des Königshauses Davids.[dh]
6 Wünscht Jerusalem Frieden!
Friede und Glück komme über alle, die dich, Jerusalem, lieben!
7 Ja, Friede herrsche innerhalb deiner Stadtmauern,
Ruhe und Glück in deinen Palastanlagen.
8 Wegen meiner Brüder und Freunde ´dort`
will ich dir Frieden zusprechen.
9 Weil in dir das Haus des
will ich nur das Beste für dich suchen!
Sehnsucht nach Gottes Eingreifen
123 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[di]
Zu dir, der du im Himmel thronst, richte ich meinen Blick empor.
Ja, wie die Augen der Knechte auf den Wink ihres Herrn warten
2 und die Augen der Magd auf ein Handzeichen ihrer Herrin,
so richten wir unsere Augen auf den
bis er uns Gnade erweist.
3 Sei uns allen gnädig,
Denn wir haben mehr als genug Verachtung erfahren müssen.
4 Aus tiefster Seele haben wir es satt,
den Hohn der Stolzen und den Spott der Selbstherrlichen zu ertragen.
Der Herr ist auf unserer Seite
124 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[dj] Von David.[dk]
Wäre nicht der
so soll Israel bekennen –
2 wäre nicht der
als sich mächtige Feinde gegen uns wandten,
3 dann hätten sie uns lebendig verschlungen,
als ihr Zorn gegen uns entbrannte.
4 Dann hätten uns die Wasserfluten weggeschwemmt,
ein vernichtender Strom hätte sich über uns[dl] ergossen.
5 Ja, sie hätten uns[dm] mit sich fortgerissen,
diese wild tobenden Wassermassen!
6 Gepriesen sei der
der uns nicht den Raubtierzähnen dieser Menschen zur Beute überließ!
7 Wir sind[dn] entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Vogelfängers,
das Netz ist zerrissen – und wir sind frei!
8 Unsere Hilfe finden wir beim
sie kommt von ihm, der Himmel und Erde geschaffen hat.[do]
Der Herr umgibt alle, die ihm vertrauen
125 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[dp]
Die auf den
gleichen dem Berg Zion, der nicht wankt und der ewig besteht.
2 So wie Jerusalem von schützenden Bergen umgeben ist,
so umgibt der
3 Denn die gottlosen Unterdrücker werden nicht mehr lange ihr Zepter schwingen dürfen
über dem Land, das als Besitz denen zusteht, die nach Gottes Willen leben.
Es soll nicht so weit kommen, dass selbst die ihre Hände nach Unrecht ausstrecken, die Gottes Willen tun.[dq]
4 Erweise deine Güte,
an denen, die von Herzen aufrichtig sind!
5 Alle jedoch, die krumme Wege gehen,
wird der
Friede komme über Israel!
Unter Tränen säen – voll Jubel ernten
126 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[dr]
Als der
da war es uns, als träumten wir.
2 Wir lachten und jubelten laut vor Freude.[dt]
Sogar unter den anderen Völkern sagte man:
»Der
3 Ja, Großes hat der
darum freuen wir uns sehr!
4
so wie du die ausgetrockneten Bäche im Südland wieder mit Wasser füllst[dv]!
5 Wer unter Tränen die Saat ausstreut,
wird voll Jubel die Ernte einbringen.
6 Weinend geht der Sämann jetzt über den Acker[dw],
mit sich trägt er den Samen zur Aussaat.
Voll Jubel kommt er dann heim von der Ernte,
den Arm voller Garben.
Ohne den Segen des Herrn ist alles vergeblich
127 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[dx] Von Salomo.
Wenn der
dann mühen sich alle, die daran bauen, vergeblich.
Wenn der
dann hält der Wächter vergeblich Wache.
2 Vergeblich ist es, dass ihr so früh aufsteht
und euch erst spät wieder hinsetzt,
um dann euer mühsam erarbeitetes Brot zu essen –
denn genauso viel gibt der
3 Auch Kinder sind eine Gabe des
ja, Fruchtbarkeit ist ein großes Geschenk![dy]
4 Wie Pfeile in der Hand eines starken Mannes,
so sind Kinder, die man in jungen Jahren bekommen hat.
5 Glücklich zu nennen ist der Mensch, der einen vollen Köcher davon hat!
Seine Kinder werden nicht unterliegen,
wenn sie mit ihren Gegnern einen Rechtsstreit führen müssen.[dz]
Gottes Segen für die Familie
128 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ea]
Glücklich zu preisen ist, wer dem
wer auf den von Gott gezeigten Wegen geht.
2 So wirst du genießen dürfen, was du mit eigenen Händen erarbeitet hast.
Zu beglückwünschen bist du – gut steht es um dich!
3 Deine Frau gleicht einem fruchtbaren Weinstock,
dort im Schutz[eb] deines Hauses;
deine Kinder sind wie junge Olivenbaumpflanzen,
wenn sie um deinen Tisch versammelt sitzen.
4 Ja, so wird der Mensch gesegnet,
der dem
5 Es segne dich der
Mögest du sehen, wie gut es Jerusalem geht,
alle Tage deines Lebens!
6 Mögest du so lange leben, dass du noch die Kinder deiner Kinder sehen kannst!
Friede ´komme` über Israel!
Israels Feinde behalten nicht die Oberhand
129 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ec]
Oft hat man mich angefeindet von meiner Jugend an –
so soll Israel sagen –
2 oft hat man mich angefeindet von Jugend an,
aber keinem gelang es, mich zu überwältigen![ed]
3 Auf meinem Rücken haben die Feinde ihre Furchen gezogen ´wie auf einem Acker`,
ja, lange Furchen haben sie gezogen.
4 Der
er hat die Stricke durchschnitten, mit denen die Gottlosen mich gebunden hielten.
5 In Schande sollen sie fallen und den Rückzug antreten,
sie alle, die Zion hassen.
6 Es soll ihnen ergehen wie dem Gras auf den Dächern:
kaum sprießt es auf, da ist es schon wieder verdorrt.
7 Kein Schnitter sammelt es auf,
niemand bündelt es zu Garben.[ee]
8 Und so ruft auch niemand, der vorübergeht, den Gruß:
»Der
Wir segnen euch im Namen des
Ein Hilfeschrei aus tiefster Not
130 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ef]
Aus der Tiefe schreie ich zu dir,
2
schenk meinem lauten Flehen ein offenes Ohr!
3 Wenn du,
wer kann dann noch vor dir bestehen, o Herr?
4 Doch bei dir gibt es Vergebung,
damit die Menschen dir in Ehrfurcht begegnen.
5 Ich hoffe auf den
ja, aus tiefster Seele hoffe ich auf ihn.
Ich warte auf sein ´rettendes` Wort.
6 Von ganzem Herzen sehne ich mich[eg] nach dem Herrn –
mehr als die Wächter sich nach dem Morgen sehnen,
ja, mehr als die Wächter nach dem Morgen!
7 Israel, hoffe auf den
Denn der
und immer wieder bereit, uns zu erlösen.
8 Er allein wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.
Zufrieden bei Gott
131 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[eh] Von David.
auch schaue ich nicht überheblich auf andere herab.
Ich erstrebe nicht hohe Ziele, die zu vermessen für mich wären.
2 Vielmehr habe ich meine Seele besänftigt und beruhigt.
Wie ein gestilltes Kind an der Brust seiner Mutter,
so zufrieden ist meine Seele.
3 Israel, hoffe auf den
jetzt und für alle Zeit!
Ein Gebet für Gottes Heiligtum und das Königshaus
132 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ei]
Denke an all die Mühe,
2 Er schwor dem
legte ein Gelübde ab vor dem starken Gott Jakobs[ej]:
3 »So wahr ich lebe: Ich will mein Haus nicht betreten,
auf mein Bett will ich mich nicht mehr legen,
4 ich will mir keinen Schlaf mehr gönnen
und nicht einmal kurz die Augen schließen,
5 bis ich einen geeigneten Platz gefunden habe für das Haus des
eine würdige Wohnstätte für den starken Gott Jakobs!«[ek]
6 Nie werden wir es vergessen: In Efrata hörten wir von der Bundeslade,
und wir fanden sie im Gebiet von Jaar.[el]
7 So lasst uns nun in die Wohnung Gottes gehen
und uns zu seinen Füßen[em] anbetend niederwerfen.
8 Mache dich auf,
du und die Bundeslade, ´das Sinnbild` deiner Majestät!
9 Deine Priester sollen mit Wort und Tat verkünden, was deinem Willen entspricht.[en]
Alle, die dir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!
10 David, deinem Diener, zuliebe
weise unseren König nicht ab, der von dir gesalbt wurde[eo]!
11 Der
von dem er niemals etwas zurücknehmen wird:
»Einen deiner Söhne werde ich[eq] ´als deinen Nachfolger` auf den Thron setzen.
12 Wenn deine Söhne sich an meinen Bund halten,
an alles, was ich ´in meinem Wort` bezeugt habe und sie lehre,
dann sollen auch ihre Nachkommen deine Thronfolger sein,
und das für alle Zeiten.«
13 Der
sein Wunsch war es, dass dort seine Wohnstätte sein soll.
14 ´Er hat gesagt`:
»Dies ist mein Ruheplatz für alle Zeiten,
hier will ich wohnen, denn nach diesem Ort der Ruhe habe ich Verlangen.
15 Die ganze Stadt Zion will ich mit Nahrung reich beschenken,
und den Armen dort gebe ich genügend Brot.
16 Zions Priestern schenke ich Rettung, damit sie diese mit Wort und Tat verkünden.[er]
Alle, die mir treu sind, sollen in Jubel ausbrechen!
17 Dort will ich die Herrschaft des Königshauses David stärken,
für den von mir gesalbten König habe ich hier ein Licht entzündet, das nie verlöschen soll![es]
18 Seine Feinde stürze ich in Schimpf und Schande,
auf seinem Haupt aber soll die Krone erstrahlen[et].«
Gottes Segen für die brüderliche Gemeinschaft
133 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[eu] Von David.
Seht, wie schön und angenehm es ist,
wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen![ev]
2 Es ist wie das kostbare Salböl, das über das Haupt gegossen wird
und das sogar noch herabfließt auf den Bart[ew],
so wie das Öl herabrann auf den Bart ´des Hohenpriesters` Aaron
und hinunter auf den Halssaum seines Gewandes[ex].
3 Es ist erfrischend wie der Tau vom Berg Hermon, der den Berg Zion und seine Hügel benetzt.
Wo dies geschieht, hat der
Leben, das niemals enden wird!
Das Lob Gottes nachts im Tempel
134 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[ez]
Kommt und preist den
die ihr nachts den Dienst im Tempel des
2 Hebt eure Hände im Gebet empor, streckt sie aus zu seinem Heiligtum
und preist den
3 Es segne dich der
er, der Himmel und Erde geschaffen hat!
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