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The Daily Audio Bible

This reading plan is provided by Brian Hardin from Daily Audio Bible.
Duration: 731 days

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Schlachter 1951 (SCH1951)
Version
Klagelieder 3

Leiden und Trost

Ich bin der Mann, der tief gebeugt worden ist
durch die Rute seines Zorns.
Mich hat er verjagt und in die Finsternis geführt
und nicht ans Licht.
Nur gegen mich kehrt er immer wieder den ganzen Tag seine Hand.
Er hat mein Fleisch und meine Haut verschlungen
und meine Knochen zermalmt.
Er hat rings um mich her
Gift und Drangsal aufgebaut.
In dunkeln Höhlen läßt er mich wohnen
wie längst Verstorbene.
Er hat mich eingemauert, daß ich nicht herauskommen kann;
mit ehernen Ketten hat er mich beschwert.
Ob ich auch schreie und rufe,
verstopft er doch die Ohren vor meinem Gebet.
Quadersteine legt er mir in den Weg,
krümmt meine Pfade.
10 Er lauert mir auf wie ein Bär,
wie ein Löwe im Dickicht.
11 Er hat mich auf Abwege gebracht,
ist über mich hergefallen und hat mich arg zugerichtet.
12 Er hat seinen Bogen gespannt
und mich dem Pfeile zum Ziel gesetzt.
13 Er hat mir seines Köchers Söhne
in die Nieren gejagt.
14 Ich bin allem Volk zum Gelächter geworden,
ihr Liedlein den ganzen Tag.
15 Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt,
mit Wermut getränkt.
16 Er ließ meine Zähne sich an Kies zerbeißen,
er hat mich mit Asche bedeckt.
17 Und du hast meine Seele aus dem Frieden verstoßen,
daß ich des Glückes vergaß.
18 Und ich sprach: Meine Lebenskraft ist dahin,
meine Hoffnung auf den Herrn.

19 Sei eingedenk meines Elends, meiner Verfolgung,
des Wermuts und des Gifts!
20 Beständig denkt meine Seele daran
und ist tief gebeugt!
21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten,
darum will ich Hoffnung fassen:
22 Gnadenbeweise des Herrn sind's, daß wir nicht gänzlich aufgerieben wurden,
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
23 sie ist alle Morgen neu,
und deine Treue ist groß!
24 Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele;
darum will ich auf ihn hoffen.
25 Der Herr ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen,
gegen die Seele, die nach ihm fragt.
26 Gut ist's, schweigend zu warten
auf das Heil des Herrn.
27 Es ist einem Manne gut,
in seiner Jugend das Joch zu tragen.
28 Er sitze einsam und schweige,
wenn man ihm eines auferlegt!
29 Er stecke seinen Mund in den Staub;
vielleicht ist noch Hoffnung vorhanden!
30 Schlägt ihn jemand, so biete er ihm den Backen dar
und lasse sich mit Schmach sättigen!
31 Denn der Herr
wird nicht ewig verstoßen;
32 sondern wenn er betrübt hat,
so erbarmt er sich auch nach der Größe seiner Gnade.
33 Denn nicht aus Lust
plagt und betrübt Er die Menschenkinder.
34 Wenn alle Gefangenen eines Landes
mit Füßen getreten,
35 wenn das Recht eines Mannes
vor dem Angesicht des Höchsten gebeugt,
36 die Rechtssache eines Menschen verdreht wird,
- sollte der Herr es nicht beachten?
37 Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen,
ohne daß der Herr es befahl?
38 Geht nicht aus dem Munde des Höchsten
das Böse und das Gute hervor?
39 Was beklagt sich der Mensch?
Es hätte sich wahrlich jeder über seine Sünde zu beklagen!

40 Lasset uns unsere Wege erforschen und durchsuchen
und zum Herrn zurückkehren!
41 Lasset uns unsere Herzen samt den Händen
zu Gott im Himmel erheben!
42 Wir sind abtrünnig und widerspenstig gewesen;
das hast du nicht vergeben;
43 du hast dich im Zorn verborgen und uns verfolgt;
du hast uns ohne Gnade erwürgt;
44 du hast dich in eine Wolke gehüllt,
daß kein Gebet hindurchdrang;
45 du hast uns zu Kot und Abscheu gemacht
unter den Völkern!
46 Alle unsere Feinde
haben ihr Maul gegen uns aufgesperrt.
47 Grauen und Grube wurden uns beschieden,
Verwüstung und Untergang.
48 Es rinnen Wasserbäche aus meinen Augen
wegen des Untergangs der Tochter meines Volkes.

49 Mein Auge tränt unaufhörlich;
denn da ist keine Ruhe, -
50 bis der Herr
vom Himmel herabschauen und dareinsehen wird.
51 Was ich sehen muß, tut meiner Seele weh
ob aller Töchter meiner Stadt.
52 Die mich ohne Ursache hassen,
stellten mir heftig nach wie einem Vogel;
53 sie wollten mich in der Grube ums Leben bringen
und warfen Steine auf mich.
54 Die Wasser gingen über mein Haupt;
ich sagte: Ich bin verloren!
55 Aber ich rief, Herr, deinen Namen an,
tief unten aus der Grube.
56 Du hörtest meine Stimme:
„Verschließe dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, vor meinem Hilferuf!“
57 Du nahtest dich mir des Tages, als ich dich anrief,
du sprachest: Fürchte dich nicht!
58 Du führtest, o Herr, die Sache meiner Seele,
du rettetest mir das Leben!
59 Du hast, o Herr, meine Unterdrückung gesehen;
schaffe du mir Recht!
60 Du hast all ihre Rachgier gesehen,
alle ihre Anschläge wider mich;
61 du hast, o Herr, ihr Schmähen gehört,
alle ihre Pläne gegen mich,
62 die Reden meiner Widersacher
und ihr beständiges Murmeln über mich.
63 Siehe doch: ob sie niedersitzen oder aufstehen,
so bin ich ihr Spottlied.
64 Vergilt ihnen, o Herr,
nach dem Werk ihrer Hände!
65 Gib ihnen Verstockung ins Herz,
dein Fluch komme über sie!
66 Verfolge sie in deinem Zorn
und vertilge sie unter dem Himmel des Herrn hinweg!

Hebräer 1

Gott hat durch seinen Sohn gesprochen

Nachdem Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er zuletzt in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn[a], welchen er zum Erben von allem eingesetzt, durch welchen er auch die Weltzeiten gemacht hat; welcher, da er die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck[b] seines Wesens ist und alle Dinge trägt mit dem Wort seiner Kraft, und nachdem er die Reinigung unserer Sünden durch sich selbst vollbracht, sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt hat.

Der Sohn Gottes ist größer als die Engel

Er ist um so viel mächtiger geworden als die Engel, als der Name, den er ererbt hat, ihn vor ihnen auszeichnet.

Denn zu welchem von den Engeln hat er jemals gesagt:

"Du bist mein Sohn; heute habe ich dich gezeugt"?

Und wiederum: "Ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein"?

Und wie er den Erstgeborenen wiederum in die Welt einführt, spricht er:

"Und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten!"

Von den Engeln zwar heißt es:

"Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen";

aber von dem Sohn: "Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Zepter deines Reiches ist ein gerades Zepter;

du hast Gerechtigkeit geliebt und Ungerechtigkeit gehaßt, darum hat dich, Gott, dein Gott mit Freudenöl gesalbt, mehr als deine Genossen!"

10 Und:

"Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk.
11 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Kleid,
12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, und sie sollen verwandelt werden. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende[c]."

13 Zu welchem von den Engeln aber hat er jemals gesagt:

"Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße"?

14 Sind sie nicht allzumal dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienste um derer willen, welche das Heil ererben sollen?

Psalmen 102

PSALM 102

Gebet und Klage in der Not um den Zustand Zions

102 Ein Gebet des Elenden, wenn er schmachtet und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.

O Herr, höre mein Gebet,
und mein Schreien komme vor dich!
Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Not;
neige dein Ohr zu mir; am Tage, da ich dich anrufe,
erhöre mich eilends!
Denn meine Tage sind in Rauch aufgegangen,
und meine Gebeine glühen wie ein Ofen.
Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras;
denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen.
Vor lauter Seufzen
kleben meine Knochen an meinem Fleisch.
Ich gleiche einer Rohrdommel in der Wüste,
bin wie ein Käuzlein in den Ruinen;
ich wache und bin
wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.
Täglich schmähen mich meine Feinde,
und die wider mich toben, schwören bei mir;
10 denn ich esse Asche wie Brot
und mische meinen Trank mit Tränen
11 wegen deines Grimms und deines Zorns,
daß du mich aufgehoben und hingeschleudert hast.
12 Meine Tage sind wie ein langgestreckter Schatten,
und ich verdorre wie Gras.
13 Aber du, o Herr, bleibst ewig
und dein Gedächtnis von einem Geschlecht zum andern.
14 Du wollest dich aufmachen und dich über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, daß du ihr gnädig seiest,
die Stunde ist gekommen!
15 Denn deine Knechte lieben Zions Steine
und trauern über ihren Schutt.
16 Dann werden die Heiden den Namen des Herrn fürchten
und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,
17 wenn der Herr Zion gebaut hat
und erschienen ist in seiner Herrlichkeit,
18 wenn er sich zum Gebet der Heimatlosen gewendet
und ihr Gebet nicht verachtet hat.
19 Das wird man aufschreiben für das spätere Geschlecht,
und das Volk, das geschaffen werden soll, wird den Herrn loben,
20 daß er herabgeschaut hat von der Höhe seines Heiligtums,
daß der Herr vom Himmel zur Erde geblickt hat,
21 zu hören das Seufzen der Gefangenen
und loszumachen die Kinder des Todes;
22 auf daß sie den Namen des Herrn preisen zu Zion
und sein Lob in Jerusalem,
23 wenn die Völker sich versammeln allzumal
und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.
24 Er hat auf dem Wege meine Kraft gebeugt,
meine Tage verkürzt.
25 Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage!
Deine Jahre währen für und für.
26 Du hast vormals die Erde gegründet,
und die Himmel sind deiner Hände Werk.
27 Sie werden vergehen, du aber bleibst;
sie alle werden wie ein Kleid veralten,
wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verschwinden.
28 Du aber bleibst, der du bist,
und deine Jahre nehmen kein Ende!
29 Die Kinder deiner Knechte werden bleiben,
und ihr Same wird vor dir bestehen.

Sprüche 26:21-22

21 Zur Glut braucht es Kohlen und zum Feuer Holz,
und um Streit anzufangen, einen zänkischen Mann.
22 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen;
sie dringen ins Innerste des Leibes.

Schlachter 1951 (SCH1951)

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